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meinen Politik. In Paris hat die Nachricht von der Aufhebung des Paßzwangs natürlich ebenfalls einen günstigen Eindruck gemacht, um so mehr als dieselbe eine große Ueberraschung war, da man an- gcsichts der unerhörten Ausfälle der französischen Presse anläßlich der Erfurter Rede und des Lohen- grin-Skandales eine solche versöhnliche, mit der dor­tigen Stimmung direkt kontrastierende Maßregel nicht erwartet hatte. Daß trotzdem die meisten Journale dem kaiserlichen Entschluß thörichte Motive unter­schieben oder gar denselben als Folge der wieder­erlangten Machtstellung Frankreichs hinstellen, war vorauszusehen.

tzAm Sonntag ist das Gut Klein-Bislaw in Westpreußen niedergebrannt, wobei ein Knecht den Tod in den Flammen fand. Ferner sind fünfhun­dert Schafe, 49 Stück Rindvieh, 20 Schweine und 12 Pferde verbrannt.

Der ausgezeichnete Pandektist Prof. Windscheid ist, wie man derRheinisch-Westfälischen Zeitung" berichtet, anläßlich der Ausstellung des heiligen Rok- kes zu Trier zum Protestantismus übergetreten. Der Glaubenswcchsel erregt um so größeres Aufsehen, als Prof. Windscheid aus einer sehr streng katholi­schen rheinischen Familie stammt. Er ist geborener Düsseldorfer.

Metz, 23. Sept. In Salmbach brachte am Samstag ein Ackerer eine im Felde gefundene un­versehrte Granate mit nach Hause. Ein bei ihm einquartierter Ulan hämmerte auf der Granate her­um, diese platzte und riß den Unglücklichen in Stücke.

Der Bauunternehmer Weis von S. Georges, bei Metz, welcher mit der Ausführung der Befestig­ungsarbeiten auf der Insel Helgoland betraut ist, hat auf der Insel eine Süßwasserquelle gefunden.

Deslrrreich-Nngsrn.

-Wien. Im nächsten Jahre feiert Ludwig Kossuth seinen 90. Geburtstag. In den Kreisen der llnabhängigkeitspartei beschäftigt man sich mit dem Plane, aus diesem Anlässe eine Demonstration für Kossuth in Scene zu setzen.

Graz, 24. Sept. Die Absendung eines Hul­digungstelegramms, welches der Germanenbund bei der von ihm veranstalteten Körnerfeier an den Fürsten Bismarck schicken wollte, wurde von dem Polizei- kommissar verboten.

Italien.

Der Jahrestag des Einzugs der italienischen Truppen in Rom ist am Sonntag in ganz Italien überaus festlich begangen worden. Trotz des regne­rischen Wetters ist die Feier in Rom selbst sehr im­posant verlaufen. Eine große Menschenmenge be­suchte die Stelle der Bresche in der Porta Pia. Die städtischen Behörden und eine Deputation der Offiziere der Garnison von Rom legten einen Kranz auf die Gruft des Königs Victor Emanuel im Pan­theon und begaben sich um 3 Uhr an die Bresche, woselbst die römischen Deputierten, eine Abordnung des Provinzialrats und gegsn 50 römische Vereine versammelt waren. Der Bürgermeister hielt eine An­sprache, welche er unter lebhaftem Beifall mit einem Hoch auf den König schloß. Hierauf hielt Hector Socci namens der Arbeitervereine eine beifällig auf­genommene Rede. Am Schluß wurden von den Vertretern der Munizipalität und der Vereine Kränze und Inschriften an die Bresche gehängt. Die Ord­nung ist nirgends gestört worden.

Der in Rom demnächst stattfindende Friedens­kongreß, welcher über die Möglichkeit der Einsetzung eines internationalen Schiedsgerichtes beraten soll, wird von 370 italienischen Parlamentariern besucht werden. Aus dem Auslande werden 250 Abgeordnete erscheinen, darunter auch eine Anzahl deutscher. Im Vatikan dauern die Pilger-Empfänge noch fort, denen sich der Papst stets persönlich unterzieht.

Frankreich.

Paris, 25. Sept. Hier beabsichtigt man, dem­nächst eine Freivorstellung Lohengrins in der Oper zu geben, damit das Volk sich vom Werte des Werks Richard Wagners überzeugen könne, damit die Skandal­macherei aufhöre. Die Idee, vom Orchesterchef Lamoureux herstammend, wurde den Operdirektoren unterbreitet, welche jedoch noch unschlüssig sind.

