liberale Presse ist in wahrer Begeisterung darüber, daß cZ der kleinen Schwei; vergönnt ist, am vordersten im Kamps zu stehen gegen das mächtige Nom. Vollständiger Bruch mit Nom — ist die Losung und das Ziel, das man jetzt zu erreichen hofft. Ohne Zweifel werden die Negierungen von Zürich, Baselstadt und Schaffhansen, die keine Staatsverträgc mit irgend einem Bischof haben, Genf, das im beißen Konflikt begriffen ist, und Tessin, das vor 5 Jahren „seinen Bischof von Como" aus dem Kanton gesagt hat, sich mit den Diöcesaniegierungen des Bisthums Basel vereinigen und gemeinsam Front gegen den gemeinsamen Feind machen, und hinter den Regierungen steht zweifellos die Mehrheit des Volkes. Wessen da der Sieg sein wird, ist keine Frage. (S. M.)
Paris, 3. Febr. Das „Journal de la Menrthe et des Vosges" verkündigt als ganz bestimmt, daß die deutsche Garnison Epinal ans Grund der antizipirlen Zadlung der vierten Milliarde Anfangs März räumen wird; die Truppen sollen für Belfort bestimmt fein. (St.-A.)
Cadix, 5. Febr. Der englische Consul beantragte gestern die Beschlagnahme des Dampfers ,.Mnrillo", sowie den Capilän und seiten Theil der Mannschaft desselben, welcher während des Zusammenstoßes die Wache hatte, als Gesangene an Bord eines Kriegsschiffes zu bringen, die übrige Mannschaft aber an Bord des „Mnrillo" zu bewachen, und ihr nicht zu gestalten, anS Land zu gehen. - (N. Z.)
London, 30. Jan. Das Rächfel, das sich an den Untergang des Auswaudererfchiffes Northfleei knüpft, ist setzt gelöst. Das Schiff, welches das grauenvolle Unglück verschuldete, ist der gestern in Lissabon eingelanfenc und dann sofort nach Cadiz oder Sevilla abgegangene Dampfer Mnrillo gewesen. Welches Urlheil übec den Mnrillo und seinen Kapitän zu fällen fein wird, ist oft genug angcdeutet worden. Hoffentlich gelingt es, ihn zur Bestrafung zu ziehen. Das Schiff ist zwar ein spanisches; der Cigenthümer aber ein Engländer.
London, 4 Febr. Vor einigen Wochen ereignete es sich, daß der deutsche Geistliche eines Auswaudercrschisfs, Dr. Hessel,
eines Mords beschuldigt wurde, der an einer Ballettänzerin in deren Wohnung verübt worden war. Der Geistliche wurde verhaftet und ihm auf einige höchst leichte Verdachtsgründe hin der Prozeß gemacht. Dieser stellte die völlige Unschuld des Angeklagten heraus, und er wurde sofort freigesprochen. Das Bedauern über die unverdiente Kränkung des Ehrenmanns ist allgemein. Er selbst erzählt in einem hiesigen Blatt seine Leidensgeschichte. Er spricht'mit großer Anerkennung von der Höflichkeit der Polizeibehörden, ist aber keineswegs mit der Art seiner Behandlung sehr zufrieden. Daß er in unangenehm kalten Zellen hat sitzen, mit Fingern, weil die Gefängnißdisziplin Gabeln und Messer dem Gefangenen verbietet, seine Mahlzeiten hat zu sich nehmen müssen, vor Allem die lange Haft sind die hauptsächlichsten Beschwerden des Freigelassenen. Um ihm die Kosten in Folge seiner Haft und seines verlängerten Aufenthalts zu ersetzen und seine Ueberfahrt nach Brasilien zu bestreiten (da sein Schiff ohne ihn abgesegelt ist), haben die Prediger Cappel und Walbaum und einige andere Deutsche eine Privatsammlnng veranstaltet. Karl Blind hat aber in der hiesigen Presse auch eine Regt e r u n g s e n t s ch ädi gu n g angeregt, welche in Rücksicht auf den außerordentlichen Fall wirklich bewilligt wurde, ohne daß die Regierung dazu genöthigt gewesen wäre. Es ist dies ein entschiedener Triumph für das Prinzip der Schätzung deutscher Bürger im Auslande. Eigenihümlicher Weise wurde dieser Sieg herbeigeführl durch einen Mann, der lange Jahre hindurch in England als Verbannter gelebt hat, ans Anhänglichkeit an das Vaterland sich dort bis zur Stunde nicht naturalisiren ließ, in der Heimath aber noch immer nicht wieder das Bürgerrecht besitzt!
