Was in der guten alten Zell der Schützenkönig erhielt

Von Alois Brunner.

Sckübensest' Allen neuen Anschauungen, allen Nöten Wcyutzcnseir. ^ ^och immer seinen magischen

^ch>iit,?nie^st Volksfest, Schützengeist der Geist echter Klang. Schützenfest -st--Ane ständischen Unterschiede kennt,

und^on'vo? Jahrhunderten wurde durch die Einführung M^enkönigtums dem Gedanken Ausdruck verliehen: Freie Bahn dem Tüchtigen, einerlei aus welchen Kreisen er

Schützenkönigtum verkörpert auch heute noch die Huldigung vor der besten Leistung. Veränderte Zeiten und Not Aiben die alten Rechte der Schützenkönige auf ein Mindestmaß herabgedrückt. So ist heute in den meisten Fallen mit der Würde nur noch das verbunden, was dem König ursprünglich allein zugedacht war, eine Ehrung. Denn erst in späteren Perioden, als die Schützenfeste engeren

Rahmen der Gilden heraus zu wichtigen städtischen An- Gelegenheiten, zum Allgemeingut wurden, traten zu den Ehren des Schützenkönigtums oft namhafte Einkünfte und eigenartige Privilegien. Damit sollte die Bedeutung, die Bürgerschaft und Behörden dem Schützenwesen zuschrieben, auch materiell zum Ausdruck gebracht werden. .

Bescheiden waren die Vorrechte, welche die alte Freie Reichsstadt Mühlhausen in Thüringen ihrem Schützenkönig einraumte. Er durfte bei öffentlichen Banketten den Vorsitz führen und mit einem Holzhammer auf den Tisch schlagen, um im Notfälle Ruhe zu gebieten. Die Stadt Scegburg ge- währte ihrem Schützenkönig schon einen kleinen materiellen Vorteil. Sie zahlte ihm zwei Gulden zur Anschaffung eines Kapuzenmantels aus. Den Eschweilern war ein Geldgeschenk für den Schützenkönig unbekannt. Dafür durfte dieser wah­rend seiner Regierung ein Schwein aus den städtischen Wiesen weiden lassen. Außerdem aber hatte er wie in manchen anderen Städten auch den ansehnlichen Vorteil, von allen Gemeindelasten befreit zu sein. Gotha schenkte seinem Schützenkönig acht Taler zur beliebigen Verwendung. Gray gab ihm fünfzehn TalerTrinkgeld", die freilich stets von den anderen Schützenbrüdern vertrunken wurden. Leipzig war in Anbetracht seiner Größe noch sparsamer. Es schenkte dem König einen silbernen Becher im Werte von zwölf Talern. Dafür wurde auch anfänglich nicht verlangt, daß die Schützenmajestät aus eigener Tasche für die restlose Löschung des Durstes ihrer Getreuen sorgen sollte. Doch im Lause der Zeiten wurden die Königsessen in Leipzig derartig üppig, daß im Jahre 1684 der Stadtrat eine Verfügung erlief, die in unser heutiges Deutsch übertragen, ungefähr folgendes besagte:Die Erfahrung hat gezeigt, welche großen unnötigen Kosten demjenigen, der den Vogel abschoß,

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entstanden sind... Daher bestimmen wir: Wenn der König nach Hause begleitet wird, so soll er nicht mehr als einen Kuchen vorsetzen und Bier zum Trunk geben. Auch darf kein Schütze nach Begleitung des Königs mehr als zwei Stunden bei diesem bleiben oder von ihm länger aufgehalten werden. Sonst sind vier Taler Strafe zu zahlen. Bei der Königs­mahlzeit soll nicht mehr aufgetstcht werden als vier Gerichte, nämlich Voressen, Braten, Gemüse, Nachspeise und zum Trunk Torgauisch Bier und rheinischer Wein, und wenn der König auch noch so vermögend ist."

Aehnliche Zustände wie in Leipzig müssen auch in Bres­lau geherrscht haben, denn dort beschloß der Rat, den Schützenkönig von der Verpflichtung, einen Schmaus zu ver­anstalten, ganz zu entbinden. Ueorigens erhielt der Bres­lauer Schützenkönig die höchsten Bezüge im ganzen Reiche. Zuerst erfreute er sich der Befreiung von verschiedenen Abgaben. Dann erhielt er vom Rat feines schwarzes Tuch zu einem Nock und 36 Taler bar. Dazu kamen ein kaiser­liches Gnadengeld in gleicher Höhe und ein Geschenk der Bürgerschaft im Betrag von 72 Taler. Diese 144 Taler waren damals ein kleines Vermögen.

