Aus Stadt und

Calw, den 1. 3ul> 1931.

Dienstnachricht.

Amtsrichter Schüz in Calw ist zum Landgerichtsrat in Rottweil ernannt worden.

Goldene Hochzeit.

-u Altbura konnten vergangenen Sonntag die Wag- Nermeisterscheleute Matthäus und Katharina Fenchel das Fest der goldenen Hochzeit feiern. Ein ichvner Zug von Ur­enkeln Enkeln »nd Kindern begleitete am Sonntag nach­mittag' das Jubelpaar zur Kirche, woselbst ein Gottesdienst stattfand. Dem Jubelpaar wurden Geschenke von der Evg. Oberkirchenbehörde, der Kirchcngemeinde, der politischen Ge­meinde und dem Württ. Staatsministerium übergeben. Möge dem noch rüstigen Jubelpaar vergönnt sein, noch viele Jahre sich bester Gesundheit erfreuen zu dürfen!

Juli

Mit dem Monat Juli sind wir bereits in des Jahres zweiter Hälfte. Dieser siebente Monat des Jahres ist ein echtes Kind des Sommers, und wenn wir ihn darstellen müh­ten, so müßten ivir ihn als Mann in der Reife der Jahre abbilden, sonuengebräunt, mit der Sense über der Schulter. Auf den Fluren reift die Saat heran und bereits fallen am Ausgang des Monats die ersten goldenen Halme der Ernte. Viel Sonnenschein wünscht sich der Landmann, dazwischen aber auch den Regen, damit nichts verdorre und verivelke. In diesen Julitagen entscheidet das Wetter maßgebend für den Ausfall der Ernte und damit auch über das Schicksal vieler, vieler Familien landauf und landein. Wir nennen den Juli auch den Ferienmonat, denn in ihm schließt die Schule ihre Pforten und entläßt das junge Volk in die Som­merferien. Wochen der Freiheit lachen der Schuljugend ent­gegen. Ferieumochen, unverlierbare Bestandteile echtester Kinder- und Schulzeit, die einmal schönste Erinnerung blei­ben werden. Der Juli verschönt die Heimat jeden Tag mit Herrlichkeiten der Natur. In den Gärten leuchten jetzt die mannigfaltigen Farben der Sommerblumen und an den Ufern der Wasser sammelt sich das badclustige Volk. In den von frohem Rauschen erfüllten Wäldern ist gut wandern. Es ist auch hier wie überall Sommer, Sommer auf der Höhe seiner Macht.

Die voraussichtliche Obsternte.

