sonder» entweder wieder zur katholisch,:» Kirche zurückkehre» muß, oder eben protestantisch werden, uns damit fast alte Saerameine und die hi. Messe ausgeben. Es gibt drei Sorten von sogenannten Altkaiholiken: l> Aingeblähte im Geist, welche, ihren Lichtschimmer im Kops, ihre An­sichten für unfehlbarer batten, als den Anspruch von Papst und vielen hundert Bischöfen derlei sind nicht viele. 2) Unverständige, welche im Tabaksuebel des Bisrhauses vergiftete Zeitungen lesen und an sie glauben deren sind sehr viele. 3) Boshafte, welche de» gegenwärtigen Schwin­del noch stärker anznbläscn suchen, um überhaupt die christliche Religion abzulöschen dies; sind die schändlichsten Heuchler, welche vorgeben, sie seien eifrig für das echte Christenthnm, um einfältige Menschen von der Kirche loszureibeu, während viele unter ihnen kaum »och au einen Gott glauben. Ohnedies; wird auch jeder Ehebrecher, Unzüchtige, Häuser, dünkelhafte Kops, zulaghniigerige Anbeter der Residenz-Götter zu deu Neuproteslauteu halten. Allein die Kirche wird nicht überwältigt von deu Psoittu der Hölle - wohl aber sind die üderwätligt vou der Pforte der Hölle, von den Lügeugeisteru, welche joche ReliglouSschwluvler als Leitkämmel aunebmen uud ibueu folgen, statt sich a» Bischof und Papst, an die grobe Gemeinschaft der katholische» Kirche zu halten. Bll! dem Glauben darf man nicht spielen:Wer nicht glaubt, wird verdammt werden", sagt der Heiland, selbst.

Straß bürg, 12. Febr. Eia Eoinploii hervorragender Straßburger Franzosensrennde zur Ausfuhr vou Kindern nach Frankreich wnide entdeckt. Bei eitler großen Haussuchung ist zu­gleich der Advokat Lnporle als Verfasser einer bekannten Schmäh­schrift ermittelt worden. Interessante kriegsgerichtliche Verhand­lungen stehen bevor. (Frks. I )

V e r», 12. Febr. Der Bnndesra'h beschloß die A nswe i- snng des vom Papst zum apostolischen Vikar sür Genf ernannten Pfarrers Mermillod ans der Schweiz.

.Zürich, 6. Febr. Die Gattin des Hrn Professor Johan­nes Schere, unter ihrem MädchennamenSusanne Kübler" als Verfasserin gediegener Volksschrislen sür's häusliche Leben seit Jahre» bekannt, ist letzten Dienstag plötzlich an einem Hirnschlage verschieden.

Basel, ll. Febr. DieBasler Nachrichten" schreiben: Der Bnndesrath hat heute in einer Exlrasitznng über die Mer- millod'sche Angelegenheit beschlossen, das päpstliche Breve, welches Genf von der Diöcese Freiburg-Lansanne abtrennen will, nicht a nzu e rk e n n e n, und dem Papste die Berechtigung abzusprechcn, schweizerische Bisthniiisgreiizen einseitig ohne vorgängige Verstän­digung mit den interessirtcn Kantonen und mit dem Lundesralhe zu bestimmen oder abzuünderii. Das päpstliche Breve wird dem­nach als Null und nichtig betrachtet. Mittyeiiung dieses Beschlus­ses soll dem Valican gegeben werden.

Paris, 4. Febr. DasJournal officiel" veröffentlicht das Gesetz zur Bekämpfung der öffeiulichen Trunkenheit, welches die Nakionul-Versammlnng im Januar zum Abschluß gebracht hat. Jede Person, die auf öffentlichen Plätzen, in Cafe's, Schenken w. betrunken getroffen wird, zahlt eine Buße von 5 Frcs. Im Rücksalle innerhalb eines Jahres wird sie vor das Zuchlpolizei- gericht gestellt und mit einer Strafe von 16 bis 600 Frcs. und Gesängniß von 630 Tagen bestraft. Wer binnen 12 Monaten neuerdings rückfällig wird, den trifft das Maximum der eben er­wähnten Strafe. Die drille korrektionelle Verurlheilung zieht den Verlust der bürgerlichen Rechte nach sich. Eine ähnliche Skala ist sür die Wirthe festgestellt, welche Betrunkenen oder Minder­jährigen Getränke verabreichen. Wer von der Polizei betrunken gesunden wird, ist ans seine Kosten nach dem nächsten Orte zu führen und dort zu behalten, bis er wieder zu Verstand kommt. Das Gesetz ist in allen Wirthschaftslokalen aufzuhängen und dessen Zerreißen mit 5 Frcs. Buße bedroht Diese Bestimmungen lassen an Härte nichts zu wünschen übrig. Nicht einmal der erste Rausch, der in Deutschland als Kennzeichen des braven Mannes gilt, ist straffrei. Das einzig Gute an dem Gesetze müßte etwa sein, daß es wenigstens eine Verjährung zuläßt, so daß nach einem Jahr die begangene Sünde nicht mehr in Mitrechnung kommt. Am Besten, man befolge das Beispiel der großen adeligen Wein- lnrgbesitzer der Nationalversammlung und betrinke sich iin Geheimen; denn von ihnen gilt wohl, was Heine singt:Lue tranken heimlich Wein und predigen öffentlich Wasser."

