Kein Geld, kein Licht. Das war kürzlich die Parole der Gas-Gesellschaft in New-Orleans. In allen städtischen Gebäuden, sowie auf den Straßen und öffentlichen Plätzen drehte sie die Gasflammen ab, weil die Behörden mit ihren Zahlungen im Rückstände waren. Die Stadt war daher mit An­bruch der Nacht in cgyptische Finsterniß gehüllt.

Handel k Uerkehr.

(Preise der Lebensbedürfnisse in Stuttgart ans dem Wvchenmarkt vom 2. Dez j 1 Kilo süße Butter 2 .L 50 saure Butter 2 ./L 10 4, Rindschmalz 2 So Schwei­ticschmatz 1 .K: 60 4, 10 Kalk-Eier 65 -<4, 10 frische Eier 75 4, SO Kilo neue Kartoffeln 8 60 4 bis 4 SO 4, Kilo

Kalbfleisch mit Wy Zugabe 60 4, Aiastochseufleisch 70 Schweinefleisch 70 -1, Rindfleisch 00 4, Hammelfleisch 54 4, SO Kilo Heu 8L bis 8 40 4, 50 Kilo neues Stroh 1

60 4 bis 1 .«80 4. - Fleischpreise in der Markt­halle: pz Kilo Rindfleisch 56 4, Schweinefleisch 04 <4, Kalb­fleisch 58 -4, Hammelfleisch 40 4.

Stuttgart, 4. Dez. (Landesprodnktcnbörse.) Unsere Börse war stark besucht und der Umsatz ein normaler. Wir notircn per 100 Kilogr.: Waizen, östreichischer 21 .« 75 4, baicrischer 18 bis 20 15 4, ungarischer 22

SO ^ bis 28 80 4, serbischer 21 60 4, russischer 22 .«

25 -4, Kernen 20 SO 4 bis 21 .« SO 4, Roggen ungari­scher 10 «L 20 Gerste baierische 18 .« 20 4, ungarische 20 ^ SO 4, Haber 12 ^ 80 -4 bis 14 .« 80 -I.

Stuttgart, 4. Dez. sMehlbörsc.s Die Preise sind den vorwöchcntlicheu ähnlich geblieben und wurde heute an inländischen Mehlen als verkauft zur Anzeige gebracht 825 Säcke zu folgenden Preisen: Nr. 0 84 SO 4 bis 86 Nr. 1 32 ^l'bO 4 bis 33 Nr. 2 81 ^ bis 81 ^ SO -4, Nr. 8 29 bis 29 SO 4, Nr. 4 23-25 4t, Außerdem wurden 300 Säcke ausländisches Mehl verstaust.

Nürnberg, 2. Dez. (Hopfen.) Die heutigen No- tirungen lauten: Württemberger In. 400- 414 »6, Ila. desgl. 380-390 lila. 3S5375 .«

Alterte i.

Paris hat mit seinen Vorstädten jetzt 3U? Millionen Einwohner; es ist ein Meer von 6-7- stockigen Häusern, das ein tüchtiger Wanderer in 2Us Stunden kaum zu durchschreiten vermag. In den öffentlichen Spitälern in Paris liegen tagaus, tag­ein 30 000 Kranke; auf die Kirchhöfe von Paris werden täglich durchschnittlich 200 Todte hinausge- bracht. Die stolzen Pariser nennen ihre Stadt gern:Die Stadt der Menschen", oderdie Stadt ic-r Welt", oderdas Licht der Welt". In Dcutsch- and aber heißt man Paris oftdas moderne Ba- el". Viele Arbeiter in Paris sind gesinnt, wie der­jenige von ihnen, der einmal sagte:wenn ich hier­in meiner Börse Geld habe, dann habe ich den lieben Gott, und habe ich keines darin, so habe ich den Teufel." In Paris gibt es, nach amtlicher Fest­stellung, 2500 Wahrsagerinnen, die sich öffentlich als solche ansgebcn. Diese verdienen durch ihrWahr­sagen" je 6000 bis zu 60 000 Franks jährlich. In Paris gibt es 30 00040 000 Deutsche, aus allen Ständen und aus allen Theilen Deutschlands. Sie nähren sich meist kümmerlich und armselig, aber doch mit redlicher Arbeit. Die älteren sind Lumpensamm­ler, die kräftigeren sind Straßenkehrer. Viele sind Arbeiter in den zahlreichen Zuckerfabriken. Diese Beschäftigung ist aber so gesundheitsgeführlich, daß ein Drittel von den Arbeitern schon nach Sjähriger Arbeit schwindsüchtig ist.