Die reiche und herrliche Obstblüte berechtigte zu den schönsten Hoffnungen. Ans manchen Gegenden ivird von einem großen Obstscgen berichtet, der sogar das Jahr 1929 übertreffen soll. Es ist sicher, daß man im allgemeinen ans ein recht gutes Obstjahr rechnen darf. Doch gibt es auch Gegenden, in denen die Hoffnungen auf eine sehr gute Obst­ernte etwas herabgeschranbt wurden. Damit ist gesagt, daß fast überall eine befriedigende Ernte zu erwarten sei, daß aber auch zn hoch gespannte Erwartungen sich nicht erfüllen werden. In unserer Gegend haben sich die Aussichten etwas verschlechtert. In den meisten Waldortcn sind viele Früchte nach der Blüte abgcfallen und manche Bäume halten nicht, was sie versprochen haben. Auf den Waldortcn ivird die Ernte kaum befriedigend ausfallen, von einer Ernte ivie vor 2 Jahren kann keine Rede sein. Dazu kommt noch Ser Scha­den des HagelschlagS, der sich recht drückend auSwirken ivird. Zum Teil ist der Ertrag ganz vernichtet, zum Teil stark re­duziert. Besonders zn beklagen sind die vielen Hagelflccke», die das Obst minderwertig machen und ihm ein schlechtes Anssehen geben. Der Schaden an den Obstbäumcn ivird erst später sich deutlich zeigen. Jetzt erkennt man nur bei genauerer Besichtigung, daß manche Aepfel und Birnen ganz zerfetzt sind ober einen und mehrere Flecken anfweise». Im östlichen Teil der Markung Caliv hat der Hagel nicht beson­ders stark gehaust und trotzdem ist ei» Schaden an den Obst­früchten mit mindestens 30 Prozent festzustellen. Das Ge­samtergebnis ivird durch diese Schäden empfindlich beein­trächtigt werden. Die Aussichten beim Steinobst sind schlecht. Fast alle Gemeinden werden einen großen Ausfall zu ver­zeichnen haben. Selbst die Vühler Frühzwetschge, die zu den ertragreichsten Sorte» gehört, zeigt nur wenige Früchte. Auch die köstliche Spätzwetschge, unsere bekannte Haus- zwetschge, bringt meist nur eine kleine Ernte. So sind die Hoffnungen auf eine gute Zwctschgenernte in unserer Ge­gend klein. Am besten werben die Aepfel beurteilt, weniger aut die Birnen. Die Apfelbäume zeigen im allgemeinen vollen Behang, doch ist cs nicht so, daß auch die ältesten ,Flrüppel" trage». Sehr gut haben angesetzt Wiutergold- parmäne, Boikenapfrk, Jakob Level, Oehringer Blntstrifking, Nosenapfel, Baumanns Renette, großer rheinischer Bvhn- apfel, Zuccolmaglio, Berner Nosenapfel und andere. Von den Birnen versagen manche Sorten ganz- diese Feststellung ist bei der ausgezeichneten Blüte rätselhaft. Vor 2 Jahren waren die Birnen beinahe wertlos, Heuer werden sie gesuch­ter sein. Die Walnüsse, die von Kälte verschont blieben und in der Blüte weit hinauskamen, zeigen schünx Fruchtansätze. Jeder aufmerksame Beobachter, der einen Baum in voller Blüte gesehen hat und nun vor einem leeren Baume steht, wird unwillkürlich nach den Gründen fragen, die zu dieser Erscheinung geführt haben. Das Wetter war in der Blüte­zeit nicht ungünstig und trotzdem diese Unfruchtbarkeit. Die Ursache des Versagens muß seine Gründe haben. Die Mei­nungen sind geteilt. Vielleicht spielt in der Beurteilung dieser Sachlage der Ernährnngs- und Gesundheitszustand und das Alter der Obstbäume eine Rolle.

Evangelischer Volkstag in Hirsau.

Anläßlich des in diesem Monat stattfindenden Kirchenbe zirkstages ist für den lebten Julisonntag ein Ev. Bolksta; im Kloster Hirsau geplant, ähnlich Sem vor S Jahren üor abgchaltcncn, der den Teilnehmern noch in lebhafter Erinne rung geblieben ist. Dabei wird Kirchenpräsidcnt Dr. W u r n dem Kirchenbezirk einen Besuch abstatten und die Hauptred, halten. Neben ihm hat Staötpfarrer B e i d e r - Stuttgart eine Ansprache zugesagt. Auch einfache musikalische und dra lind vorgesehen. Es wird sich emp fehlen, sich mit seinen Planen für die kommenden Sonntag« beizeiten darauf einzustellen.

Walddorf, 30. Juni. Gestern hatte der Bürgermeister von Ueberberg zwei seiner Pferde zum Beschälen nach Bonborf gebracht. Auf dem Rückweg kehrte er hier in derKrone" ein. Bald merkte man bei den im Stall eingestellten Pferden, daß das eine krank sein mußte und ehe man etwas unter­nehmen konnte, war das Tier verendet. Das Pferd soll einen Wert von 1000 NM. gehabt haben.

Ebhause«, 30. Juni. Gestern abend probierte ein Nagolder Autobcsitzer seinen Wagen, den er auf der Stuttgarter Auto­messe erworben hatte. Auf dem Weg hierher, unterhalb des Hosenbändel", verlor der Fahrer die Herrschaft über den Wage», geriet links auf einen Randstein, ivarf den zweiten um und überschlug sich die Böschung hinunter. Das Gesicht des Fahrers wurde durch die Glassplitter der Schutzscheibe ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Die zwei anderen Mit­fahrer kamen mit dem Schrecken und einigen Schürfungen und Quetschungen davon, während der Wagen furchtbar zer- schunden wurde.

