Seite 4 Nr. 273

Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Freitag, 21. November Igzg

Schiffszusammenstoß. Auf der Schelde unterhalb Ant­werpens hat ein englischer Dampfer einen andern englischen Dampfer in den Grund gebohrt. Fünf Mann sind ertrunken.

Der englische DampferMauretania" und zwei ameri­kanische Schiffe haben die Mannschaft des bei Neufundland gesunkenen schwedischen DampfersOoidia" aus ihren Rettungsbooten an Bord genommen und in Neuyork ge­landet.

Erzherzog Leopold kommt vors Gericht. Erzherzog Leo­pold von Oesterreich, der im vorigen Winter ein seiner Tante, der Erzherzogin Maria Theresia gehöriges Dia­mantenhalsband in Neuyork verkauft hat, wird nunmehr vor das Neuyorker Gericht gestellt. Das Halsband war ein Geschenk Napoleons I. an seine zweite Gemahlin Maria Luise von Oesterreick.

Unaufgeklärter Tod. Die beiden Brüder. Landwirl Philipp Harter und der Raitenhosbauer Karl Harter von Einbach bei Wolsach (Baden), befanden sich mit dem Fuhrwerk auf dem Heimweg vom Martinimarkt. Am Weg, der vom Hauserbachtalweg nach dem Raitenbachhol führt, stiegen beide der starken Steigung wegen vom Fuhr­werk ab. Philipp Harter blieb etwas zurück. Als der Raitenhosbauer zu Haus angelangt war und der Bruder nicht nachkam, wurde er unruhig. Er ging den Weg wie­der hinunter und fand den Vermißten tot im Raitenbach liegend. Der Unfall konnte noch nicht einwandfrei fest­gestellt werden.

Sendefolge der Stuttgarter Luudsuuk M.

Areltug, LI. Ro»i«bert

».IS: Morgengymnastik, Wetterbericht. 10.00: Schallplattenkonzert. 11.00: Nachrichtendienst. 12.00: Wetterbericht. 12.1L: Schallplattenkonzert. 12.55: Rauene, Zeitzeichen. 1Z.OO: Schallplattenkonzert. IZ.80: Wetterbericht, Nach­richtendienst, Schallplattenkonzert. 10.00: Konzert. 17.45: Zeitangabe, Wet­ter- und Schneebericht, Landwirtschastsnachrichten. 18.05: Vortrag: Berech- tigungswesen und Berufswahl. 19.00: Zeitangabe. 19.05: Liede« zur Laut«. 19.45: Weihespruch zur Inbetriebnahme de, Großsenders Dlirrmenz-Mühlacker. LO.OO: Liederhall» skestsaal: Konzert (Mozart Weber Wagner). 21.30: Sieben Schwaben. 22.45: Sportvorbericht, Nachrichtendienst. Lsas: Ailter« Tänze. 0.00: Neu« Tänze.

Samstag, 2L. Nooemberr

«UO: Fanfaren. 0.15: Morgengymnastik, Wetterbericht. 10.00: Schallplatten­konzert. 11.00: Nachrich'cndienst. 12.00: Wetterbericht. 12.15: Schallplattenkonzert. 13.30: Wetter, u. Schneeberichte, Nachrichtendienst, Schallplattenkonzert. 14.30: Stund« der Zugend. 18.00: Konzert. 17.00: Der Sender (ein Weihespiel). 17.45: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschastsnachr., Sportbericht. 18.00: Abend- mufik. 18.35: Vortrag: Luftelektrizität u. Gewitter. 19.00: Zeitangabe. 19.05: Spanischer Sprachunterricht. 19.30: Konzert. 20.15: Leonce und Lena, Lust­spiel. 21.45: Konzert. 23.00: Nachrichtendienst. 23.30: Tanzmusik. 0.30: «achtkonzcrt.