Lies nachstehende Liederanfänge, wie sie in dem vielverbreiteten Liederbuch von Heim im Ver­zeichnis; sich finden, mit den hinter ihnen stehenden Namen ihrer Komponisten in der Reihe unmittclbar zusammen:

Am Brunnen vor dem Thorc, da steht. Franz Schubert Es geht bei gedämpsterTrommel Klang. Friedr. Silcher Fahr wohl, du goldne Sonne .... Beethoven In einem kühlen Grunde, da geht . . Fr. Glück

So sei gegrüßt.Rob. Schumann

lieber den Sternen wohnt.Fr. Flemming

Unter allen Wipfeln ist .Kuhtau

Wen Hab ich sonst, als dich.B. Klein

Wie lieblich schallt.Friedr. Silcher

Wie schön bist du.Franz Schubert.

G r a b i»schrisl e u:

Hier in dieser Gruben Liegen zwei MnUervuben,

Geboren am Ehicmsce,

Gestorben am Bauchweh."

Ein Kutscher war Abends 7 Uhr betrunken ans einem Wirths- haus abgefahren, unterwegs eingeschtafcn und nach einer Stunde vom Wagen gefallen und überfahren worden. Auf seinen Grabstein wurde gesetzt:

Der Weg zur Ewigkeit

Ist gar nicht so beionders weit,

Um sieben >nhr ich fort,

Um acht Uhr war ich dort."

Ans dem Grabkrenz einer Jungfrau finden mir den Vers: Im Leben wie Zinnober,

Im Tode kreidebleich,

Gestorben am achten Oktober,

Am elften war die Leich.

EineRiesenknh" von ganz außerge­wöhnlichen Dimensionen und gewaltiger Schwere, Oldenburger Rasse, schwarz und weiß gefleckt, gegen­wärtig 5Us Jahre alt, ist von einem Bauer in Over­bruch gezogen worden, wurde im Mai d. I. auf der Mastvieh-Ausstellung zu Berlin prämürt und für 1500 ^ von dem Viehhändler Rudolph zu Stolp angetanst, welcher gegenwärtig ans Ausstellungen, großen Jahrmärkten re. mit dem Thiere umherzieht und dasselbe für ein müßiges Eintrittsgeld sehen läßt. Nach den von einem Thierarzt vorgenommenen Messungen ist das Thier 3 in 3 ein lang, 1 m 76 ein hoch, hat eine Brnstweite von 2 in 90 ein, während der Umfang der Bruftschenkel 74 ein, der der Vvr- derschenket 67 ein beträgt. Nach dem auf der Raths­waage des städtischen Ccntralviehhofes in Berlin-am 10. Mai 1882 ausgestellten Wagschein, welchen ein jeder einschen kann, wiegt die Kuh 1186 lc 23 Ctr. 72 Pfd., während eine gewöhnliche Kuh ein Gewicht von ca. 89 Ctr., ein fetter Ochse durch­schnittlich ein Gewicht von 10 15 Ctr. hat.

