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Böblingen. 17. Dez. Nächtliche Unsicherheit. Gestern nacht versuchten zwei angetrunkene Männer, die mit einem Gummiknüppel bewaffnet waren, einen Ueberfall in der Schönaicherstraße am Ausgang der Stadt. Nur durch die heftige Gegenwehr der Ueberfallenen wurde es verbätet, daß ein Raub gelingen konnte.

Neckars«!«,. 17. Dez. Aus der Fremdenlegion z u r ü ck. Im nahen Wimpfen ist nach fünfjähriger Dienst­zeit in der französischen Fremdenlegion Ernst Hessinger >n die Heimat zurückgekehrt. Seit 1929 hatte man keine Nachricht mehr von ihm und hielt ihn schon für verschollen. Anfang November ds. Zs. unternahm er mit 12 Kame­raden einen Fluchtversuch. Beim Durchfahren des Suez- kanals sprangen die Flüchtlinge über Bord und entkamen. Hessinger befand sich 1926 auf der Wanderschaft im besetzten Gebiet, wo er angeblich von den Franzosen aufgegriffen und in die Fremdenlegion nach Nordafrika geschleppt wurde.

Gmllud, 17. Dez. Erfolge eines Gmünder Kunstlers. Die erste englische KunstzeitungThe Studios- London bringt in ihrem Novemberheft auf einer Vollseite in großer Veröffentlichung die Standarte des Gesangver­eins Gamunüia Schwöb. Gmünd. Friß Köhler, aus dessen Kunstwertstätte die Einhorn-Standarte heroorging, hat zur­zeit auf besondere Einladung in Berlin im Lichthof des Kunstgewerbemuseums bei der großen Kunstausstellung für kirchliche Kunstgeräte und im Städtischen Museum in Chem- niß ausgestellt.

Geflügel, und Kaninchen-Landesausstellung. Dom 16. bis 18. Januar 1931 findet in den Räumen der Städtischen Festhalle Gmünd die 10. Württembergische Landes-Ge­flügelausstellung statt.

Hall zur mittleren Stadt aufgerückk. Nach einer Bek rnnt- machung der Ministerialabteilung für Bezirks- und Körper­schaftsverwaltung find bei den allgemeinen Volkszählungen am 8. Oktober 1919 und am 16. Juni 1925 in "der Stadt- gemeinde Hall und in der Gesamtgemeinde Steinbach zu­sammen mehr als 10 000 Einwohner ermittelt worden. In­folge der Vereinigung der beiden Gemeinden rückt Hall in die Reihe der mittleren Städte auf.

Ravensburg, 17. Dez. Schlimme Wintergäste. Nachdem schon während des Sommers die Diphtherie im Vorstadtteil Ummenwinkel in einzelnen Fällen aufgetreten war, ist diese mit Beginn des Winters in vielen Straßen und Häusern der inneren Stadt eingekehrt. Es vergeht fast kein Tag, an dem nicht neue Fälle gemeldet werden. Auch einzelne Fäll« von Scharlach wurden bekannt.

Der ertrunkene Bulle. Als dieser Tage ein Metzger- kmrsche einen geblendeten Farren, per für den Schlachthof in Ravensburg bestimmt war, auf der Ettishofer Land­straße transportierte, wurde dieser in der Nähe des Bier­kellers plötzlich störrig. Er nahm Reißaus und rannte über die Wiesen dem nahen Schussenkanal zu. Hier nahm er zu­nächst ein kaltes Vollbad und begann in vollen Zügen von dem vielen Naß zu schlürfen. Mittlerweile konnter er aber nicht mehr das Gleichgewicht halten und versank in den Fluten. Der Bulle konnte nur mit Mühe tot geborgen werden.