Mehrere Fabriken in Birmingham haben eine Gesammtbe- stellung auf 2 Millionen Gewehre für eine auswärtige Negierung, dem Vernehmen nach die deutsche, erhalten. Die Konstruktion der Waffe wird verheimlicht. So berichten Wiener Blätter.
Briefkasten. G. H. in A. Jdre Pech,ie>Lich'to ist nicht so lächerlich, als wenn Sie glauben, daß solche unter die Tagesneuigkeiten gehöre.
Amtliche Privat-Bekanntrnachungen. Nagold Horber Bahn.
K. EiserMhubaurrMt Korb.
a u - Ä k k o r 6.
Höherer Weisung zu Folge werden nachstehende Arbeiten zu Ausführung der Barrieren, soivx die Lieferung des znm Legen des Oberbaues benöthigten Geräthschaf- ten im diesseitigen Baubezirk, (Strecke Hochdorf-Horb) zur schriftlichen Submission ausgeschrieben.
Rach dem Voranschlag betragen:
a. Barrieren. Zimmerarbeit. Schlofferarbeit.
im I. Loose . . . 209 fl. 16 kr. — 43 fl. 2l kr.
im II. Loose . . . 339 fl. 23 kr. — 140 fl. 57 kr.
im III. Loose . . . 144 fl. 16 kr. — 31 fl. 57 kr.
Zusammen 692 st. 57 kr.
b) Oberbaugerälhschafien Schmiedarbeit Schsofferarbeit Eisenwaren Wagnerarbeit
Zimmer- und Schrcinerarbcit Flaschner- und Küserarbeit
216 fl. 15 kr.
552 fl. 31 kr.
45 fl. 15 kr.
109 fl. 25 kr.
59 fl. 29 kr.
418 fl. 12 kr.
15 fl. 12 kr.
Tüchtige Unternehmer werden nun eingcladen, Ueberschlag, Plane und Beding- nißhesr bei der Unterzeichneten Stelle cinzusehen und ebendaselbst ihre Offerte mit den in Prozenten ausgcdrückten Angebote schriftlich und versiegelt unter Anschluß von Vermögens- und Fähigkeitszeugnissen bis
SomStng den LL. Februar, Vormittags LE- Ubr,
portofrei einznreichen, zu weicher Zeit die urkundliche Eröffnung der Offerte stattfindet, welcher die Submittenten anwohnen können.
H o r b, 30. Januar 1873.
K. Eisenbahnbauamt Horb. Krauß.
A l t e n st a i g Stadt.
SchindklneMserung
und
Betsarben-Anstrich.
Das neue Schulhaus soll mit Schindeln vertäfert und diese mit Oelfarbe angestri- chen werden. Diese Arbeiten werden im Submissionsweg vergeben.
Offerte sind bis
Montag den 10. Februar,
Vormittags 10 Uhr,
einznreichen und findet die Eröffnung zu selbiger Zeit statt.
Ueberschlag und Bedingungen können auf dem Rathhause Angesehen werden und beträgt die Akkordssumme über
Schindelvertäferung 566 fl. — kr. Oelfarbanstrich 140 fl. 32 kr.
Liebhaber sind eingeladen.
Den 1. Februar 1873.
Stadtschultheißenamt. A.-V. Fink dein er.
B ö s i n g e n,
Gerichtsbezirks Nagold.
Liegenschafts-Verkauf.
Die zu der Gantmasse des Philipp Seegcr, Taglöhners in Bösingen, gehörige Liegenschaft, nemlich:
Parz. 53.
5,2 Wohnhaus.
2.4 Scheuer.
2,6 Stall.
1.4 Schopf.
3.9 Hof.
15,5 auf der Allmand.
Parz. ",'s.
5,2 Gemüsegarten beim Haus. Anschlag der Parz. 53., ",s. —'. 800 fl. Ankauf der Parz. 53., —'. ßOO fl.
Parz. 933.
3/s M. 41,7 Wiese in Gartenäckern.
Angeschlagen zu 200 fl. Angekauft zu 150 fl.
Parz. 1034.
r/s M. 23,4 Wiese.
6.2 Weg.
ffs M. 29,6 im hinlern Züchen.
Angeschlagen zu 50 fl. Angekauft zu 45 fl.
Parz. -'Z-.
ffs M. 0,0 Acker im untern Machen.
Angeschlagen zu 80 fl. Ängekauft zu 30 fl.
wird am
Donnerstag den 17. April, Morgens 10 Uhr, ,
auf dem Bösinger Rathhause im ersten öffentlichen Anfstreich zum Verkauf gebracht. Den 6. Februar 1873.
Gcrichtsnotar von Nagold Fischhaber.
W a l d d o r f,
Oberamts Nagold.
Slanaen-Verkauf.
Aus den hiesigen Gemeindewaldungen werden am
Montag de« 10. d. Mts.
68 Stück Haagstangen,