terbreiten, der zu Folge derWelsenfvnds" iu den Besitz des preußischen LllaateS überzngehen habe.

DerGroße Kurfürst" wird leider im kühlen Meeresgründe an der englischen Küste sitzen kleiden. Die Leutnersche Gesellschaft, welche ihn Heden wollte, scheint die Sache satt bekommen und aufgegeben zu haben, und wird sich aufkösen.

StraßbnrA, 6. Dez. Der Feldinarschall v. Manteuffel, der bei dem Antritt der Regierung der Reichslande" daS Versprechen gab, die bestehende Beschränkung der Preßfreiheit in diesen Landen aufzuheben, hat dieses Versprechen erfüllt, denn die deutschen Blätter, denen der Poftdebit entzogen war, haben denselben wieder erhalten, und 39 französische Blätter, die verboten waren sind wieder eclaubtworden. Weiter hat die clerieale Partei und die gemäßigte Protcstpartci die Erlaubnis; erhalten, Partei-Organe zu gründen, welches früher nicht gestattet war. Beide Parteien müssen jedoch nach dem noch bestehenden französischen Gesetze eine Cautivn von 25 000 Fees, hinterlegen. Die Clcricalen haben die Gründung eines Partei-Organö beschlossen, das einen ausge­sprochenenconservativen und katbolischen Charakter" haben, sich sonst aber einer gemäßigten Haltung be­fleißigen svll. Der Feldmarschall, der für wirthschaft- liche Dinge einen klaren Blick besitzt, sucht aus diesem Gebiete ganz besonders zu wirken, und wendet dem­selben, die Stimmung und Lage des Volkes richtig beurtheilend, seine ganze Aufmerksamkeit zu. Der neu gewählte LandeSauSsrhnß berechtigt zu der Hoffnung, daß er mit der Regierung znsammenmirken wird, um ein ferneres Gedeihen und Blühen deS schönen Lan­des anhaltend zu ermöglichen.

Schweiz.

In Bclfanx, Kanton Freibnrg, hat der Sturm vvm Freitag den Kirchthurm nmgeworfen. Aus Ba­sel und Argau wird berichtet, daß man am Freitag Nachmittag einen Erdstoß verspürt habe. Die Ket­tenbrücke von Aarau schien ernstlich bedroht: mitunter hob sie der Sturm in der Mitte und mehr als einen Meter hoch, um sie dann mit einem plötzlichen Ruck wieder sinken zu lassen, aber sie hat die Probe gut bestanden.

Frankreich.

Paris, 5. Dez. In Folge des unerhört gro­ßen Schneefalls liegt nicht allein der Verkehr von Paris, sondern auch der von ganz Frankreich dar­nieder. Die Eisenbahnen nehmen weder Güter noch Reisende an. Mit Oesterreich, Italien, der Schweiz und Spanien sind alle Verbindungen abgebrochen. Nicht allein der Post-, sondern auch der Telegra­phendienst wurde eingestellt. Der Telegraph spielt noch mit Deutschland, aber auf sehr unbefriedigende Weise. Paris selbst ist seit zwei Tagen äußerst still. Man sieht ans den Straßen nur sehr wenige Wagen und fast gar keine Leute, da sich Niemand hinaus­wagt, der nicht muß.

Belgien.

Brüssel, 5. Dez. Am Donnerstag Morgen wurde auf dem Boulevard Leopold ein Mädchen

von 8 Jahren auf dem Boden liegend gefunden; dasselbe war erfroren. Die sofort angestellten Rettungsversuche blieben fruchtlos.

Spanien.

Madrid, 8. Dez. Das ganze Ministerium hat in Folge der Frage betr. Abschaffung der Skla­verei aus Euba demisnvnirt.

England.

Londvn, 0. Dez. Die ruffische Gesandtschaft in London würoe bereits vor 6 Monaten von dem beabsichtigten Attentat auf den Zaren informirt und soll der Plan, den Eisenvahnzug des Zaren in die Luft zu sprengen, schon mehrmals vereitelt worden sein.

Rußland.