Woher die Benennung Philister rührt. Außerhalb der Mauern der alten Musenstadt Jena liegt ein Wirthshaus, der gelbe Engel genannt, wel­ches schon in den ersten Zeilen der Universität ein von den Studenten häufig besuchter Ort war und oft Zeuge blutiger Scenen zwischen diesen und den Bürgern gewesen ist. In einem dieser Streite wurde ein Student so zugerichtet, daß er auf dem Platze blieb. Den Sonntag darauf predigte der Superin­tendent Götz über diesen Vorfall und sagte n. a.: Es sei bei diesem Mordhandcl hergegangen, wie ge­schrieben stehe: Philister über Dir, Simson! Was

geschah? Kaum wurde cs Abend, als cs ans allen Straßen ertönte: Philister über Dir, Simson! Von dieser Stunde an heißen die Jenaischcn Bürger Phi­lister. Die Studenten brachten diese Benennung mit auf andere Universitäten, und bald war die Bezeich­nung aller Nichtstudcnten mit dem Namen Philister allgemein.

Eine mehrtanscndjährige Wespe. Un­ter den in letzter Zeit von dem Direktor des Mu­seums in Conlacg, Herrn Maspcro, entdeckten Mumien befindet sich eine, welche eine ganz beson­dere Eigenthümlichkcit hat. Sie wurde zu Deir-el- Nohori gefunden und war nach dem Gebrauch der thebanischcn Epoche ganz von Blnmcngnirlanden um­wunden. Im Augenblick der Bestattung war eine Wespe, höchst wahrscheinlich durch den Duft unge­zogen, in den Sarg geflogen und in denselben ein- gcsehlossen worden. Das Thierchen hat sich durch ein paar Jahrtausende ganz unversehrt erhalten und ist jetzt höchst wahrscheinlich das einzige Exemplar einer Jnsektenmnmic, das die Freude aller Entomo­logen bilden wird.

HeilerM Spielmrkc

werde» alljährlich um diese Zeit angeknndiep, um bald darauf als Glanzpunkt auf Tausenden von Wechnachtslischen die kost­barsten Sachen zu überstrahle». Aus lieberzcugung rufen wir einem Jeden zu: Was kann wohl der Gatte der Gattin, der Bräutigam der Braut, der Freund dem Freunde Schöneres und Willkommeneres schenke»-? Es vergegenwärtigt glücklich verlebte Stunden, lach! und scherzt durch seine bald heitern erhebt Herz und Gemütb durch seine -ernsten Weisen, verscheucht Traurigkeit und Melancholie, ist der beste Gesellschafter, des Einsamen treuester Freund: und min gar für den Leidenden, den Kranken, den au das Haus Gesess.tteu! mit einem Worte, ein Heller'sches Spielwerk darf und sollte in kei­nem Salon, au keinem Krankenbette, überhaupt in keinem gu­ten Hause fehlen.

Für die Herren Wirkt)«, Conditoren, sowie Ge­schäfte jeder Art, gieb! es keine einfachere und sichere Anzie­hungskraft als solch' ein Werk, um die Gäste und Kunden dauernd zu fesseln. Wie uns von vieler. Seiten bestätigt wird, haben sich die Einnabmen solcher Etabtissamente geradezu verdoppelt; darum jenen Herren Wirthen und Ge­schäftsinhabern, die »och nicht mi Besitze eines Spielwcr- kes sind, nicht dringend genug anempsohten werden kann, sich dieser so sicher erweisenden Zugkraft ohne Zögern zu bedienen, NM so mehr, da ans Wunsch Zahlnngscrleich- tcrungcn gewährt werden. Den Herren Geistlichen, welche ans Rücksicht für ihren Stand, oder der Entfernung wegen, Eoncerten rc. nicht beiwohnen können, bereitet solch' ein Kunst­werk den schönsten, dauerndsten Genuß. Wir bemerken noch, daß die Wahl der einzelnen Stücke eine fein durchdachte ist; die neuesten, sowie die beliebtesten älter» Opern, Operetten, Tänze und Lieder finden sich in den Heller'schen Werken auf das Schönste vereinigt. Derselbe hat die Ehre, Lieferant vieler Höfe und Hoheiten zu sein, ist überdies ans den Aus­stellungen preisgekrönt, neuerdings in Melbourne der einzige, der speciell für sich allein den ersten Preis Diplome nebst silberne Medaille erhielt. Eine für diesen Winter veran­staltete Prämienvertheilung von 100 Spielwcrken im Betrage von Francs 20 000 dürfte zudem besonderen Anklang finden, da jeder Käufer, selbst schon einer kleinen Spieldose, dadurch in den Besitz eines großen Werkes gelangen kann: ans je 25 Francs erhält inan einen Prämienschein. Reichhaltige illnstrirte Preislisten nebst Plan worden ans Verlangen franco zugesandt.

