Aus Württemberg

, Das Handwerk im September.

Die Handwerkskammer Reutlingen schreibt u. a.: Die wirtschaftliche Lage des Handwerks hat sich im letzten Monat nicht viel geändert. Anzeichen einer durchgreifenden Besserung des Geschäfts zeigten sich noch nirgends. Nach wie vor melden die verschiedenen Hanöwerksbernfe, dass die meisten Betriebe zu wenig Arbeit hatten. Das Geschäft hielt sich in den engsten Grenzen. Ein gewisser Stillstand in den Entlassungen, namentlich in der Industrie, und sonstigen Ar­beitseinschränkungen scheint allerdings eingetreten zu sein. So düster wie seither sahen nicht alle Berichte aus, wenig­stens was den Beschäftigungsgrad im Handwerk betraf. Teil­weise war der Absatz der Erzeugnisse und der Eingang von Aufträgen nicht ganz unbefriedigend. Namentlich brachte die Verwertung der Ernte durch die Landwirtschaft einen ge­wissen Auftrieb in das Geschäft und so einen etwas regeren Verkehr mit diesem bedeutenden Abnehmerkreis des Hand­werks. Man rechnet im Handwerk damit, dass dies auch noch einige Zeit zu bemerken sein wird. Es kommt allerdings darauf an, ob neben der Kaufkraft auch die Kauflust wieder stärker einsetzt und die absichtliche Zurückhaltung in Anschaf­fungen usw., welche die Wirtschaftskrisis mit sich bringt, aus- gegeben wird. Immer wieder kann beobachtet werden, daß die unsichere politische Lage und auch die Ungewissheit über die Weiterentwicklung der Wirtschaft ausserordentlich störend und hemmend, namentlich in der Handwerkswirtschaft, sich bemerkbar macht. Eine ruhigere Entwicklung, die Disposi­tionen aus längere Sicht zulässt, iss eine ganz besonders wich­tige Voraussetzung für die Besserung der Wirtschaftsvevhält- nisse. Günstige Auswirkungen des Wirtschastsprogramms der Reichsrcgierung ließen sich begreiflicherweise im Hand­werk noch nicht wahrnehmen. Immerhin erwartet das Handwerk von der Unterstützung des Althausbcsitzes zur Vornahme von Reparaturen usw. eine Belebung des Ge­schäftsganges, auch von den in grösserer Anzahl zur Aus­führung kommenden öffentlichen Arbeiten Jedoch müßte ihm auch ein entsprechender Anteil daran gegeben werden. Die Aussichten für den nächsten Monat werden verschieden beurteilt. Einige unserer Berichterstatter glauben, aus eine wenn auch kleine Besserung rechnen zu können, andere wie­der befürchten, daß das Geschäft allgemein sich weiter ver­schlechtert und die Umsätze noch mehr zurückgchen.

Geld-,Volks-und Landwirts h zft

Börse.

SEB. Stuttgart, 6. Okt. Während der Nentenmarkt ruhi­ges Geschäft bei wenig veränderten Kursen hatte, wies der Aktienmarkt infolge allgemeiner Interesselosigkeit wettere Rückgänge auf.

Ueber 26 ÜVV 666 nicht avgeyvr».

Bei der Aufwertung der Kriegsanleihe gab das Deutsche Reich Ablösungsanleihe mit Auslosungsrechten aus, die in­nerhalb von 80 Jahren ausgclost und mit dem fünffachen Nennwert zurückbezahlt werden. Von den bis jetzt aus­gelosten Stücken sollen nach einer Meldung Papiere im Nückzahlungswert von über 26 Millionen von den Be­sitzern nicht eingereicht worden sein. Vermutlich werden die Anleihestücke zu Hause aufbewahrt, so daß die Besitzer von der Auslosung überhaupt nichts erfahren haben.

Auch die 26 ^.L-Scheine verschwinden.

Die 10-Mark-Scheine sind fast völlig aus dem Verkehr ge­zogen, 20-Mark-Tchcine werden von den öffentlichen Kas­sen nicht mehr ausgegeben und ebenfalls bald verschwunden sein. An die Stelle dieser Scheine ist das Silbergeld getreten, insbesondere das 5-Mark-Stück. Der Umlauf von 5-Mark-Stücken hat sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. An Silbcrgeld und anderen Scheidemünzen sind jetzt etwa 1700 Mill. im Umlauf, wovon fast die Hälfte auf S-Mark-Stttcke, je 250 Mill. auf 3-Mark- Stücke und I-Mark-Stücke, 200 Mill. ^ auf 2-Mark- Stücke und der Rest auf kleine Münzen entfällt.

Stuttgarter Grotzmärkte.

Kartvfselgroßmarkt auf dem Leonharbsplatz. Zufuhr: 100 Ztr. Preis: 2,402,80 Mark für 1 Ztr. Mostobstmarkt auf dem Wilhelmsplatz. Zufuhr: 600 Ztr. Preis: 5,50 bis 6L0 Mark sür 1 Zir.

Stuttgarter Schlachtviehmarkt Dem Donnerstagmarkt am städtischen Vieh- und Schlacht- Hof wurden zugeftthrt: 1 Ochse, 7 Bullen, 27 Jungbullen funverkauft 2), 7 Kühe, 43 (4) Rinder, 160 Kälber, 575 l?) Schweine, 2 Spanferkel.