Handel und Verkehr

.' vieysemhenumlage

. Ncuh. Anhörung des Verwaltungsausschufses der Zentralkasse der Btrhbgsitzer, der Landwirtschaftskammer und des Landesver- kins für Bienenzucht hat das wurtt. Innenministerium die Bei­träge zur Viehseuchenumlage für das Jahr 1931 wie folgt fest- oeiedt: a) kür jedes 1 Iadr alte und ältere Pferd ^ausgenommen

I Rasse ungehörige Pferd (unter 140 Ztm. Stöckmaß), 'für jeden unter 1 Jahr alte Pferd (Fohlen) 1 -F; c) für jedes einer kleinen ! Rasse angehörige Pferd (unter 140 Ztm. Siockmaße), für jeden , Esel und Maulesel 1 -L; ä) für jedes 3 Monate alte und ältere , Stück Rindvieh 50 Pfg.; e) für jedes unter 3 Monate alte Kalb 15 Pfg.; k) für jedes Bienenvolk 20 Pfg. Die Heuer für Bienen- s Völker erstmals zu erhebende Umlage soll die bis jetzt ausgezahlte"-^ Entschädigungen für Bienenvölker decken, die wegen bösartige«-« Faulbrut umgefetzt oder getötet werden mußten, und darüber hin­aus die Mittel für solche Entschädigunasleistungen in den nächsten Jahren liefern.

90 Millionen Fehlbetrag der Stadt Berlin. Der Berliner Magistrat hat der Stadtverordnetenversammlung eine neue Dringlichkeitsvorlage über die Deckung des Fehlbetrags im lau­fenden Haushalt zugehen lassen. Der Fehlbetrag hat sich in­zwischen auf 90 Millionen RM. erhöht. Der durch Steuern zu deckende Teil beträgt demnach jetzt rund 30 Millionen, von denen bisher nur 3,2 Millionen durch di« Erhöhung der Biersteuer ge­deckt sind.

Neuer Bankkrach in Frankreich. Die Bank Despeyroux in Lyon, oie vor allem Kleinbürger und Geistliche zu ihren Kunden zählte, hat mit 8 Millionen Franken ungedeckten Schulden die Zahlungen eingestellt. Die Spareinlagen, die die Bank vorauszahlbar mit 7 o. H. verzinste, dürften verloren sein.

Gegen die Betrüger Oustric, Ehrlich und vier weitere Genossen'hat die Pariser Staatsanwaltschaft die Untersuchung ein­geleitet. Die Börse hat gegen sie die weitere Anzeige erstattet, daß sie ihre Börsenkurse gefälscht haben. Sie werden ferner beschuldigt, Aktien der Holfra-Gesellschaft im Betrag von einigen hundert Millionen gestohlen und verschoben zu haben. Tardiou ist be­müht. die ihm sehr peinlich« Angelegenheit möglichst rasch aus der Welt zu schassen und er soll entschlossen sein, die Behandlung des Skandals, in den sein Freund Perat verwickelt ist, im Parla­ment rundweg abzulehnen.

keine Saarkohlepreisermäßiaung. Entgegen französischen Mel­dungen, daß die französischen Saargruben ab 1. Dezember gleich­falls eine Kohlenpreisermäßigung von etwa 6 Prozent vornehmen, wird von der Grubenverwaltung nunmehr erklärt, daß sie diese Absicht nicht habe. Der seit dem 1. April gültiae Verkausstarif der Gruben bleibe vorläufig unverändert. Eine Preisermäßigung Kat dagegen die Saar et Mosel! vorgenommen, indem sie die Preise für Nußkohle um 11 Fr. (i!80 Ä) je Tonne ermäßigte.

Strompreissenkung der Mttelbaden AG.. Lahr i. B. Das Elektrizitätswerk Mittelbaden AG. ermäßigte ab 1. Oktober den Stromtarif aus 16 bezw. 13 Pfg. Die Strompreise bei dem Laden­tarif wurden um 5 Pfg. herabgesetzt.

Vetriebseinschränkungen. Die Adlerwerke, vorm. Heinrich Kleyer AG. beabsichtigt auf 15. Dezember 1500 Mann der Be­legschaft zu kündigen, da die Lager überfüllt seien, und der Absatz stockt.

