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lt und kalt ist unsere gute Erde geworden. Einer Greisin gleich schleicht sie Jahr um Jahr um das wärmende Herdfeuer der Sonne. Sie muß sich Tag für Tag drehen und wen­den, um ihr faltiges Gesicht den lebenspen­denden Strahlen von Licht und Wärme aus­zusetzen. Einem fremden Stern danken die Menschen Wachstum und Blüte. Indes, unter ihren Füßen schwelt das alte Prometheus­

feuer fort. Da und dort, aus dampfenden Kra­tern, die nicht mehr sind als spätzündende Ventile, bricht es selten noch einmal aus unter Donner und Blitzen, und ein Häuflein Menschen erschauert ob der Macht und Zer­störungskraft der Tiefen.

Den Menschen wohlgesinnt tritt die Energie des Erdinnern in den heißen Quellen entge­gen, die spärlich gestreut aus tiefen Schrun­den der Erdrinde entspringen, als Geisire mächtig und imposant, als warme Quellen im spielenden Sprudel. Therme nannte die An­tike das fließend warme Wasser, das die Na­tur längst vor den Menschen erfunden hatte. Als Wildquellen und Wildbäder bezeichnete das Mittelalter die natürlichen Warmbrun­nen. Diese Kennzeichnung ist dem Urtyp der Wildbäder als Eigenname geblieben. Heute noch fährt der Schwabeins Wildbad, wenn er seine Fahrkarte nach Wildbad im Schwarz­wald löst. Und wenn etwas akkurat auf einen Zustand abgestimmt ist, sagt der Volksmund: Grad recht wies Wildbad. Damit hat es seine besondere Bewandtnis. Die Wildbader

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