Von der bayerischen Grenze, 17. Dez. Die Brand- seuche Tödlicher Ausgang. Zum sechstenmal seit August ging am Sonntag abend der Ruf Feuer durch die Ortschaft Wettenhausen, nachdem es dort erst am letzten Dienstag gebrannt hatte. Diesmal brannte das An­wesen des Landwirts und Wagners Pantaleon Bader voll­ständig nieder: nur das Vieh und einiges Mobiliar konnte mit knapper Not gerettet werden. Brandstiftung ist sicher anzunehmen. Äm Sonntag abend entstand in Matt- fies im Stadel des Landwirts Franz Jmmerz, genannt Maierbauer, aus unbekannter Ursache Feuer, das an den großen Futteroorräten reiche Nahrung fand. Im Nu faßten die mächtigen Flammen auch das Nachbaranwesen des Landwirts Johann Zitzler, bestehend aus Wohnhaus und Stadel, die beide vollständig eingeäschert wurden. Der von dem Hilfsarbeiter Anton Schlumberger bei einer Rauferei zu Boden geschlagene Polizeiwachtmeister Huber in Gundelfingen ist nun seinen schweren Verletzungen (Schädelbruch und Gehirnerschütterung) im Bezirkskranken­haus Lauingen erlegen.

Dom bayerischen Allgäu, 17. Dez. Große Geld­unterschlagung Raubüberfall. Der Kauf­mann Josef Eberle hat in seiner Eigenschaft als Vorstands­mitglied des Fischener Spar- und Darlehenskassenvereins und als Gemeindekassier sich große Veruntreuungen zu­schulden kommen lassen. Der Spar- und Darlebenskassen­verein ist dadurch um 13 000 Mark geschädigt. Eberls hat sich dem Gericht selbst gestellt. Man sucht den Schaden durch außergerichtliches Vergleichsverfahren zu decken. Ein 23 I. a. Fabrikarbeiter drang in Kottern in ein Molkereigeschäft ein, entnahm den Inhalt der Ladenkasse von mehrere^ hundert Mark und suchte das Weite. Eine Angestellte, lsie dazu kam, bedrohte er mit dem Revolver. Diese verfolgte zedoch den mit einem schwarzen Visier versehenen Räuber und entriß ihm die Tasche. Der Räuber kam dabei zu Fall und verlor den größten Teil der Beute. Er entkam jedoch unerkannt.

LinHennenwinter" im Allgäu. Schnee, Regen, La­winen, das sind die Merkmale des heurigenHennen- winters". Kaum glaubt man eine richtige Schneelandschaft zu haben, so stellt sich wieder Föhn ein und bläst seinen lauen Atem über die Berge. Gleichwohl ist in den Bergen massen­haft Schnee gefallen, der aber von den Schifahrern große Vorsicht verlangt. Der Schneefall in den letzten Tagen Kat die sportbegeisterte Jugend von auswärts sofort auf die Beine gebracht. Im Walsertal liegen bereits zahlreiche An­meldungen von Gästen vor, die die Weihnachtsfeiertage in den dortigen Bergen verbringen wollen. Die Verbindung von Obersldorf nach Riezlern und Mittelberg ist seit dem Bau der Straße ins Kleine Walsertal eine vorzüglicke. Die Landwirte begrüßen den Schneefall und haben mit den Heuzügen von den Alpen herab begonnen. Bürde um Vurde wird zu Tal geschüttelt. Jetzt harrt auch das Holz der mühevollen Abfuhr.

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Verschärfte Bestimmungen des Brotgesetzes

Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Die Notverord­nung vom 1. Dezember 1930 hat die Bestimmungen des Brotgesetzes vom 17. Juli 1930 wesentlich verschärft. Unter anderem ist vorgeschrieben, daß in Betrieben, in denen Brot unmittelbar an den Verbraucher abgegeben wird, min­destens eine der im Gesetz besonders bezeichnet«, Roggen» oder Mischbrotarten in Form von Grohbroten in handels­üblicher Weise feilgehalten werden muß. Wenn nur eine

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

dieser Brötärten feilgehalten wird, muß dies vaines RoDen» brot sein, d. h. Brot, welches mindestens 97 v. H. Roggen- mehl enthält, das von 0 bis höchstens 60 v. H. ausgemaylen ist. Durch Verordnung des Wirtschaftsmilüstdrimns vom 16. Dezember 1930 wird für eine Uebergangrfristbi» zum 15. Februar 1931 zugelasfen, daß statt de» reinen Rog­genbrots auch Brot fetlgehalten werden kann, da» mindestens 80 v. H. Roggenmehl, das von 0 bis höchstens 60 v. H. aus- gemahlen ist, und höchstens 17 o. H. Weizenmehl enthält.