XIX. Siöcle" teilt eine (vielleicht erfundene) Unterredung zwischen einem seiner Redakteure und dem deutschen Militärbevollmächtigten Hauptmann v. Funcke mit. Derselbe hat sich außerordentlich an­erkennend über die Manöver ausgesprochen und nur

einige Einzelheiten, z. B. einen Massenangriff der Infanterie des 7. und 8. Korps getadelt. Ueber Krieg und Frieden sagte er: Ich glaube nicht, daß wir uns messen müssen. Welche Regierung wollte sich in ein solches Unbekanntes stürzen? Alles hat seine Zeit. Heute sind die sozialen Fragen die wich­tigsten und ich glaube eher an eine Abrüstung als an einen Weltkrieg. Deutschland will den Frieden Frankreich auch." Das saget Ihr immer und doch füget ihr hinzu, ihr wollet Elsaß wieder nehmen. Das ist aber eine Contradiction. Allerdings liegt viel Schuld an den Zeitungen. So hat eine den Minister Freycinet getadelt, daß erFeinde" um sich habe, womit ich gemeint war; auch wurde geschrieben, ich habe eine geheime Mission zu erfüllen. Solche Dinge können blos erbittern."

Spanien.

^.Madrid, 24. Sept. Kaiser Wilhelm hat der Regentin einen herzlichen Brief geschrieben und eine beträchtliche Summe für die Ueberschwemmten ge­spendet.

San Sebastian, 24. Sept. Heute morgen nm 3 Uhr erfolgte ein Zusammenstoß zwischen dem Expreßzug von hier und dem gemischten Madrider Zug etwa 2 Kilometer von Burgos entfernt. Neun Personen sind tot, viele verwundet.

England.

Am Sonnabend Nachmittag hat der Franzose Alexander Jaques im Aquarium zu London sein 50tägiges Fasten beendet. Der Hungerkünstler hat während der ganzen Zeit 28 Pfund 4 Unzen am Gewicht eingebüßt und nur 4 Unzen von seinem aus Pflanzen hergestellten Pulver zu sich genommen.

Rußland.

Petersburg, 24. Sept. Bei dem gestrigen Saisonschlnß im Zoologischen Garten gab es sehr stürmische Szenen. Russische Studenten und Schüler höherer Lehranstalten verlangten das Spielen der Marseillaise, was jetzt aber wieder polizeilich in Ruß­land verboten ist. Sie lärmten und schimpften laut auf dieverfluchten Deutschen", als die Kapelle ihrem Verlangen nicht entsprach. Ein Haupträdels­führer, ein schlecht beleumundeter russischer Reporter, wurde festgenommen.

Petersburg, 24. Sept. Der Tod der Groß­fürstin Alexandra erfolgte heute früh um 3 Uhr in Jlinskoje bei Moskau.

Die Großfürstin Paul von Rußland, Schwä­gerin des Zaren und geborene Prinzessin von Grie­chenland, ist im Wochenbett gestorben. Die junge Prinzessin ist kaum 21 Jahre alt.

Sch weden-Nor wegen.

Neue Brots orte. Anstatt des Roggen­brotes, schreibt das BlattDagsposten", wird jetzt in Drontheim (Norwegen) eine neue Art von Brot gebacken, das aus Hafer- und Weizenmehl besteht, ausgezeichnet wohlschmeckend, kräftig und leicht ver­daulich ist. Es wird in gleichem Gewicht und zu demselben Preise verkauft, wie Roggenbrot vor der Preissteigerung. Dies Brot wird von mehreren Bäckern geliefert. Bei den Bäckern herrschte förm­liches Gedränge, und die Nachfrage nach diesem Brote war so groß, daß viele Leute nichts erhalten konnten.

Dänemark.

Kopenhagen, 25. Sept. Der Kaiser und die Kaiserin von Rußland sind mit ihren Kindern morgens 9 Uhr 45 Minuten via Gjedser nach Moskau ab­gereist.

Amerika.

Ncw-Iork, 25. Sept. Bei Zelienopel in Pennsylvanien fand ein Zusammenstoß zweier Züge, in denen die bei Herstellung der Bahnlinie beschäf­tigten Arbeiter fuhren, statt. Ein Maschinist und acht Erdarbeiter sind tot, zwanzig verwundet.

Sonntagsheiligung in Amerika. Wie ein Telegramm aus Grand Rapids im Staate Michigan meldet, unternahm letzten Sonntag daselbst eine Theatergescllschaft den Versuch, trotz des gesetzlichen Verbotes eine Vorstellung zu veranstalten. Alles ging anfänglich gut und das Haus war ausverkaust. Als das Spiel jedoch seinen Anfang nahm, drang die Polizei auf die Bühne und verhaftete zuerst den Direktor und darauf noch zehn andere Mitglieder der Gesellschaft. Der Vorgang rief unter dem Pub­likum große Aufregung hervor.

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Handel und Verkehr.

Hochdorf, 23. Sept. (Korresp.) Der Hopfenhandel geht hier sehr lebhaft. In dieser Woche wurden 60 bis 70 Ztr. an Rottenburger und Nürnberger Händler abgegeben. Die Preise bewegen sich zwischen 60, 65, 70 und 7b pro Zentner. Das Trinkgeld ist mit inbegriffen.