Berühmt ist auch das etwa alle zwei Fahre stattfindende Mindener Freischießen, an dem jeder Bürger teilnehmen kann; schon 1685 verfügte der Große Kurfürst, der auch die Krone verlieh, daß den beiden Schützenkönigen ;e fünfzig Taler auszuzahlen seien und der gesamte Bierverbrauch finanziell zu erleichtern sei. Aehnliche Vergünstigungen bestanden für verschiedene andere Städte, die auch die dem Schützenkönig geltende ein- oder zweijährige Befreiung von gewissen Ge­meindesteuern zubilligten.

In verschiedenen Städten bestand die Belohnung für den Königsschuß im steuerfreien Bierbrauen. In Äuder- stadt hieß der Schützenkönig aus diesem Grunde auch der Braugewinner". Konnte er von diesem Rechte keinen Ge­brauch machen, so kaufte es ihm die Stadt für 60 Taler ab. Besaß der Bautzener Schützenkönig keine Brauanlage, so durfte der beste brauberechtigte Schütze nach ihm steuerfrei brauen, wofür er dem König 40 Taler zu zahlen hatte. In Frankfurt an der Oder genoß der Schützenkönig das Recht, sm >>M).re seiner Regierung acht Gebräude gleich 330 Hekto- Itter Bier steuerfrei auszuschenken. Dieses Vorrecht würde bestände es heute noch angesichts der unsinnig hohen Viersteuern einen Wert von rund 6600 Mark darstellen. Doch damals waren die Behörden noch nicht auf den wirtschafts­schädigenden Einfall geraten, den Genuß des deutschen Volks- getrankes künstlich zu unterbinden, und der Wert des Privi­legs wurde 1693 auf 50 Taler veranschlagt.

Ein Beweis für den guten Geist, der immer unter den Schützen herrschte, ist die Tatsache, daß wir nur wenig von Streitigkeiten im Zusammenhang mit der Königswürde hören. So im alten Köln, wo es einmal des Königspreises wegen zu einer regelrechten Fehde kam. Die Kölner hatten ein Schießen ausgeschrieben, an dem sich auch Auswärtige beteiligen konnten, und ein Stuttgarter Schneider, Hans Sindelfinger, geioann dasBeste", hundert Gulden in bar. Aber die Kölner wollten es ihm nicht auszahlen, und der Schneider wandte sich an Götz von Berlichingen. Dieser, stets zum Schutz der Schwächeren bereit, sagte den Kölnern s>-^warf" ein Paar Kölner Kaufleute, tat den Pfeffersocken sonst noch manchen Tort, kümmerte sich nicht um ble Einmischung Kaiser Maximilians und erreichte es schließ­lich, daß der Rat der Stadt Köln dem Schneider 305 Gulden auszahlte, vielleicht den höchsten Preis, den ein Schützenkönig «i alter Zeit erhielt. " ^ ^ « »

b e r a l l in Deutschland, in großen Orten wie in Meistens Schützenfeste, Vogelschießen und dergleichen,

besoiidcrs Isch um regelrechte Volksfeste, die

und sckwt, Zelt ablenkend und aufrichtend wirken

Entsprechen Förderung verdienen. Im übrigen

streben ein deutschen Volksgeist und dem Be-

sinns und Erin^n/rnn^ Bürgertum durch Pflege des Gemein- ,mns und Erinnerung an schöne Stunden zu festigen.

