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nicht so groß sey, doch noch Stroh zum Verkauf erübrige, dabei aber seine Felder nicht brenne; er schließt sich überhaupt den Ansichten des Herrn Regierungsraths an. Auch der Herr Schultheiß Dittus von Sommenhardt sagt, daß er seit 25 Jahren das Brennen seiner Felder abgcschafft habe und sich recht wohl dabei befinde. Deß- gleichen behauptet Herr Geigle von Gchönbronn, daß das Brennen der Felder leicht abzuschaffen sey und in seiner Gegend auch aufgehört habe. Herr Schultheiß Kübler von Hornberg schließt sich seinem Herrn Kollegen aus Zwerenberg an, und sagt, lange Erfahrungen haben gezeigt, daß der Hintere Lchwarzwald bei gewissen Pflanzungen vorheriges Brennen bedürfe, weil die Land- wirthe dieser Gegend, namentlich die kleineren, nickt so viel Dung erzielen, um ihre Felder gehörig düngen zu können, was namentlich auch von Herrn Schiller aus Zavel- stein und Anderen bestätigt wird, der noch darauf aufmerksam macht, daß auf die Güllenlöcher zu wenig Aufmerksamkeit verwendet werde, hier sollte geholfen werden; man sollte ferner mit der Abgabe der Walestreu nicht so karg scyn und dieselbe zu einem billigeren Preise abgeben Ließ gab nun Veranlassung zu längeren Abschweifungen von der eigentlichen Frage, indem von verschiedenen Seiten der Forstverwaltung Vorwürfe über nichneilige und zu theure Streu-Abgabe gemacht wurden, was aber die Herren Oberförster v. Moltke von Neuenbürg und Gunzert von Wildbcrg, so wie die Herren Revierförster Paulus von Simmozheim und Eck-, rdt von Naisbach in Abrede zogen und sich auf die Erfahrung beriefen, daß in den meisten Gemeinden des Schwarzwaldes gar kein Sinn für die Benützung der Waldstreu vorhanden sev- Insbesondere verwies Herr Oberförster Gun zert an die Gemeinden , welche ja auch viele Waldungen besitzen; auch wisse er keinen Fall, der die hier ausgesprochenen Ansichten bestätige. Herr Stadtschulrheiß Schuldt von Calw
wünscht eine gänzliche Aenderung der gegenwärtigen Fel- derwirthsckast und behauptet, das Brennen der Felder sey absolut nachtheilig für dieselben, er trägt daher darauf an, es möge die Versammlung die Regierung bitten, dgß sie einen Techniker hierher sende, der den Landwirthen mit Rath und Belehrung au die Hand gehe, dann werde das Felderbrennen von selbst aufhören. Ließ gab Herrn Regierungsrath Oppel Veranlassung, auf die Herren aufmerksam zu macken, welche so eben in dieser Versammlung ihre tüchtigen Kenntnisse in der Landwirthschaft dar- gethan haben, er macht namentlich auf Herrn Kame- ralverwalter Umfried in Hirsau, Herrn Stadtschultheiß Schuldt und Herrn v. Hör lach er in Calw, so wie auf den erst kürzlich fick in Heimsheim angesiedelten jungen Landbauer Herrn Herrmann aufmerksam, welche Herren gewiß im Stande seyen, Rath ercheilen zu können. Nachdem noch Herr Stadtschultheiß Schön len von Lie- denzell in einem längeren Vortrag sich über diesen Gegenstand geäußert, wird die Bitte an die Regierung beschlossen, und sodann übergegangen auf
2) Möchte nicht der Antrag darauf zu stellen seyn, daß im GesezgebunzS - oder Verordnungswege die Verleihung der Farrenhaltung an die Wenigstnehmenden abgestellt und die Last der Farrenhalmng auch da, wo sie auf Privat»Gütern haftet, im Wege der Ablösung auf die Gemeinden übergehe?
Dieser Gegenstand wurde bald verlassen, da sich zeigt, daß nur zwei Gemeinden, Ostelsheim und Stammheim, bei dieser Sache betheiligt sind, übrigens auch von den Herren Oberbeamten Daser von Nagold und Re- gierungsralb Gmelin von Calw berichtigt wird, daß sich die Ablösung da, wo sie noch nicht geschehen sey, bald geben werde; so sey namentlich in Stammbeim eine Aenderung nächstens zu erwarten.
(Fortsetzung ist in beiliegender Nr. 5 des Gaublattes.)
Die Prämien-Anleihe
des
Grossherjoglich Üadischon Staates
über eine Summe von Vierzehn Millionen Gulden,
ausgenommen zur Erbauung der Eisenbahnen, ist vertheilt in 400,000 OriginalLoose jedes - fl. 35 — und wird aus den Einkünften wieder getilgt. — Die Tilgung geschieht mittelst Prämien-Vtrloosiingen, welche aus obigem Kapital, Zinsen und Zinseszinsen bestehend, zusammen 30 Millionen 261,495 Gulden betragen und in nachfolgende einzelne Prämien oder Gewinne vertheilt sind, nämlich: 14mal 50,000 Gulden, 54mal 40,000, 12mal 35,000, 23mal 15,000, 2mal 12,000, 55mal 10,000, 40mal 5000, 2mal 4900, 58mal 4000, 366mal 2000, I944nial 1000, I770mal 250 u. s. w.
Der geringste Gewinn, den jedes Loos, wenn es jetzt gezogen wird, erhalten muß, ist fl. 42. oder 24 Thlr. Pr. Ct. und dieser geringste Gewinn steigert sich bei den später» Ziehungen bis auf fl 63. oeer 36 Thlr. preuß. Cour.
Die bevorstehende nächste Verloofung findet am November L8L7 statt.
Hier;» sind Original-Loose jederzeit billigst durch das Unterzeichnete Handlunqshaus zu beziehen.
Plan und Auskunft werden von uns gratis ertheilt, können auch bei der löblichen Expedition dieses BlatteS eingcsehen werden.
Auch wünschen wir noch in einigen Gegenden achtbare und solide Männer mit dem Verkauf zu beauftragen; wer dazu geneigt ist, beliebe uns sein Anerbieten schriftlich zu machen.
I. Nachmam- K Söhne,
Banquiers m Marnz am Rhein,
Bei Buchdrucker G. Zaiser in Nagold sind Loose zum Verkauf vorräthig.