wird. Die definitive Genehmigung wird noch vor dem Feste erfolgen. Bis dahin soll aber jeder Ab­geordnete, der das Wort wünscht, sich gründlich aus­sprechen können, da von einer Kommisstonsberatung abgesehen wird.

lieber den Rücktritt des Fürsten Bismarck gehen wiederum verschiedene Mitteilungen durch die Blätter: Es heißt da:In Friedrichsruh befaßt man sich damit, richtige Enthüllungen über das ge­genüber dem Fürsten Bismarck angewandte Spio­nagesystem zu veröffentlichen. Der Spion, welcher oft beim Kaiser Wilhelm durch geheime Thüren Ein­gang fand, war der Geh.-Leg.-Rat Kayser, zur Zeit Chef der Kolonialabteilung im Auswärtigen Amt. Fürst Bismarck hatte diesen damit beauftragt, die Rechtsstudien seiner Söhne, namentlich des Grafen Wilhelm, zu vervollständigen. Hieraus entstand in der Folge eine gewisse Intimität. Dieser Undankbare verband sich später mit Herrn v. Bötticher und Herrn v. Holstein zu Zettelungen gegen Bismarck, die vom Kaiser gutgeheißen waren. Er erzählte dem Kaiser alles wieder, was im Hause Bismarck gethan und gesprochen wurde, hinterbrachte dem Monarchen alle kritischen Auslassungen des Fürsten Bismarck oder des Grafen Herbert über die befremdliche Politik des Kaisers, sowie alle Pläne, welche Vater und Sohn für die Zukunft schmiedeten. Geheimrat Kayser endlich war es, der den Kaiser von jener Konferenz Bismarcks mit Windtyorst benachrichtigte, welche die > Krise beschleunigte. Es giebt intime Kreise, in denen noch pikante Einzelheiten über die Kabale erzählt werden. Es scheint, daß Fürst Bismarck mehrere Berichte besitzt, welche Geheimrat Kayser dem Mo­narchen eingereicht hat." Es wird sich wohl Heraus­stellen, daß auch hier wesentliche Uebertreibung vorliegt.

Berlin, 11. Dez. Die ausständischen Buch­drucker werden heute einen Delegierten nach New- york entsenden. Sie hoffen von den amerikanischen Gewerkvereinen die ihnen durch Samuel Gompers ein Sympathietelegramm übermittelt haben, namhafte Unterstützung zu erlangen. Trotz verzweifelter An­strengungen sind die Geldsendungen aus dem Aus­lande recht unbedeutend (Luxemburg 200 -/A, Schweiz 600 Frcs.)

Aus Lübeck wird Berliner Blättern telegra­phiert, was folgt: Fürst Bismarck hat am Sonntag in Friedrichsruh den Chefredakteur derEisenbahn­zeitung" empfangen. Er hat demselben gegenüber u. a. gesagt, er gehe nicht zur Teilnahme an der Beratung über die Handelsverträge, weil den Abge­ordneten nicht genügend Zeit zur Information ge­geben worden sei. Unter diesen Umständen finde er

es mit seinem Gewissen unvereinbar, ein Votum ab­zugeben. Anläßlich des Spruchs ,8uprsma lox" bemerkte der Fürst, er sei niemals ein Anhänger des Absolutismus gewesen. Der Fürst sprach sich auch gegen das Alters- und Jnvaliditätsgesetz aus, das­selbe sei ohne Rücksicht auf Psychologie und Men­schenkunde gemacht. Er sagte ferner, er habe ge­wußt, daß General v. Caprwi sein Nachfolger werde, er habe ihn sogar dem Kaiser empfohlen.

In Altona ist drei Krankenkassenärzten die Erlaubnis, zur Aerztekammer zu wählen, auf drei Jahre entzogen worden, weil sie, um eine Anstellung bei der Allgemeinen Krankenkasse zu erlangen, dem Vorsitzenden derselben Geschenke bis zu 400 ^ ge­macht hatten.

Berlin, 14. Dez. DieNordd. Mg. Ztg." erfährt aus zuverlässiger Quelle, daß der König und die Königin von Württemberg im nächsten Monat zum Geburtstag des Kaisers hier eintreffen werden.

Schwei).

Bern, 10. Dezbr. Eine allgemeine Arbeiter- Versammlung erklärte sich mit den um die neunstündige Arbeitszeit kämpfenden Buchdruckern Deutschlands solidarisch und beschloß: 1) Es sei die Typographia Bern zu beauftragen, an die Streikenden sofort eine Vorschußsumme von tausend Franken zu senden; 2) es sei die Vorständeversammlung einzuberufen, welche über die Rückzahlung der genannten Summe Beschlüsse zu fassen habe; 3) es soll das Komite des schwei­zerischen Gewerkschaftsbundes in Zürich sofort ein­geladen werden, zu Gunsten der deutschen Buchdrucker einen Aufruf an die gesamte schweizerische Arbeiter­schaft zu erlassen.

Frankreich.

Paris, 10. Dez. Nach der Trauerfeier in der Madelaine-Kirche wurde die Leiche des Exkaisers Dom Pedro nach dem Orleans-Bahnhofe gebracht, wo die sie begleitenden Truppeu defilierten. Die Mitglieder der kaiserlichen Familie geleiten die Leiche nach Lissabon.

Italien.

