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Kalender auf das Jahr 1839,
als: E. Süskittd's Volkskale,»der, der Volksbote aus Württemberg und der lustige Bilderkalender,
sind MIN n 6 kr. per Stück z» haben in der G. W. Z a i se r' schcn Buchhandlung.
Frucht-Preise.
Frucht- 1
Nagold,
Altenstaig,
Freudenstadt,
Galt»
,
Tübingen,
Heilbronn,
Viktnalien-Preise.
gattun gen. j
11. Sept. 1858.
8. Scpt. 1858.
4. Sept. 1858.
4. Scpt. 1858.
10- Sept. 1858.
11.
Sept.
1858.
Nagold. A!le» ^ Nfd. staig.
Ochscaftcflch 10 kr. s kr.
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Dinkel, alter
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Walzen . .
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8 .. Scbwanbr. 16 .. 16 kr.
Roggen . .
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7 4 t
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1 Kr.-W-ck 7L.—Q. r ift«'
Erbsen . . Ansen - -
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i Pfd. Butter 22 kr.
1 Rindschmalz 28 kr.
i .. Tchweiiieschm. 22 kr.
7 stier für 8 kr.
Tages - Aenigkeitcn.
Stuttgart, 3. Scpt. Unsere Beamten haben dem Abgeordneten von Aalen, Hrn. Moritz Mo hl, Vieles zu verdanken. Mit der ihm eigenen Beharrlichkeit hat er in der Ständekammec auf ökonomische Verbesserung der Lage der StaatSdiener in sehr beredten Worten hingewirkt. Ticscm Mann hauptsächlich ist eS znznschreiben, dasr das Loos der Beamten künftig ein besseres ist. Meisterhaft schilderte Mobl die Gesahren, welche schlecht bezahlte Diener dem Staate und dem Volke bereiten. Der radikale Abgeordnete wird jetzt von s.iucn politischen Gegnern mit ganz andern Augen als früher angesehen. Wohl noch selten sind einem Ständemitglied solche Anerkennungen zu Theil geworden, wie Hrn. Mvhl. Sv erklärte der Minister des Innern, Frhr. v. Linden, in der Kammer, das, er mit voller Hochachtung für den Abgeordneten Mohl erfüllt sei, welcher einerseits zwar strenge, sehr strenge Anforderungen an die StaatSdiencr stelle und über alle einzelnen Thcilc der Staatsverwaltung eine scharfe Kritik übe, welche aber andererseits die Rücksicht der Gerechtigkeit gegen die Person der StaatSdiencr auch nickt außer Augen setze. Ein Abgeordneter äußerte gleichfalls im Ständesaal: Er spreche offen ans, es gebe keine Kammer, welche einen Mann habe, der so viel geleistet und leiste, als der Abgeordnete Mohl; alle müßten die würl- tembergische Kammer um diesen Mann beneiden. So wird Mohl's uneigennütziges Streben anerkannt.
Stuttgart, 10. Sept. Se. Mas. der König wird sich morgen zu den Wettrennen nach Baden begeben. — Vorgestern hatten sämmtliche Prälaten die Ehre zu Seiner Majestät berufen zu werden. sH. T.)
Stuttgart, 11. Sept. In dem „Deutschen Volksblatt" Nr. 206 ist einer von Sr. Majestät dem Könige den sämmt- lichen Herren protestantischen Prälaten crtheilten Audienz mit dem Beifügen Erwähnung geschehen, daß über den Gegenstand derselben »och nichts Sicheres verlautet habe. Wir sind in der Lage, ans bester Quelle versichern zn können, daß Aller- böckstdieselben die genannten Herren zn Sich beschieden haben, um ihnen den Auftrag zn ertheilen, den in der Residenzstadt sowohl, als auch ans dem Lande bezüglich eines von dem Könige beabsichtigten oder gar schon vollzogenen CvnfessiouSwech- scls böswillig verbreiteten Gerüchten, welche, so abgeschmackt dieselben auch auf den ersten Anblick erscheinen mußten, dennoch von dem polnischen sowohl als religiösen Parteigeiste nach verschiedener Richtung hin ausgebentet wurden, als vollkommen unbegründet, durch das Organ der Landeödekanate aufs Allerentschiedenste cntgegenzntreten. (St.A.)