Madrid, 11. Febr. Die im Eongresse verlesene Abdan­kungsbotschaft des Königs besagt: Es sei eine große Ehre, die Geschicke eines, wenn auch lies erschütterten Landes zu bestim­men; er sei fest entschlossen gewesen, seinen Verfaffungseid zu respectiren und habe geglaubt, daß seine Loyalität seiner Uner- fahrenheit ergänzend zur Seite stehen werde. Dieser Wunsch sei getäuscht worden. Spanien lebe in beständigen Kämpfen; wären dieselben gegen auswärtige Feinde gewesen, würde er die Regie­rung nicht niedcrgelegt haben. Aber es seien die Spanier selbst, welche sich bekämpften. Er wolle nicht König einer einzelnen Partei sein und nickt gesetzwidrig regieren. Alle weiteren An­strengungen in diesem Sinne halte er für unfruchtbar. Er lege deshalb für sich, seine Söhne und deren Nachkommen die Krone nieder. Die Verzichtleistung des Königs wurde darauf einstim­mig angenommen. Die Verfammlung ernannte eine Commission behufs Redigirung der Beantwortung der königlichen Botschaft.

Madrid, 11. Febr., Nachts. Die Cortes ernannten im Fortgange der Sitzung eine Commission, welche den König bis zur Grenze begleiten sollte. Ein Antrag aus Erklärung der Ueber- nahme der Staatsgewalt durch die Nationalversammlung, auf

Einsetzung einer verantwonlichen Negierung, auf Beauftragung der Versammlung mit der endgültigen Feststellung der republika­nischen Regiernngsform wurde unterstützt. Bei der Beschlußfas­sung barüber, welche abschnittsweise vor sich ging, wurde der Abschnitt über die Feststellung der republikanischen Regiernngsforlu und Ueberttagung der Negierungsgewall an die Versammlung mir 256 gegen 32 stimmen angenommen. Sodann wird der ganze Antrag m Erwägung gezogen, von Salmero, welcher Ei­nigkeit und Versöhnung empfiehlt, unterstützt. Zorilla beantragt, noch vor Aiistimmnng die Regierung zu ernennen. Nivero er­klärt, der EorteS-Pia,ident werde sür die Erhaltung der Ordnung cinstehen. ZonUu befiehl ans seinem Anträge. Nivero appellitt an den über dem Patteigeist stehenden Patriotismus und fordert Zorilla ans, sich ans die Minfftervank zu setzen. Marios bedauert die Anwendung von Gewaltsormen in dem Augenblicke, wo die Monarchie^ begraben werde. Rivero verläßt den Präsidenlcnsitz und den saal, worauf Fignerola das Präsidium übernimm!.

Madrid, 12. Februar. K o r t e s - S i tz n n g. Heule wurde die Regierung erwählt. Ministerpräsident ist: Figueras. Derselbe hebt hervor, er verdanke seine Erwählung seiner poli­tischen Haltung. Die vollzogenen Wahlen wären frei; er hoffe die Republik sür immer errichtet. Morgen Wahl des CorteS- präsidenle».

London, 8. Februar. Die Sammlung sür den Prediger Hessel har bis jetzt I lOO Pfd. ergeben und wird bis zu ihrem Abschluß voraussichtlich aus 1200 Psd. steigen. Der Ertrag nebst einer silbernen Vase wird am Montag nn Kousnlationsgebände durch Hrn. v. Enisthausen und IN. Cappel überreicht werden. Unweit Dnnbar fand ein Zusammenstoß zweier Eisendahnzüge statt, bei welchem 0. Personen gelöste! wurden.

