griner übergehe, sich erfüllt. Die Liga aber wird sich von der Nothwendigkeit der Uebergabe schwer überzeugen lassen. Sie wird fragen: wenn seither nicht, warum jetzt auf einmal? Es wird bei dem gro­ßen Kriegsrath der Liga auch geltend gemacht wer­den, daß wenn der Großherr auch genöthigt gewesen sei, unter dem Druck der Großmächte dieses Verspre­chen zu geben, er doch sicher im Geheimen hoffe, daß ihm seine getreuen Unterthanen die Erfüllung seines Versprechens unmöglich machen. Schließlich wird es dann vielleicht daraus hinauskommen, daß der Fürst von Montenegro, wenn er die Auslieferung der Stadt verlangt, die Antwort erhält: Komm und pro- bire, ob du sie nehmen kannst!

Die Antwort auf die Frage, wie sich die orientalische Frage weiter entwickeln wird, hängt davon ab, 1) ob die Pforte mit ihrem Anerbieten, Dulcigno abzutreten, es ernstlich meint, und 2) ob Rußland und England mit dieser Errungenschaft sich zufrieden geben werden. Beides liegt noch im Un­gewissen. Ganz unmöglich ist es nicht, daß die Pforte auch diesmal uur Zeit gewinnen will, im übrigen nichts thut, namentlich wenn sie sieht, wie Europa erleichtert aufathmet, hoffend, daß es auf eine wohlfeile Weise aus der Sackgasse herauskommt. Daß das europäische Konzert blvs auf dem Papier vorhanden ist, das hat die Pforte ja längst durch­schaut. Was nun England betrifft, so wäre die Abtretung des albanesischen Felsennestes, noch dazu auf die Fürst" ache Deutschlands hin, ein gar zu > schwacher Erfcstg nach den gewaltigen diplomatischen f

und maritimen Anstrengungen des Kabinets Glad- stone. Der Premier selbst wird daher nicht geneigt sein, sich zufrieden zu geben, wenn auch vielleicht die gemäßigteren Elemente des Kabinets, die Gran- ville und Hartington froh wären, bei diesem verun­glückten Feldzug noch mit einem blauen Auge davvn- zukvmmen.

Amerika.

New-Aork, 11. Okt. Ein Bergnügungszug von Pittsburg verunglückte: 20 Personen sind ge- tödtet, viele verwundet.

Washington, 9. Okt. Im Zentralpark zu Newyork wurde gestern der Grundstein zu dem So­ckel gelegt, auf welchen der jüngst aus Egypten ge­brachte Obelisk gestellt werden soll. Der Feier wohnten 9000 Freimaurer bei.

Kandel L Perkehr.

Stuttgari, 13. Okt. Auf dem Lconhardsplatz waren 900 Sack Kartoffeln per Ztr. .Kl 3.20 3.50, Wilhelmsplatz 1800 Sack Mostobst ^rl 10 10.50 per Ztr., Marktplatz 1200 Stück Filderkraut, 6 9 per 100 Stück.

Kirchheim u. T., 11. Okt. (Der heutige Obst­markt) war mit ca. 400 Säcken befahren; der Preis per Sack betrug 18 .Kl 50 bis 19 .kl 20, per Ztr. 8 .Kl 50 bis 9 bezahlt.

Cleebronn. Frühgewächs, Ausstich, 1. Kauf 360 Liter rauh zu 200 ^tl, gemischtes Gewächs 3 Käufe zu 60 ^il per Hektoliter. Qualität gut, Quantität geschätzt zu 2000 Hektoliter.

Maulbronn. <Weiu.) Käufe zu 56chz bis 66-j, ^il für 1 Hl. abgeschlossen.

InCries bach wurden gestern Wcinkäufe zu 36^ bis 431,'z .Kl per 1 Hekoliter abgeschossen.

Stadt Besigheim, 12. Okt. Fühgewächs rauh 44*/, bis 45 ^l. gekeltert SS ^ pr. Hekt.

Urach. Dettingen, 13. Okt. Ertrag geschätzt zu 2400 Hekt. Mczingen, 13. Okt. Ertrag geschätzt zu 3000 Hekt. Ncuhauscn. 13. Okt. Ertrag geschätzt zu 3000 Hekt.

Aus dem Elsaß. Alle Berichte über unsere Wein­ernte stimmen darin überein, daß unser diesjähriges Herbst- ergebniß als das schlechteste in diesem Jahrhundert bezeichnet werden muß. So macht z. B. die Gemeinde Molsheim in einem guten Weinjahr 36 40,000 Ohm, dieses Jahr kaum 10-1500.

