1 von der Allgemeinen OrtskrankenkasI« Calw
Man schreibt uns: Der Ausschuß der Allgemeinen Orts- krankenkasse für den Oberamtsbezirk Calw tagte kürzlich »um zweitenmal in diesem Jahre un'er dem Vorsitz von Verbandsdirektor Schmidt in Station Teinach. um Siel- lung zu nehmen zu dem Nechnungsergebnis 1931» zur Auf. ftcll'Ung eines Voranschlags für 1833 und zur Festlegung einer neuen Kassensatzung. Ter Rechnungsabschluß ergab ein wenig erfreuliches Bild, da eine Bermögensabnahme von rund 49 088 NM. scstgestellt wurde, die — wie auch bei anderen Kassen — auf den Rückgang der Löhne und Gehälter, auf vermehrte Kurzarbeit und Betriebsstillegungen zurttck- zusühren ist. Der Beitragsaussall gegenüber 1938 betrug rund 188 888 RM., der im gleichen Jahr durch entsprechend« Reduzierung der Ausgaben nicht ausgeglichcn werden konnte, da 98 Prozent aller Ausgaben zwangsläufig zu tätigen sind. Die Voranschlagsberatung für 1933 stand deshalb ganz unter dem Eindruck dieser ungünstigen Verhältnisse Vorstand und Ausschuß waren einstimmig bemüht, sämtliche Ausgabe- Posten im Rahmen des Möglichen aus ein Mindestmaß fest- »ulegen. Leider war dabei zu beachien. daß der Veitragsanfall von 1982 wiederum 88 888 NM. geringer gewesen iit als voranschlagsmäßig vorgesehen war. Daß unter diesen Umständen an eine Herabsetzung des Beitragssatzes nicht gedacht werden konnte, wurde allgemein bedauert. Tatsache ist, daß die Mehrzahl der Mitglieder den sog. kleinen Risiken »uzurechnen ist. die trotz des hohen Beitragssatzes verhältnismäßig geringe Beiträge aufbringen. Die Ausstellung einer neuen Kassensatzung ist insofern notwendig geworden, als im Laufe der letzten Jahre die Neichsversicherungsordnnnq allerhand Aenderungen erfahren hat. Diese Aendernngen sind nunmehr restlos in der neuen Satzung verankert, ko daß es möglich sein wirb, den Mitgliedern auf den neuesten Stand ergänzte Bestimmungen zur Verfügung zu stellen. Im weiteren Verlaus der Tagung folgte eine Aussprache über die Wirtschaftlichkeit der Jahnklinik. An -Hand einer Landcs- Übersicht konnte erfreulicherweise erneut scstgestellt werden, daß dieselbe hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit nahezu an vorderster Stelle steht und sparsam verwaltet wird. Achn- lich verhält es sich mit dem Erholungsheim Kurhaus Korbmattfelsenhof in Baden-Baden, das trotz der Ungunst der Zeitverhältnisse auch Heuer eine bescheidene Verzinsung des Anlagekapitals ermöglicht. Einen breiten Raum nahm die Verhandlung über den Beilragscinzug ein. Es wurde fest- gestellt. daß die Kaffe immer bemüht war, der Notzeit Rechnung zu tragen. Die vorhandenen geringen Reserven gestatten jedoch eine Stundung verfallener Beiträge in Zukunft nicht mehr. Nachdem der Ausschuß noch von einer Reihe bedeutenderer Vorstandsbeschlüffc Kenntnis genommen hatte, wurde die harmonisch verlaufene Sitzung durch den Vorsitzenden mit Worten des Dankes an sämtliche Mitwirkenüen geschloffen.
Die Geflügelzüchter gründeten einen Bezirksverband
Am Sonntag trafen sich Vertreter des Gcslügclzucht- vereins Calw, der Geflügel- und Kaninchcnzüchtervercinc Bad Liebenzell. Wildberg und Nagold in Calw und gründeten hier einen Bezirksverbaus der Geflügelzüchter des N a g v l d l a l e s. Damit sind jetzt der Anschluß au den Landesverband der Geflügelzucht- und Vogclschutzvereine in Württemberg und Hohcnzollern und der Erwerb dec Mitgliedschaft des Bundes deutscher Geflügelzüchter gegeben. Vor allem aber können nun unsere Geflügelzüchter auk allen großen Ausstellungen in Wettbewerb treten. Es ist zu wünschen, daß sämtliche Vereine auch des oberen Nagoldtales dieser Vereinigung beitrcten, um dadurch ebenfalls in den Landesverband zu kommen und damit sich die Geflügelzüchter durch gegenseitigen Besuch, Vorträge, Ausstellungen usw. nützen können. Der Geflügelzuchtneretn Calw hat sich entschlossen, als erster Verein des neugcgründcten Bezirksverbandes im Februar oder März kommenden Jahres eine Gefltigelausstellung zu veranstalten. Zum 1. Bcr- bandsvorsitzcnden wurde Christian Claus, Bad Liebenzell: zum 2. Vorsitzenden Wilhelm Schäfer, Calw, gewühlt.
