tun'g nicht übel fahren, sie würden ihr Einkommen in den meisten Fällen wenigstknö verdoppeln, abgesehen von dem Vergnügen, welches die Obstbaumkultur an und für sich selbst gewahrt.
Dieß ist meine Meinung inBetreff derObstbaumkultur, in so ferne sie als ein Theil der Landwirthschaft betrachtet wird. _
Zwiebelsamen zu ziehen.
Umguten Zwiebelsamen zu stehen, wähle man platte, recht reife Zwiebeln. Der Boden muß eine freie und sonnenrciche Lage haben, nicht gar zu mager und zu trocken, aber auch nicht zu naß und fett seyn. Man pflanzt sie so zeitlich als möglich im Frühjahr 3 — 4 Zoll tief und 8 — 10 Zoll weir von einander. Wann die Schöße 6 — 8 Zoll hoch sind, müssen sie behäufelt und befestigt und vom Unkraut immer rein gehalten werde». Die Reifezeit fallt gewöhnlick in die eiste Hälfte des Septembers; den reckten Zeitpunkt der Reife erkennt man am Gelb- werden ker Samenköpfc. Zum 'Trocknen und Nachreifen des cingecriucren Samens ist ein luftiger Roten nothwen- dig, weil er in freier Luft und Sonne eher verderben würde. Besseren Samen bekommt man, wenn man die Zwiebeln schon im November in die Erde pflanzt; dieß will Bielen nicht gut dünken, ist aber doch wahr, weites die Erfahrung gelehrt hat.
Von den Mitteln, die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhöhen.
Die Ernagsfähigkeit eines jeden Bodens hängt nach unserem Dafürhalten gänzlich davon ab, ob er von Natur oder durch Kunst befähig: ist, die Feuchtigkeit zu bewahren und turchzulaffen, da durch diese den Pflanzen die nöthige Nahrung zugeführt wird. Diese Befähigung läßt ! sich mchi nur in ungeschwächter Kraft sorterhalcen, son-! dern auch bedeutend vermehren, wodurch natürlich der - jährliche Gewinn zugleich mit vermehrt wird. !
Einige Bodenarten geben wiederholt reiche Ernten, > ohne alle vorherige Düngung; so werden z. B. bei cini-^ gen Pachtungen in der Umgegend von Wlsbeach zu Lin- ^ kolnshire in England fünf Getreideernten und e ne Brache zur Bedingung gemacht, wahrend von andern Bodenart ken ohne großen Aufwand von Arbeit und Düngung nichts! zu erlangen ist; eben so vermag eine auch noch so große Quantität Dünger keineswegs diese letzteren auf die Dauer fruchtbar zu machen. Werten aber die Bestandtheile des Bodens durch Hinzufügung der Stoffe, welche darin nur in geringer Quantität oder gar nicht vorhanden sind, verändert und den Bestandtheile» des Bodens, den wir als fruchtbar erkannt haben, ähnlich gemacht, so erlangt er dadurch andauernde Fruchtbarkeit.
Jeder, der nur euieü Garten mit einiger Aufmerksamkeit bebauet, sieht bald ein, daß ein sandiger oder kie- ^ siger Boden durch Beimischung von Thon mehr Kohäsion erhält, daß dagegen Thonboten durch Hinzufügung von Sand und Kies an Zähigkeit verliert und diese Bodenarten sich demnach aus diese Weise verbessern lassen. ^ Unfruchtbare Bodenarten vergleiche man mit an-! dern nahe gelegenen fruchtbaren aus derselben geologischen § Formation, um aus der Verschiedenheit der Bestandtheile l die zur Verbesserung nöthigen Mittel rennen ;u lernen. I Einem Uedermaße von kieselhaltigem Sand wirkt'
man entgegen durch Anwendung von Thon, Moorerde oder Kalkstoff, Mergel, kalten, gut durchgefaulten Dünger, und läßt den Boden durch Schafe oder anderes Zuchtvieh ni'edertreten, um die Bindung fester zu machen. Ist zu viel Thon vorhanden, so wendet man Sand, Kreidemergel oder gebrannten Thon und leichte, ungegohrene Düngmittel an Bei übermäßigem, trägen, vegetabilischen Stoff, wie er sich in Moorbodenarteu vorfindet, gebraucht man Thon, Sand, Kalk, Kies, Schult und AUeS, was einigermaßen schwer ist, um die Bindung fester zu machen. Kalk vereinigt nicht bloß die schädlichen Wirkungen des in einigen Bodenarten, vorzüglich in denen von mooriger und kieseliger Beschaffenheit, reichlich vorhandenen schwefelsaurcn Eisens, sondern verwandelt dasselbe sogar, wie man glaubt, in Dünger. Alle diese Mmcl haben jedoch erst dann die gewünschte Wirkung, wenn der Untergrund mit Wasserabzügen versehen und von aller überflüssigen Feuchtigkeit befreit ist, und dann eine tüchtige Beackerung stattfindet.
Stehendes Wasser zerweicht die Bestandtheile des Bodens und bildet daraus eine dickt zusammenhängende Masse; die Luft und das Wasser können dann nicht mehr unter den Wurzeln der Pflanze cirkuliren und diese sterben daher ab. Wenn thoniger Boden auf diese Weise leidet, muß er ganz vollkommen auszetrocknet werden und wird erst durch wiederholtes Pflügen und Eggen wieder nutzbar. Brachen und Anwendung von Kalk tragen ebenfalls zur Wiederbelebung und Kräftigung des Bodens viel bei.
Die Grundprinzipien des Ackerbaues sind nach der besten PraviS folgende wenige: man mache und halte das Land vollkommen trocken, rein und frei von Unkraut; man mache und halte den Boden, welcher zu zähe oder zu locker ist, so, daß er die Feuchtigkeit gut aufnehmen» bewahren und cirkuliren lassen kann, und man gebe dem Boten wenn nicht alle, dock den größten Theil seiner Produkte in der Gestalt des OüngerS wieder. Nie dünge man ein Feld, bevor nicht alles Unkraut ausgerottct ist, da dieses leicht die Frucht, di- man zu bauen beabsichtigt, uberwäckst und ken größten Theil des LüngerS aufzehrt.
Die Eigenschaften der sich im Boden vorfindenden mineralischen Bestandtheile sind sehr verschieden und richten sich, wie wir bereits oben gezeigt haben, nach der Beschaffenheit des Untergrundes. Nur solche Bodenarten, in denen die mineralischen Bestandtheile nach einem gewissen Berhältniß vorhanden sind, haben die Fähigkeit, die Feuchtigkeit aus der Luft aufzusaugeu oder den Regen zu fassen und den Pflanzen allmahlig zuzuführen, so wie ferner die Warme in sich aufzunehmen und die vegetabilischen Stoffe schnell und leicht zu zersetzen.
Allerdings ist es kostspieliger, die Bestandtheile eines Bodens zu verändern als ihn zu düngen; allein die Wirkung der ersten Operation ist nachhaltig, wahrend die der lehtern vorübergehend ist. Das eine verbessert kie Eigenschaft des Bodens auf die Dauer, das andere dagegen ist bloß rm höchstens auf zwei Jahre wirksames Reizmittel. — Die zur nachhaltigen Verbesserung eines Bodens nöthigen Materialien sind in der Regel sehr nahe und der, in einigen Fallen allerdings beträchtliche, Aufwand macht sich durch die erhöhte Fruchtbarkeit bald wieder bezahlt. Der später angewendere Dünger ist kann weit wirksamer, die Bestellungskosten vermindern sich immer mehr und bald ist das aufgewendcte Kapital wieder ein-