Neuestes.

Berlin, 14. Oktbr. Londoner Nachrichten zu­folge habe Assim Pascha dem deutschen Botschafter, Grafen Hatzfeld vertraulich mitgetheilt, daß der Sul­tan die Absicht habe abzudanken, falls die europäische Flotte vor Konstantinopel erscheinen würde. Die Nachgiebigkeit des Sultans soll dadurch herbeigeführt worden sein, daß Graf Hatzfeld erklärte: Oesterreich und Deutschland seien fest entschlossen, den durch den Berliner Vertrag hergestellteu statim guo der Türkei aufrecht erhalten zu wollen.

Wien. 14. Okt. Die Pforte richtete gestern an die Botschafter die officielle Mittheilung, daß nicht bloß die Stadt, sondern der ganze Bezirk Dust cigno nach der letzten von Europa aufgestellten Trace Montenegro übergeben werde. Riza Pascha erhielt bereits die bezüglichen Weisungen. Die Convention mit Montenegro wird lediglich eine militärische zwi­schen den beiderseitigen Commandanten abzuschlie­ßende sein.

W a l d d 0 r f.

Liegeuschasts-

Verkaus.

Nachdem das K. Amtsgericht Nagold als Bollstreckungsgericht am 11./16. Septbr. ds. Js. Zwangsvollstreckung in das auf der Markung Walddorf gelegene unbewegliche Vermögen des Äuamks Wakr. Hirfchwirths in Wald darf, angeordnet hat. so kommt zu Folge Gemeinderathsbeschlusses vom 23. os. Mts. die hienach beschriebene Liegen­schaft am

Donnerstag den 28 . Okt. d. Ist,

Nachmittags 1 Uhr,

auf dem RathhauS in Walddorf im erstmalige» öffentlichen Anfstreich zum Verkauf, und zwar:

Gebäude:

Nr. 95.

3 .a 93 in Ein 2stockigtes Wohnhaus mit Stallungen, ge­wölbtem Keller, Scheu­er, Schopf und Hof­raum, die Schildwirth- schaft zum Hirsch mit dinglicher Wirthschafts - Ge­rechtigkeit mitten im Dorf, an der Brunnengasse, neben Joh. Gg. Ziegler, Frucht- Händler, und Jakob Walz, Bauer,

Brandvers.-Anschl. 6300 ZL Steueranschl. 6500

Die Vste an

2 s, 89 m Hofraum, gemeinschaftlich mit dem Haus Nr. 96.

Gärten:

Parc. 118.

1 a 40 in Gemüsegarten an der Brun­nengasse hinter'm Wohn­haus neben Jakob Walz, Bauer, und Joh. Gg. Zieg­ler, Fruchthändler.

Parc. 120.

94 m Gemüsegarten an der Altenstai- ger Straße, südlich vom Wohnhaus, neben dem ge­meinschaftlichen Hofraum und Johannes Gutekunst, Seckler,

gemeinder. Anschlag von Haus und Gärten 5000 ^6.

Amtliche rmd Privat-Bekattntiuachungen.

A eck er, Zelg :

Parc. 932.

13 a 84 IN in breiten Aeckern, theil- weise Hvpfenacker, neben Conrad Walz, Bauer, und Johs. Bihler, Landwirt!), Anschlag 550 c^.

Parc. 1063.

5 a 66 in Acker,

55 Steinriegel,

6 a 21 m auf der Butterstelle, neben

Joh. Martin Walz, Schuh­macher, und Marlin Walz, Tagst S.,

Anschlag 5

Parc. 1160/r.

7 a 88 in auf dem Weilerberg neben

Martin Beutler, Bauers Wittwe, und den Anstößern Anschlag 10 vkä Hiezu werden Kaufsliebhaber mit dem Bemerken eingeladen, daß

1) tüchtige Bürgschaft sogleich zu stellen ist,

2) auswärtige der Verkaufs-Com­mission nicht Persönlich bekannte Kaufslustige nur dann zur Stei­gerung zugelassen werden, wenn sie sich über genügendes Vermö­gen durch obrigkeitliche Vermö­gens-Zeugnisse aus neuester Zeit ausweisen können,

3) an dem Kaufschilling KUel baar und der Rest in 3 gleichen auf­einanderfolgenden -Jahreszielern pro Martini 1881, 1882 und 1883 zu bezahlen ist.