Weihnachtsfeier des Musikverejns Stammheim
Die am Sonntagabend im Gasthaus „zum Nößle" abgehaltene Weihnachtsfeier des Musikvcrcins Stammheim übte ihre alte Anziehungskraft aus. Der Saal war gefüllt, hatten doch alle passiven Mitglieder der Einladung Folge geleistet und auch eine große Anzahl Freunde und Gönner mar erschienen. Ein reiches Musikprvgramm mit mehreren Zugaben wurde einwandfrei vorgetragcn und brachte wirklichen Musikgenuß. Mit dem eindrucksvollen Lied „Stille Nacht" wurde der Abend eröffnet Nach einem Marsch der Kauellc ergriff der Vorstand. Schneidermeister Binder, das Wort zur Begrüßungsansprache. In dieser gedachte er der erschienenen Ehrenmitglieder, des am Erscheinen durch Krank'eit verhinderten Ehrenvorstands und jahrzehntelangen Mitglieds Gemeinderat Joh. Kober und dankte dein Musikdirigenten Küfermeister Seeg er für seine das Jahr hindurch bei den Proben aukgcwendete selbstlose Mühe und
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Arbeit. Zugleich überreichte Binder dem Dirigenten im Auftrag des Musikvereins eine paffende Weihnachtsgabe. Innerhalb des Abendprogramms sind die beiden von Mitgliedern und Freunden des Vereins schon gespielten lustigen Theaterstücke „Hansjörg wird Millionär" und „Verlobung im Wen- gerthäusle" besonders hcrvorzuheben. Beide Stücke wurden sehr wahrheitsgetreu gespielt und hatten einen großen Lach- ersolg. Nach Schluß des Programms dankte Vorstand Binder den Darstellern und den erschienenen Gästen. Daran schloß sich eine anregende gemütliche Unterhaltung.
Blockhaus-Modell in Hirsau
Zimmermeister Gg. Westermann, früher Gemeinde- pfleger, hat nach dem Muster eines in Luöwigsburg erstellten Blockhauses ein großes Modell angesertigt, das tatsächlich ein Kunstwerk geworden ist. Das Haus ist zunächst für einen Gärtner gedacht, der in dem Erdgeschoß seinen Laden eingerichtet hat. Das Ganze macht einen äußerst gefälligen »normen und wohnlichen Eindruck und ist mit vieler Liebe und großer Sachkenntnis in mühevoller Kleinarbeit zusammengestellt worden. Es wäre zu begrüßen, wenn das Modell an einem geschickt, möglichst zentral gelegenen Ort hier ausgestellt würde, um so der Allgemeinheit zugänglich gemacht zu werden, ehe cs in den Besitz der Firma Blank und Stoll in Calw übergeht.
Gründung einer Milcherzenger-Vereinignng in Calmbach
In Erfüllung des Beschlusses des „Milchwirtschaftlichen Zusammenschlusses nördlicher württ. Schwarzwald" über Gründung von örtlichen Milcherzeuger-Bereinigungen riet der Landiv. Bczirksverein, Ortsgruppe Calmbach, alle Viehhalter des Ortes und einer anliegenden Schömberger Parzelle auf Sonntag nachmittag in den Saal des Gasthauses zum „Bahnhof" zusammen. Der Versammlungsleiter, Herr Alfred Gauthter, begrüßte die Geladenen und gab Auskunft über den Anlaß zu der Schaffung der milchivirtschaftlichcn Zusammenschlüsse und insbesondere über das Untcrorgan, die örtliche Milcherzeuger-Vereint- gnng. Anschließend erteilte er Herrn Keppler als Vertreter des Bezirks Neuenbürg iin vorläufigen Verwaltungsrat des Zusammenschlusses das Wort. Dieser berichtete über die bisherige Tätigkeit des "Zusammenschlusses" und erläuterte dessen Pflichten und Rechte an Hand der Satzung. Nach lebhafter Aussprache bekannten sich alle anwesenden Bichhaltcr zur Grttndungsvollzsehung, die hiemit erfolgte. Tie der Versammlung serngeblicbencn Bichhaltcr werden nun als Zwangsmitglieder anfzunchmen sein, wenn sie nicht vorzichen, in Bälde ihre Anmeldung vorzunehmen. Die Wahl eines scchsköpfigcn Ausschusses sowie ziveier Stellvertreter erfolgte durch Zuruf. Der Ausschuß wählte dann aus seiner Mitte Herrn Gauthier zum Vorsitzenden.