Petersburg, 5. Dez. Soeben erfahre ich, daß durch Verhaftung eines llnbekanuten in Jebisa- wetgrad noch ein furchtbares Unheil von dem Haupte unseres Monarchen abgewanbt worden ist. Derselbe hatte nämlich eine aus englischer Fabrik, wie der Stempel bezeugt, prachtvoll gearbeitete, 2V- Fuß lange Stahleijenbahnschieue bei sich, welche innen hohl und mit 13 genau abgemessenen größeren Oesf- nungen versehen war, in welche eben so genau die bei dem Unbekannten im Reifesack gefundenen 13 Blechkistchen mit Nitroglycerin hineinpaßten. Die Schiene hatte genau die Ausdehnung der russischen Eisenbahnschienen und konnte mit Leichtigkeit auf dieselben gelegt werden. Einem Zufall war die Ver­haftung dieses Individuums zu verdanken. Ein Ende der Schiene sprang nämlich, als der Gepäckträger den Sack trug, plötzlich aus dem Sack, das aber der Eigenthümer des Sacks sofort bemerkte und die Schiene mit einer raschen Bewegung zurückdrängte. Dieses, sowie die Schwere des Sacks fielen dem Träger so sehr auf, daß er der Gendarmerie seinen Verdacht äußerte.

In Kischineff iu Rußland traf neulich Morgens eine -Lchaufpielertruppe ein und spielte Abends so originell, daß sich die Leute tvdt lachen wollten. Andern Morgens war die Truppe verschwunden und das hatte seinen guten Grund, denn sämtliche Schau­spieler waren Sträflinge, die auS der Frvhnfestc einer benachbarten Stadt ausgcrissen waren.

Bulgarien-

Sofia, 7. Dez. Fürst Alexander hat die Na­tional-Versammlung mittelst Dekret aufgelöst, nachdem die Bildung eines liberalen Cabinetü ver­geblich versucht worden war. In Folge der Auf­lösung herrscht in der Opposition grenzenlose Be­stürzung. Das alte Ministerium verbleibt bis auf Weiteres im Amte.

Türkei.

Cettinje, 7. Dez. Ein montenegrinischer Po­sten bei Velika, ungefähr 300 Mann stark, wurde am 2. d. angeblich von mehreren tausend Albanesen überfallen und aufs höchste bedrängt, weshalb vier bis fünf Bataillone Montenegriner in Aktion traten. Die Albanesen wurden mit beiderseitig nicht unbe­trächtlichem Verlust zurückgedrüngt. Die Montene­griner haben noch zwei Bataillone Verstärkung ab­gesandt. Details fehlen.

Landet L Verkehr.

Stuttgart, 8. Dez. (Landespro duktcnbörsc.) Bei heutiger Börse stellten Verkäufer etwas höhere Forderun­gen. da sich aber wenig Kauflust zeigte, blieb das Geschäft be­schränkt. Wir notircn per 100 Kaogr.: .Weizen, russ. »I. 27, dto. bayer. II. 25.5028, dto. amerik. »I 26.80. Kernen »l. 25-25.50. Dinkel»! IS. Habet »I. 15-15.50. Mehl­preise pro 100 Kilogr.: Hehl Nr. 1 38.5039.50, Nr. 2

»I. 35.50-3S.S». Nr. 3 »I 3k -L-, M» 4 »I 26 -27.

Mannheim, 6. Dez. Seit unserem vorwöchentlichen Bericht ist keine wesentliche Veränderung in unserem Getreide­markt cingeircten. die Tendenz blieb fest und Eigner eher zu­rückhaltend, da hiesige Verkaufspreise viel niedriger als jetzige Bezugs. Parität sind. Wir nvtireu: Weizen je nach Qualität »I. 2427.50, Roggen 17.75 -20, Gerste 19.5020.50, Hafer 14 15.50, Kohlreps 2323.50 per 100 Kilo. Im Kleesamen­

handel wurden nicht unbedeutende Umsätze gemacht, Lucerne neuerdings höher und »I. 125 -143 je nach Ware, Rothsaat K 105 - 108, jährige dto. »I. 9593, Esparsette »I 34 -34.50. Rüböl »I 63 -64, Leinöl »I. 67 63, Mohnöl Pfälzer 133

bis 134, Sesam-Oel 96 -93. Amerik. Schweinefett steigend.

