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Amtsblatt für den Kreis Calw

Samstag den 19. Juli 1952

Samstc

Gefahr der Hühnerpestverbreitung werden alle Betriebe, die sich in irgend einer Form mit dem Handel von Geflügel befassen, gebeten, ihr besonderes Augenmerk auf die Einhaltung dieser Bestimmungen zu richten.

Landratsamt

Aufhebung der Strassensperre

Nachdem die Kanalisationsarbeiten auf der L. II. O. Nr. 38 Deckenpfronn-Dachtel-Deufrin- gen im Zuge der Ortsdurchfahrt Dachtel been­digt sind, ist diese Strasse für den Durchgangs­verkehr wieder frei.

Calw, den 7. Juli 1952

Landratsamt - Verkehrsabteilung -

Strassensperre

Gemäß § 4 StVO wird die L. I. 0. Nr. 343 Bad Liebenzell-Unterhaugstett wegen Umbau­arbeiten vom 17. Juli bis 9. August 1952 für den gesamten Verkehr gesperrt. Umleitung erfolgt über Calw-Neuhengstett-Möttlingen.

Calw, den 15. Juli 1952

Landratsamt - Verkehrsabteilung -

Nichtamtlicher Teil

Bereitschaftspolizei stellt neue Bewerber ein

Die Landespolizeidirektion Tübingen stellt für das Land Baden-Württemberg zum 1. Ok­tober 1952 junge deutsche Männer, die sich den Polizeiberuf als Lebensberuf erwählen wollen, in die Bereitschaftspolizei in Biberach ein. Die Bereitschaftspolizei, ist die Vorschule der Polizei. Jedem Bewerber steht bei Eignung der Aufstieg zu den oberen Stellen der uni­formierten Polizei und der Kriminalpolizei offen. Die Bereitschaftspolizei dient neben der Ver­stärkung des Einzeldienstes bei besonderen Anlässen der Schulung und Ausbildung der jungen Polizeibeamten für ihren Beruf. Die Bereitschaftspolizei ist voll motorisiert und mit modernem Femmeldegerät ausgestattet. Geeig­nete Bewerber werden im ersten Jahr als Po­lizeiwachtmeister auf Probe eingestellt. Sie er­halten neben freier Verpflegung, freier Unter­kunft, freier Kleidung und freier Heilfürsorge monatlich ca. 68. DM und Teuerungszulage.

Familie Kunze fährt

Urlaubszeit - herrliche Zeit! Nach Herzens­lust sich tummeln, heißt die Losung überall. Frei von der Alltagstretmühle sollen sich Kör­per und Geist erfrischen. Aller Bindung ledig ist man jedoch auch im Urlaub nicht, wie wir an Familie Kunze sehen, die wir auf ihrer Ur­laubsfahrt begleiten wollen. Kunzes zieht es dieses Jahr in den Schwarzwald, ins Nagold- und Enztal, von dem sie schon mancherlei Jnteressantes und Schönes gelesen und gehört haben. So fahren wir jettf mit dem Ehepaar Kunze und ihren Kindern Rolf und Jnge in ihrem neuen Wagen von Pforzheim das Na­goldtal hinauf. Auch Onkel Otto, der sich bei früheren Fahrten durch Humor und Kenntnis von Land und Leuten als gern gesehener Un­terhalter gezeigt hat, ist wieder mit von der Partie.

Es ist schon Nacht geworden, aber recht­zeitig will man in Bad Liebenzell eintreffen. Papa, fahr etwas schneller, meint Jnge,Rolf und ich möchten nachher noch ein wenig tan­zen. Papa Kunze gibt Gas, und der grelle Lichtkegel des Scheinwerfers schiebt sich in die Kurven der Nagoldtalstrasse. Da schreit Jnge auf einmal auf:Schaut doch hier vorne einen Feldhasen, der macht mit Papa das Ren­nen. Papa Kunze will den Hasen einholen. Aber Meister Lampe wird so stark geblendet, daß er dem Lichtkegel nicht mehr zu entrinnen vermag. Rolf und Inge lachen und treiben den

Hebammen-Niederlassungserlaubnis

Anstelle der Hebamme Else Weber wird der Hebamme Anna Iskauskas mit Wir­kung vom 15.7.1952 die Niederlassungserlaub­nis als planmässige Hebamme für den Nieder- lassungswohnsitj Neuenbürg erteilt.

