Asien.

Nokoham a, 13. Nov. Man glaubt jetzt, daß Mulden, nordwestlich vom Haluflusse, noch in dieser Woche in die Hände der Japaner fallen werde.

Die diplomatische Aktion behufs einer Friedens­vermittlung zwischen China und Japan dauert fort. Dem deutschen auswärtigen Amte wurde die bezügliche Anregung Chinas von dem chinesischen Gesandten Hsue-Ching-Cheng unterbreitet, der zu diesem Zwecke aus Petersburg in Berlin eingetroffen war. Er reiste am Mittwoch abend wieder dorthin und wird nach den Beisetzungsfeierlichkeiten zurück­kehren. lieber das Ergebnis feiner beim auswär­tigen Amte gemachten Vorstellungen hat der Gesandte nach Peking telegraphisch berichtet.

Auch den fanatischsten Freunden Chinas wird es nun wohl nicht mehr zweifelhaft sein, daß der korea­nische Krieg mit einer schweren Niederlage des himmlischen Reiches endigen wird. Wenn die Be­richte über die Art, wie die Chinesen beim Angriff der Japaner davongelaufen sind, auf Wahrheit be­ruhen und dafür spricht der Gang des ganzen Krieges so ist die Niederlage der Chinesen ebenso wenig verwunderlich, wie sie wohlverdient ist. Man kann sich eines Lächelns nicht erwehren, wenn man sich der ersten chinesischen Siegesdepeschen erinnert, sowie der späteren Andeutungen über dienach euro­

päischem Muster geschulten Kernlrnppen." Diese scheinen auch nur auf dein Papier gestanden zu haben. DerCentral News" zufolge hat sich heraus­gestellt, daß die durch die Japaner eroberten Be­festigungen an der Bucht von Talienwan von vorzüglicher Konstruktion waren. Die Japaner fanden dort achtzig Geschütze neuer Systeme und einen großen Vorrat an Munition vor._

Kleinere Mitteilungen

Stuttgart, 13. Nov. Im Laufe des gestrigen Tages ist hier ein Telegramm eingetroffen, laut welchem der seit mehreren Monaten flüchtige Verwalter der Landeshebam­menschule Barth an der belgisch-luxemburgischen Grenze einen Selbstmordversuch gemacht hat. Barth, von welchem bekanntlich bisher jede Spur fehlte, soll aus Mangel an Existenzmitteln zu dem traurigen Schritte getrieben morden fern; auf diese Weise ist es der zuständigen Behörde nun auch möglich geworden, seine Verhaftung zu bewirken.

Stuttgart, 18. Nov. Einen großen Verlust hat die k. Hofkapelle erlitten: der 1. Fagottist, Kammervirtuos Karl Hermann ist nach schwerer Krankheit am gestr. Tage im 64. Lebensjahr aus dem Leben geschieden. Erst vor Jahresfrist, am 1. Okt. 1898, hatte derselbe im Kreise seiner Berufsgenossen die seltene Feier des 40jährigen Dienst­jubiläums begehen dürfen; von seinen Vorgesetzten und Kollegen wie Freunden waren ihm damals die herzlichsten Glückwünsche und Anerkennungen dargebracht worden. Ein bösartiges Leiden hat den damals noch ganz rüstigen Mann aufs Krankenlager geworfen, von dem er sich nicht mehr erholen sollte.

Stuttgart, 13. Nov. In einem Restaurant der Gym-

nasiumsst.aße that sich gestern abend ein Gast bei einem Gansviertel nebst einem Schoppen alten Rotweins gütlich und reichte sodann der Kellnerin zur Begleichung der Zeche ein Fünfmarkstück. Die Kellnerin gab 3 ./sj 20 heraus, merkte aber später, leider erst nach dem Verschwinden des Gastes, daß sie einenKronenthaler aus dem Jahre 1833" in Empfang genommen hatte. Das Stück war aus eitlem Blei und erwies sich als eine Fälschung der plumpesten Art. Für den Fall, daß der fragliche Schwindler noch mehr solcher Falsifikate abzusetzen versuchen wird, diene zur Kenntnis, daß er sich durch grobthuerisches Benehmen auf­fällig macht und ganz bedeutend schielt.

Handel äe Verkehr.

Horb, 12. Nov. Dem heutigen Martini-Viehmarkt waren, wohl der schlechten Witterung wegen, nur 96 Ochsen, 100 Kühe und 120 St. Jungvieh, im Gesamtwert von etwa 76000 zugetrieben. Von dieser Zufuhr wurde > z ver­kauft, jedoch zu gedrückten Preise»; es haben nämlich ge­golten: Ochsen 6001100 das Paar, Kühe 120340 das St., Jungvieh sogar nur 50140 , E das Stück. Die zugeführten 800 Milchschweine und 60 Läuferschweine sind dagegen ganz ausverkauft worden, die ersteren von 22 44 das Paar, die letzteren um 27 -48 ^ das St. Der Krämermarkt mar sehr stark besucht, allerdings weitaus vorherrschend durch Dienstboten, welche mehr in der Lage zum Einkäufen sind, als ihre- Herrschaften, die ihre Frucht nicht einmal zu den jetzigen unerhört billigen Preisen aubringen können.__

Hiezu das Unterbaltungsblatt Nr. 40 u. eine Beilage.

Redaktion, Truck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiscr) Nagold.

Amtliche und Prlvul-MurnnNuachungcu

tarkt-Berlegung.

Dem Gesuche der Stadtgemeinde Berneck um Verlegung des Heuer wegen Maul­und Klauenseuche am 29. Okt. ausgefallenen

Vieh- L Krämermarkts

auf 19. Hlovember d. Z.

ist durch Entschließung K. Regierung des Schrvarzwaldkreises vom 14. d. Mts. entsprochen worden.

Dies wird hiemit öffentlich bekannt gemacht.

Den 15. November 1894. K. Oberamt.

Vogt.

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aufgeführt. Die Aufführung wird Sonntag den 25. d. M., mittags 4 Uhr, wiederholt.

Hiezu sind alle Bewohner von Stadt und Bezirk freundlich eiugeladen. Der Samstag ist in ersterer Linie für die Nagolder, der Sonntag für die Auswärtigen bestimmt.

Preise der Plätze: Sitzplatz 50 A Stehplatz 20 pj.

Die Preise sind so niedrig bemessen, um recht vielen die Teilnahme möglich zu machen. Da aber die Kosten sehr beträchtlich sind, so werden höhere Gaben dankbar entgegengenommen. Etwaiger Ueberschuß kommt K dem Gustav-Adolf-Verein zu gut.

« Karten sind in der Zaise r'schen Buchhandlung, sowie Abends an der Kasse zu haben. Programm mit dem Text der Gesänge 10 öj.

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