SCB. Entringen, O.-A. Herrenberg, 30. Juni. Bon einem tragischen Schicksal wurde am Samstag nachmittag der 61 Jahre alte Gipsermeister Wilhelm Dold überrascht. Er ivar mit Kirschenpflücken beschäftigt. Ein Grundstiicksnachbar fand ihn leblos am Boden liegend aus. Die Annahme, der Tote sei vom Baum abgestiirzt, wurde durch die ärztliche Unter­suchung ividerlegt. Ein plötzlich eingetrctener Schlaganfall hatte dem Leben des fleißigen Mannes ein jähes Ende ge­macht.

SCB. Stuttgart, 30. Juni. I» einem Hause der Schön­bühlstraße steckte abends ein 39 Jahre alter Bauarbeiter nach vorausgegangenen Streitigkeiten mit seiner Ehefrau die in der Wohnung aufgestellten Bettstellen in Brand. Das Feuer wurde von der alarmierten Wache l und von Hausbewoh­nern gelöscht. Der Täter ist festgenommen worden.

SCB. Stuttgart, 30. Juni. Wie die Ncichsbahndirektion mitteilt, fuhr am letzten Sonntagabend ein von Lconberg kommendes Motorrad während der Vorttberfahrt des Per­sonenzuges 3082 gegen die geschloffene Bahnschranke beim Posten 0 an der Straße DitzingenLeonberg. Dabei wurde der Schlagbaum verbogen und die Drahtschranke zerrissen. Der Beifahrer sprang einige Meter vor der Schranke ab und kam zu Fall, der Lenker blieb an der Schranke hängen. Beide Fahrer blieben unverletzt: bas Motorrad wurde leicht be­schädigt. Die Schranken waren vorschriftsmäßig beleuchtet und rechtzeitig geschlossen. Ein weiterer Unfall ereignete sich am Montag beim Bahnhof Thiergarten, ivo ein Motorrad­fahrer aus Nohrdorf bei Meßkirch auf die geschlossene Eisen­bahnschranke auffuhr. Er stürzte und wurde dabei lebens­gefährlich verletzt. Nach 3 Stunden erlag er seinen Ver­letzungen.

SCB. Durrweiler, OA. Freudenstadt, 30. Juni. Bei der Ortsvorsteherwahl am Samstag haben von 182 Wahlberech­tigten 80 (44 Prozent) abgestimmt. Von 77 gültigen Stim­men entfielen 63 auf den seitherigen Ortsvorsteher Lenk. Bürgermeister Lenk ist somit wiedergewählt.

SCB. Dunningen, O.-A. Nottweil, 30. Juni. Gestern nacht ist das Doppelhaus der Familien Theobald Schauinann und Karl Manch (Saloinons) in der Seedvrfer Straße beim Gasthaus z.Schnecke" bis auf den Grund niedergebrannt. An den ueuciilgebrachte» Henvvrräten fand das Feuer reiche Nahrung.

SCB. Balingen, 30. Juni. Gestern mittag sind in der auS- geschwemmten Kiesgrube der Eyach zwischen Owingen und Kühler Grund zivci junge Männer aus Steinhofen, der 22jährige Schuhmacher Josef Gulde und der 21 Jahre alte Bäcker Oskar Schivabeuthan ertrunken. Die beiden hatten den Feiertag zusammen mit einem andern jungen Mann aus Steinhofen benützt, in der Eyach zu baden.

SCB. Heilbronn, 30. Juni. Gestern mittag kurz vor zwölf Uhr lief das zweijährige Töchterchen des Werkzeugmachers Buchholz in der Kranenstraße beim Spielen aus einem Hof direkt vor einen herannahenden Wagen der Neckargartacher Straßenbahn. Das Kind wurde erfaßt und so schwer verletzt, daß es nach wenigen Minuten verschied. Den Stratzenbahn- fiihrer trifft an dem Unfall keine Schuld.

SCB. Unterweiler, OA. Laupheim, 30. Juni. Sonntag­nacht brannten die Wohngebäude und Scheuern mit Stal­lungen von Braunmiiller und Zick vollständig nieder,- eben­so die angebaute Scheuer mit Viehstallung von Ktenzler, in der das Feuer den Anfang nahm. Nur das Vieh konnte ge­rettet werden.

Wetter für Donnerstag «ns Freitag.