Advent-Mission
Auf den Donnerstag abend in» Hotel Waldhorn statt- findendcn Vortrag: „Gottes Ultimatum an die Welt- oder die letzte Warnnngsbotschast sin Offenbarung 14,8—12) und ihre Bedeutung für unsere Zeit" sei nochmals hingewiesen. — Schon Prälat Bengel bezcichncte die drei sog. Engcls- botschastcn in Osscnbarnng 14 als bas „spezifische Zcit- Nlittcl" für unsere so versuchungSuolke und gefährliche Zeit. Er schreibt: „Hier wird die Arznei gewiesen, die unentbehrlich sein wird, wenn es recht zum Tressen kommt. Ueber die in Osscnbarnng 14,9—11 ausgesprochene Strafandrohung bemerkt Bengel: „Diese über alle Maßen entsetzliche Drohung ist wohl die allcrschärfste in der Schrift. Cie steht nicht vergebens da, man hüte sich deshalb vor diesem Tier auf das sorgfältigste: ... vor Gott wird keine noch so sinnreich erfundene Entschuldigung gelten." sStche Anzeige.)
Btrkcnfeld, 28. Dez. Die Bautätigkeit war dieses Jahr recht flau. Borlgcs Jahr wurden noch 36 Gebäude, dar- unter 32 Kleinwohnhäuser und 4 große Bauten mit zusam- men 48 Wohnungen erstellt. Dieses Jahr wurden nur 4 Wohnhäuser erbaut.
SCB. Vaihingen a. d. Enz, 28. Dez. Von drei Autounfäl- len. die sich infolge Glatteis am Sonntag ans der Pulvcr- dinger Steige beim Hochwald ereigneten, ist einer tödlich verlaufen. Der verunglückte Chauffeur des Stuttgarter Personenkraftwagens ist etwa 2 Stunden nach dem Unfall den schweren Verletzungen erlegen.
SCB. Berkheim OA. Eßlingen. 28. De,. Abends geriet ein mit zwei Personen besetztes Motorrad, das die Ruiter Straße einwärts gegen den Ort fuhr, aus bis jetzt unerklärliche Weise aus der Fahrstraße aus den Gehweg. Dabei fiel der Soziusfahrcr. der 42 Jahre alte verheiratete Gipser Christian Kämmer von hier mit solcher Wucht mit dem Kopf gegen einen Vetonpsosten, daß ihm der Kopf zertrümmert wurde und der Tod auf der Stelle eintrat. Der Führer des Kraftrades wurde ebenfalls vom Rad geschleudert und schwer verletzt.
SCB. Reutlingen» 28. Dez. Von dein 18.44 Uhr auS Richtung Tübingen eintrefscnden Pcrsoncnzug wurde ein 26 Jahre alter Mann von hier zwischen Betzingen und
Reutlingen angefahren und zur Seite geschleudert. Er erlitt hierbei einen schweren Cchädelbruch und eine Gehirnerschütterung, so daß er noch am gleichen Tage gestorben ist. Durch die polizeilichen Ermittlungen wurde festgestellt» daß der Verunglückte in selbstmörderischer Absicht den Bahnkörper betreten hatte.
ivp. Stuttgart, 28. Dez. Bei Abbrucharbeiten in der Ulmcr Straße in Gaisburg stürzte eine annähernd 3 Me»«» hohe Mauer samt Kamin ein, wodurch ein 28 Jahre alter Bauarbeiter getroffen und lebensgefährlich verletzt wurde. — Die Bauunternehmer haben Len Tarif für das Baugewerbe in Württemberg zum 31. Dezeinber gekündigt. Es soll ein weiterer Abbau der Löhne erfolgen.
Turnen und Sport
Boxe«
„Cheruskia" Stuttgart — Caliv <3:9 Punkte).
E eld-, Volks- und Landwirtschaft
Börse
SCB. Stuttgart, 28. Dez. Bei geringem Geschäft lag der Aktieninarkt schwach, der Nentenmarkt fest.
Hamstergeld und Flnchtkapiialie» kehre» zurück.
