Verhandelt am 8. Dezember 1927.
Beginn: vorm. 9 Uhr.
Ende: nachm. 2 Uhr.
Anwesend:
Oberamtsvorstand als Vorsitzender,
26 stimmberechtigte Mitglieder bezw. Stellvertreter, Oberamtspsleger,
Sparkafsendirektor,
Sparkafsengegenrechner Schumacher, die Oberamtsbaumeister,
Geschäftsführer des Jugendamts und der Bezirksfürsorgestelle,
Derwaltungsaktuar Kienzle,
als Schriftführer: Bezirksaktuar Koch.
Entschuldigt abwesend:
Abgeordnete Seufer, Bubeck,
Sto. Großmann. Hörnle.
Bor Eintritt in die Beratung macht der Vorsitzende auf die Vorschriften des Art. 3! Bez.O. aufmerksam, nach welchen die Mitglieder des Aufsichtsrats der Gewerbebank Neuenbürg, Oberamtspfleger Kiibler und Abgeordneter Gollmer-Neuenbürg, abzutreten haben.
Da aus der Mitte der Versammlung Bedenken über die Richtigkeit der Anwendung dieser Vorschrift geltend gemacht werden, wird nach kurzer Erörterung mit allen gegen 3 Stimmen beschlossen, die Oben- bezeichneten von der Teilnahine an der Beratung der Ziffer I des Gegenstandes auszuschließen.
Por Eintritt in die Tagesordnung begrüßt der Borsitzende die Amtsversammlung in einer kurzen Ansprache und gedenkt des verstorbenen Abgeordneten Mönch- Herrenalb, dessen Andenken in üblicher Weise geehrt wird.
Die neueintretenden Mitglieder bezw. Stellvertreter (Theurer-Schwarzenberg. Dangelmaier-Birkenseld, Gäckle- Höfen, Ehr. Kübler-Calmbach) werden auf ihren im Gemeindedienst abgelegten Diensteid hingewiesen (Art. 53 und 54 Bez.O.).
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Erwerbung des alten Oberamteigebäudes für die Oberamtssparkaffe.
Die Sparkassenleitung hat angeregt, die mit der Entwicklung der Oberamtssparkasse immer mehr heroor- tretenden Raumbedürfnisse dadurch zu befriedigen, daß das freiwerdende außerordentlich günstig gelegene Oberamteigebäude für die Oberamtssparkasse erworben wird und das seitherige Sparkassengebäude der Oberamtspflege zur Zusammenlegung veränderen amtskörperschaftlichen Aemter zur Verfügung gestellt wird. Der Bezirksrat hat hiezu schon am 8. September ds. Fs. einstimmig beschlossen, der Erwerbung des Oberamteigebäudes näher zu treten und zunächst versucht, das Gebäude unter der Hand zu erwerben. was jedoch infolge zu niederen Gebots nicht gelungen ist. Bei der nun folgenden öffentlichen Versteigerung am 11. November ds. Fs. ist die Gewerbebank Neuenbürg mit einem 100.— RM. höheren Angebot als die durch Sparkassendirektor Köhler vertretene Oberamtssparkasse mit 58100.— RM. Höchstbietender geblieben. Die Bauabteilung des Finanzministeriums hat jedoch auf entsprechende Vorstellung im Einverständnis mit dem Finanzministerium mit Erlaß vom 22. November 1927 Nr. 10191 mitgeteilt, daß bei Einreichung eines Nach- gebots zu demselben Kaufpreis, der von der Gewerbebank Neuenbürg für das alte Oberamteigebäude geboten wurde — also 58160.— RM. —, der Amtskörperfchast der Zuschlag erteilt werden wird, sofern das Nachgebot spätestens bis 9. Dezember 1927 bei der Bauabteilung eingehe. Der Bezirksrat hat hierauf nach Anerkennung