Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'
Seite 2 — Nr. 232
Samstag, 4. Oktober 193 g
Platlenhardk a. d. Fildern, 3. Oktober. Aufforderung zum Steuer streik. 3n der letzten Gemeinde- ratssitzung hatten die Kommunisten folgenden Antrag gestellt: 1. Die von der Reichsregierung erlassenen Notverordnungen bezüglich der Erhebung neuer Steuern werden in der Gemeinde Plattenhardt nicht durchgeführt: 2. Der Gemeinde- rat erklärt die erlassenen Notverordnungen zur Erhebung neuer Steuern als verfassungswidrig und fordert die Einwohner auf, sich mit allen Mitteln gegen eine eventuelle Eintreibung zur Wehr zu sehen. 3. Der Gemeinderar empfiehlt im letzteren Fall den Gemeindeangehörigen, von dem Mittel -er Steuerverweigerung und des Steuerstreiks Gebrauch zu machen. Wie die .Süddeutsche Arbeiterzeitung" berichtet, wurde dieser Antrag vom Gemeiuderat einst im- mig angenommen.
Rottenburg» 3. Okt. Straßenbau. Bei einer Verhandlung der Bezjrksräte Reutlingen und Rottenburg und des Gemeinderats Nehren in Mössingen über den Bau der Nachbarschaftsstraße Betzingen — Ohmenhausen — Gomaringen — Nehren — Mössingen als Notstandsarbeit einigten sich die beteiligten Körperschaften auf der Grundlage, daß die Amtskörperschaft Reutlingen der Amtskörperschaft Rottenburg und der Gemeinde Nehren für den Bau der Straße auf den Markungen Mössingen und Myren einen Beitrag von insgesamt 80 000 RM. gibt. Mit dem Bau soll sobald als möglich begonnen werden. Der Vertrag bedarf noch ü«r Zustimmung der Amtsversamlmung Rottenburg.
Maulbronn, 3. Okt. 6000 Liter Wein verloren Am Dienstag abend fiel in der Nähe des Elfingerhofs bei einer Straßenkreuzung der mit neuem Wein beladene Anhänger eines nach Stuttgart fahrenden Lastautos um, wodurch etwa 6000 Liter des Inhalts verloren gingen.
Aalen, 3. Okt. Biersteuer. Der hiesige Gemeinderat beschloß gestern die Einführung der Biersteuer mit 13 gegen 10 Stimmen. Dagegen stimmten die Sozialdemokratie und ein Teil der „Wirtschaftlichen Vereinigung". Verhandlungen mit den Brauereibesitzern und dem Wirtsverein hatten wenig Erfolg gehabt. Wie sich das biertrinkende Publikum verhält, muß erst abgewartet werden, da die Wein- preise verhältnismäßig nieder sind; im großen ganzen hatte das Publikum mit der Einführung voraussehend gerechnet.
Wellderstadt, 3. Okt. Keplerfeier. Unsere Kleins ehemalige Reichsstadt feiert am 19. Oktober das Andenken ihres größten Sohns, des berühmten Astronomen Johannes Kepler. Kepler wurde am 27. Dezember 1571 in dem kleinen bescheidenen Häuschen des damaligen Bürgermeisters, seines Großvaters, unweit des Marktplatzes, geboren und starb am 15. November 1630 in Rsgensburg. Weilderfkadt besitzt bekanntlich ein sehr schönes Denkmal Keplers. Die Gedenkfeier der Stadt für Kepler, der mik Schiller zu den größten Söhnen des Schwabenlandes gehört, wird ein Festspiel bringen, dessen erster Teil ans dem Marktplatz' aufgeführt wird. Daran schließt sich eine Huldigung vor dem Denkmal. Abends findet eine Stadtbeleuchtung und ein Festabend statt. Die Vorbereitungen sind im Gang.
