Bekanntgaben der Gemeinden

»Stadt Wildberg

Am Donnerstag, dem 21. September 1960, findet in Wildberg ein

Krämer-, Vieh- und Schweinemarkt statt. Hierzu wird freundlich eingeladen.

Personen und Tiere aus Klauenseuche­sperrzonen werden zum Markt nicht zu­gelassen. Händler müssen für die aufgetrie­benen Tiere neue Gesundheitszeugnisse mitbringen.

Bürgermeisteramt

Gemeinde Sommenhardt Verpachtung der Gemeindejagd Am Samstag, dem 23. Sept. 1950, abends 5 Uhr, wird die

Gemeinde-Jagd Sommenhardt auf dem Rathaus verpachtet. Den Zuschlag unter den Bewerbern behält sich die Ge­meindeverwaltung voy.

Bürgermeisteramt

Gemeinde Birkenfeld Bekanntmachung Dm - vom Gemeinderat in Birkenfeld am 13. Juli 1950 festgestellteOrtsbauplan für das Industrieviertel in Birkenfeld wurde vom Landratsamt mit Erlaß vom 5. Sept. 1950 Nr. Ila 3005 genehmigt. Dies wird gern. § 14 Abs. 1 der Vollz. Verf. zur BO. vom 10. 5. 1911 hiermit bekannt­gemacht Der Ortsbauplan gilt mit dem Tag der Bekanntgabe als festgestellt.

Bürgermeisteramt: gez. Aymar

Gemeinde Simmozheim Aus dem Ge m e i nde1eben

Der Wohnungseinbau im Gemeindehaus Johs.-Fischer-Straße schreitet rasch voran. Die Wohnung dürfte Anfang Oktober be­zugsfertig sein. Die Gemeinde hat so für eine 8-köpfige Flüchtlingsfamilie den be­nötigten Wohnraum geschaffen. Für das von der Gemeinde erworbene Baugrund­stück zur Erstellung von Siedlungshäusern, das in 6 Bauplätze eingeteilt und vermes­sen ist, wurden die Preise der einzelnen Bauplätze festgesetzt. Die Plätze sind durchschnittlich fast 5 ar groß, sodaß ne­ben dem zu erstellenden Siedlungsgebäude noch ein genügend großer Garten je Haus vorhanden ist. Das auf einem der Bau­plätze zu erstellende Zweifamilienhaus der Kreisbaugenossenschaft e. G. m. b. H. Calw wird demnächst aufgeschlagen. Die Bau­plätze müssen innerhalb von 2 Jahren mit einem Wohngebäude bebaut sein, andern­falls fallen sie an die Gemeinde zurück. Der Gemeinde wurden in letzter Zeit 10 Aus gewiesene, darunter eine 6-köpfige Fa­milie, zugewiesen, deren Unterbringung nur mit Mühe erfolgen konnte, da der Wohnraum nach wie vor äußerst knapp ist. Die Wasserfassungsarbeiten, die in Möttlingen von der Firma C. Baresel für die beiden Gemeinden Möttlingen und Sim­mozheim durchgeführt werden, schreiten unter Einsatz eines Baggers und eines Greifers schnell voran, sodaß in nächster Zeit mit der endgültigen Behebung der Wassernot gerechnet werden kann; das schon jetzt im Sickergraben und in dem vorgesehenen Brunnen vorkommende Was­ser wird bereits dem Sammelbehälter zu­geführt, sodaß der in den letzten Wochen aufgetretene Wassermangel zum großen Teil behoben ist. Für den Bau des weiteren Hochbehälters von 200 cbm im Gewand Vogeläcker wurden die Ausschreibungs­unterlagen gefertigt. Mit dem Beginn der Arbeiten ist bis Anfang November zu rechnen.

Gemeinde Sulz

Der seitherige Pächter des Gemeinde- steinbruchs am Oberjesinger Weg Eugen Hörrmann ist von seinem Vertrag zurück­getreten. Der Steinbruch wurde neu ver­pachtet an Bauunternehmer Mast, Hirsau.