Westlicher Hochdruck beherrscht noch die Wetterlage u»d läßt für Donnerstag »nd Freitag vielfach heiteres, aber zu Gewitterstörungen geneigtes Wetter erwarten.

Turnen und Sport

Das Ganturnen des Unteren-Schwarzwald-Nagold-Turnga« ist in nächste Nähe gerückt. Dasselbe ist mit dem Austragen der Meisterschaften im Volkstnrnen und dem 70jährigen Bestehen des Turnvereins Wildberg verbunden. Die Vorbereitungen sind seitens der Gauleitung und des fest­gebenden Vereines so getroffen, daß bei einigermaßen guter Witterung der Veranstaltung ein reibungsloser und erfolg­reicher Verlauf vorausgesagt werden kann. Rund ISO Kampfrichter und Riegenführer sind zur Durchführung des umfangreichen Wettkainpfprogrammes notwendig. Der ganze Tag wird für Turnerinnen, Turner, Kampfrichter und Nie- genftthrer einen reichen Arbeitstag, darstellen, wobei zu be­merken ist, daß den anwesenden Zuschauern und Mitwirken- den neben der selbstverständlichen Unterordnung die notwen­dige Pflege eines kräftigen, gesunden Körpers und frischen Geistes vor Augen geführt und Gelegenheit gegeben ivird, in Tnrnerkreisen das Gefühl der Volksgemeinschaft und Zu­sammengehörigkeit zu stärken. Der Veranstaltung ist ein guter Besuch zu wünschen.

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

Börsenbericht

SCB. Stuttgart, 30. Juni. Da die außenpolitische Un­sicherheit fortbestoht. wurde beute au der Börse Material

Das Slahlhelmvolksbegehren in Preußen

Die amtliche Ziffer

TU. Berlin, 1. Juli. Der Lanbeswahlausschuß hat die nötigen Eintragungen zum Stahlhelmvolksbegehren auf Auflösung des Landtages auf S SSS SS6 festgestellt gegenüber einer vom Stahlhelm ermittelten Ziffer von 6 031310 Ein­tragungen.

Wie verlautet, erklärt sich der Unterschied zwischen dem amtlichen Ergebnis des Stahlhelmvolksbegehrens und den Feststellungen des Stahlhclmkampfbundcs im wesentlichen durch Rechenfehler und irrige Eintragungen, die bet der Ermittlung durch den Stahlhelm vorgekommcn sein sol­len. Ungültige Eintragungen sollen nur in ganz geringem Umfange festgestcllt worden sein.

Panik in der Kirche

TU. Kowno, 30. Juni. Auf dem Eucharistlschen Kongreß in Schaulen entstand am Sonntag infolge eines noch un­geklärten Zwischenfalles unter den zahlreichen Teilnehmern in der dortigen überfüllten katholischen Kirche eine große Panik. Ueber 60 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Während der Messe ertönte plötzlich der Ruf:Rettet Euch, die Kirche stürzt ein!" Der Zufall wollte cs, daß auch gerade in diesem Augenblick ein Flugzeug ganz niedrig in der Nähe der Kirche vorbeiflog. Durch das Motorengeräusch des Flug­zeugs ivurde die Panik noch verstärkt. Am Kirchenausgang staute sich die Menge und die nachbrüngenden Leute stiegen über die Köpfe der Gestürzten hinweg ins Freie. Hierbei ivurden über 50 Personen verletzt, darunter 11 schwer. Zwei Frauen sollen bereits an den Folgen der Verletzungen ge­storben sein. Die Tagung ivurde für diesen Tag abgebrochen.

Am Montag, dem Feste Peter und Paul, kam es zu einem ähnlichen Zwischenfall, der wieder zu einer Panik führte. Während einer Prozession in der Peter-Panl-Kirche ertönte plötzlich die Feuersirene. Die Prozcssionsteilnehmcr, noch ganz unter dem Eindruck des Vortages, stürzten an alle Türen. Einige Personen wurden verletzt. Von den Behörden sind sofort Untersuchungen cingeleitet worden.

