Sulz,

OA, Nagold.

Es liegen in der Peter Köhlerischen Pflegschaft

»S«» Gulden

gegen gesetzliche Sicherheit zum Ausleihen parat.

Pfleger Michael Garnier.

Nervöses Zahnweh

wird augenblicklich gestillt durch

Dr. Oräktröins selin eckwelic! /wlm- tropkon n Flacon 21 kr., acht zu haben in Nagold bei Gott!. Knödel.

M Feillemlen HZ

an hartnäckigen Flechten, Scropheln, Drü­

sen, Wunden und Unterleibsbeschwerden theilt ein erfahrener Arzt ein altes unfehl­bares Mittel unentgeltlich mit. u. I, posta rostants Unmbur». tranoo.

^ Frncht-Preise.

Calw, IN Febr. 1870.

fl. kr. fl. kr. fl. kr.

Dinkel. 3 48 3 34 3 20

Haber. 3 36 3 2i 32t

Kernen.24 5 16 5 ^

Motto.

26. Februar: Beten ohne die Tbat ist eine Uhr ohne Zeiger, Kraft und

Willen sind da, aber an Wirkung gebricbt's.

27. Sich selbst besiegen, ist der schönste Sieg.

28. Die Theilnahme ist die Würze des Umgangs.

T a g e s - N e u i g k e i t e n.

Stuttgart. Am 18. d. wurde, wie demD. Vbl." ge­schrieben wird, der Bischof von Notlenburg, Dr. v. Hefele, in Audienz vom hl. Vater empfangen. Der Oberhirte wurde von dem Pabsie nicht allein mit dem größten Wohlwollen und der gewohnten liebenswürdigen Freundlichkeit, sondern mit ganz be­sonderer Auszeichnung ansgenommen. Der ii Korrespondent theilt mit, daß, als Bischof v. Hefele anfing, dem Pabst zu berichten, was Seine Majestät zur Feier der Consekration gethan, der Pabst ihm in's Wort gefallen sei und die Sache selbst erzählt habe, bei­fügend, er habe es in öffentlichen Blättern gelesen. Darauf habe sich der Bischof des Auftrages, den er von Ihrer Majestät der Königin erhalten, entledigt, dem Pabst 9000 Fr. Peterspfennig übergeben, und seine Begleiter vorgestellt, deren einen der Pabst für eine überbrachte kostbare Stola mit einer großen silbernen Medaille erfreute. Mit dem apostolischen Segen für den Bischof, für die Diözese rc. rc. schloß die Audienz.

DerStaats-Anzeiger" rechnet uns heute ein Deficit von 2,163,870 fl. 43 kr. für jedes der drei Etatsjahre 187073 vor, also 6,491,613 fl. 9 kr. für die dreijährige Etatsperiode. Im Jahre 18691870 hatte sich ein Deficit von 2,189,129 fl. 20 kr. ergeben, wovon nur 1,389,637 fl. 59 kr. aus dem nun aufgezehrten Restvermögen gedeckt werden könnten. Alles Wei­tere ist nun durch Steuererhöhung zu decken, und zwar durch weitere Zuschläge zu den bereits für 186970 bewilligten 10 pCt. um weitere Ist 31*-., pCt. je »ach den Steuerquellen. Für die Staatsschnldenverzinsung sind jährlich 865,744 fl. erforder­lich (Eisenbahnban), für die Schuldiener mehr 28,000 fl., Gra- tialien 10,000 fl., für das Justizdepartement 57,089 fl., Inne­res 113,622 fl., Kirchen- und Schulwesen 93,293, Finanzen 20,208 fl. Weniger wird verlangt: für Apanagen 14,162 fl., für das Kriegswesen 167,651 fl. und für den Reservefonds 10,000 fl. ' (B.-Z.)

