erteilt. Es werden 3600 Lose ausgegeben und bloß Gegenstände der Ausstellung angekauf.

Stuttgart, II. Mai. Das württ. Kohlenge- schüft von Eduard Hallberger, welches übrigens auch nach Umwandlung des Hallberger'schen Verlags in eine Aktiengesellschaft, getrennt verwaltet wurde, ist von den dermaligen Besitzern, dem Grafen Lands­berg und Frhrn. v. Reitzenstein, den Schwiegersöhnen Hallberger's, an die Mannheimer Firma Krauß- Bühler verkauft worden, welche den Hauptsitz des Geschäftes demnächst nach Mannheim verlegt.

Stuttgart, 11. Mai. (Landtag.) Die Kommission der Kammer der Abgeordneten hat jetzt ihre Beschlüsse zu den von der Regierung eingebrachtcn Forderungen für Eisenbahn-Neubauten gefaßt. Sie genehmigt den Bau einer schmalspurigen Eisenbahn von Lauffcn a. N. nach Güg­lingen und begnügt sich damit, die Petition auf Führung dieser Bahn über Bönnigheim mit dem Anschluß in Kirchheim a. N. der Regierung zur Kenntnisnahme zu überweisen. Der von der Regierung gemachte Vorschlag zum Bau einer schmal­spurigen Bahn von Marbach über Beilstein nach Heilbronn hat in der Kommission längere Debatten hervorgerufen. Eine Majorität von 6 gegen 5 Stimmen sprach sich für die Schmal­spur aus, wobei die Regierung gebeten wurde, in Erwägung zu ziehen, ob für die Bahnstrecke vom Süd- bis zum Haupt­bahnhof in Heilbronn nicht die Normalspur event. neben der Schmalspur zweckmäßigerweise zur Anwendung kommen sollte. Die Minorität dagegen spricht ihre Bereitwilligkeit aus, die Mittel zu einer normalspurigen Bahn von Marbach nach Heilbronn zu bewilligen, und ersucht die Regierung, eine Exi- genz dafür baldmöglichst einzubringen. Die Exigenzen für Erweiterungen und Verbesserungen an den im Betrieb befind­lichen Bahnen rc. werden durchweg von der Kommission gut- geheißen. Eine ganze Reihe von Petitionen auf Herstellung weiterer neuer Bahnen hat auch noch der Kommission Vorge­legen und sie hat Stellung hierzu genommen. Den Bau einer Bodeusccgürtelbahu empfiehlt sie der Regierung zur Erwägung. Die Petition um Erbauung einer Bahn von Tübingen über Böblingen, Renningen nach Vaihingen a. E. will sie der Regierung zur Kenntnisnahme übergeben wissen. Denselben Standpunkt nimmt die Kommission, betr. die Ein­sprache gegen das Eisenbahnprojckt Vaihingen-Böblingen und betr. die Bitte um direkte Bahnverbindung zwischen dem Ha- senberg und dem Bahnhof Zuffenhausen, ein. Auch die Pe- tinon um Herstellung einer Verbindungsbahn zwischen Her- renberg und Tübingen wird der Regierung zur Kenntnisnahme

übergeben. Zur Tagesordnung überzugehen beantragt die Kommission über die Projekte einer Bahn von Bietigheim- Winnenden-Plochingen und einer solchen von Plochingen- Schorndors-Backnang. Die folgenden drei Bahnprojekte: 1) Langenbnrg-Blaufelden-Rothenburg a. T., 2) Münsingen- Buttenhausen zur Donauthalbahn und 3) Münsingen-Laufin- gen zur Hauptbahn werden der Regierung zur Kenntnisnahme mitgeteilt. Am günstigsten ist die Haltung der Kommission gegenüber der Bitte um den Bau einer schmalspurigen Bahn von Buchau nach Schussenried. Sie empfiehlt dieselbe der Regierung zur Berücksichtigung. Der von der Regierung vorgeschlagenen Besserung der Volksschullehrer rc. hat die Finanzkommission in allen Teilen zugestimmt.