Preise sür l Pfund Lebendgewicht:

Ochsen:

ausgemästet vollfleischig fleischig Bullen: ausgemästet vollfleischig fleischig Iungrinder: ausgemästet vollfleischig fleißig

gering genährte Kühe: ausgemästet vollfleischig

Marktverlauf: Großvieh langsam.

6. 10.

4. 10

6. 10.

Pfg-

Pfg.

Kühe:

Pfg-

30-33

fleischig

26-28

gering genährte

22-24

Kälber:

feinste Mast- und

33-41

24 -25

2425

beste Saugkälber

2223

2223

mittt. Mast- und

34-37

21-22

gute Saugkälber

geringe Kälber

30-33

34-36

26-31

23-25

34-36

26-31

23-25

Schweine:

über 300 Psd. 240300 Psd 200-240 Psh.

48

4647

4546

160-200 Psd. 120-160 Psd.

4445

42-43

22-26

unter 120 Psd.

1720

Sauen

31-36

Pfg.

I2-l5 g-11

39-42

34-37 29-33

48

4648 4546 44-45

42-44 3136

und Kälber ruhig, Schweine

«rr»»uer vom v. ^»»oor».

Merzen märk. 199,50201^0; Roggen märk. 1551571 Braugerste 174184; Futter- und Jndustriegerste 167173; Hafer märk. 135140; Weizenmehl 25,5028,75; Roggcnmehl 20,2522,75; Weizenkleie 9,400,75; Roggenklcie 8,40 bis 8,80; Viktvrtaerbscn 2225; Futtererbscn 1417; Wicken 1? bis 20; Leinkuchen 10.3010.50; Erdnußkuchen ll.50; Erd- nusskuchenmehl 11.80; Troüenschnitzel 9.209.50; Extrahier­tes Soyabohncnschrot 46 Prozent ab Hamburg 10.40; dto.- ab Stettin 11.40; Spcisekartoffeln, weiß 1.151.25; dto. rote 1.301.40, Odenwälder blaue 1.151.25; andere gelbflet- schige 1.401.50. Allgemeine Tendenz: schwach.

Weildcrstadter Marktbericht.

Zufuhr: 85 Stück Milchschwcinc. Preis: 2635 für das Paar. Preise fest; Käufer zurückhaltend.

Kirchliche Nachrichten

Evangelische Gottesdienste.

Samstag, 8. Oktober.

Abends 8 Uhr: Wochenschlussfeicr in der Kirche.

20. Sonntag nach dem Drcicinigkeitsfest, 9. Oktober. Turmlied 850: Auf den Nebel folgt die Sonn'.

9,80 Uhr Hauptgottesdienst: Roos. Ansangslied 12: Wir glauben all' an einen Gott.

10,45 Uhr: Kindergottesdienst im Vercinshaus.

11 Uhr: Christenlehre, Töchter 1. Bezirk: Dreher.

5 Uhr: Abendgottesdienst im Vercinshaus: Staötpfarrer Müller-Zavclstein.

Mittwoch, 12. Oktober.

8 Uhr: Männerabend im Vereinshaus: Gott und die Völ«. ker in der Bibel.

Donnerstag, 13. Oktober.

8 Uhr: Bibelstunde im Vercinshaus: Roos.

Katholischer Gottesdienst.

Sonntag, 9. Oktober 1932:

8 Uhr Frühmesse mit Ansprache.

9.30 Uhr Predigt und Amt.

1.80 Uhr:. Rosenkranz.

Montag, 8 Uhr; Gottesdienst in Bad Licbenzell. Beichtgelegeuheii: Samstag 45.30, Sonntag 78 Uhr, Gottesdienste der Methodistengemeinde.

Sonntag, 9. Oktober.

Calw. Sonntag vormittag 9,30 Uhr: Predigt (Harsch). Abends 8 Uhr: Predigt (Fritz). Mittwoch abend 8 Uhr: Bibel- und Gebctstunde.

Stammheim. Sonntag vormittag 9,80 Uhr: Predigt (Fritz). Mittwoch abend 8 Uhr: Bibel- und Gcbetstunde.

Oberkollbach. Sonntag vormittag 9,30 Uhr: Predigt (Bühler). Nachmittags 2 Uhr: Jugendbund (Fritz) Mitt­woch abend 8 Uhr: Bibel- und Gebetstnnbe.

Mmtl. Sekarmtmachlmgrn

W. Forstamt Hirsau

Sleinlikseriing mit Beisiitzr-BttBiiiig.

Am Donnerstag, den 13. Oktbr. 1932, vormittags 10 Uhr in HirsauLöwen" wird die Lieferung u. Beifuhr von 212 cbm Kalksteinfchotter aus die Wege des Otten- bronnerbecg, Altburgerberg, Lützenhardt und Weckenhardt im schriftlichen Abstrcich vergeben.

Ferner die Beifuhr von 70cbm Kieselsandsteinen aus dem Steinbruch bei der Havelsburg auf die Wege im Wecken­hardt. Losoerzeichnisse vom Forstamt zu beziehen. Lastkraftwagen nur mit Luftbereisung zugelassen.

Liebelsberg

Km Sonntag, äen 9. Oktober sincket im

Sasthaus zurKrone"

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statt, wozu höflichst einlaäet _ äie Kapelle.

Lad

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