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Frucht-Preise.
Frucht-
Altenstaig,
Fcendenstadt,
Calw,
Tübingen,
Heilbronn,
ViktnalienPreise.
gattungen.
11. Julr 1857.
8. Juli 1857.
4. Juli 1857.
4.
Jult 18^>s.
10. Juli 1857.
il.
Juli 1857.
Nagold. Alten»
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Ochse,ifleisch 11 kr. io kr Rindfleisch 10 ,, S'
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Schweinefleisch abgezogen 10 ,, io,,
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Gerste . . Warzen . .
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Roggen . .
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Pfd. Butler A> kr/'
Erbsen . .
,, Nindschmalz 26 kr.
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,, Schweineschm. 24 kr.
4 Eier für 4 kr.
Ein ernstes Wort in ernster Sache.
ES gilt der Noth, der großen Noth der amt- und brod- los gewordenen schleswig-holsteinischen Beamten. Ganz Deutschland weiß, daß diese Männer um ihrer Treue Willen, mit der sie an Väterland und Verfassung festgehalten, von der dänischen Regierung entlassen und verbannt, und sammt ihren Familien dem bittersten Elend preisgegeben sind. Seit 1850 find Gaben zu ihrer Unterstützung gesammelt worden, aber in den letzten Jahren wurde» diese Gaben so durstig, daß es ein Jammer ist um die Lage der schwerbedrängten Leute. An Mahn- und Hülferufen hat's nicht gefehlt, aber desto mehr an Ohren und Herzen, die darauf geachtet und ihnen Folge gegeben. Liegt der Grund hievon etwa darin, daß man meint, der deutsche Bund hätte längst dem frevelhaften Spiele Dänemarks ein Ende machen und damit auch diese Unglücklichen ans ihrem Elende erlösen können? Oder hätten Diejenigen Recht, welche behaupten, der Patriotismus der Deutschen halte, wo stch's um kleine Opfer handle, die Probe nicht aus und sei nicht von Dauer? Ich kann und will das letztere nicht glauben; es ist auch mit allem Reden und Streiten über die Sache und mit allem Schnld- geben nichts genützt, sondern es gilt zu helfen! Und hierzu wende ich mich an Euch, ihr Vorstände deutscher Stadt- und Dorfgemeinden! verwilligt aus euer» Aerarien eine Beisteuer für diese Unglücklichen! — an Euch, ihr deutschen Schützengilde n! sammelt bei Euer» Festen eine Gabe für diese Unglücklichen! — an Euch, ihr deulschen Juristen! gebet ein Weniges von Eurem Einkommen! an Euch, ihr deutschen Pfarrherren! gebet und sammelt in Eurem Bereiche, so wenig oder so viel ihr könnt! Gehet, ihr Letztgenannten, gehet zu den Gutsbesitzern, Fabrikhcrren und wohlhabenden Bauern, gehet zu Allen in Eurer Nähe, von denen Ihr wißt, daß sie ein Herz für das Vaterland und für die Noth Anderer haben, und bittet für das Elend und werdet nicht müde, auch wenn ihr einzelne trübe Erfahrungen macht! Lasset keine Gelegenheit Vorbeigehen, wo Ihr der Noth der armen Vertriebenen gedenken könnt! — Ich wende mich an Euch, ihr deutschen Frauen! Euer Name glänzt in der Geschichte des Vaterlandes, da es galt, Opfer des Patriotismus zu bringen; — Ihr werdet auch hier den alten Ruhm der deutschen Frauen bewähren. Denkt an Eure armen Schwestern, denkt an die armen Kindlein, die dort im Elend weinen, und helfet Eure Gatten bestimmen, für die Unglücklichen etwas zu thun! — Die Menschlichkeit, die Ehre des deutschen Namens, das Dankgcfühl gegen Gott, daß wir in solcher Noth nicht sindj treibe uns! Vielleicht ist in Jahresfrist der dänische Uebermuth'gezüchtigt, wie cr's verdient, und der Noth der armen Vertriebenen ein Ziel gesetzt. —
(Die Redaktion des „Gesellschafters" schließt sich vorstehendem Aufrufe zur Hülfe für die Verbannten und Hungernden Schleswig-Holsteins von ganzem Herzen an. Für Deutschlands Integrität und Ehre haben sie gekäinpft, sür sie leiden und hungern sie. Schon sammelt die stndirende Jugend Deutschlands für sie; wollen wir Andere Zurückbleiben! Gewiß findet sich überall Jemand, der freiwillige wöchentliche Beiträge lammelt; wir sind gerne bereit, die Sammlungen zu befördern und das Nöthige zu besorgen.)