Die belgischen Bischöfe haben ein Kollektivschreiben an die deutschen Erzbischöfe und Bischöfe gesandt, um ihnen ein Wort der Ermttthigung und brüderlichen Trostes zu sagenin dem ge­waltigen Kampfe, den sie gegen den liberalen und protestantischen EäsarismuS zu bestehen haben." Ein gleiches schreiben ist an Msgr. Mermillod in Gens uns Mjgr. Lachat, den Bischof von Basel, gesandt worden,welche ganz besonders den Verfolgungen der unversöhnlichen Feinde der Religion ansgesetzi und." schließ­lich haben die Bischöfe eine Ergebenheits-Adresse a» den Papst gerichtet.

Unter dein Landvolke in der Gegend von Livorno in Italien er­zählt inan sich folgende Geschichte von der h. Jungsrau Maria. Ei­ne» Abends tritt ein Wanderer, als Priester gekleidet, bet einem Pfarrer ein uud bettet um Speise uud Nachtquartier. Nachdem er sich gesättigt, begibt sich unser fremder Priester tu'» Schlafzimmer zur Rübe. Aber siehe da! gegen 2 Uhr Morgens steht er aus, klopft au die Kammer de» Pfarrers und b,stehlt ihm, sofort auszusteheu, weil Messe in der Kirche gelesen werben müsse. Der Pfarrer proteslttl. Der andere besteht da­raus mit so heftige,i Worreu, das; der Pfarrer gezwungen ist, das Beit zu verlassen und bei der Blesse zu dienen. Nach Beendigung derselben bestehlt der Priester dem Pfarrer, Hand au das Glockeutau zu legen. Der Pfarrer protestirt wieder: weil eS noch ganz finster sei und weil mau Schrecken unter die Bevölkerung werfen würde/ Geh, und LaS sofort! rast der Fremde mii einer Stimme, die keine Widerrede zuließ. Ter Pfarrer laust eilseriig zum Glockeulhurm. Ein «chauer durchrieselt ihm die Adern, als er aus der Treppe eine alle Frau mit strenger Miene sipeu sieht. Die Alte stobt ihn hinweg und schreit: Zurück! Aber, sagt der Pfarrer mit vor Schreck gebrochener Htimme, aber mir wurde gesagt ich sott läuten. Zurück, schreit nochmals die Alte. Der zit­ternde Pfarrer kehrt zum Altar zurück. Wie, ruft ihm der Priester zu, du willst nicht läuten? Und der Pfarrer: Eine ... auf der Treppe . . . alte Frau . . . Ach, meine Mutter! ruft der Priester und verschwindet. Es war Christus, der beim ersten Gtockeuschtage das menschliche Ge­schlecht veruichten wollte, welches seinem gesangeuen Stellvertreter im Patican so viel Leiden bereitet uud die Diener Gottes und die katholische Religion verachtet. Aber seine guadenvolle 'Mutter, Maria, bat ihn da­ran verhindert. lDfztg.)

Ein italienischer Ingenieur soll eine Brücke über das goldene Horn, diesen 320 Meter breiten Meeresarm Herstellen und zwar, was das Unglaubliche ist, soll dieselbe in einem einzigen Bogen ohne jegliche Stütze im Wasser bestehen. Wenn das gelingt, ist's gewiß ein Meisterwerk. Die Kosten sind auf 12 Mill. Franken vergnschlagt. (B.-Z)

New - Nork. Am 15. Jan. ist in Indianapolis ein F a r- higer zu drei Jahren Gesängniß und 1000 Dollar Geldbuße vernrlheilt worden, weil er ein weißes Mädchen, übrigens mit dessen Zustimmung, geheiralhet hat. Der oberste Staatsgerichls- hof von Indiana hat das Gesesetz, aus dessen Grund das Straf- urtheil erfolgt ist, als ein verfassungsmäßiges anerkannt. Somit ist die Emanzipation der farbigen Rasse in Amerika noch keine vollständige. (S. M.)

Die Nachricht von der Abdankung des Königs von Spa­nien hat die Hoffnung auf Losreißung von Cubas rege gemacht.

Im Fremdenbuch der Molkenknr zu Heidelberg fand Einsender neulich leider ohne Unterschrift folgende Verse:

Als ich ein kleiner Knabe war,

War ich ein kleiner Lump,

Clgarren raucht ich heimlich schon Und Bier trank ich aus Pump.

Wie Hab ichs doch seil jener Zeit So herrlich weit gebracht,

Die Zeit hat aus dem kleinen Lump Einen großen Lump gemacht.