Weiterhin schreibt die Notverordnung vor, daß in Gast-, Speise- und Schankwirtschaften zum Genuß an Ort und Stelle künftig nur noch Roggen- oder Mischbrot angeboren, feilgehalten oder verkauft werden darf. Auch hier ist mit Rücksicht auf die beim Vollzug aufgetretenen Schwierigkeiten und Härten insbesondere zur Vermeidung von Entlassungen von Arbeitskräften im Bäckereigewerbe eine Ausnahme in der Weise zugelassen worden, daß bis zum 15. Februar 1931 Kleingebäck, auch wenn es den genannten Vor­schriften nicht entspricht, zum Genuß an Ort und Stelle dann verkauft werden darf, wenn gleichzeitig Roggen­oder Mischbrot aufgelegt wird. Diese Ausnahme bezieht sich jedoch nur auf Kleingebäck bis zum Gewicht von 50 Gramm, also insbesondere auf Brötchen, Laugenbrezeln u. ä-, nicht aber auf große Weißbrote oder Teile von solchen.

Landesverband Württ. Amtskörperschaften

Der geschäftsführende Ausschuß des Landesverbands Württ. Amtskörperschaften hat beschlossen, das Württ. Innenministerium zu bitten, a) die Rechtmässigkeit der vom Berwaltungsrat der Württ. Gebäudebrandversicherungs­anstalt getroffenen Anordnung über dieAenderungdes Auszahlungsverkehrs nachzuprüfen. Art. 8 des Eebäudebrandversicherungsgesetzes gilt heute noch in seiner ursprünglichen Fassung von 1853. Mit ihm ist die getroffene Aenderung nicht vereinbart. Solange Art. 8 nicht geändert wird, haben die Amtskörperschaften einen klagbaren An­spruch auf Wiederherstellung des vorigen Zustands: b) zu­nächst eine Aenderung des Art. 52 Abs. 2 des Gebäudebrand­versicherungsgesetzes in der Weise in die Wege zu leiten, > daß die Gemeinden von den Kosten der ordentlichen j Zahresschähungsgeschäfte zur Gebäudebrandver- j sicherungsanstalt in vollem Umfang befreit und diese Kosten von der Anstalt übernommen werden: c) beim Berwaltungs- i rat der Gebäudebrandversicherungsanstalt dafür einzutreten, ' daß den Amtskörperjchaften. die ihre beamteten Techniker der genannten Anstalt als Schätzer zur Verfügung stellen, der tatsächliche Aufwand auf diese Beamten an Be­soldung ufw. während ihrer Tätigkeit als Schätzer von der Anstalt erseht werden.

Aus Stadt

Nagold, den 18. Dezember 1930. j

Durch Nörgelei und Besserwisjenwollen sind schon mehr große Taten unterblieben als durch Unfähigkeit.

Bezirksrat Nagold

Aus der Sitzung vom 16. Dezember 1930: Frau Anna Bender, geb. Wacker, in Wildberg darf in ihrem an der alten Effringersträße gelegenen Gebäude neben den bisher schon gestatteten alkoholfreien Getränken nunmehr auch Liköre und Südweine ausschenken. Infolge des auch in Wildberg gegenüber früheren Zeiten gesteigerten Kur­fremdenbetriebs läßt sich die in dieser Sache bisher ableh­nende Einstellung des Bez.Rats nicht mehr aufrechterhal­ten. Georg Bechtold zurTraube in Haiterbach erhält die Erlaubnis zur Ausdehnung seines dinglichen Gastwirtschaftsbetriebs auf einen neu erstellten Kegel­bahn-Anbau. Genehmigt wird die Verlegung des Branntweinkleinhandels der Firma Walter Lug er in Altensteig nach dem Gebäude Marktplatz Nr. 272 daselbst.