Wir empfehlen Jedermann, auch bei einer kleinen Spieldose, sich stets direkt an die Fabrik zu wenden, da vieler­orts Werke für Hellcr'schc angepriesen werden, die cs nicht sind. Alle ächten Werke und Spieldosen tragen seinen ge­druckten Namen, worauf zu achten ist. Die Firma hält nirgends Niederlagen.

Konkursverfahren.

In dem Konkursverfahren über das Vermögen des

Gregor Hamm,

gew. Postboten in Oberthalheim, ist der Schlußtermin auf

Samstag den 30. Dex. 1883, Vormittags 10 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hier- selbst bestimmt.

Nagold, den 4. Dezbr. 1882.

Lipps,

Gerichtsschreiber des König­lichen Amtsgerichts.

Södttngor».

Gläubiger-Ausruf.

Die Gläubiger des kürzlich in Schön­aich verstorbenen

Gatttted Znndek, Tuchmachers von Nagold, werden anmit aufgefordert, ihre For­derungen

Amtliche und Urruut- KZekunntmuchungen.

dis mm 14. d. M.

hier geltend zu machen und zu er­weisen, widrigenfalls sie bei-der Ver- mögens-Veclheitung unberücksichtigt blei­ben würden.

Den 4. Dezember 1882.

K. Gerichtsnotariat.

H i n d e r e r.

Wald darf, Oberamts Nagold.

Stangen-Verkaus.

Aus dem hie­sigen Gemeinde­wald werden am Montag den 11. d. M., Nachmit­tags 1 Uhr, auf hiesigem Rath- hans folgende Stangensorten zum Ver­kauf gebracht werden und zwar:

973 Stück mehr als 13 in lang, welche sich zu Telegra­phen-, Draht-Anlagen- u. Gerüststangen eignen,

223 Stück von 1113 in lang, 670 Stück Hopfenstangen, mehr als 9 in lang,

430 Stück dto. von 79 in lang,

115 Stück dto. von 6 7 in lang,

100 Stück dto. von 67 ni lang,

wozu die Liebhaber hiemit eingeladen Werden.

Abfuhr ganz günstig.

Den 4. Dezember 1882.

Schnlheißenamt.

Gän ß l e.

Altenstaig Stadt.

Stangen-Berkuus.

Die Stadtgc- meinde verkauft iWM

aus Langenberg,

Abth. 2, nahe bei W? der Stadt amM Mittwoch den 13. ^

Dezember 1882,

Nachmittags 1 Uhr,

auf dem hieß Rathhaus nachstehende Stangen:

a) 1114 ein stark:

27 Stück über 13 in lang,

23 1113 in

65 911 in

6) 711 ein stark:

803 Stück über 9 in lang,

998 79 in

235 67 in

ch bis zu 7 ein stark:

879 Stück mehr als 7 m lang, 3071 57 in lang,

3536 45 in

4174 34 in

5247 23 in lang;

ferner 43 Stück eichene und 23 Stück birkene Stangen, 47 in lang.

Die Abfuhr ist sehr günstig. Kaufs-Liebhaber sind eingeladen. Den 4. Dezember 1882.

Gcmeinderath. Vorstand Walther.