♦
f
(
Deutsche Kriegsgefangene in Frankreich
bVordiJransicTit in 6%'rgerüclwr Kleidung, ohne Kopfbedeckung;
11 . 2 politische Fragebogen, die wahrheits-
V getreu und pünktlich ausgefüllt sein müssen.
Ehemalige Berufssoldaten werden nicht eingestellt Auch werden solche Bewerber nicht eingestellt deren Vergangenheit ins- besopdere in politischer und krimineller Hinsicht nicht einwandfrei nachgeprüft werden kann.
V Es sollen sich nur solche Bewerber melden, die wirklich Interesse am Polizeiberuf haben und sich bei der Polizei eine Lebensexistenz schaffen wollen.
Bei der ersten Vorstellung der Bewerber beim Landespolizei-Oberkommissariat Calw (Bischofstraße 2) genügt die Vorlage eines Bewerbungsgesuches mit Lebenslauf, politische Fragebogen, Erklärung- über Vorstrafen, Erklärung über Schuldenfreiheit und Erklärung über unbeschränkte Verwendbarkeit im Polizeidienst. Die übrigen Unterlagen können später nachgereicht werden.
Landespolizei-Oberkommissariat * Calw
Ausbruch der Pferderäude
Zwei Erkrankungsfälle an Pferderäude sind in einem Gehöft in Calw festgestellt worden.
Landratsamt.
Zuchtvieliabsatzvcranstaltuiig
Der Württ. Fleckviehzuchtverband für den Sülchgau führt am 17. und 18. Juli 1947 eine Zuchtviehabsatzveranstaltung für Bullen in 3er Tiertuchthalle in Herrenberg durch. Angemeldet sind ca. 65 Bullen.
Beginn der Sonderkörung: Donnerstag, 17. 7. 1947, um 13 Uhr. Beginn der Absatzveranstaltung: Freitag, 18. 7. 1947, um 9.30 Uhr.
Die Gemeinden und die Bullenhalter melden ihren Bedarf bei den Geschäftsstellen Herrenberg und Unterjesingen bis spätestens 8. Juli 1947 an.
Württ. Fleckviehzuchtverband für den Sülchgau
Geschäftsstelle Unterjesingen b. Tübingen
Sammeln von Nadelholzzapfcn für Brennzwecke
Das Sammeln von Nadelholzzapfen für Brennzwecke ist an allen Werktagen in der Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang und ohne Erlaubnisschein für jedermann frei, der die gesammelten Zapfen mit Handwagen heimführt.
Ein Erlaubnisschein ist erforderlich und bei dem zuständigen Forstamt zu beantragen, wenn die Zapfen mit Gespann oder Lkw. abgeführt werden. Für ein bespanntes Fuhrwerk ist ein Preis von 5 RM., für einen Lkw. bis einschl. 3 Tonnen 10 RM., für einen schweren Lkw. 15 RM. zu bezahlen.
Die unter obigen Bedingungen für Brenn- ' zwecke gesammelten Zapfen dürfen nur für den Eigenbedarf verwandt werden. Verkauf oder Tausch ist verboten.
Bei Verwendung der Zapfen für technische Zwecke oder bei Weiterverkauf der Zapfen ist das Sammeln nur mit einem Erlaubnisschein und zum Preis von 0.50 RM. für einen Zentner Zapfen gestattet.
Der Kreisforstmeister Calw I.
Das Gouvernement Militaire weist darauf hin, daß z. Z. in der Bevölkerung tendenziöse Gerüchte über die Lage der in Frankreich zurückgehnltenen deutschen Kriegsgefangenen im Umlauf seien. Diese Gerüchte entsprechen — nach Feststellung der französischen Militärregierung — nicht den Tatsachen; der Sachverhalt ist vielmehr folgender:
Zwischen der französischen Regierung ‘und den amerikanischen Behörden wurde am 1. 3. 1947 ein Abkommen unterzeichnet, in dem der Rückführungsplan sämtlicher in Frankreich zurückgehaltener Kriegsgefangenen, die durch die französische o4er amerikanische Armee gefangen genommen wurden, festgelegt worden ist.
Bis 1. 1. 1947 hatte die französische Regierung 405 000 deutsche Kriegsgefangene entlassen und -zurüekgeführt. Es handelt sich hierbei um 40 Proz. sämtlicher sich in Frankreich befindlicher ehemaliger deutscher Wehrmachtsangehöriger. Eine internationale Verpflichtung für die Rückführung liegt nicht vor, da auf Grund der Genfer Konvention — mit Ausnahme der schwerkranken Kriegsgefangenen — die Kriegsgefangenen erst nach Unterzeichnung des Friedensvertrags entlassen werden müssen. Ein Rüekführungsprogramm, das die Rückführung von etwa 20 000 Kriegsgefangenen pro Monat vorsieht, wird z. Z. durchgeführt. Demnach werden bevorzugt zurückgefühA:
die Kriegsgefangenen, die besondere Dienste geleistet haben, offenkundige Antifaschisten.