: Der Bezirksrat gibt der Stadtgemeinde Nagold zur Ver­äußerung des Doppel-Wohnhauses Nr. 15 und 17 an der Calwerstraße die nachgesuchte Genehmigung. Abgelehnt wird das Gesuch des H. O. in E. um Erteilung der Er­laubnis zum Führen eines Kraftrads, weil der Antrag­steller nicht das Mindestmaß des Hörvermögens besitzt. Der für die Beamten ab 1. Februar 1931 durchzufllhrende 6prozentige Gehaltsabzug wird auch bei den privatrechtli­chen Angestellten der Amtskörperschaft vorgenommen. Bei einer etwaigen Weigerung zur entsprechenden Aenderung des Anstellungsvertrags ermächtigt der Bezirksrat zur ! Kündigung des Dienstverhältnisses auf 31. Januar 1931. Die durch den Tod des Jakob Eroßmann erledigte Straßenwartstelle in Wart erhält der Bewerber Johannes Eroßmann privatrechtlich. Das Gesuch eines Stras- senwarts um Weitergewährung des Kinderzuschlags für eine die Frauenarbeitsschule besuchende Tochter wird aus grundsätzlichen Erwägungen abgelehnt. Dem Antrag eines Amtskörperschaftsbeamten um bessere Einteilung feiner Beamtenstelle in der Besoldungssatzung kann nicht entsprochen werden. Dem Vorschlag des Landesverbands der Amtskörperschaften, zur Prüfung der amtstörperschaft- lichen Rechnungen eine überörtliche Einrichtung des Ver­bands zu schaffen, kann der Bezirksrat sich nicht anschlies- sen.

Die Staatsstraße Nagold-Altensteig

Im Landtag ist folgende Kleine Anfrage des Abgeord­neten Hartmann eingegangen:

Die Fahrbahn der Staatsstraße Nagold-Altensteig, die zugleich den Bahnkörper für die dortige Nebenbahn abgibt, ist für den vorhandenen Verkehr, insbesondere den Auto­verkehr, viel zu schmal, auch fehlt ein Nebenweg. Der man­gelhafte Zustand der Straße hat vielfach schon zu schweren Unfällen geführt. Eine Verbesserung der unzulänglichen Straßenverhältnisse, für welche die technischen Vorarbei­ten von der Straßenbaubehörde bereits geleistet sein dürf­ten läßt sich nicht mehr länger aufschieben. Die Durchfüh­rung der Maßnahmen wäre auch geeignet, der starken Ar­beitslosigkeit im oberen Nagoldtat zu begegnen. Ich frage > an, ob dasStaatsministerium bereit ist, Mittel für das Un- ! ternehmen in den Haushaltplan 1931 einzustellen.

! d. F.«

! Man schreibt uns: Die Ortsgruppe Nagold der Bauspar- : lasseGemeinschaft der Freunde" Ludwigsburg Dienstag ! abend unter Vorsitz von Oberreallehrer Bodamer i eine gutbesuchte Versammlung imWaldhorn" ab. Von der G. d. F. waren die Herren Burger und Haag er-

Donnerstag, 18. Dezember 19M

Die Staatshauptkasse hat auch Heuer wieder eine Reih« von Oberamtspflegen Verzugszinsen für nicht recht­zeitige Ablieferung der Staatssteuer und Gebäudeentschul- dungssteuer 1929 angefeht. Als Zinssatz wurden 10 Prozent berechnet. Ilnter Hinweis auf die gegenwärtige Krisenzeit und die Möglichkeit eines geordneten Steuereinzugs wurde die Württ. Staatshauptkasse gebeten, Gesuchen von Amts- Körperschaften um Nachlaß von Verzugszinsen in weit­gehendstem Maß zu entsprechen. Eine Verzugszinsen­forderung in Höhe von 10 Prozent ist im Hinblick auf die auf dem Kapitalmarkt eingelretene Ermäßigung der Kreditzinsen und mit Rücksicht auf die Unmöglichkeit eines geordneten Steuereinzugs eine Unbilligkeit. Der Ausschuß richtete des­halb an das Württ. Innenministerium und das Württ. Fi­nanzministerium die Bitte, auf eine Herabsetzung des Hundertsahes für Verzugszinsen auf höchstens 5 Proz. hinzuwirken.