Der Steinbrueh, der seit Jahren fast ziem­lich still gelegen hat, soll nun intensiv aus­gebeutet werden, ist doch der Sulzer Kalk­stein einer der besten in weitem Umkreis. Schon manche Straße unserer Waldgemein­ist schon vor vielen Jahren mit diesem erstklassigen Erzeugnis beschottert wor­den. Die Wildschweinplage ist auch in unserer Gemeinde noch nicht gebannt. Zur Zeit mehren sich wieder die Wildschäden. Der Abschuß von 2 Wildschweinen durch unsere Jäger, den die Gemeinde freudig begrüßte, hat leider noch nicht den er­hofften Erfolg gezeigt.

Gemeinde Oberschwandorf Das von der Gemeinde Oberschwandorf mit Hilfe der Kreisbaugenossenschaft er­stellte 4-Familien-Wohnhaus ist im Rohbau fertiggestellt. Den Wohnungsuchenden in der Gemeinde wäre gedient, wenn der Innenausbau schneller vorwärts gehen würde, damit die Wohnungen in diesem Jahr noch bezogen werden könnten. Der Eigenjagdbezirk der Gemeinde wurde an die ortsansässigen Jagdpächter Gottlob Bessey und Fritz Schmidt auf 6 Jahre ver­pachtet.

Gemeinde Egenhausen Der Bürgermeister unterrichtete den Ge­meinderat über das Ergebnis seiner Vor­sprache wegen des Schulhausneubaus beim Innenministerium. Die vom Innenministe­rium vorgeschlagene Einteilung des neuen Schulhauses wurde vom Gemeinderat ge­billigt und der Bürgermeister beauftragt, durch Architekt Köbele, Altensteig, eine Skizze anfertigen zu lassen. Das neue Schulhaus soll so schnell wie möglich er­stellt werden, da zur Zeit für 204 schul­pflichtige Kinder nur 120 Sitzplätze zur Verfügung stehen. Ferner wäre die Ein­richtung einer 3. Lehrerstelle dringend geboten. Die freigegebene Gemeinde­jagd wurde an den früheren Pächter Gott­fried Schleeh verpachtet.

Gemeinde Enzklösterle Obwohl die Hauptsaison in Enzklösterle ihrem Ende zugeht, weist die Fremdenver­kehrsstatistik noch nahezu 500 Besucher auf. Den Somer über wurde den Erholungs­suchenden auch auf kulturellem Gebiet in der im Werden begriffenen Festhalle mit ihren 350 Plätzen manches geboten. Auch die 2mal wöchentlichen Kinovorstellungen

finden viele Schaulustige. Wie die Ge­meinde im Sommer versucht, alles zu tun, um den Fremdenverkehr zu heben, so be­weist der Bau einer geradezu idealen Ski­abfahrtsstrecke, daß man bestrebt ist, auch im Winter den Kurgästen einen lohnenden Aufenthalt zu bereiten. In den letzten Ge­meinderatssitzungen stand immer wieder die Stromversorgung im Mittelpunkt der Besprechungen. Nachdem die EVS. in un­ermüdlicher, kaum störender Arbeit, ihr gesamtes Netz von Wildbad bis Poppeltal mit nahezu sämtlichen Anschlüssen in der Gesamtgemeinde erstellt hat, bedarf es nur noch der Einrichtung der Transformatoren­häuser, um den Strom bis hinauf ins ab­gelegene Poppeltal zu schicken. Dieserhalb wurde in den Sitzungen das Lichtfest für Poppeltal vorbereitet, da Poppeltal die letzte Teilgemeinde im Kreis ist, welche heute im Atomzeitalter sich noch der Pe­troleumlampe bedienen muß. So wird dieses Fest ein einmaliges Ereignis im obersten Enztal. Für die Ortsbeleuchtung wurden insgesamt 24 Brennstellen genehmigt. So sieht nun alles mit Spannung der Vollen­dung dieses wahrhaft sozialen Werkes der EVS. zu Ende dieses Monats entgegen. Ohne deren großzügige finanzielle Unter­stützung hätte dieses Projekt weder von privater Hand, noch von der Gemeinde lurchgeführt werden können.