Nach dem Münzvertrage vom 7. Aug. d. I. werden wir von Münzen süddeutscher Währung haben: 1) Vereiusmünze, nämlich Kronen und halbe Kronen in Gold, sowie Zweithalerstücke und Einthalerstücke in Silber. 2) Landesmnnze/und zwar als grobe Münze Zwciguldcn, Eingnlden, Halbgulden und Viertclgulden in Silber; als Scheidemünzen: SechSkreuzcr-,
Dreikrenzer- und Einkreuzerftücke in Silber, sowie Einkrcuzcr stücke und Theile derselbe» in Kupfer. Von den Zwcigulden- stücken und den Viertelguldenstücken wird vorerst, da kein Be- dürfniß dafür vorliegt, kein Gebrauch gemacht.
Von der Schüssen, 3. Sept. Am letzten Mittwoch den 1. Sept., Nachmittags, entstand eine FenerSbrnnst in der Gemeinde Effenhansen, OA Ravensburg, ein Bauernhof, Rentehof genannt, »rannte vollständig ab mit Scheuer und Stallung; zugleich ist bei diesem Brande ein Menschenleben zu beklagen: Ein Maurergeselle arbeitete auf dem Dache des Wohnhauses, als das Feuer ausbrach, und fiel in die Flammen, wo er einen jämmerlichen Tod fand. Brandstiftung wird nicht vermuthet, dagegen heißt cs, der nmgekommene Maurergeselle habe ans dem Dache geraucht und ein Feuerfnnke von seiner brennenden Pfeife sei in die unter dem Dach anfgehänften dürren Frucht- garbcn gefallen. (U. S.)
Baden, 6- Sept. Im benachbarten Iffezheim hat gestern das erste große Pferderennen stattgehabt, zu dem sich wohl 50,000 Menschen als Zuschauer ciiigefunden hatten. Der Großherzog und die Frau Großherzogin waren gleichfalls erschienen. (U. S.)
DaS badische Concordat mit Rom ist nach Angabe des Mainzer Journals vollendet, und wird in einigen Tagen in Rom zur Unterzeichnung gelangen.
Wien, 6. Sept. M. G. Saphir ist in Baden am 5. September verschieden. Schon Ende Mai hatte ihn eine unheilbare Wassersucht auf das Krankenlager geworfen; Juni, Juli und August hindurch litt er schmerzlich, oft ohne ein Glied des Körpers rühren zu können. Seine Auflösung war recht eigentlich sichtbar. Freitag Nachmittag traten die Anzeichen seines baldigen Endes unzweideutig ein. Das Letzte, was er gesagt, waren die Worte zn seinem Neffen: „Ich muß fort, eS ist ans!" Bald darauf war er eine Leiche. Er wurde am Sonntag Abends in einen zinnernen Sarg gethan und Nachts ! in seine Wohnung nach Wien überführt. (Oesterr. Ztg.)
Mit dem Hopfenbau verhält cs sich in den besten Hopfengegenden, wenn kein Unglück die Ernte hindert, wie folgt: In Spalt macht mau Heuer nickt einmal eine halbe Erndle; Jnsbruck, Lauf, Altdorf und Hollidan werden mehr liefern; am besten steht der Hopfen in Neustadt an der Aisch und Umgegend, das eine ganze Erndte halten wird. In Baden und Württemberg steht er gleichfalls gut, dagegen steht er in Böhmen nicht zum Besten.
Vor seiner Abreise nach Warschau hat Kaiser Alexander alle Bauern der kaiserlichen Schlösser freigelaffen; es sind ihrer ziemlich 200,000. Als sich der Kaiser erkundigte, kraft welchen Gesetzes diese Bauern zn Leibcigcncn gemacht worden seien, konnte man ihm keines vorlegcn oder nennen, und als er fragte, was im Gesetze über die Frvhndicnste geschrieben stehe, konnte der General, der an der Spitze der betr. Verwaltung steht, wieder keine Nachweise geben; fußfällig bat aber der General, Majestät möge bis zn seinem Tode alles beim Alten lassen.