Aus Württemberg

IS. Verbandst«« des Württ. BäckerverbandeS

Im festlichen Rahmen des Doppeljubiläums des 50jäh- rtgen Bestehens des Württ. Väckerinnungsverbandes und der Heilbronner Bäckerinnung fand in Heilbronn die Hauptver­sammlung des 13. Verbandstags des Württ. Bäckerinnungs­verbandes statt. Im Mittelpunkt der Hauptversammlung stand ein Vortrag des Wirtschaftsministers Dr. Maier über die Agrarmatznahmen der Reichsregierung und ihre Aus­wirkung auf das Bäckergewerbe. In eingehende« Ausfüh­rungen und zum Teil an Hand statistischen Materials sprach der Wirtschaftsminister über die Verflochtenheit der deutschen Wirtschaftsnot mit der Weltwirtschaftskrise, über die Ursachen der Unterschiedlichkeiten, der Weltmarkts- und Binnenmarkts- preise, besonders hinsichtlich Weizen und Roggen, über die Wirkung der Kartell- und Monopolbildung einerseits, der Tarifverträge und des staatlichen Schlichtungswesens andererseits und über die Notwendigkeit der Einfuhrdros­selung lebenswichtiger Nahrungsmittel aus dem Auslande und der Stützungsmaßnahmen für die deutsche Landwirtschaft im Osten aus volkswirtschaftlichen und nationalen Gründen. Diese letztere Politik sei aber notwendig, weil der Ruin der Landwirtschaft bei einer Geltung der Weltmarktpreise für Ge­treide in Deutschland eine so starke Erschütterung des Bin­nenmarktes herbciführen würde, daß unsere heutige Wirt­schaftslage noch schwieriger würde. Die Landwirtschaft müsse aber dieses Opfer der städt. Bevölkerung anerkennen. Es sei aber zu warnen vor weiteren Gesctzgcbungsvorschlägen, die sich von einer Zwangswirtschaft kaum mehr viel unterschei­den. Bei dem Versuch, die Roggenpreise hochzubringen, sei mancher Fehler gemacht worden. Man müsse erkennen, daß die Machtmittel des Staates rein wirtschaftlichen Grund­gesetzen gegenüber sehr begrenzt seien. Man hätte mit viel größerem Nachdruck den Brotpreiserhöhuugen, die Anfang April d. I. in Berlin eintraten und die dann auch in Würt­temberg durchgeführt worden sind, entgegenwirken müssen, denn durch diese Brotprciserhöhung hat die Prcissenkungs- aktion der Reichsregierung, die an und für sich richtig war, eine schwere moralische Schlappe erlitten. Es sei zu begrüßen, daß die Brotpreiserhöhung wieder rückgängig gemacht wer­den konnte. Die Reichsrcgierung müsse fernerhin ihr Augen­merk darauf richten, daß die Mehlpreise konstant bleiben, damit eine ruhige Kalkulation de- Brotpreise wieder gesichert ist. Allgemein sei noch zu sagen, daß durch die innerpolitische Zersplitterung wir daran seien, den Rest unserer Wirt­schaft, der uns nach Krieg, Inflation und Reparationen ge­blieben sei, noch vollends zu zerschlagen. Nicht von Leiden­schaft, sondern von Ruhe und Besonnenheit müsse gerade in Notzeiten auch die Innenpolitik getragen sein.

In vier Entschließungen wurde als Ergebnis der Verbandstagung niedergelcgt: Der Verband begrüßt die Gründung des Landesverbands des wttrtt.-hohenzoll. Hand­werks als Spitzcnorganisation und bittet die vier württ. Handwerkskammern, sich nicht außerhalb dieser Organisation zu stellen: er fordert das Verbot des Hausierhandels mit Brot und Backwaren: er verwahrt sich dagegen, die Vrot- preiserhöhung auf das Schuldkonto des'ckcrhanöwcrks abzuschieben und hält an seiner Forderung fest, daß bas neue Arbeitsschutzgesetz die Möglichkeit des 4 Uhr-Arbeitsbeginns enthalten muß und fordert die weitere Anfrechterhaltung des Nachtbackverbots auch für die 3-Schichten-Betriebe.

Banmcistertag nnd Baumcisterverordnung

Bei der kürzlichcn Tagung des Württcmbergischen Ban- meisterbunöes in Stuttgart wurde vor allem zur Baumcistcr- verordnung des Reichs vom 1. April Stellung genommen und folgende Entschließung gefaßt: Der Baumeistertag nimmt von der Entschließung der Protestversammlung vom 3. Mai 1931 Kenntnis und beschließt, daß der mit dieser Ent­schließung angenommene Antrag einer Uebergangszeit von zehn Jahren wegfüllt. Er fordert dagegen: 1. Daß als Er­gänzung der Baumcisterverordnung vom l. April El, sei cs durch Genehmigung einer von der württembergischen Lan- desbehörde zu erlassenden Ausftthrungsbestimmung, der nach­stehende Zusatz elngefügt wird:Als Baumeisterprüfung im Sinn des Paragraphen 1 Ziffer 1 der Baumeistervcrvrbnung gilt ferner die als Staatsprüfung eingeführte wttrttcmbergi- sche Baumeisterprüfung, der sich die Absolventen der würt- tembergischen Höheren Bauschule aufgrund der Prüfungs­verordnung des württembergischen Staatsministeriums vom 7. September unterziehen." 2. Daß künftig das Bestehen der württembergischen Baumeisterprüfung zur Führung der Bezeichnungwnrttembcrgischer Baumeister" berechtigt. S. Daß das Lehrziel der württcmbergischen Höheren Bau­schule weder in diesem noch tn anderem Zusammenhang un­ter keinen Umständen beschränkt oder herabgemindert werden darf. 4. Daß die mürttembergische Höhere Bauschule auch künftig dem Kultministertum unterstellt bleibt. Im Fall der Ablehnung unserer Forderungen verzichten wir künftig aus die Führung der VerufsbezeichnungBaumeister".