In Stuttgart hat sich, wie bereits in einigen größeren Städten der Schweiz anfangs voriger Woche einKopf- und Hmschntzverein" gebildet, der statt des bisher üblichen, dem Kopf und Hute oft gleich nachtheiligen Grüßens es sich zur Regel macht, von jetzt ab militärisch zu grüßen. Die Mitglieder sind kenntlich an der neuen Art des Grußes und ist jeder män- niglich ersucht, dieses Grüßen nachzuahmen, oder doch zu billi­gen nach dem Rathe Göthe's: Grüßet mit Neigen, Grüßet mit Beugen Des bedeckten männlichen Haupts, Wollt Ihr mit Gewalt das Genie Euch erkälten? Ehret die Sitte, schont den Verstand. (Ostschw. Wochenbl.)

Calw. .In der Sitzung des K. Kreisstrafgerichts vom 15. Febr. d. I. kamen folgende 3 Fälle zur Verhandlung und Aburtheilung, und zwar: 1) Die Untersuchungssache gegen den 44 Jahre alten verheirateten Taglöhner Michael Mohr von Sulz wegen Betrugs. Derselbe hat, nachdem in der Nacht vom 29/30. Sept. v. I. in seiner Wohnung in Sulz entstandenen Brande zu Anfangs des Monats Oktober dem Agenten der Mobiliarfeueroersicherungsgesellschaftdeutscher Phönix" in Frank­furt, bei welchen er mit seinen Mobilien versichert war, bei An­gabe der von ihm geretteten und an der Entschädigungssumme abzuziehenden Fahrnißgegenstände die Thatsache, daß 2 bkaueTuch- röcke von ihm und 2 Kleider seiner Ehefrau im Werthe von etwa 36 fl. 30 kr. gerettet worden seien, vorsätzlich vorenthalten und den von ihm beabsichtigten rechtswidrigen Vortheil nur aus dem Grunde gegen feinen Willen nicht erreicht, weil die fraglichen Kleidungsstücke vor Festsetzung und Ausbezahlung der Entschä­digungssumme bei einer Haussuchung im Besitze seiner Tochter gefunden wurden. Er wurde wegen eines seinen zweiten Rück­fall in Vergehen wieder fremdes Eigenthum begründenden Be­trugsversuchs zu 3'/- Monaten Zuchtpolizeihaus und in die Ko­sten verurtheilt. Rechtskonsulent Schwarzmann dahier vertheidigte den Beschuldigten. 2) Die Untersuchnngssache gegen den 16 Jahre alten Schmiedslehrling Friedrich Lauser von Calw we­gen Betrugs und Diebstahls. Er wurde wegen 5 vollbrachter Betrügereien und eines versuchten Betrugs und eines Diebstahls unt Berücksichtigung des Rückfalls zu dem Verluste der bürger­

lichen Ehren- und der Dienstrechte und zu der geschärften Zucht- polizeihausstrafe von 9 Monaten verurtheilt. 3) Die Untersu­chungssache gegen den 20 Jahre alten Bauern Johannes Teu­fel von Mötzingen, OA. Herrenbcrg, und den 20 Jahre allen Zimmermann Alexander Müller von da, wegen Körperverle­tzung. Am Pfingstmontag, den 17. Mai v. I. Abends, find dem ledigen Weber Johann Georg Seeger von Unterjeltiugen und dem ledigen Schmied gleichen Namens von da im Oehrn des Wirthshauses von Ulrich Klink zu Nagold, in Raufhändeln, in welche sie mit beiden Beschuldigten und andern verwickelt wa­ren, durch Streiche mit verstärkter Hand und zwar dem Schmied Seeger 3 Verletzungen, eine auf dem Kopfe, eine am linken Oberarm und eine an der untern Rippe der linken Seite, dem Weber Seeger außer einigen minder bedeutenden Beschädigungen eine Wunde auf dem Hinterhaupte zngesügt worden, wodurch bei dem Elfteren eine Arbeitsunfähigkeit von 3 Tagen und bei dem Letzteren eine solche von 7 Tagen eingetreten ist. Johs. Teufel, bei welchem nach dem Ergebnisse der Verhandlung angenommen wurde, er habe sich an beiden Verletzungen thätlich vergriffen, wurde zu 4 Wochen Bezirksgefängniß und Alexander Müller, bei welchem nur eine an Schmied Seeger verübte Thütlichkeit als bewiesen betrachtet werden konnte, unter Freisprechung von der Beschuldigung weiterer Körperverletzung zu 14 Tagen Be­zirksgefängniß verurtheilt. (C. W.)