Stuttgart, 12. Mai. (Landtag.) Die Donativgeldcr- frage, die vor zwei Jahren von dem Abg. Gröber angeregt wurde (es handelt sich dabei um gewisse Leistungen der Staatskasse an die katholischen Mitglieder der württemb. Königsfamilie), ist heute bei Gelegenheit der Beratung über die Apanagen für die Prinzen und die Prinzessinnen nur ganz leicht gestreift worden. Bon dem Abg. v. Schab wird über die Sache ein Bericht aus gearbeitet , der noch während dieser Tagung der Stände zur Ausgabe kommen soll. Der Besserstellung der Volksschullehrcr, wofür die Regierung jährlich ein Mehr von 177 358 ^ in den Etat eingestellt hat, ward debattelos zugestimmt. Bei Gelegenheit der Beratung über die direkten Steuern gab der Abg. Stälin den Klagen über die Mißbräuche bei den Konkursmasse-Ausverkäufen Ausdruck und bat die Regierung, doch die reichsgesetzliche Regelung dieser Frage in dem Sinne in Erwägung zu ziehen, daß die Ausverkäufe auf den eigentlich bekannt gemachten Zweck der Frist zu beschränken sind. Regierungs-Kommissar v. Zeycr versprach, die Sache einer wohlwollenden Prüfung zu unterziehen, während die Abgg. Betz und Haußmanu aber auch die Interessen der Konkursgläubiger gewahrt wissen wollte. Haug tadelte das Abschätzungsverfahren bei Ha­gelschäden, wenn es sich um Steuernachlässe auf Grund der Schäden, welche die Wintersaaten durch den Frost erlitten haben, stand aber mit dieser Forderung ganz allein.

Stuttgart, 12. Mai. Heute erfreute sich Stuttgart des Besuchs des Generals Booth von der Heilsarmee, der nachmittags aus Zürich hier ein­getroffen war und in dem hiesigen Vereinslokal der Armee über seine Getreuen Musterung hielt und sich in einem englisch gehaltenen Vortrage, den ein Dol­metscher verdeutschte, über die bekannten Ziele und Bestrebungen der Heilsarmee verbreitete. Der General,

eine stattliche Erscheinung mit scharfen, markigen Gesichtszügen, meinte, eine Nation solle jedem, der arbeiten wolle, Arbeit verschaffen. Wenn in den Städten die Zahl der Arbeitsuchenden zu groß ist, als daß sie alle untergebracht werden können, so müsse man sie zurückschicken aufs Land.Das Land ist das Rückgrat unseres Planes", äußerte sich der General. Durch Bebauung des Landes lasse man die Leute, was sie brauchen, selbst produzieren und indem man ihnen Handwerker u. s. w. beigesellt, schaffe mau Gesellschaften, welche völlig in sich ab­geschlossen sind. In diesem Staate gebe es noch Land genug, welches noch nicht urbar gemacht ist und wenn das Land dazu bei uns nicht ausreicht, so sei über See noch genug davon zu finden. Zur Vollendung dieses Plaues aber bedürfe es großer Geldmittel und es sei Sache der Besitzenden, in reichem Maße hierzu beizusteuern.

Vom Höllischen, 12. Mai. Zu dem auf nächsten Sonntag stattfindenden Kriegerfest in Hall haben sich gegen 300 Vereine ca. 3000 Mann mit über 100 Fahnen gemeldet, so daß der Vereinsvor­stand in Verlegenheit ist, wo und wie er alle die Teilnehmer unterbringen soll.

Luxemburg, 14. Mai. Der Mörder des in Metz ermordeten Oberstlieutenants Prager wurde in dem benachbarten Dorfe Hollerich arretiert. Er ist deutscher Deserteur und war bei einem Ackersmann bedienstet. Derselbe hat die That eingestanden. Der Chronometer und das Portemonnaie des Ermordeten wurden bei ihm vorgefunden. _

Briefkasten.

Einsendungen, wenn auch deren Inhalt zur Aufnahme keinem Anstand unterliegen würden, werden ohne Namens- Angabe in den Papierkorb gewiesen, das wolle auch derjenige sich merken, der die sonn- und festtäglichen Conzcrtierungen in hiesiger Stadt dem Publikum zur Kenntnis bringen möchte.

Hiezu das Uuterhaltuugsblatt Nr. 20 u. eine Beilage.

Verantwortlicher Redakteur Slelnwa » öcl in Nagold. Druck und Verlag der G. W. Zaiser 'scheu Buchdruckcrei.

Amtliche und Privat - Bekanntmachungen.

Stadtgemeinde Nagold.

Nrenrchotz-Mrkauf.

Im Distrikt oberes Härle und Kehrhalde kommen SamStag den 16. Mai 100 Rm. Nadel­holz-Scheiter u. Prügel und 700 St. Nadelholz-Wellen zum Aufstreich.