Aus Mailand, 13. Dez., meldet man der Fr. Ztg.: Vorgestern nacht ist die große, 22 000 Web- stühle enthaltendeCotonificio Valsesiana" in Gaz- zaniga bei Bergamo vollständig abgebrannt. Der Schaden beläuft sich auf nahezu eine Million.

Im Hafen von Genua sank der italienische PassagierdampferCabria" infolge einer Kesscl- explosion. 23 Personen sind ertrunken.

Belgie n-H o l l a n d.

Amsterd am, 11. Dez. Die Verhandlungen

des deutsch-nicderländischen Handelsvertrages sollen Mitte Dezember in Berlin beginnen.

R v st l a n d.

Petersburg, 14. Dezbr. Die Deputation der Londoner Quäker, welche 100 000 Pfund Sterling für die russischen Notleidenden gestiftet haben, ist gestern mit diesem Gelbe hier eingetroffen.

Der russischen Korrespondenz zufolge äußerte der Zar beim Georgsfeste seine feste Zuversicht auf lange Dauer des Friedens.

Amerika.

Nach einer Meldung aus Louisville ist daselbst nachts ein Häuserkomplex niedergebrannt, wobei dem Vernehmen nach sechszehn Personen umgekommen sind. Nach weiteren aus Louisville über die dor­tige Feuersbrunst eingegangenen Meldungen befanden sich in der brennenden Fabrik von Feuerwerkskörpern im vierten Stockwerk vierzig Mädchen; fünf davon kamen in den Flammen um, die übrigen retteten sich durch einen Sprung aus den Fenstern, wobei sie Gliederbrüche erlitten.

Handel «ns Verkehr.

»W-Ragold. (Postalisches.) Wege« des Weih» Nachtsverkehrs ist der Postschalter am Sonntag den 2V. Dezember von 4 bis 6 Uhr abends geöffnet.

Stuttgart, 14. Nov. (Mehlbörse.) Suppengries ^ 40, Mehl Nro. 0 39.50 bis ^ 40.50, Nro. 1

37.50 bis 38.50, Nro. 2 35.50 bis 36.50. Nro. 3

^ 33.50 bis 34.50, Nro. 4 30 bis ^ 30.50, Kl ne mit

Sack 10.80 per 100 Kilo je nach Qualität.

Nürnb erg, 9. Dez. (Hopfen.) Preise am 9. Dez.: Marktware prima 110112, mittel 100108, Württcm- berger prima 118120, mittel 110112, Badischer prima 118120, mittel 100112, Elsäßer prima 115118, mittel 110-112. Vorstehende Preise verstehen sich nur für ge­schlossene Partien, während Auslese einzelner Baien jederzeit 35 mehr erzielt.

Konkurseröffnungen. Leonhard Stöhr, Holz- und Kohlenhändler in Stuttgart. Mina Krüllschnitt Wwc., geb. Schlechte!, Modistin in Stuttgart. Karl Heinr. Beißer, Inhaber einer Kunsthandluug in Stuttgart. Jak. Schweizer, Steinbrecher, Johannes Sohn, in Gerlingen Wilhelm Bel sch er. Lammwirt in Sontheim. Otto Ling, entwichener Lithograph von Ulm. Dorfmülier Josef Vogel und dessen Ehefrau Mathilde geb. Stöcker in Bühlcrthann. Nikolaus Ruggaber, alt Goldadlerwirt in Horb.

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Verantwortlicher Redakteur Steinwaudel in Nagold. Druck und Verlag der G. W. Zaiser' schen Buchdruckerei.

Amtliche- uns Privat-Bekanntrnsrchrrngeu.

Stadtgemeinde Nagold.

Verlaus von Eichen, Aspen, Nadelholzstämmen n. einer Glattbuche.

Im Distrikt Killberg Abt. Dachsbau, Untere Lache, Lehmgrube und Herren- wäldle, kommen (von Auszugshieben) am Samstag den IS. Dez., einzeln zum Aufstreich:

1) 65. 39 Meter lange. Eichen- Absckmitte bis zu 2 Fm. stark und schwächere Bau- und Wagnereichen, einige Aspen und ein staiker Glattbu- chenklotz.

2) 34 rottannene Stämme, meist Sägware, teils Langholz II. bis IV. Klasse, teils Sägholz I. bis III. Kl. und 4 forchene Klötze je 6,5 Meter lang aus Abt. Heerstraßebene.

Zusammenkunft nachm. 1 Uhr auf der Straße nach Freudcnstadt beim al­len Stundenücm.

Auszüge wären sofort zu bestellen bei der Stadlförslerei.

Rohrdorf.

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rsind bis Lichtmeß oder 1 kMärz gegen gesetzliche Si cherhcit zu 4'/,°/» zum aus leihen parat. Ev. Kirchenpslege:

Grießhaber.

Stadtgemeinde Nagold.

Christbäume betr.

Solche können auch Heuer wieder wie bisher von den 3 städtischen Waldschützen um die herkömmlichen Preise bezogen werden. Die Abgabe findet am Tho- masseiertag von nachm. 1 Uhr an in der Turnhalle statt.

Wer den Chrislbanm ins Haus ge­liefert wünscht, hätte solchen extra bei einem Waldschützen zu bestellen.

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Oberschwandorf.

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Aus dem Gemeindewald Buch kom­men am Montag deu 21. d. M., vor­mittags 11 Uhr. zum Verkauf: 98 St. Langholz mit 22 Fm , 1210 St. Ge­rüststangen, 2120 St. Hopfenstangen, 1260 St. Rcisstangen.

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