28. April 1951

Amtsblatt für den Kreis Calw

Bekanntgaben der Amtsgeridite

Amtsgericht Calw

Die gegen Kurt Schmolz, Farben und Lacke, Calw, Badstraße 11, gemäß § 106 Kon­kursordnung getroffenen Sicherungsmaßnah­men (Veräußerungsverbot u. a.) werden wieder aufgehoben, nachdem der Antrag auf Eröff­nung des Konkursverfahrens zurückgenommen worden ist.

N 2/51.

Amtsgericht Neuenbürg (Württ.)

Handelsregister-Neueintragung

B 19119. April 1951: Heinz Kaufmann, Mechanische Holzverarbeitung, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Sitz Höfen/Enz (Württ.). Gegenstand des Unternehmens ist die Herstel­lung und der Vertrieb von Einrichtungen für Industrie, Handel, Gewerbe, Behörden- und Wohnungsbauten; Herstellung von Gegen­ständen aus Holz, insbesondere von Lehr­mitteln. Die Gesellschaft kann gleichartige oder ähnliche Unternehmungen erwerben, sich an solchen beteiligen, deren Vertretung überneh­men und Zweigniederlassungen im In- und Ausland errichten. Stammkapital: 60 000 DM. Geschäftsführer Heinz Kaufmann, Ingenieur in Höfen/Enz. Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag ist am 25. Januar 1951 geschlossen worden. Die Gesell­

schaft hat einen oder mehrere Geschäftsführer. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer gemeinschaftlich oder durch einen Geschäfts­führer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen vertreten. Durch Gesellschafterbeschluß kann Alleinvertretungsbefugnis erteilt werden. Jeder Gesellschafter kann die Gesellschaft mit einer Frist von 6 Monaten auf den Schluß eines Ge­schäftsjahrs kündigen.

Nicht eingetragen: Der Gesellschafter Heinz Kaufmann bringt als Sacheinlage in die Ge­sellschaft ein: Maschinen, Werkzeuge und Ma­terial, bewertet mit 10 000 DM. Die Bekannt­machungen der Gesellschaft werden nur im Amtsblatt des Kreises Calw veröffentlicht.

Textilkurse

für den kaufmännischen Berufsnachwuchs

Die Industrie- und Handelskammer Reut­lingen führt auch in diesem Jahr wieder Abend­kurse für die kaufmännischen Lehrlinge aus der Textilindustrie und dem Groß- und Einzel­handel mit Textilwaren in Rohstoff-, Garn- und Gewebekunde in Reutlingen durch. Für den Unterricht stehen bewährte Fachkräfte des Technikums für Textilindustrie zur Ver­fügung.

Zur Teilnahme sind zunächst nur Lehrlinge vorgesehen, deren Lehrzeit bis spätestens

Nichtamtlicher Teil

Aus der Arbeit des Kreisrats

KrankenhauS'Erweiterungsbau in Calw > Altenheim in Neuenbürg - Klage über unzureichende personelle Besetzung des Katasteramts Versetzung von Regierungsrat Dr. Lehmann

Am Donnerstag, dem 19. April, trat der Kreis­rat in Calw unter dem Vorsitz von Landrat Geißler zu seiner 3. Sitzung in diesem Jahr zusammen.

Nach Erledigung einiger staatlicher An­gelegenheiten und verschiedenen Bekannt­gaben, die zum Teil eingehendere Diskussionen hervorriefen, wurde zunächst trotz der uner­wartet aufgetretenen Hindernisse beschlossen, den Vorsitzenden zu beauftragen, die Erteilung der baupolizeilichen Genehmigung und nötigen­falls der vorläufigen Bauerlaubnis zur Durch­führung des Krankenhauserweiterungs­baues in Calw mit Nachdruck zu betreiben, und auch die Vergebung der ausgeschriebenen Bauarbeiten vorzubereiten.