Landratsamt

Bekanntgaben der Amtsgerichte

Amtsgericht Neuenbürg (Württ.)

Handelsregister-Veränderung

B 183 - 9. 7. 52: Apparatebau G.m. b.H. in Birkenfeld/Württ. Durch Beschluss der Gesell­schafterversammlung vom 1. April 1952 wurde der Siij der Gesellschaft nach Pforzheim ver­legt und der Gesellschaftsvertrag entsprechend geändert.

Musterregister-Eintragung

MR 29 - 9.7.52: Versiegelt je 2 Abbildun­gen von 7 Mustern betreffendZifferblätter mit den Fabriknummem 1001 bis 1007. Plas­tische Erzeugnisse. Anmeldung vom 28. Juni 1952, 11 Uhr. Schufefrist 3 Jahre.

Auskunft über die Laufbahnrichtlinien der Polizei erteilt jede Dienststelle der Landes­polizei.

Einstellungsgesudbe sind bis zum 15. Au­gust 1952 an das für den Wohnort des Bewer­bers zuständige Landespolizei-Kommissariat oder unmittelbar an die Landespolizeidirektion Tübingen zu richten.

Dem Bewerbungsgesuch sind beizufügen: 1. ein handgeschriebener Lebenslauf, 2. ein polizeiliches Führungszeugnis, 3. zwei Paß­bilder, 4. Abschlußzeugnisse der Schule und Lehre (beglaubigte Abschriften), 5. Geburtsur­kunde u. Staatsangehörigkeitsausweis, 6. Ein­verständniserklärung des gesetslichen Vertre­ters bei Bewerbern unter 21 Jahren.

Einstellungsbedingungen Der Bewerber muß: 1. zwischen 19 und 22 Jah­ren alt sein, 2. unverheiratet sein und sich verpflichten, nicht vor Vollendung des 27. Le­bensjahres zu heiraten, 3. die deutsche Staats­angehörigkeit besitzen, 4. unbestraft und schul­denfrei sein, 5. sich einer polizeiärztlichen Untersuchung und einer Prüfung auf geistige Eignung unterziehen (Mindestgröße 1.68 m in Ausnahmefällen 1.66 m, kein Brillenträger).

in den Schwarzwald

Papa an, die Jagd auf den armen Hasen weiter­zuführen.Papa, das gibt ja einen Sonntagsbra­ten! Da ruft Onkel Otto dem Papa zu:Gustav, fahr doch langsam, habMitleid mit dem Tier! Onkel Otto hat in früheren Jahren oft an Jagden teilgenommen und kann daher solches nicht­waidgerechte Erlegen eines Wildes nicht mit­ansehen.Übrigens machst Du Dich strafbar! Dein Vorgehen stellt eindeutig eine Verfehlung gegen die jagdgeseglichen Bestimmungen dar. Doch zu spät! Unseren Meister Lampe hats erwischt. Auch ein scharfes Abbremsen des Wagens konnte es nicht mehr verhindern, daß der Hase überfahren wurde. Rolf verstaute die Jagdbeute im Wagen.Wo wird der Braten verzehrt? fragte Inge keck.Gar nicht, ertönte Onkel Ottos Stimme,für den Fahrzeugbesitjer besteht nämlich die Verpflichtung ganz gleich, ob das Wild absichtlich oder ohne Verschulden durch ein Kraftfahrzeug überfahren und getötet wurde -, dem Jagdausübungsberechtigten oder der Polizeibehörde hiervon Kenntnis zu geben und das angeeignete Wild unverzüglich abzu- liefem. Macht was Ihr wollt, ich jedenfalls werde keinen Bissen vom Hasen verzehren. Mama Kunze meinte darauf:Kinder seid froh, daß uns Onkel Otto aufklärt. Wir hätten sonst nur Unannehmlichkeiten. Also fahrt zur Polizei­wache. Bald war man am erstem Tagesziel angekommen. Kunzes lieferten den Hasen ab, und Inge und Rolf kamen noch zu ihrem Tanz.

Achtung: Ratten

Amerikanische u. französische Wissenschaft­ler führen zur Zeit einen heftigen gemeinsamen Kampf gegen einen der ältesten u.hartnädcigsten Feinde der Menschheit: die Ratte. Ratten und andere Nagetiere vernichten heule im Verlauf eines Jahres z. B. in den USA soviel Lebens­mittel, wie sie 265000 moderne amerikanische Farmen produzieren können. Zahlen aus der übrigen Welt zeigen, daß dort die Vernichtung lebenswichtiger Güter durch Ratten noch viel weiter geht.

