zum Telegraphisten in Ravensburg mit denselben Dienstrcchtcn den Al. 'Weber gnäeigst ernannt; die Bahmiicistcrei Heidelsheim dem Giiter- abfcrtigungsgehiilfen Grnnewald cn Bruchsal, die cvana. Stadtpfnrici und Dekanaisstellc in Knililingen den, Helfer Kornbeck in Marbach, die cvang. Pfarrei Nufringen dem Pfarrer scholl in Licfenbach, dce in Wolfschlngcn dem Helfer S chüz in Nagold, und die »i Magcrkuigen dem Oberpräzeptor Moser in UraK gnädigst übertragen; sowie auf die in 5ncchst-Jhrcm Patronat befindlichen kalb. Pfarreien: Mögglingcn, den Pfarrer Pfleghaar in Nichbaldeu, Talkingen, den Pfarrer Kör­nung in Eggartskirch, Eseiihanse», den Kaplan Ehrte in Hirrlingcn, Edersberg, den Pfarrvcrweser Blank in «nlgen, und Grunmeiisteneii, den Pfarrvcrweser Eg lcr in Dalkingcn gnädigst ernannt; auch die Stelle eines bauleckmisckcn Mitglieds der Kunst chnldireliion dcm Ärchttckten Leins in Stuttgart gnädigst nbcrtragcn.

Gestorben: '!» Suiitgari Hoftbeatcr-Soufflenr Homann; zu Buoch der cvang. Scknilmcistcr Aick'cle, N7 I. alt; zu Stuttgart Necins- konsulent Dizinger, 44 I. Mt; zu Unliiigci, der iath. Pfarrer War­ner, I. alt; zu Stuttgari Controlcur Nippniann, 5«> alt; zu Klingcnbcrg der cvang. Schulmeister Schönleber, NN I. alt; zu Gochsen dcr pens. Schnlmcister Schmidt von Clcvcrsulzbach, 74 I. alt.

Tages - R euig!; eitc n.

Stuttgart, 18. Mai. (41. Sitzung der Kammer der Abgeordnete».) Fortsetzung der Berathnng des reo. Schul­gesetzes. Art. 7 handelt von den Gehalten der Unterlchrer und Schulvcrweser und setzt hiefür neben einem stellbaren Zim­mer 180 fl. m Städten und 165 fl. in Landgemeinden fest. Der Antrag des Abg. Groß, die Gehalte sammt und sonders auf 180 fl. zu setzen, wird angenommen; ebenso die Abgabe von fls Klafter Holz. Der Gehalt für einen Lehrgehilfe» wird auf 100 fl. nebst 5 Scheffeln Dinkel festgesetzt; auch soll bei Neubauten ein heizbares Zimmer für denselben eingerichtet wer­den. In der 42. Sitzung wird der Antrag der Eommijsion: daß die Gemeinde berechtigt sein solle, ein Schulgeld in Land­gemeinde» und Städten bis zu 2000 Einwohnern von 48 kr., in Städten bis zu 4000 Einwohner» von 1 fl., in solchen bis zu 6000 Einwohnern 1 fl. 24 kr., und in den mit mehr als 6000 Einwohnern 2 fl. zu erheben, nachdem MohlS Antrag auf Tagesordnung, also hierin es beim Alten zu belassen, mit 47 gegen 40 Stimmen abgelehnt worden war, im Princip ge­nehmigt, die Redakiio» des Artikels aber d.ieser überlassen. Tie Pensionsbercchtlgnng der Schulmeister lull mildem 64. Jahre ein. Weiter wurde in dieser Sitzung von Frhrn. v. Wöllwarrh eine Interpellation vorgetcage», die den Zweck hat, die Wahrung der Machtstellung Deutschlands in der SchlcSwig-Holstcinischen Angelegenheit. Mohl tadelt in aufgeregter Weise das lang­same Verfahren der volkSwirthschastlichen Commission in Sache der Eisenbahnangelegenhciten und wünscht, die Kammer möge aussprechcn, daß dieselben noch vor Pfingsten sollen erledigt werden. 43. Sitzung. Fetzer bringt eine Interpellation an den Jnstizminister wegen des von der Kammer der StaudeS- herrcn verworfenen Gesetzes über Zellengefängnisse. Tagesord­nung : Rechenschaftsbericht. Nach demselben betrug die Staats­schuld am 3. Mai 1857 55,483,892 fl. Bei tz. 21 über die Fabrikation von neuem Papiergeld stellt der Abg. Cavallo den Antrag, daß keine 35 il.-Scheine mehr gemacht werden, weil solche im Verkehr unpraktisch und nicht mehr in die neue Münz- Convention passend; wird angenommen. Auf der weiteren Ta­gesordnung steht der Bericht über den GesetzcSentwnrf, betref­fend die Einführung eines neuen La nd eS gewichts. Nach demselben bildet das durch die Zollvereinsverträge für den Zoü- verkehr eingeführte Pfund von 500 französischen Grammen künftig die Einheit des württembergiseben Gewichts. Hundert Pfund machen einen Centner. Der Unterschied zwischen schwe­rem und leichtem Gewichte ist aufgehoben. Für den gewöhn­lichen Verkehr wird das Pfund in 32 Lothe, das Loth in 4 Quentchen, das Quentchen in 4 Richtpfennige gelhcilt. Ans diese Bestimmungen nicht anznwenbcn sind das bisherige Münz- gcwicht, das Medicinalgewicht für ärztliche Rceepte und den Tetailvcrkanf von Medicinalartikeln und die hinsichtlich des Gold-, Silber- und Juwelcngewichks bestandenen Observanzen. Die Abhändcrnng der zwei letztgenannten Gewichte bleibt der Verordnung Vorbehalten. Andere als die diesem Gegenstände entsprechende Gewichte dürfen im inländischen Verkehr nicht angewcndet werden. Das normale Gewicht eines Bundes Heu,