Nagold. In Folge vorstehenden, auf anderem Wege uns schon mitgetheiltcn Aufrufs haben wir dieser Tage hier eine wöchentliche Groschensammlnng znm Besten der durch Dänemarks Gewaltmaßregeln vertriebenen Schleswig-Holsteiner Beamten veranstaltet, welche, wie ich mit Freuden bemerken darf, warme Theilnahme findet.
Ich erlaube mir auch andere Orte des Bezirks zum Beitritt einzuladcn, wenn sie nicht verziehen sollten, eigene Vereine zu bilden. Unter allen Umständen aber erbiete ich mich zur Annahme jeglicher, auch der geringsten Gabe und werde seiner Zeit darüber Rechnung ablcgen.
Rechtskonsulent RL,»L«t.
T„g es-Menigk eiten.
Stuttgart, 11. Juli. Gestern Nachmittag schied auf eine gewaltsame Weise aus dem Leben einer unserer Mitbürger, der früher zn den wohlhabendsten unserer Stadt gezählt, Bierbrauer Hiller. Vor einiger Zeit war er in Gant gerathen, doch war in der jüngsten Zeit sein HauSwcsen wieder gut bestellt. Zu diesem letzten Schritte mag ihn wohl die gänzliche Zerrüttung seiner Gesundheit getrieben haben. (H. T.)
Karlsruhe, 9. Juli. Heute Nachmittag 1 Uhr verkündete Kanonendonner der freudig bewegten Stadt die glückliche Niederkunft I. K. H. der Groß Herzogin mit einem Prinzen, woraus alle Häuser sich alsbald mit den Fahnen beflaggten. (S. M.)
Aus der Vorderpfalz, 8. Juli. Die Ernte hat bei uns allenthalben begonnen; cs wurde bereits Korn und Gerste geschnitten. (Pf. Ztg.)
Magdeburg, 3. Juli. Gestern Nachmittags waren 10 Mann von dem 4. Reservebataillon zn einer Schwimmfahrt in der alten Elbe in vollständigem Anzug mit Waffen und Gepäck kommandirt. Diese Fahrt fand gegen 6 Uhr unter Leitung eines Offiziers statt. Sechs von den kommandirten Leuten ermatteten aber dabei und konnten sich nicht mehr über Wasser halten. Vier derselben wurden durch die Anstrengungen anwesender Pionniere gerettet, zwei fanden leider ihren Tod in den Wellen.
In Sachsen und Oesterreich lassen sich die Ernteaussichten trotz der Dürre günstig au.
In der deutschen Politik ist's ungewöhnlich still, die zahlreichen fürstlichen Reisen, bei denen die Politik schwerlich ganz leer ansgcht, kräuseln allein die stille Oberfläche. Großes Interesse erregt die Reise des Königs von Preußen an den Kaiscrhof in Wien. Weil man glaubt, was man wünscht, nehmen Viele an, die Reise gelte' einem gemeinschaftlichen Vorgehen Preußens und Oesterreichs gegen Dänemark. Tic patriotischen Hoffnungen sagen Amen! dazu und möchten mit vollen Segeln dahinsahren, die hohen deutschen Schiffskapitäne aber und Steuermänner weisen stumm und bedeutsam aus allerlei konträren Wind hin.
Aus allen Fabrikgegenden hört „der deutsche Verkehr" Erfreuliches; Arbeit und Erwerb genug. Tie Arbeitseinstellungen gehen allmälig zu Ende, gewöhnlich unter Bewilligung höherer Löhne. Die Arbeit ist eben jetzt gesuchter und nichts natürlicher, als daß man dafür höhere Preise fordert und gewährt. Wie es freilich werden soll, wenn auch wie-