Aus Stadt und Land

Calw, den 18. Juni 1931.

Dienstnachricht

Oberlehrer Walter in O st elsheim tritt kraft Gesetzes mit Ablauf des Monats August in den Ruhestand.

Die 2. Bolksschnldienstpriifnng haben die Lehrer Gottfried Barth von Hirsau, Friedrich Essig von Gechingen und Gotthilf Pfeiffer von Holz­bronn mit Erfolg abgelegt: sie sind htcmit zur ständigen Anstellung an ev. Volksschulen für befähigt erklärt worden.

Schwere Gewitter

zogen vergangene Nacht wieder über unsere Stadt hinweg. Unter heftigen elektrischen Entladungen gingen starke, wol­kenbruchartige Regengüsse nieder: oft erhellten die Blitze sekundenlang tn ununterbrochener Folge die Nacht. Gegen zwei Uhr hatten sich die Wetter ausgetobt, während ein er­quickender Regen bis in die Morgenstunden anhtclt. Schaden scheinen die schweren Gewitter, die auch über einen Teil des Bezirks niedergingen, nicht verursacht zu haben.

Vom Roten-Srenz-Ta«

Ueber den diesjährigen Roten-Kreuz-Tag im Oberamt Calw sei mitgeteilt, daß sich die Befürchtungen, der Sammel­ertrag werde weit hinter dem des Vorjahres (1^2 ^) Zurück­bleiben, erfreulicher Weise nicht erfüllt haben. Trotz schlech­tester wirtschaftlicher Lage im Oberamt, gelang es den flei­ßigen Sammlerinnen mit Unterstützung der Mitglieder der Freiw. Sanitätskolonne Calw noch über 60 mehr zu­sammen zu bringen, als 1930. Ein schönes Zeichen der Gebe­freudigkeit der gesamten Bezirksbevölkerung. Durch freund­liches Entgegenkommen mar es möglich, mittels fünf Privat­autos die meisten Bezirksorte aufsuchcn zu können, wo auch das Sammelresultat ein gutes war. Besser hätte es in der Stadt Calw und der näheren Umgebung sein können. Hier fehlte es aber leider am Vormittag an Sammlerinnen. So ist es auch zu erklären, daß in verschiedenen Stadtteilen gar nicht oder nur wenig gesammelt wurde. Vielleicht genügt dieser Hinweis, daß sich bei der nächsten Roten-Kreuz-Samm- lung mehr Sammlerinnen zur Verfügung stellen, ist doch der Sammelertrag für wohltätige Zwecke bestimmt. Gestern abend wurden den Sammlerinnen ihre Beträge bekanntgegeben. Kolonnensührer Kirchherr sprach ihnen im Aufträge des Bezirksvertreters vom Noten Kreuz, Landrat Rlppmann, den herzlichen Dank und die hohe Anerkennung für das er­freuliche Gesamtresultat aus, mit der Bitte, sich nächstes Jahr wieder zur Verfügung zu stellen und weitere Sammlerinnen mitzubringcn. Am Schluß konnte jedem Fräulein (infolge Stiftung) ein kleines Geschenk überreicht werden.