Das Eisenhüttenwerk in Thale a. Harz hat wegen schlechten Geschäftsgangs weiteren 30 Arbeitern gekündigt. Ins­gesamt sind bereits über 1000 Arbeiter entlassen worden.

Di« Saar-Eisenhütten haben in letzter Zeit vor ihren 30 Hochöfen 8 gelöscht.

Abgelehnler Schiedsspruch. Die Belegschaft der Jlseder Hütte hat den Schiedsspruch durch den die Löhne herabgesetzt werden sollen, mit großer Mehrheit abgelehnt.

Konkurse: Albrecht-Dürer-Haus GmbH., Kunst­handwerk, Bücherstube in Stuttgart, Gymnasiumstrahs, 11. ÄPOG. G. m. b. H., Fabrik für Autozubehör in Stuttgart, Kriegsbergstraße. 26. H o h e n,l,o h e s ch e Pappenfabrik

... 8««. nup,er,tymieo IN Balingen. August Mangold Uhrmacherme,ster ,n Salach. - Michael Kraft, Maurermeister .md Schottvwerksbesitzer in Schnaitheim bei Heidenheim. - Holzhandlung in Tübingen. (Gesellschafter- Lud­wig Marx und Lothar Marx in Tübingen). ^ ^

Märkte

Stukkgarker Schlachlviehmarkt, 20. Nov. Dem heutigen Markt im Stuttgarter Lieh- und Schlachthof waren zugetrieben: 4 Ochsen, 32 Jungbullen, 42 Jungrinder, 5 Kühe, 199 Kälber, 628 Schweine, Davon blieben unverkauft: 20 Jungbullen und 30 Jungrinderz Verlauf des Marktes: Großvieh schleppend. Ueberstand, Kälbsp langsam, Schweine ruhig.

Ochse«:

wuEmSstel

vollfleischig

Nrischig

Bullen:

ausgemLstet -

vollfleischig

fleischig

Jungrinder:

ausaeinäster vollfleischig fleischig gering genährt

«ah«

ausgeinästet

vollfleischla

20. 11

18 11.

«ühe:

20. 11.

50-64

fleischig

45-48

gering genährt

Kälber:

46-48

46-48

feinste Mast- lin­deste Saugkälber

68-72

4244

4345

mittt. Mast- und

60-66

gut« Saugkälber

geringe Kälber

5057

54-66

54-56

Schwein«:

62-63

45-62

48-62

über 800 Md. S40-S00Psd-

44-46

6264

LOO240 Pfd.

6263

ISO200 Pst». 120-160 Pst».

60-61

58-60

38-44

unter 120 Pst»

58-60

30-36

Sauen

46-51

18. u.

23-28

17-21

70-7«

61-8S

53-K

64« 68-66 64W 62-66 61-62 61-62

48-83

Fruchtpreise. Diberach.- Weizen 1112.70, Gerste 7.809.50, Hafer alt 78, neu 67, Kernen 13.5013.80, Fesen 9.209.40, Roggen 8.50. Urach: Dinkel 9.40-9.80, Gerste 9.5010.80, Hafer 6.60-8.20, Weizen 12.9013, Roggen 10. Linsen 16 bi- 23. Wangen i. A.: Hafer 9.8010.20, Gerste 11.8012.30, Roggen 14.5015.50, Weizen 14.5015.50. Dinkel 12.5013.50 -K.

Rürkinx-r Schasmarkt, 20. Nov. Auftrieb 1377 Stück, Preise für Hämmel 80120, Brackschafe 7580, Schaf« 65100, Läm­mer 6778 Mark.

Stuttgarter Fleischmarkt, 20. Nov. Preise für 1 Pfund Frisch­fleisch: Ochsensleisch, Farrenfleisch 7378, Rinderoiertel (fett) 8895, dto. (mittel) 7986, dto. gering 7177, Kuhfleisch 40 bis 62, geschlachtete Kälber (mit Innereien) 100110, Schweine 8287, Hammel 9095, Schaf«, Gefrierfleisch.