Oehmd oder Stroh soll 20 Pfund betragen, ohne Unterschied, ob die Lieferung vor oder nach Martini erfolgt. Das ganze Gesetz wird von der Kammer einstimmig angenommen. Hier­auf Beriebt der Finanzkommission, betreffend die in dem Haupt- finanzelat von 1858/61 angenommenen Etatspreisc für Na­turalien. Nach längerer Debatte schreitet die Kammer zur Ab­stimmung. Für Kernen wird 15 fl., für sonstige glatte Frucht 10 fl., für Dinkel 5 fl. 30 kr., für den Haber 6 fl. nach dem Anträge der Kommissions-Mebrheit zu berechnen beschlossen. Für den Centner Heu sind 1 fl. 30 kr., für das Fuder Stroh 12 fl. <9 kr. für den Bund) im Hanptfinanzetat vorgesehen. Für ein Klafter buchenes Flößholz sind 18 fl. und tanncnes 14 fl. angenommen. Die Kammer stimmt bei.

Stuttgart, 19. Mai. Der Bericht der Ablösungskom­mission der Kammer der Abgeordneten über den Entwurf eines Gesetzes zu Ergänzung der Bestimmungen über Gefall- und Zehntablösnngen (Berichterstatter Holder und Wiest v. S.) ist ansgcgebe» »nd umfaßt 228 Quartseiten.

Stuttgart, 20. Mai. Tie Geislinger Steige wird mit dem 2. Schienengeleise belegt, beziehungsweise das zweite Geleise von Geislingen bis Lonsee ausgedehnt. Die Vorarbei­ten sind zu 60,000 fl. in runder Summe veranschlagt.

Horb, 19. Mai. Seit 2 Tagen blühen hier Trauben an einer Rahme des Dreikönigrvirths Stein.

Rottweil. (Ein Han ptsch wein.) Dieser Tage hat Gemeinderath Hücker von Altstadt ein engl. Schwein im Gewicht von 796 Pfund um die Summe von 230 fl. an den Mczgermeister K re n ser in Brackenheim verkauft. (R. A.)

Heilbronn, 18. Mai. Ans dein heutigen Ledcrmarkt gingen die Verlause so lebhaft, daß sämmtlichc Vorräthe von Leder, einige Gattungen zu etwas steigenden Preisen, bis Mit­tag verkauft und volle 900 Centner abgewogen waren.

Ans der nenerriebleten Saline Stetten bei Haigcrloch wird nun Salz gesotten, und das erste Hohenzollcrn'sche Salz wird demnächst zur Versendung kommen.

Heidelberg, 16. Mai. Professor B n n s e n dahier hat eine sestr interessante und für alle Eigarrcnrancher wichtige Frage angeregt, die nämlich über die Möglichkeit einer Arsenik- v e rgift n n g d u r ch Eig a r r e ». Nach mehrfachen Versuchen, welche im dortigen chemischen Laboratorium durch Dr. Reisig vorgenommen wurden, ergibt sich, daß die Menge arseniker Säure, welche von der imbibirten Cigarre in die Mundhöhle gelangen kann, nicht ganz 1,es Gran beträgt, und die Menge, welche ans der mit den; Gifte in fester Form gefüllten Cigarre durch die eingeiogenen Dämpfe in den Mund gelangen kann, 0,«3 Gran. Angeregt wurde» diese Untersuchungen durch einen in Genna vo-gekommenen Vergifrnngsfall, und es verdient die Sache jedenfalls die weiteren Forschungen der Chemiker. (B.L.)

In Gerzen wurde eine Bäuerin, welche am 4. Mai gerade mit dem Begießen ihrer Leinwand beschäftigt war, plötz­lich von einem gewaltigen Wi r bc lw i » d erfaßt und ein Stock­werk hoch in die Höhe getragen. Ihre Leinwand flog über den Kirchthum hinweg.

In Neapel nimmt man auf den Getreidefeldern schon die Aehren wahr und auf den Straßen werden bereits reife Kirschen und auf den Gemüsemärkten neue Kartoffeln feilgcboten. Ende April sind auch wieder heftige Erdstöße, von großem unterirdischen Getöse begleitet, vernommen worden, und im Innern des Vesuvs tobt und poltert rs noch fortwährend.

Montenegro, welches jetzt den Türken so viel zu schaf­fen macht und die ganze Diplomatie in Bewegung setzt, ist ein gebirgiger Landstrich im Nvrdwesten von Albanien mir einem Flächenraum von 8090 Qnadratmeilen und gegen 140,000 Einwohnern. Die Montenegriner sind ein tapferes, rauf- und bisweilen auch raublnstiges Bergvolk, welches schon oft genug mit den Türken in Streit gcrathen ist. Die Veranlassung zum jetzige» Kampf ist einmal das Streben des Fürsten Danilo nach völliger Unabhängigkeit, während der Sultan die Ober- Herrlichkeit über das Ländchcn beansprucht, dann Grcnzstreitig- keitcn mit der Türkei, plündernde Einfälle der Montenegriner auf türkisches Gebiet und Unterstützung der aufrührerischen Un- tcrthanen des Sultans in der Herzegowina. Die ganze Ange-