Ausgebrannt ist die Laterne,

Und der Dieb schon in der Ferne; Laufe Kerl ich folge nicht,

Mich plagt Podagra und Gicht.

Seht! so geht es Nacht für Nacht, Eurer vielgcplagien Wacht.

Während Bürger, Ihr bei Tische Eifel die Syloesterfische,

Während Ihr bei Euren Frauen, Manches lispelt im Vertrauen,

» Während sich die Exellenz ' 'Labet an di:r Punsch-Eifenz.

Während Festen wehe, weh!

Wake ich durch Schmutz und Schnee Während Spieler spielen Whist,

Trab' ich durch den tiefsten Mist; Während Ihtzim Bette ruht,

Wache ich und blase; tut!

Deshalb, Bürger, laßt Euch rühren, Komme ich Euch gratuliren.

Spendet keine magern Dreier,

Eurem Uhu, Eurem Schreier."

Ausgeschlafen halt' ich eben,

Neu erwacht zum neuen Leben,

Als ein Mann mit einem Spieß,

Unsanft meine Rippen stieß.

Heda!" rief er:wer liegt hier!?

Warf Ihn nieder Schnaps und Bier?

Sieh' Ec auf, geh' Er zu Bette,

Ich thäl's auch, wen» ich eins hätte." Freund, wo bin ich!"" fragt' ich d'rauf Und stand ganz alimählig auf;

Aber mich ergriff ein Schauer,

Als er sagte: ,,Kö n ig s m aue r."

Endlich bester als zuvor Fand ich meines Hauses Thor,

Und ich legte meine Glieder Auf ei» weich'res Lager nieder;

Doch bald träumte mir aufs neu;

Daß ich gar ein Kaiser sei;

Daß ei» Heer von meinen Bürger«, Haarzerzausern, Schwcincwürgern. Akienhefiern, Virtuosen,

Fabrikanten tuchncr Hosen, Heldverleihcnden auf Pfand,

Und so weiter, vor mir stand.

Jeder durfte frei bekennen Was er wünsche, durfte nennen Sein Begehr, und war's auch dum«. Ich, der Kaiser, nahm's nicht krumm, Ein Glaser.

Ich ich wünsche, daß der Sturm, Aus ein Fruchihaus würf' den Thurm« Daß die Männer lbre Frauen Jämmerlich zusammenhaucn;

Den» bei solchem bb,e» Treiben, diebt's jerdrochiie Fenfterscheihey,

Zankt man steh in Gottes Namen! Bersten nur die Bilderrahme».

Die Betrunknen will ich loben,

Wenn sie gegen Gläler toben.' Straßenbubcn Hab' ich gerne.

Wen» sie stein'gcn die Laterne.

E > n K e s s e l s l i ck e rr Nimmt's die Majestät nicht übel, Wünsch' ich mir zcibrvchnc Kübel,

Urrd dem Glaser Pflicht ,ch bei,

Daß im Eh'siand Hader sei.

Gäb's nicht manche böse Sieben,

Könnt ich nicht mein Handwerk üben; Gäb's nicht iingeschickic Hände,

Wär' mein Flicken bald am Ende; Jeder sei ein Ungeschickt,

Dies der Wunlch, der mich beglückt.

Ein Lanopredigrr.

Friede sei es in der Welt,

Unierm ganzen Himmelszelt!

Friede sei in icder Stube,

Dann gerälh tue Maid, der Bube. Friede sei in jeder Schänke,

Dann ,chincckr bester das Getränke;

Und die Bauern voller Freude Dreschen gr-rtls mein Gerraide.

Und bei einer Kindtaufsfeier Schenkt man Kuchen mir und Eier. Und bei einem Hochzciisscbmaus, Schickt man mir den Wein ins Haus. Doch im Kriege stampfen Pferde Unsre blühend reiche Erde.

Feinde speisen Och,' und Schweins Und dem Landmann bleiben keine. Deshalb lache uns hienirde»

Immerdar ein heitrer Frieden.

Eine Hebamme,

Wenig kümmert mich der Krieg,

Desto mehr der Herzenesieg.

Wenn sich alles liebt auf Erden,

Wird die Welt bevölkert werden.

Möge» auch die Jungfrau',, falle«. Helfe» will ich ftcudig allen;

Deshalb wünsch ich, daß die Liebt Jeder übermäßig übe.

Ein Gastwirts.

Ja, bas Ucbermaaß ist gut.

Das erhitzt das träge Blut.

Meine Gäste sollen trinke»,

Bis sie taumelnd niederst,iken;

Dann schreib ich mit Doppelkrei-t Ihre Rechnung, mir zur Freude»

Denn >m Rausche suppen ste Warmes Waster statt der Brüh,

Und gar mancher riunkne Ha»5'

Ißt '»e Ente für '»c Gans.