Seit mehr als Jahresfrist muß in Deutschland der Kampf gegen das Gel-Hamstern geführt werden. Diesem Kampf war jetzt ein erfreulicher Erfolg beschieden, denn in den letzten Wochen und Monaten sind, wie eine Reihe von Anzeichen erkennen lassen, die gehamsterten Geldbeträge zu einem erheblichen Teil wieder in den Verkehr geflossen und auch das in das Ausland geflüchtete inländische Kapital hat Heimweh bekommen. Der Rückfluß von Hamstrrgeld und die Rückkehr der Fluchtkapitalien ist eine wichtige Voraussetzung für die Ueberwindung der Krise. Die Bereitstellung bereits vorhandener, aber bisher zurückgehaltener Kapitalien für die Kreditgewährung an die Wirtschaft ermöglicht die Finanzierung einer gesunden Arbeitsbeschaffung. Gegen alle Projekte, die auf eine künstliche Krcditschöpfung hinauslaufen, werden mit Recht schwerwiegende Bedenken erhoben. Der normale und auch ergiebige Weg geht über die Sparinstitute. Einen Beweis dafür, wie stark jetzt die früher häufig verkannte Bedeutung -es Sparens und der Sparer für die Wirtschaft in der Öffentlichkeit gewürdigt wird, liefert die vor kurzem erfolgte Gründung des „Volksbnnds zum Schutze ersparten Vermögens". Diese neu» Front der Sparer hat alsbald ein starkes und gutes Echo gesunden. Durch diesen Zusammenschluß, den die berufenen Sparinslitntr nach Kräften fördern, wird die Macht der Sparer gestärkt und damit ein weiterer wichtiger Faktor für die Gesundung der mirtschastlichen Verhältnisse geschaffen.
Stuttgarter Schlachtviehmarkt Dein Dienstagmarkt am Stadt. Bich- und Schlachthof wurden zugesührt: 38 Ochsen iunverkaust 9), 49 <8) Bullen, 287 <27) Jungbullen, 189 <9) Kühe, 411 <78) Rinder. 2618 <38)
Kälber. 2826 <226) Schweine, II Spanferkel. 1 Ziege.
Preise ittr
1 Bfun
Ochsen:
20 12, Psg.
>5.12
Psg-
au-qemäslet - -
28- 38
oollfleischig . .
23—26
—
fleilchig ....
20—23
—
Bullen:
ausqemästct » »
24—25
24—25
vollfle'schiq . -
21—22
21—23
fleischig ....
28—21
—
Iunqrinder:
ausqeinästrt - -
30-33
30-33
oollfleischig > -
24—28
24-28
fleischig ....
20-23
20—23
geringgeilährte -
—
—
Kühe:
ausgemäslei - -
21-24
—
vollsleijchig - -
15—18
—
Kühe:
fleischig .... geringgenährle - Kälber: einile Mast- »iid beste Saugkälber miltl. Mail- und gute Saugkälber geringe Kälber - Schweine: lideröOOPsv. - - 240-300 P,d. - 280—248P,d. - 160—268Psl>. > 128—160Pjd. - unter 120 Pjd. - Sauen ....
28. 12.
Psg.
11—14
8-10
32-35
27- 38
41-43
41—42
38—42
37—39
35—37
28— 33
15. 12.
Pig-
35-38
32—34
27-30
43
42-4Z 40-42 >9-40
Markiverlauf: Großvieh und Schweine langsam, Ueber- stand; Kälber langsam.
Weildcrstadter Marktbericht
S ch w e I n e m a r k t: 122 Läuferschweine. 48—85 RM. für das Paar; 1160 Milchschwetne. 14-89 RM. für das Paar. Handel flau.
Vi ehinar k t: 17 Ochsen, 328—435 RM. für bas Stück: 34 Stiere, 158-818 RM. für das Stück, 110 Kü'e. 125 bi» 438 SM. für das Stück; 52 Kalbeln, 328—485 RM. für da» Stück; 115 Stück Einstellvieh 58—288 RM. für das Stück. Handel mäßig. Preise unbeständig.
Holzvcrkaaf in Gechingen
Letzte Woche fand im Gcchinger Gemeindewald der erste Brennholzverkauf von 195 Flächenlvsen teils buchene» teils gemischte Ware statt; es hatten sich sehr viele Käufer eingcfundcn, so daß das Holz, obwohl nur einheimische Steigerer am Platze waren, zum Teil sehr gut bezahlt wurde. Je nach Schätzung der Flächenlose kommt die buchene Welle unausbereitet bis zu 9 Pfennig.
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und Hefe-Branntweine
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