Ulm, 3. Oktober. Meineid um eine Kleinigkeit. Der ledige Landwirt Hans Fahrion von Stötten OA. Geislingen wurde wegen Meineids und falscher Anschuldigung zu 6 Monaten und 15 Tagen Gefängnis verurteilt. Fahrion lebt seit Jahren mit dem Unterbauer Kohn in Feindschaft. Ein Sohn der Familie Kohn zeigte den Fahrion an, dieser habe beim Holzfuhren mit einem Schlitten seinen Pferden keinen Schellenriemen angehängt. Fahrion erhielt einen Strafzettel von 2 Mk. Dies ließ dem Fahrion keine Ruhe. Er zeigte die Familie Kohn an, daß sie andern Tags beim Holzfuhren mit dem Schlitten auch keinen Schellenriemen den Pferden umgehängt gehabt hätten. Auch Kohn erhielt einen Strafzettel mit 2 Mk. Kohn ließ es vor dem Amtsgericht Geislingen zu einer Verhüllung kommen. In dieser Verhandlung beschwor Fahtlon, daß er bestimmt gesehen habe, daß die Pferde des Kohn keinen Schellenriemen angehängt hatten, während 19 Zeugen beschworen, daß die Pferde einen Schellenriemen hatten.
Dom bayrischen Allgäu, 3. Okt. Dramen in der Tierwelt. An zwei aufeinander folgenden Tagen, so wird aus Oberstdorf berichtet, ereigneten sich zwei Dramen in der Tierwelt. Die Brunst führte Hirsche zu schweren Kämpfen zusammen. In einem Fall wurde in der Alpe Traufberg ein starker 12-Ender von seinem Rivalen über eine Felswand hinuntergestoßsn, wo er tot liegen blieb. Im andern Fall wurde beim Burgstall auf dem Weg zur Spielmannsau der Kampf mit den Geweihen so heftig ausgetragen. daß beide Hirsche sich mit den Köpfen so in einen Stacheldraht verwickelten, daß der eine Hirsch tot war und der andere getötet werden mußte. Heuer ist die Hirschbrunst über Erwarten früh eingetreten.
Das Todesurteil gegen Wiedemann-Urlau vom Reichsgericht aufgehoben
Leipzig, 3. Okt. Nachdem schon in der Verhandlung vor dem Fenensenak des Reichsgerichts am 13. August Bedenken bestanden, daß bei der Hauptverhandlung vor dem Schwurgericht Ravensburg gegen den Gattenmörder Alfons Wiedemann aus Urlau in verfahrensrechtlicher Hinsicht Verstöße gegen die Strafprozeßordnung sich ergeben hatten, hat jetzt der erste Strafsenat des Reichsgerichts nach abermaliger eingehender Prüfung der Sachlage das wegen Mords auf Todesstrafe lau- teide Urteil aufgehoben und die Sache zur abermaligen Verhandlung an die Vorinstanz zurückverwiesen. Zur Aufhebung des Urteils führte der Umstand, daß bei der Inaugenscheinnahme des Tatorts nicht das ganze Gericht zugegen gewesen sei. Es hätten sich ferner auf dem Wea nach der Eschbachbriicke Truvvs gebildet, die nicht alle durch den Vorsitzenden des Gerichts geführt worden feien, und schließlich, daß sich über die Vollzähligkeit des Gerichts bei Abgabe der Probeschüsse ebenfalls Widersprüche ergeben hätten. Da dies nach den 226 und 338,5 der Strafvrozeßordnunc, absolute Revisionsgründe seien, mußte das Urteil insoweit aufgehoben werden. Rechtlich bedenkensrei sei aber in materiell-rechtlicher Hinsicht die Feststellunq getroffen worden, daß Wie. bemann entweder als alleiniger Täter oder als Mittäter am Mord schuldig befunden wurde. Diese Fest, stellungen würden an sich das Urteil tragen.
Wiedemann soll in der Nacht zum 24. März 1929 seine lebenslustige junge Frau, die er kurz vorher trotz äußerst schwieriger finanzieller Verhältnisse gegen Tod durch Unfall mit der ungeheuren Summe von 347 000 Mark versichern ad-"- mit kr-mde»' Hc>0» erschollen baben. um sich in den Besitz dieser hohen Versicherungssumme zu setzen.