4V.O. DerVolksfreund für Oberschwaben" berichtete über die lohnenden Erfolge in der Liezucht: es wurde in Ehingen in den letzten Tagen ein 8 Wochen altes Kuhkalb um die Summe von 56 fl. verkauft. Für 20 Louisdor, die geboten worden, wurde eine zweischauflige Kalbin nicht abgegeben. Ebensowenig konnte sich ein Viehzüchter entschließen, ein halbjähriges Farren- kalb, reiner Rigi-Race, für gebotene 140 fl. abzugeben.

Aus Baier n. DemBairischen Vaterland" vom 20. d. entnehmen wir wörtlich folgende Stellen:Wir sind mit Hohen­lohe fertig geworden und mit den anderen Preußen werden wir's hoffentlich auch; es bedarf nur einiges Muthes und guten Wil­lens: Freunde haben wir genug, die sorglich wachen uud nicht zugeben werden, daß uns ein Haar auf dem Haupte gekrümmt, oder noch eine Scholle bairisch Land gestohlen werde." . . . Der wird unser Bruder sein, der uns von unseren Tyrannen, der uns von den preußischen Vampyren befreit nicht der Ty­rann, nicht der Landfeind, kurz nicht der Preuße!" . . . . und käme es dazu, daß wir für die Freiheit und Existenz des Vaterlandes uns schlagen müßten, so werden wir den letzten Mann und den letzten Gulden daran zu setzen wissen und wir werden nicht ohne Freunde sein! Lassen sich die Herren Berliner das gefälligst gesagt sein!" Wie vielen von nnsern Prcußenfressern ist diese patriotische Aeußerung nicht ans der Seele gesprochen?

In wohl unterrichteten Kreisen Münchens versichert man, daß König Ludwig dem dringenden Verlangen des Fürsten Hohenlohe nach Entlassung nicht sobald zu entsprechen gedenkt. Längst hatte man sich erzählt, der junge König äußerte, wenn seine Stunde komme, werde er zeigen, was er sei. Nun scheinc er, wie Uhlands Graf von Greiner, ans einem schönen Jugeud- tranm zu dem ernstesten Mannesberuf erweckt zu sein. Er sucht nun durch Fleiß die verträumten Jahre nachholen zu wollen. Möge er dem Andrange von Wichtigthncrn einen Schlagbaum entgegensetzen.

Berlin, 23. Febr. Reichstag. Die der nationalen Partei angehörigen Mitglieder des Reichstages beschlossen, für die dritte Lesung des Rechtshülfevertrags mit Baden folgende Resolution vorznschlagen: Der Reichstag erkennt die nationalen Bestrebungen des badischen Volkes und der badischen Regierung an und be­trachtet als Ziel dieses Strebens den möglichst ungesäumten An­schluß an den bestehenden Bund. (S. M.)

Wien, 20. Febr. Der Pabst hat auf die Andeutung, ob nicht, um die Gcmüther zu sammeln und beruhigen zu lassen, eine Vertagung des Konzils als angezeigt erscheine, sofort die bestimmte Erklärung abgegeben, der materiellen Gewalt könne es gelingen, das Konzil zu sprengen, niemals aber werde er der Schwäche und der Pflichtvergessenheit sich schuldig machen, durch diese Vertagung es moralisch zu tödtczi.

In Me che ln vermählte sich vor einigen Tagen eine Wittwe zum sechsten Male. Der glückliche Nachfolger ihrer fünf Ehe­männer ist ein muthiger Krieger, pensionirter Unteroffizier und heißt van Dyck.