Calw, 23. Sept. Dem heutigen Viehmarkt waren 886 Stück Rindvieh und 36 Pferde zugeführt. Die Preise schie­nen anfangs zurückzuqehen; die Verkäufe fanden aber zu dem bisherigen Preise statt. Höchster Preis für ein Paar fette Ochsen 1200 Zufuhr der Schweine 12 Körbe. Preise zurückgehend, für ein Paar Feikel 10-20 36.

Rotteuburg, 23. Sept. (Hopfen.) Heute wurden 70 und 7b per Ztr. nebst Trinkgeld bezahlt. Es sind schon viele Partien vei kauft.

Tübingen, 25. Sept. (Obstmarkt.) Zugeführt sind etwa 50 Säcke. Preise 910 ^ pro Sack.

Tübingen, 24. Sept. Der städtische Hopfen ist gestern zu 76 36 pro Zentner verkauft worden. Sonst sind Käufe zu 70 36 nebst einigen Mark Trinkgeld abgeschlossen worden.

Stuttgart, 24. Sept. (Kartoffelmarkt.) Zufuhr 500 Ztr. Preis per Ztr. 4 .L bis 5 (Kr autmarkt.) Zufuhr 3000 Stück Filderkrant. Preis per 100 Stück 14 bis 16 36. (Obstmark t.) Zufuhr 1010 Ztr. württ., bayer. und österr. Mostobst. Preis per Ztr. 4 36 30 bis 4 36 50

Cannstatt, 22 Sept. 6 Wagen Mostobst; 5 .2 30-4 per Zentner.

Eßlingen, 23. Sept. Angeführt 6080 Ztr. Obst; Preis 5 36. Pr. Ztr.

Ulm a. D. (Ledermcßbericht vom 2l. und 22. Sept.) Laut Wagreglster wurden verkauft: Sohlleder 138,19 Pfd., Schmal- und Wildleder 505,28 Pfd., Kalbleder 46,81 Pfd., Zeugleder 117,84 Pfd., zus. 808,12 Pfd. mit einem Geldumsatz von etwa 125 000 36 Rasch und zu annehmbaren Preisen fanden Abnahme Sohlleder, Kalb- und Schafleder; dagegen war in Wildleder das Angebot größer als die Nach­frage, infolge dessen die Stimmung flau.

Konkurseröffnungen. Jakob Frenz, Schmied­meister in Niederstetten, z. Z. mit unbekanntem Aufenthalt abwesend. Georg Rex, Bäcker in Niederstetten. Jung Karl Ziefle, Schneider von Freudenstadt, nach Amerika entwichen.

Kleinere Mitteilunsen.

Marktzeuln, 23. Sept. Eine interessante Wette zwischen den beiden Turnern Schmitt und Hotzelt einerseits und den beiden besten hiesigen Rad­fahrern andererseits ist dieser Tage hier zum Aus­trag gebracht worden. Es handelte sich darum, ob die beiden Turner laufend oder die Radfahrer auf ihrer Maschine ein gewisses Ziel in 225 Meter Ent­fernung zuerst erreichen würden. Die Turner, von denen der eine 10, der andere 5 Meter Vorsprung hatte, haben die Wette gewonnen.

Aus Hörde in Westfalen, 22. Sept., schreibt man der Fr. Ztg.: Vor einiger Zeit wurden aus einem kleinen Orte unseres Kreises eine Frau und deren beiden Söhne gefänglich eingebracht, weil sie in dem Verdachte standen, den Gatten und Vater ermordet zu haben. Nunmehr haben die Unmenschen ein Geständnis abgelegt. Der Vater, ein braver, fleißiger Bergmann, den seine Frau jedoch nicht leiden konnte, war zur Hochzeit seiner Tochter ge­wesen, bei welcher Gelegenheit er sich ein Räuschchen angetrunken hatte. Zu Hause haben Frau und Söhne den trunkenen Mann in seinem Bette überfallen und gemeinsam aufgehängt.

Pater Abraham a Sancta Clara, der Witzbold auf der Kanzel, war auch der Ansicht, Po­litik verderbe den Charakter: er gab einmal folgende Erklärung des Charakters eines Politikers. Er sagte: Gar weit irren thäte jener nicht, welcher ein Ge­heimnis suchen wollte in dem ersten Buchstaben des Wortes xolitiorw. Dieser Buchstabe schicket sich in alle Sättel. So man ihn gewöhnlich formiert, ist er ein p. Da man ihn umschläget, ein q; dasselbe auswärts gestellt, wird zum d: daferne man dies umkehret, wird ein ck. Und solcher Gestalt soll viel­leicht ein Politicus geartet sein, daß er sich sein in alle Modelle bequemen könne."

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Verantwortlicher Redakteur Steinwandel in Nagold. Druck uns Verlag der G. W. Zaiser'scheu Buchdruckerei