Für das Altenheim in Neuenbürg legte der ausführende Architekt, Dipl.-Ing. Ernst Breitling, Tübingen, nunmehr die eingabe­reifen Baupläne vor und gab die hierzu noch nötigen Aufschlüsse. Verschiedene wegen der Gestaltung des Baus im Innern vom Archi­tekten noch aufgeworfene grundsätzliche Fra­gen wurden entschieden und der Vorsitzende ermächtigt, die Eingabepläne zu unterzeichnen und das Baugesuch einzureichen. Die Bauarbei­ten werden bei Erscheinen dieses Berichts be­reits ausgeschrieben sein und nach Ablauf der Eingabefrist unverzüglich vergeben werden.

Die Unterbringung des Arbeitsamts Nagold in einem eigenen Neubau bietet dem Kreis­verband willkommene Gelegenheit, seine bisher in verschiedenen Gebäuden untergebrachten Dienststellen in Nagold (Verwaltungs- aktuariat, Kreisbaumeisterstelle, Kreisbaum­wart und Kreisfürsorgerin) in den bisherigen Räumen des Arbeitsamts zusammenzufassen. Der Kreisrat beschloß das hierzu zunächst Er­forderliche.

Die Papierverteuerung und sonstige Preis­steigerungen zwingen leider auch den Kreis, den Bezugspreis für das Kreisamtsblatt zu erhöhen. Er wird ab 1. Mai 1951 auf monat­lich 60 Pfennig gegen bisher 50 Pfennig fest­gesetzt. Die Bezieher werden sich bei der allge­

meinen Preisentwicklung gerade auch auf dem Gebiet des Zeitungswesens mit dieser leider unvermeidbaren und zwangsläufigen Erhöhung umsomehr ablinden können, als aas Amtsblatt künftig auf besserem Papier als bisher gedruckt und auch inhaltsmäßig weitere Verbesserungen erfahren wird.

Aus der Mitte des Kreisrats wurde lebhafte Klage über die unzureichende per­sonelle Besetzung des Katasteramts Calw und seiner Zweigstelle in Neuenbürg geführt. Die hierdurch eingetretenen Verhält­nisse sind nunmehr nahezu untragbar gewor­den, da die Durchführung von Baulandumle­gungen, die Feststellung von Or1;sbauplänen, die Fertigung von Lageplänen zu Baugesuchen usw. so lange anstehen, daß dadurch die ge­samte Bautätigkeit und damit insbesondere auch der so dringend nötige Wohnungsbau in zunehmendem Maße gehemmt sind. Der Kreis­rat faßte einstimmig den Beschluß, in einer Entschließung das Innenministerium in Tübin­gen dringend um Abhilfe zu bitten und dabei auch die Wiedererrichtung einer Zweigstelle in Nagold anzuregen.

Weitere Beschlüsse betrafen den Schul- lastenausgleich, Straßensachen, Bei­tragsbewilligungen und eine Reihe mehr interner Angelegenheiten der Kreisverbands­verwaltung.

Am Schluß der Sitzung bedauerte der Vor­sitzende, dem Kreisrat noch mitteilen zu müs­sen, daß sein Stellvertreter, Regierungsrat Dr. Lehmann, überraschend mit Wirkung vom 30. April 1951 zum Landratsamt Reutlingen versetzt worden sei. Er dankte dem Beamten für seine wertvolle Mitarbeit und gab bekannt, daß nach dem Ausscheiden von Dr. Lehmann Regierungsrat von Thümen Stellvertreter des Landrats sein werde.

Die nächste Sitzung des Kreisrats wird vor­aussichtlich am Donnerstag, dem 17. Mai, im Anschluß an eine Besichtigung verschiedener Straßenbauprojekte in Wildbad stattfinden.

Nr. 17 / Seite 3

30. Juni 1952 endigt. Die in Frage kommenden Lehrlinge werden über den Lehrbetrieb ver­ständigt.

In beschränkter Zahl können jedoch auch Jungkaufleute, die in den letzten Jahren ihre Lehrzeit beendigt haben, zu den Kursen zu­gelassen werden. Die Anmeldung solcher Inter­essenten muß jedoch bis spätestens 25. April bei der Kammer eingereicht werden.