Vom Südd. Schäfereioerband

Ulm, 17. Dez. Am Sonntag fand hier unter zahlreicher Beteiligung von Schafhaltern und Schäfern aus ganz Süd­deutschland die Generalversammlung des Süddeutschen Schäfereioerbands statt. Der Geschäftsführer, Hermann Körner- Stuttgart, berichtete über die Tätigkeit des Ver­bands. In zahlreichen Eingaben und auch mit Vorstellungen bei den Behörden vertrat der Verband die Wünsche seiner Mitglieder. Die Bestrebungen des Verbands richteten sich im Hinblick auf den katastrophalen Preissturz auf dem Woll- markt ganz besonders auf die Senkung der Ausgaben und hier vor allem aus die Ermäßigung der Weidepachtpreise und Verminderung der Untersuchungs- und Sportelgebühren im Wanderschäfereiverkehr. Dem Verband gehören zurzeit über 2000 Schafhalter und Schäfer aus ganz Süddeutschland als Mitglieder an.

Anschließend besprach der Vertreter der Württ. Land­wirtschaftskammer, Oberlandwirtschaftsrat Scherer, die Zukunftsaufgaben der süddeutschen Schafzucht. Tierzucht­inspektor Hutten sprach überDie Bedeutung der künf­tigen Buchführung für den süddeutschen Schafhalter" und überDas Notprogramm für die süddeutsche Landschafhal­tung auf Grund der schafweidestatistischen Erhebungen i« Süddeutschland".

In der darauffolgenden Generalversammlung des Süd­deutschen Wollverwertungsverbands berichtete Ernst Reuff über die Bemühungen der Verbandsleitung um einen gün­stigen Absatz und Verkauf der süddeutschen Wollen. H. Burger gab noch einen Bericht über die Aussichten am Wollmarkt, die leider recht ungünstig sind-

und Land

schienen, welche in eingehenden Darlegungen Stellung nahmen zu dem, was die Bausparer und Außenstehende in letzter Zeit besonders bewegte. Bekanntlich haben ja Bor- ! kommnisse innerhalb der Gemeinschaft, die sich in einem j großen Prozeß entluden, mancherorts das Vertrauen zur i Sache untergraben. Besonders die Gemeinnützigkeit des : Unternehmens und die Lauterkeit der Direktion wurde in ! Abrede gestellt. Die E. d. F. ist aus dem Veleidigungspro- ! zeß im Ganzen glänzend gerechtfertigt hervorgegängen ! Für alle E. d. F.-ler sehr merkwürdig widerspruchsvoll i und überraschend war aber das Bendhmen des Herrn Kropp, zu dem, als dem verdienten Gründer des Un­ternehmens, doch jedermann Vertrauen und Hochschätzung hegte. Nun hat sich leider begeben, daß auch bei dieser Persönlichkeit Menschliches und Allzumenschliches mit un­terlief. Die jetzige Leitung der E. d. F. in Ludwigsburg ! trägt an denFolgen dieser Unzulänglichkeiten keine Schuld.

! Nach Ansicht und Versicherung der Sachverständigen, welche die Geschäftsführung der E. d. F. kontrollieren, ist dieselbe einwandfrei, ja vorbildlich, so daß kein Grund zur ! Beunruhigung vorliegt. 163 Millionen RM. sind ohne Verlust bis jetzt durch ihre Hände gegangen, was in jetzi­ger Zeit viel heißen will. Von der täglich in Ludwigsburg zu bewältigenden Arbeit bekommt man einen Begriff, wenn man bedenkt, daß dort täglich 1216 000 Akten, 1600 Briefe und Buchungen, 20 Millionen flüssiges Geld zu bearbeiten sind.

Die Gründung einer neuen Baugesellschaft durch Herrn Kropp als Konkurrenzunternehmen macht einen schlech­ten Eindruck, wird aber den guten Fortgang des Unter­nehmens nicht schädigen können. Die Geldanlage bei der G. d. F. Ludwigsburg ist technisch einwandfrei, die Ge­schäftsführung so gesichert, daß man für die Zukunft der weiteren Entwicklung der E. d. F. mit ungeminderiem Vertrauen entgegensehen kann. Das Wert Kropps geht aiii neuer, gesünderer Basis weiter, wenn auch sein Gründer leider ausschied. Ksr.