Stuttgarter Mostobstmarkt auf dem Wilhelmsplatz, 26. Nov. Zufuhr 100 Ztr. Preis 1011 «4( für 1 Zentner.

Veiler

Tiefdruck beeinflußt die Wetterlage. Für Samstag und Sonn­tag ist mehrfach bedecktes, unbeständiges Wetter zu erwarten.

Gestorbene: Johanna Seidt, Witwe, zurForelle", 65 I.

alt, Tonbach Anna Maria Binder, geb. Bräuning, Oeschelbronn Georg Fe­dermann, Schmiedmeister, 47 Jahre, Schöm­berg.

Die heutige Nummer umfaßt K Seiten einschließlich der Beilage »Unsere Heimat".

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Zur Teilnahme an der

Gedenkfeier

für die Opfer des Weltkrieges

am nächsten Sonntag, nachm 2 Ahr auf dem Friedhof

ergeht hiemit öffentliche Einladung.

Nagold, den 20. November 1930.

Ev. Dekanatamt Kath. Stadtpfarramt.

Stadtschuttheißenamt.

Militär- und Deteranenverein.

Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen.

Es dürfte Ihnen nicht unbekannt geblie­ben sein, daß ich in letzter Zeit meine

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In der gestrigen Vollsi sitz des Reichskanzlers w und Nie Mnanzresormges erstatter MinisteriaMreitc Nettoa-usg-aben betragen Mark gegen 11617,2 Mil um 1314,4 Mill. Mark ge ausgabe entfallen 33 Mil beim Reich und 406 Mil! an die Länder, wovon u von Gehaltskürzungen seie Der bayerische Ministe sei falsch, die furchtbare L der Finanzen allein auf d reu; die Schuld trage zu Steuersystem und die mahl Die Reichsregierung wolle kosten der Länder und C Maßnahmen handle es sich der Länder und um verfasi sich geradezu um ein Reich-

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Nach Beendigung der a rat ergriff

Autzenmini

oas Wort zu einer Rede, Niemand von uns kann Maßnahmen, die der Reich nun den Reichstag beschilft und wann wir auch inkerr im Youngvertrag zum schaft vorgesehen' sind. Es wissen Seiten im Auslan regierung ein Jnfragestell sehen wird. Mr werden i (Tardieu), den Vertragsbc aber keine Garaniien für gegeben. Erst nach den N ständige Verschiebung der radezu einErdrutsch", ei arbeit", die bei den Ha wurde, ist bis jetzt wenig Reichsregierung von den ni Gebrauch machen will, so i sorgfältiger Abschätzung a! stände handeln. Aber sie daß das deutsche Volk nicht sozialen und sittlichen Grr Die deutsch-französische größten Tragweite für die überhaupt. Aber selbst in Erörterung über jene Ano ist es nicht versäumt war! außerhalb des Kreises der ! Vereinigten Staaten von Beziehungen zu pflegen r erstreben kein Bündnissys kriegszeit. Deutschland h daran, daß sich eine Sch« Lager vollzieht. Wenn sich s zwischen den Regierungen nationalen Politik heraus! der Seite derer finden, di und fortschrittliche Gestaltr Aus die Einzelheiten de Gens zur Erörterung stehe gehen. Dagegen erscheint Aeußerungen entgegen,mtri aus dem Munde des Chef« hört haben. Die französisä nend eine völlige kursän läßt nach den Worten ihre- die Grundlage aller Abrüs Wie soll ich es anders aus! französischer Seite gesagt » Rech; Dcukschlands auf ein Rede sein könne» daß vielm Verpflichtung nm ein frei« überstehe? Im Versailler bindender Form, daß der - di» Herbeiführung de« o Schlußprotokoll von Local schließenden Mächte ihre s die Inkraftsetzung der Loc, dem sie Frieden und Sich«