Gemeinde Calmbach

Der Gemeinderat hat mit Rücksicht auf die zahlreiche Zuweisung von Flüchtlin­gen beschlossen, ein ständiges Wohnungs­amt zu errichten, um die Geschäftsabwick­lung zu vereinfachen. Zum Vorsitzenden des Wohnungsamtes ist der 1. Beigeordnete Herr Wilhelm Herb, Verw. Angest., be­stimmt worden. Eine entsprechende Satzung wurde erlassen. Die Lieferung des Kohlen-Brennmaterials für das Schul- und Rathaus wurde an sämtliche 4 Kohlenhänd­ler der Gemeinde gleichmäßig verteilt. Der Schulhof befindet sich seit Jahren in einem unmöglichen Zustand. Es wird des­halb trotz der angespannten Finanzlage mindestens der vordere Teil des Schulhofes in diesem Herbst noch gewalzt werden. Um dem Wunsche der Gemeinde-Angestell­ten u. -Arbeiter entgegenzukommen, wurde heuer seit mehr als 10 Jahren erstmals wieder ein Betriebsausflug durchgeführt. Ziele waren der Lichtenstein, die neuent­deckte Bärenhöhle bei Erpfingen, die Soli- tude und die Gartenschau in Stuttgart. Das von der Gemeinde erbaute 6-Familien-

Kraftfahrzeugverkehr und Kurorte

Bei einer Sprengelversammlung der Bür­germeister in Hirsau haben die Leiter der Kurorte die Probleme der Bekämpfung des durch den Kraftfahrzeugverkehr sich dau­ernd steigernden Lärms in den Kurorten zur Sprache gebracht und die zuständigen Behörden dringend um Abhilfe ersucht. Die an den Durchgangsstraßen des Nagold-, Enz- und Albtals gelegenen Kurorte und ihre Gasthäuser leiden schwer unter den Auswirkungen des Lastkraftwagenverkehrs und unter dem Lärm der Motorräder. Diese Kurorte und die Besitzer der betroffenen Häuser fragen sich, ob ein Berufsstand, nämlich das Transportgewerbe, und dazu noch einige rücksichtslose Motorradfahrer das Recht haben, sie zu ruinieren und ob ihnen keinerlei Schutz dagegen gewährt werden kann. Die Kurgäste machen Bür­germeistern und Kurverwaltungen die bit­tersten Vorwürfe darüber, daß sie ihre kostbare Urlaubs- und Erholungszeit nicht nur nicht erfolgreich ausnützen können, sondern daß sie vielfach nervöser gemacht werden als sie vorher waren und oft be­haupten sie, daß die Gemeinden und Kur­verwaltungen nichts tun würden, um die Mißstände zu beseitigen. Hilflos aber müs­sen sie die Achseln zucken, da ihnen ja keinerlei Machtmittel zur Abhilfe des Not­standes zur Verfügung stehen, ja da sie

nicht einmal eigene Polizeiorgane zur Kon­trolle der Verkehrssünder haben.

Die gleichen Sorgen wie bei uns, sogar oft noch in größerem Ausmaß, ergeben sich auch in anderen Fremdenverkehrsgebieten und überall sucht man einen Ausweg. Das Innenministerium in Rheinland-Pfalz hat im Juli ds. Js. nun eine Verordnung über die Beschränkung des Lastwagenverkehrs auf den beiden Rheintalstraßen im Gebiet des Landes Rheinland-Pfalz erlassen. Diese Verordnung, deren praktische Auswirkung erst erprobt werden muß, kann richtung­weisend auch für andere Fremdenverkehrs­gebiete sein. Die Deutsche Zentrale für den Fremdenverkehr in Frankfurt hat die Frage ebenfalls aufgegriffen und die Bun­desbehörden um eine Regelung gebeten. Es ist daher zu hoffen, daß in Bälde, jeden­falls aber vor Beginn der nächstjährigen Kurzeit Abhilfe geschaffen wird.

Schon viel aber wäre erreicht, wenn die im Kreis Calw beheimateten Fuhrunter­nehmer ihre Lastwagenführer anweisen würden, bei der Durchfahrt durch Kurorte, ja durch alle Wohngebiete überhaupt, rücksichtsvoll und mit mäßiger Geschwin­digkeit zu fahren. Gegenseitige Rücksicht­nahme ist immer besser als es behördliche Zwangsmaßnahmen sind.

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