Zusammenkunft nachmittags 2 Nhr oben auf der Straße nach Mindersbach beim Nagolder Markungsgrenzstock. _ Gemeinderat.

- Stadtgemeinde Nagold.

Werk- und Mrennhotz-Werkauf.

Im Distrikt Winterhalde kommen am Mittwoch den 20. Mai 140 Rm. Nadel­holz und 2 Rm. eichene Scheiter und Prügel nebst 3000 Stück Nadelreis zur Versteigerung.

Zusammenkunft nachmittags 2 Uhr aus der alten Straße nach Unterschwan­dorf beim Winterbrückle.

Gemeinderat.

Nagold.

Güter-Berkauf.

Donnerstag den 21. Mai, vormittags 10 Uhr,

verkauft Siegfried Kiefe aus Stutt­gart, als Bevollmächtigter des Metzgers Wieland, dessen sämtliche Liegenschaft aus hiesigem Rathaus. Es findet nur ein Verkauf statt und werden Liebhaber, mit dem Anfügen eingeladen, daß bei annehmbarem Angebot sofort Zusage erfolgt.

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Das nachstehende Verzeichnis der auf der Gemeindemarkung Berneck gelegenen Grundstücke, bezüglich welcher zum Zwecke des Baus der Bahnlinie Ragold-Altensteig die Enteigungsverfügung beantragt ist, wird mit dem Bemerken bekannt gegeben, daß alle, welchen au diesen Grundstücken dingliche Reckte zustehen, sowie etwaige Pächter und Mieter befugt sind, ihre Interesse bezüglich der Feststellung der Entschädigung in der auf dem Rathaus in Bern eck am 28. Mai, Vormittags 11 Uhr, stattfindenden Verhandlung zu vertreten. Als Kommissär, unter dessen Leitung die Verhandlung über die Feststellung der Entschädigungssumme erfolgt, wird Finanzrat Klett in Stuttgart bestellt; als Sachverständige werden die Herren A. Moker in Rottweil und die Gemeinderäte Fa ißt in Altensteig und Graf in Berneck beigezogen werderz.

Das Ausbleiben der Interessenten in der Tagfahrt ist ohne Einfluß auf das Stattfinden der Verhandlung, die Feststellung der Entschädigung und die Erlassung, sowie den Vollzug der Enteignungsverfügung

Verzeichnis der zu enteignenden Grundstücke:

Parzellen- oder Gebäude-Nr.

Flächenmaß.

Kulturart.

Eigentümer.

Bahnbedarf.

238.

33,15 ar

s Acker und

Bäuerle, alt, Martin, Oelmüller und

5 ar 91 gm.

239.

31,12 ar

! Oede.

Kemps, Joh. Mich., Rotgerber in Berneck.

4 ar 79 gm.

240/l.

32,21 ar

Acker.

Wurster, Johs., Bäckers Wwe. in Berneck.

3 ar 30 gm,

Stuttgart, den 8. Mai 1891.

K. Generaldirektion der Staatseisenbahnen. Für den Präsidenten: Schall.

Die Berliner Kagel-Assecuranz-KeseLschast v. 1832

versichert Feldfrüchte gegen Hagelschaden zu festen Prämien, alfo ohne die Versicherten z« irgend welchen Nachzahlungen zu verpflich­ten, falls die Prämien-Einnahme zur Deckung der Schäden und Kosten des betreffenden Jahres nicht ausreichen sollte. In solchem Falle deckt die Gesell­schaft den Verlust aus ihren Reservefonds oder aus ihrem Grundkapital von 3 000 000 Mark.

Die Prämien sind billig, und überdies treten bei Verpflichtung zu mehr­jähriger Versicherungsnahme Ermäßigungen derselben ein.

Entschädigungen werden binnen kürzester, längstens Monatsfrist nach Feststellung voll ausgezahlt.

Zur Vermittelung von Versicherungen empfehlen sich:

Chr. Gutekuust z. Pflug, Nagold. Lehrer Renz, Haiterbach. Aug. Schlotter, Gemeinderat, Oberthalheim. JohS. Bareis, Schreiner, Rohrdorf.

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Mitglieder, welche den Bezug

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durch den Verein wünschen, haben sol­ches unter Angabe der Sorte und Zahl längstens bis 18. d. Mts. bei dem Ver­einskassier, Karlner kaak, anzuzeigen.

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