Industrie- und Handelskammer Reutlingen

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Unsere Gemeinden berichten

Bad Liebenzell. Vom 1. Mai ab spielt in den gepflegten Kuranlagen von Bad Liebenzell die Kurkapelle wieder täglich in abwechslungs­reicher Folge zu Konzert und Tanz. Auch die Kreisbewohner sollten sich die seltene Gelegen­heit nicht entgehen lassen, inmitten unserer prächtigen Schwarzwaldlandschaft Stunden der Erholung zu verbringen. Die tanzlustige Jugend wird ihre Freude daran haben, auf der Tanz­fläche der Kurhausterrasse unter grünenden und blühenden Bäumen zu tanzen. Zu Pfing­sten wird auch unser schönes Sportbad seine Pforten öffnen. Die drei Heilbadeanstalten sind bereits in Betrieb, und viele Bewohner der näheren und weiteren Umgebung gebrauchen die heilsamen Thermalwasser, um neue Schaf­fenskraft für Beruf und Alltagsleben zu sam­meln.

Kurort Herrenalb

Die Sommerarbeitszeit der städtischen Arbei­ter wird für 1951 geregelt. Am 30. März fan­den Verhandlungen zwecks Landzuteiiung auf Grund des Bodenreformgesetzes statt zwischen Vertretern der Forstdirektion, des Siediungs- amtes, der Landwirtschaft und der Stadt­gemeinde. Ein Vertrag über die Bearbeitung und Ausführung aller steuerlichen Angelegen­heiten und Aufteilung der Bilanzen für die Städt. Werke wurde mit Diplom-Betriebswirt Dr. Eugen Wöhrle, Karlsruhe, bis zum 31. De­zember 1952 abgeschlossen. Die Prüfung des RM-Abschlusses zum 30. Juni 1948 sowie der Bericht über die Prüfung der DM-Eröffnungs- bilanz wurde dem Gemeinderat bekanntgege­ben. Abschluß- . und Eröffnungsbilanz der Städt. Werke wird vom Gemeinderat aner­kannt. Die schulpflichtigen Kinder unter 14 Jahren der Schwerkriegsbeschädigten und Kriegerwitwen erhalten für die Badesaison 1951 eine Freikarte ins Städt. Schwimmbad.

Der offizielle Beginn der Saison rückt näher. Im Kurgarten werden die letzten Vorbereitun­gen getroffen. Der Gemeinderat genehmigte die Kosten für die Instandsetzung der Tennis­plätze; die PDR-Verwaltung wird sich an der Beischaffung des benötigten Materials beteili­gen. Der frühere Kinderspielplatz, der in eine Rasenfläche umgewandelt wurde, wird mit einer Rohrlage zwecks Entwässerung versehen. Für die Kursaalbühne wird ein Scheinwerfer angeschafft. Mit allem Nachdruck wird eine Sauberhaltung des Kurgartens und der Geh­wege angestrebt. Zu diesem Zweck werden nicht nur weitere Papierkörbe angebracht und dem Publikum zur freundlichen Benützung empfohlen!, sondern es wird auch ein Abend­dienst eingerichtet, der während der Saison­dauer die Wege nochmals zu begehen hat. Die notwendigen Straßenausbesserungen werden durchgeführt. Die Neuanlage des Parkplatzes erfordert nun einen Gehweg von der Drogerie Waterstadt bis zum Kurhaus; die Ausführung der Arbeit wurde dem Baugeschäft August Romoser übertragen. Der Bahnhofsfußweg soll eine Heißteerauflage erhalten; diese Arbeit wird zusammen mit der Instandsetzung des Bahnhofsvorplatzes durchgeführt. Die Omni­busunternehmer Albtalbahn, Ettlingen, und Fritz Kuli, Herrenalb, haben sich wegen der Durchführung der Ausflugsfahrten im Einver­nehmen mit der Kurverwaltung für die Kursaison 1951 geeinigt. Unter der Voraus-