Ratten sind u. a. Träger der Bazillen zweier furchtbarer Seuchen, der Beulenpest und des Typhus und haben mehr Menschenleben auf dem Gewissen, als sämtliche Kriege der Ge­schichte zusammen., Im Lauf von Jahrhunder­ten wurden Tausende von raffinierten Fallen gebaut und zahllose Giftstoffe zum Kampf gegen sie verwendet, aber die Nagetiere haben all das überstanden. Sie haben eine fast militä­rische Strategie entwickelt und wissen, wie sie in großen Massen angreiferi müssen; sie ha­ben gelernt, wie man mit Fallen umgeht und Gift vermeidet. Gegen viele Vernichtungsmittel aber sind sie immun geworden. Sie bauen große unterirdische Anlagen, in denen Vorrats­räume ebenso vorhanden sind wie zahlreiche Querverbindungen und Notausgänge.

Wenn die Menschheit diese Geißel besiegen will, dann wird sie es nicht so leicht haben wie der legendäre Rattenfänger von Hameln, der seiner Keife so schöne Melodien entlockte, daß ihm alle Ratten der Stadt willig in die Weser folgten, wo sie ertranken.

In den vergangenen Jahren hat man näm­lich ganze Ratten-Kolonnen beobachtet, die überschwemmte Gebiete durchschwammen, um auf sicheres und trockenes Land zu kommen. In England beobachtet man alljährlich während der Herings-Saison im Oktober eine Ratten- Wanderung, in deren Verlauf die Nagetiere über die Küste ausschwärmen und sich auf der Jagd nach weggeworfenen Fischen selbst auf das offene Meer hinauswagen.

ln Indien haben die Ratten riesige Hungers­nöte hervorgerufen, und dort hat man auch beobachtet, daß die widerlichen Nager sogar Elefanten anfallen, sich in ihre Beine verbeis- sen und so lange annagen, bis die riesigen Tiere zusammenbrechen. In Indien sind sie es vor allem auch, die die seuchenartige Aus­breitung von Krankheiten verursachen.

Die meisten Städte und Gemeinden, die bis heute versucht haben, die Rattenplage auszu­merzen, sind daran gescheitert und beschrän­ken sich nun darauf, die Ratten unter Kon­trolle zu halten. Notwendig für diese Kontrolle ist in erster Linie die richtige Abfallverwer­tung und die Lagerung von Lebensmitteln in rattensicher gebauten Lagerhäusern und -räu­men. Es hat sich herausgestellt, daß ein min­destens 3 Meter hoher Schut) aus Zement, Metall oder Drahtneg um Lagerhäuser, Scheu­nen und andere Gebäude errichtet werden muß, um sie für Ratten unzugänglich zu ma­chen. Hunde und Kafeen können nur einzelne Gebäude von den Nagern freihalten.

In der jüngsten Zeit haben Experten der Rattenbekämpfung in mehreren Ländern neue Anstrengungen gemacht, dieser Menschheits­plage auf den Leib zu rücken. Zwei dieser Versuchsreihen sind besonders erfolgverspre­chend: In den Laboratorien der Universität von Wisconsin in Madison, USA, wurde unter der Leitung von Professor Carl Link ein neues Rattengift entwickelt, das in Hunderten von Versuchen bewies, daß es Ratten sehr schnell tötet, ohne Haustieren oder Menschen Schaden zuzufügen. In weiteren Untersuchungen muß nun festgestellt werden, wie das neue Mittel unter den verschiedensten Bedingungen mit dem größten Erfolg verwendet werden kann.

Fortsefeung folgt

Herausgeber: Kreisverband Calw. Verlag: Amtsblatt-Verlag Calw. Verlagsleiter Harry A. Ruby, Schriftleiterin Frau A. Röhre. Verwaltung Calw, Bahnhofstraße 42, Telefon 245, Apparat 5>- Druck: Buchdruckerei Fritz Müller, Neuenbürg (Württ.) Nachdruck von Aufsätzen nur nach vorheriger Genehmigung der Schriftleitung; kurze auszugsweise Veröffentlichung nur mit genauer Quellenangabe gestattet.

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