Frcmdenverkehrsfragen

In letzter Woche tagte der Verkehrsverband Wiirttcm- bcrg-Hohcnzollern in Maulbronn. Die Tagung erhielt da­durch ein besonderes Interesse, daß Wirtschaftsministcr Dr. Maier bei der Versammlung anwesend war und in einer be­deutsamen Rebe die große volkswirtschaftliche Bedeutung des Fremdenverkehrs hervorhob, wobei er besonders auf die veränderte Wirtschaftslage und vor allem auf die veränderte Einkommenslage aller Schichten hinwies. Ein« große Anzahl von Rednern beschäftigte sich mit den jetzigen Verhältnissen des Fremdenverkehrs. Die Ausführungen gingen dahin, daß es gegenwärtig sehr schwer sei, den Fremdenverkehr zu pfle­gen. Um diesen wichtigen Zweig der Wirtschaft zu fördern, seien in der heutigen Zeit große Anstrengungen nötig. In eingehender Weise äußerte sich Verbandsdirektor Höllwarth über Anforderungen und Förderungen des Fremdenver­kehrs. Im großen ganzen könne man mit dem letztjährigen Fremdenverkehr zufrieden sein. Das Ncisepublikum sei aber ein anderes geworden als früher, llebcrall sei Sparsamkeit zu bemerken, sogar die Ausländer zeigen in ihren Anfragen das Bestreben nach Sparsamkeit. Gefordert werden Licht-, Luft- und Wasserbäder. Es sei sehr zu bezweifeln, ob in die­sem Jahr die Zahlen des vorigen Fremdenverkehrs sich halten werden. Wirtschaftsminister Dr. Maier führte aus, daß im Fremdenverkehr ein Gebiet vorlicge, auf dem noch etwas zu machen sei. Es müsse ans die Stälten.dcr Natnr- schönheiten und ans sehenSwürdige Denkmäler immer und immer wieder aufmerksam gemacht werden. Durch diese Hin­weise sei der Verkehr noch lohnend zu gestalten. Der Frem­denverkehr habe aber nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn allen Möglichkeiten Rechnung getragen werde. Hieher ge­höre auch eine Preissenkung, von der man sprechen müsse, wenn sie auch nicht gern gehört werde. Es müsse aber eine rasche Umstellung kommen, Senn cs werde jetzt viel einfacher gereist und Naturreiscn werden immer weiter aufkommen. Von anderer Seite wurde gewünscht, daß die Inländer im eigenen Lande ihre Sommcrrcisen machen und die Schönheit der Heimat aufsuchen sollen. Früher sei der Mittelstand der Träger der Reisen gewesen, das sei jetzt anders geworden. Gefordert müssen werde» billige Preise und entsprechende Gegenleistungen. Die meisten Frcmdengästc verlangen billige Preise zu 4 und 4,80 Preise von 6 seien für den

Familienvater mit Kindern zu hoch. Es sei anerkennens­wert, daß der Hotclvercin bereits eine Ermäßigung von 10 bis 15 Proz. haben eintretcn lassen. Jetzt soll das Geld im In­land verbraucht werden, der Deutsche soll dem Deutschen Helsen, das deutsche Vaterland soll dem Deutschen näher gebracht werden. Von selbst werde nun bei den Deutschen ein natur- haftes und billigeres Reisen eintretcn.

Auf Reisen u. Wanderungen wirke es unschön, wenn schon eine Viertelstunde vor dem Ort aufdringliche Ncklametaseln sich breit machen. Die Natur werde durch diese Plakattaseln furchtbar verschandelt. Diese Art der Reklame sei weit über­trieben nnd nicht mehr notwendig. Die Fremden- und Kur­orte sollten energisch gegen diese Ncklametaseln Vorgehen und fttr Beseitigung der Mißstände besorgt sein. Das Landesamt für Denkmalspflege sollte hier Vorgehen und allgemeine Regeln aufstellen.

Für den Schisport sollten im Winter die Straßen frct- gehalten werden. Dies sei zwar eine schwierige Sache, aber bei gutem Willen könne viel erreicht werden. Zufahrts- und Abfahrtswege seien womöglich auseinanderzuhalten. Tau­sende von Schiläufern könnten im geeigneten Gelände heran- gezogen werden. Die Höhcnwanderungen seien abwechslungs­reicher zu gestalten und den Sportlern bessere Wege zu geben. Die Wandervereine sollten wieder neu erstehen und durch geeignete Reklame angespornt werben. Auf Flüssen seien Pabbelfahrten zu veranstalten. Diese Fahrten werden neuer­dings wieder sehr beliebt.

Auf dem Gebiet des Fahrplanwesens sei noch viel zu er­reichen. Durch emsige Werbetätigkeit und Aufklärung könnten die Kur- und Väderorte sich auf der Höhe halten. Es gelte

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