Wachsende Arbeitslosenziffer in England

TU. London, 1. Juli. Das Arbeitsministcrium gibt be­kannt, daß die Gesamtzahl der Arbeitslosen in Großbritan­nien am 22. Juni 2 625 388 betragen habe. Dies bedeute ge­genüber der Vorwoche eine Zunahme um 6456 und eine solch- gegenüber dem Vorjahre um 812 044.

angeboten, das indessen nur zögernd und bei weichenden Kursen ausgenommen wurde. Erst im späteren Verlaufe setzte sich eine lebhafte Erholung durch-

L. E. Berliner Produktenbörse vom 30. Juni.

Weizen, märkischer 270272: Roggen, märkischer 213 bis 215: Fnttcrgerstc 180108, Hafer, märkischer 166170: Wei­zenmehl 31,7537,10: Noggeniiichl 28,5031,- Wcizcntlcie 13 bis 13,25,- Rvggenkleie 11,7512,- Viktoriaerbsen 2631- Fut- tererbseu 1921: Peluschken 2630: Ackerbohnen 19-21- Wicken 2426: Lupinen, blaue 1617,50,- dto. gelbe 22-27- Rapskuchen 9,309,80,- Leinkuchen 13,2013,40: Trockenschnit­zel 7,607,70,- Soyaschrvt 12,4013,30,- Rauhfutter: örahtgc- prcßtes Noggenstroh 0,550,65,- dto. Wcizeiistroh 0,450,55: dto. Hafcrstro-H 0,450,55: dto. Gerstcnstrvh 0,450,55: geb. Noggenlangstrvh 0,901,,- bindfaöcngcpreßtcs Noggenstroh 0,550,75,- dto. Wcizenstroh 0,400,60,- Häcksel 1,401,65,- gu­tes Heu (I. Schnitt, ne») 1,802,30.

Der Viehbestand Deutschlands vor «nd nach dem Kriege.

Den Vertretern der Landwirtschaft im Reichstage liegt eine Statistik über den Viehbestand Deutschlands in de« Jahren 1913 und 1930 vor, die interessante Vergleiche er­möglicht. Es ist aus ihr zu entnehmen, daß der Pferde­bestand in dieser Zeit von 3,8 auf 3H Millionen zurückgegan­gen ist, während der Bestand an Rindvieh, der 1913 auf 18,4 Millionen Stück geschätzt ivurde, annähernd gleich blieb. Er­heblich gesunken ist der Zicgcnbcstand, und zwar von 3,S Millionen vor dem Kriege auf 2,67 Millionen im vergange­nen Jahre. Auch der Schafbestand hat sich nicht unwesentlich verkleinert: er betrug 1980 rund 3,5 Millionen Stück, was gegenüber 1913 eine Verminderung um nahezu 1,5 Millio­nen bedeutet. Der Bestand an Schweinen ist trotz des Ver­lustes wesentlicher Schwcinezuchtgevicte des deutschen Ostens annähernd der gleiche geblieben und beläuft sich jetzt auf etiva 23,5 Millionen Stück. Dagegen hat die Hühnerzucht in Deutschland eine nicht unbeträchtliche Zunahme von 64 auf 88 Millionen Stück crfahren^und ebenso ist bei Gänsen und Enten eine wesentliche Erhöhung der Stückzahl einge­treten.

Das Elend in U S A.

Das Zensurbüro der Vereinigten Staaten von Nordame­rika schätzt die Zahl der völlig Arbeits- und Stellenlosen in der ganzen Union auf 6,05 Millionen, so daß nach amtlichen Feststellungen im Januar in den Vereinigten Staaten über 7 Millionen erwerbsfähige und arbeitswillige Personen aus dem Produktionsprozeß ausgcschaltct waren. Das ist ei« Sechstel der Beschäftigten oder beschäftigt Gewesenen: in neun von den neunzehn Städten ivar ein Fünftel, in sechs ein Viertel der Erwerbsfähigen beschäftigungslos. Die Zu­nahme der Beschäftigungslosigkeit in den neun Monaten zwischen der allgemeinen Zählung im April 1930 und Januar 1931 betrug tu den betreffenden 19 Städten 149 Prozent.

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Die örtlichen Klelnhandeldpreise dürfen selbstverständlich nicht nn den Börsen- und Vroßchandcldpreisen gemessen werden, da für lene noch die log. wirtschaftlichen Ber- kehrdtosten in Zuschlag kommen. Die Schriftüg.

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