Christgeburt-, Hirten- und Herodesfpie! j aus Oberufer

j Vom Seminar wird uns geschrieben: j In den Jahren 192325 gelangten diese Spiele in un- , serem Seminarsaal regelmäßig zur Aufführung. Wir möch- « ten nun zu dieser Gewohnheit zurückkehren und wie früher auch Ausführungen veranstalten, zu denen wir Gäste aus ! der Stadt und Umgebung einladen. Es handelt sich dabei weder um ein Konzert noch um ein Theaterstück, sondern zunächst um eine Weihnachtsfeier innerhalb unsrer Semi­nargemeinschaft, die uns aber von jeher soviel Freude be­reitet hat. daß wir änhlich wie bei den Vorspielabenden aus guter nachbarlicher Gesinnung heraus Stadt und Be­zirk bei uns zu Gaste laden möchten. Wir nehmen an, daß unsere Einladung wie früher in breiterem Umfang Folge geleistet wird als etwa bei den Vorspielabenden, da es sich ja diesmal um Gegenstände handelt, die im Mittel­punkt unseres Denkens und Vorstellens stehen: um die Ge­burt des Erlösers, um die Hirten von Bethlehem und um Herodes, den Kindermörder. Das letzte der 3 Spiele ent­hält insofern eine Steigerung ins Dramatische, als hier die Gestalt des Teufels erscheint, dessen Beute Herodes wird Leiter der Ausführung ist Studienrat Beuttner, der der Gestaltung und Beleuchtung der Bühnenbilder be­sondere Aufmerksamkeit zuwendet. In Farbe und Bud- wirkung wird namentlich bei den derben Hirtentünzen und bei den Begegnungen des Herodes mit dem Teufel neue Schönheit gewonnen sein. Anderes und das Veste wie die Anbetung der Hirten und der Könige tut ja immer in sei­ner schlichten Einfalt seine große Wirkung. Die Musik, die in allen Stücken ausführlich zu Worte kommt, wird von den Seminarlehrern Roth und Hoffmann gespielt

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und geleitet. (Die Mr ist, von den Herren L rer Roth. D. Schr.)

Am Samstag sin! Ahr für die Kinder, : bitten um ein kleiner kosten.

Wildberg. 17. Dez Am Mittwoch feierte Barmherzigkeit in vo> 70. Geburtstag. Die l und man sah ihnen c Hausvater freuten, be lichen Genüsse des Tw Festessen, wie es son pflegt. Am Nachmitt des Vorstandes der ! Verwaltungsausschuß Jubilar und seine Fa geschmückten Speisesa« lung der Tageslosun Ealw folgten nun Prosa, Dichtung und ren Glaser. Größte Verwandten der F Hausvater im Altere als Nachbarkollege, geistlicher und für di« l er für die Eemeinsck mayer, ließ ein he verlesen und ein grö eines Elektrisierappai beiden Diakonen des geben in humorvolle ratterisierung ihres 1 Jubilar in bewegten lichkeit, die er anläs durfte. Sein Mund s Gott für die große k seiner ganzen Leben: erfahren durfte, und reichen lassen. Der Ge gemeine Gesänge um den Hausvater vrgöi voller Rüstigkeit im keit zu stehen zum A bedürftigen Insassen!

Uebcrberg, 17. Dez Alters- und Gesun Schritt, mit dem gere heit schon seit einige Jahre war Keppler l Gesundheitsrücksichten abzugeben. Als im I ten Schultheißen S« wurde, mußte Kepple mit großer Mehrheit flation und in Jahr« bauen denken, hat e: ner Mitbürger noch Er war ein umsichtig meinde, dem die Wc am Herzen lag. Unei nes Amtes. Sein Er: noch etwas hat, ist sick tunst beherzigenswer:

Freudenstadt, 17. im ganzen Land? s

gab es ein hübsches Marktplatz, das Bür st engab. In der ,,W« ein Herr Karl Lüt« Größten" sestgestellt, der größte von ganz denburg in Ostpreuß« ger ein Neidhami sich hin und schrieb c der Ruhm, den größt« ner engeren ostpreus Treuburg sei wahr u groß und daran könr: tippen. Auf jeden Fc len, wie groß tatsää

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