Gefangene über 50 Jahre,
Väter von mindestens 4 Kindern, Witwer, die für 2 oder mehr Kinder zu sorgen haben,
Gesellschaft für Gesundheitsfürsorge und Kriegsgefangenendicnst Kreiskomitee Calw, Landratsamt
Suchdienst für vermißte Militär- und Zivilpersonen Durch die Landesdirektion des Innern ist für das französisch besetzte Gebiet Württembergs und Hohenzollerns ein Landess’uch- dienst für Vermißte und Kriegsgefangene in Tübingen errichtet worden. Der Landessuchdienst wird nach Vermißten deutscher Staatsangehörigkeit forschen, sowohl nach Militär- wie auch Zivilpersonen. In allen Kreisen sind die Arbeiten durch die Landratsämter eingeleitet. Es ist nun dringendste Aufgabe der Angehörigen, jeden Vermißten in der Familie auf dem Bürgermeisteramt sofort anzumelden. Als vermißt gelten alle die Personen, von denen seit Jahren keine selbstgeschriebene Nachricht eingegangen ist. Auch die Flüchtlingsfamilien im Kreis sollten bei dieser Aktion ihre fehlenden nächsten Angehörigen zur Nachforschung an- melden. Auf Grund einer im Februar d. J. erfolgten Erhebung wurden im Kreis Calw noch 2120 vermißte Militärpersonen und 178 Zivilpersonen festgestellt. Diese Zahlen sind eher zu nieder als zu hoch angegeben. Im Gegenteil. Gerade in den größeren Ge-, meinden unseres Kreises fehlen noch so viele Wehrmachitangehörige aller Truppenteile, wo die Eltern und Frauen ohne jede Nachricht sind, so daß mit allem Nachdruck ersucht werden muß: Meldet Eure Vermißten! Laßt es Euch nicht verdrießen, weil Ihr
Kriegsgefangene über 40 Jahre.
Die französische Regierung bietet allen deutschen Kriegsgefangenen die Möglichkeit, von jetzt ab Verträge zu unterzeichnen, nach denen sie sich als freie Arbeiter in Frankreich aufhalten können. Diese Personen erhalten die gleichen Vergünstigungen wie sämtliche ausländischen Arbeiter in Frankreich mit der Möglichkeit, entweder ihre Familien nachkommen zu lassen, oder einen Teil ihres Verdienstes ihren in Deutschland zurückgebliebenen Familien zu übersenden.
Die Militärregierung weist ausdrücklich darauf hin, daß die Haltung Frankreichs, was die Behandlung zurückgehaltener deutscher Kriegsgefangener anbelangt, ungleich liberaler wa? als diejenige, welche Deutschland während ungefähr 5 Jahren gegenüber beinahe 2 Millionen Kriegsgefangener in seinen Lagern an den Tag legte und von denen während mehrerer Jahre ungefähr eine Million als politische Häftlinge oder Zwangsarbeiter deportiert wurden.
Frankreich hat ferner darauf verzichtet, sich auf ein gesetzmäßiges Wiedergutr maehungsrecht zu berufen, indem es als Ausgleich für die Zerstörungen und Plünderungen, die , es infolge der militärischen Operationen und der deutschen Besetzung in Frankreich erdulden mußte, hätte Arbeitskräfte beanspruchen - können.
Die französische Militärregierung legt Wert darauf, daß diese Ausführungen der Bevölkerung bekannt gegeben werden, um der Bevölkerung dadurch die Anstrengungen zu zeigen, die Frankreich gemacht hat, um die Rückkehr der deutschen Kriegsgefangenen zu fördern.
Landratsamt.
schon so Vieles unternommen und keine Nachricht kam. Der Landessuchdienst wird alles daran setzen, Klärung zu schaffen. Seine Verbindungen ermöglichen beste Auswertung aller gemachten Meldungen. Dies gilt auch für die Ausgewiesenen usw., die ihre vermutlich noch lebenden Angehörigen (Zivilvermißte und Militärpersonen) noch nicht gefunden haben. Geht auf die Bürgermeisterämter und gebt dort die genauen Personalien der Vermißten an. Aufschriebe über den letzten Aufenthaltsort, Dienstgrad, Feld- post-Nr., Truppenteil, der kleinste Fingerzeig kann bei dieser neuen Sucharbeit Klärung bringen. — Die Suchaktion nach den elternlosen Kindern ist ebenfalls bereits im Gange. — Nach dieser Einleitung des Suchdienstes folgt die Erfassung aller Kriegsgefangenen, die unbedingt ebenfalls — wenn die Aufforderung erfolgen wird — auf den Bürgermeisterämtern gemeldet werden müssen. Daran anschließend werden im Kreis alle Wehrmachtsgräber erfaßt. — Der Landessuchdienst hat eine große Aufgabe übernommen. Alle beteiligten Angehörigen haben die Pflicht, diese Arbeit durch ihre Meldungen zu unterstützen.
*
Ägyptische Gefangenschaft. Es ist nicht möglich, Geld an Kriegsgefangene in Kairo zu senden.
Jugoslawien-Pakete können zur Zeit nicht über Ulm gesandt werden, was dringend zu beachten ist. Das Ev Jungmännerwerk Ulm existiert weiter, ist also nicht aufgelöst, wie
i