Nürnberg, 6. Dez. (Hopfen,) Seit gestern zeigt der Markt fast vollständige Ruhe. Notirungcn lauten: Wnrt- temberger, prima »Al 1302lO, dto. sekunda ^ 140175, Badische, prima 160-180, dto. sekunda120-155, El­sässer, prima ^ 150 175, dto. sekunda 130 -145.

Den deutschen Großhandel hat ein schwerer Verlust ge­troffen: in Hamburg hat das hochangesehene Rheder-Geschäft Godeffroy und Sohn seine Zahlungen eingestellt. Die Erschütterung ist schwer und reicht nach Berlin, London und über das Meer. Das Haus Godeffroy hat viele Schiffe aller Art auf dem Meer und man kennt es in der ganzen Welt: cS ist eines von denen, die Deutschland Ehre machten in der ganzen Welt. Viele deutsche Produkte Kat es ausgeführt und ihnen den Weltmarkt erschlossen. Bei seinem Falle handelt es sich um viele, viele Millionen.

Boin Wiirtteinbcrgischcn Th iers ch utz - Bere i n.

Bergesset die armen Vögel nicht!

Der Wind weht kalt, der Schnee fällt dicht, Vergesset die armen Vögel nicht!

Sie flattern so miid und trüb umher,

Es drückt sie Hunger und Kälte schwer.

Sie haben zur Frühlings- und Sommerszeit Mit fröhlichem Sang unS das Herz erfreut.

Sie haben geschützt vor der Raupen Schaar Die Bäume so fleißig daS ganze Jahr.

Es stillte im goldenen Sonnenstrahl Die Lerche mit Jubelschall Berg und Thal,

Die Meise, der Schwarzkopf, der Fink, der Staar,

Sie nahmen auch treulich des Sanges wahr.

Und rings war ihnen der Tisch gedeckt,

So weil sich nur Wald und Flur erstreckt,

Nicht nahm die lustige Künstlerschaar Für kommende Tage der Sorge wahr.

Nun schweigt das Orchester, in Thal und Feld Ist nirgends den Armen der Tisch bestellt,

Der Winter brach ein so streng und jach,

Den Künstlern gebricht eS an Dach und Fach.

Den Künstlern mangelt das liebe Brod,

Wie leiden frierend die bittre Roth,

Es warf der Winter mit kalter Hand Sein weißes Bahrtuch auf's weite Land.

Und trauernd ziehen sie nun und stumm Die armen Bursche im Land herum,

Und helfet ihr in der Roth nicht jetzt,

So wird von dem Frühling die Flöte versetzt.

So helfet und streuet mit milder Hand Die nährenden Körner auf's harte Land;

So wehrt mit den übrigen Krumen Brod Mildherzig der Vögel, der armen, Noth.

Und scheinet der Frühlingssonne strahl Dann wieder golden auf Berg und Thal,

Dann bringet dankbar die lust'ge Schaar

Im Liede, im frohen, den Dank euch dar. R. Stroh

Nagold.

ßandmrUWlilhe Fort- MunMillkil betreffend.

Da auch Heuer von der Centralstelle für die Landwirthschaft au die Land- wirthschaftlicheu Fortbildungsschulen ic. für das Jahr 1880 Frei - Exemplare deS Wochenblatts für Landwirthschaft abgegeben werden, so wird zu Fvlge höherer Weisung wiederholt der Wunsch zum Ausdruck gebracht, daß überall auf eine geordnete Sammlung der Blätter und eine nachherige geordnete Aufbe­wahrung iu den Örtsbibliotheken hin­gewirkt wird.

Den 9. Dezember 1879.

Vorstand des landw. Vez.-Vereins:

Güntner, Oberamtmann.

durch

E f s r i n g c n.

270 Mark

Pfteggeld sind gegen gesetz­liche Sicherheit anszuleihen

Joh. Weik, G.-Nath.

Amtliche und Privat-Bekanntmachungen.

N a A o 1 ä.

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N Ä K 0 1 ä.

lost sinptestle meine rsiosts ^usvvastl in IJixiieiii' - 1 ) 6601 ', 8eli-iiim - (loiilectt, Alkll'vipLin mul Alruitlel - douLeel, Liki^xiei,Keilen, lsts. Lri8lei-, ilouiK- unä lleirr-I-ebknekieL in allen Orösssn unä passencles >Veistnnestl8-Iln6l<5V6ick<.

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