Als Verwalter der Liegenschaft ist Gemeinderath Jakob Beutler, Acciser hier,

bestellt, und die Verkaufs-Commission besteht aus

dem Hilfsbeamten Dengler und dem Schultheißen Gänßle dahier. Den 29. September 1880.

Für die Vollstreckungsbehörde der Hilfsbeamte: Amtsnotar von Altenstaig Dengler.

9k a g 0 l d.

1000 Mark

werden gegen gesetzt. Sicher­heit ausgeliehen; von wem? sagt die Redaktion.

WM

Schlagen von Schottermaterial.

Am Mittwoch den 20. Oktober 1880, Vormittags 9 Uhr,

wird im Wartsaal III. Classe der Station Aochdorf das Schlagen von ca. 1200 Cbm. >schottcrmatcrial verakkordirt, wozu Liebhaber mit der Bemerkung eingela­den werden, daß das Schlagen des Schotters auf der Station Gündringen, im Mühlener Thüle bei den Wärtern 6 und 7, sowie im Haugcnloch Wärter­posten 4 zu geschehen hat.

Die Bedingungen liegen zur Ein­sicht bei der Bahnmeisterei Horb für die Nagold-Bahn zur Einsicht vor.

K. Betriebsbauamt Calw. _ Krauß. _

Alteustai g.

Ailffor-nimz an WM gcr und Schuldner.

In der Verlassenschaftssachc des hier gestorbenen Christian Schuhmacher, Privatiers, früheren Müllers hier und Ochsenwirths in Egenhausen, werden etwaige Gläubiger zu Anmeldung ihrer Forderungen unter Vorlegung der Be­weismittel binnen 10 Tagen aufgefor­dert.

Ebenso ergeht an diejenigen, welche zur Masse irgend etwas schuldig sind, der Aufruf, ihre Verbindlichkeiten inner der gleichen Frist bei dem aufgestellten Cassier, Gemeinderath Fink dein er hier anzugeben, beziehungsweise zu ent­richten.

Den 14. Oktober 1880.

Theilungsbehörde. vät. K. Amtsnotariat.

Ass. Eberle.

Stadtgemetnke Nagold.

Stamm- und Brennholz-Verkauf.

Am Mittwoch

den 20. d. M.

_ klommt folgendes

Kcheidhokz aus Lemberg, Teichelwald, Killberg, Wolfsberg, Bühl, Mittler- bergle, Galgenberg, Eisberg, Badwald,

Sulzeröschlc, Horn, Härle, Kehrhalde und Ziegelberg auf hiesigem Rathhaus zur Versteigerung:

1) drei stärkere Gichen-Abschnitte und 125 Stämme Nadelholz- Ka«ghok; und Sagholx von verschiedenen Klassen;

2) Brennholz: 570 Rm. Scheiter und Prügel, meist Nadelholz mit etwas eichenem;

400 Laubholz- und 7600 Na­delholz-Wellen.

Zusammenkunft <und Beginn mit dem Stammholz) Morgens 9 Uhr. Auf rechtzeitig gestelltes Verlangen wer­den die Waldschützen daS Scheidholz am Montag und Dienstag vorzeigen.

Gemeinderath.

Haitcrbach.

Wirthschafts-ä Bier­brauerei-Verkauf.

Kronenwirth Gacken- heimer dahier beab­sichtigt sein au der Hauptstraße gelegenes Anwesen, auf welchem mit günstigem Erfolg die Wirtschaft betrieben wird, aus freier Hand zu verkaufen.

Dasselbe besteht in einem 2stockigten Wohn- und Wirthschaftsgebäude mit angebauter Scheuer, Stallung und gut eingerichteter Bierbrauerei, sowie einen in unmittelbarer Nähe der Stadt be­findlichen Lagerbierkeller.

Der Verkauf findet am

Montag den 18. ds. Mts., Vormittags 11 Uhr, auf dem hiesigen Ratthaus unter Lei­tung des Unterzeichneten statt und wer­den Kaufsliebhaber mit dem Bemerken eingeladen, daß das vorhandene Inven­tar und 2 Hopfengärten mit 600 Stan­gen miterworben werden können.

Den 14. Okt. 1880.

Rathsschreiberei.

Klenk.

Nagold.

Ein schönes

«Wirtes Zimmer

hat zu vermieten

Chr. Schweiler.

8 WWW

s :

S

-- ? 72 V

8 ^

K