Aus Stadt und Land
Nagold, den 4. Oktober 1930.
Im Grunde ist jedes Unglück nur so schwer, wie man es nimmt. Marie v. Ebner-Eschenbach.
Barmherzigkeit
Unsere Zeit rühmt sich ihrer Humanität. Humanität und Barmherzigkeit sind aber nicht dasselbe, sonst könnte in einer Zeit voll Humanität nicht so wenig Barmherzigkeit sein. Humanität geht nach Schema „Schablone", schwimmt auf der Oberfläche und macht viel Aufhebens von sich; Barmherzigkeit ist Bewegung, hat Blick fürs Tiefe, Einzelne und Kleine, macht wenig Worte und Han- d elt, wo es zu handeln gilt. Humanitätist ein Pro - ramm, Barmherzigkeit eine Gesinnung, ene kann man lernen, zu dieser muß man geboren werden.
Der einstens vor 1900 Jahren durch diese Menschheit schritt, hat uns gezeigt, was Barmherzigkeit ist. Und er hat es den Menschen gesagt, daß keiner sich zu Gott bekennen kann, in dem nicht die erlebte, göttliche Barmherzigkeit zur wahren Barmherzigkeit treibt.
Das Gegenteil von Barmherzigkeit ist Pharisäer- tum: die Unfähigkeit zu vergeben, weil man nur sich kennt, die mangelnde Bereitschaft, sich in den andern und seine Verhältnisse hineinzudenken, der Unwille zu helfender Tat. Eine Frömmigkeit, die nicht reiche Blüten der Barmherzigkeit bringt, trägt fälschlich diesen Namen.
Die Menschheit schreit nach Barmherzigkeit. Denn ohne sie ist es grausam kalt in dieser Welt. Wo sie nicht ist oder wird, ist Haß, Tod und Verderben. Nur ein Beispiel für viele: wir tun gut daran, die wachsende Zahl der Selb st tötungsfälle nicht nur unter dem Gesichtspunkt der sozialen Not anzusehen. Wer weih, wie viele diesen letzten Verzweiflungsschritt taten, weil sie unter ihren Nächsten keinen Menschen mehr wußten, der für ihre Schwachheit Verständnis, Hilfe, Rettung fand, sondern Ver- dämmen und Richten. Bei wie vielen mag es nach dem Wort des alten Königs gegangen sein: „Lasset uns in di« Hand des Herrn fallen: denn seine Barmherzigkeit ist groß; ich will nicht in ber Menschen Hände fallen", kl A.
Landwirte schickt Eure Söhne in die Landwirtschafts-Schule
Am 3. November ds. Js. beginnen an der Landwirtschaftsschule Nagold wieder die 4 ^monatlichen Winterkurse. An alle Landwirte ergeht der Aufruf, ihren Söhnen diejenige Fachausbildung zu geben, welche sie für ihren Beruf notwendig haben. Auch die Landwirtschaft mutz mit den Neuerungen und Fortschritten der gesamten Wirtschaft, wie sie sich am deutlichsten in Industrie und Gewerbe' zeigt, mitgehen und darf nicht am Althergebrachten stehen bleiben. Gerade die letzten Jahrzehnte haben die Landwirtschaft am stärksten beeinflußt, man denke nur an die neuzeitliche Bodenbearbeitung, die künstliche Düngung, große Erfolge der Pflanzenzucht und die Bekämpfung der Pflanzenkrankheiten. Auch die Tierzucht hat in gleicher Weise Schritt gehalten. Diese Fortschritte in die kleinsten Betriebe hinauszutragen. dafür ist die Landwirtschaftsschule geschaffen worden. An den Landwirten liegt es, eine Einrichtung, die nur zu ihrem Wähle und zur Verbesserung ihrer schlechten Lage dient, zu unterstützen und zu benützen! Neben den rein landw. Fächern wird auch Rechnen und Schriftverkehr gelehrt und das in der Volksschule Gelernte wiederholt und erweitert. Sodann stellte auch die Gesetzgebung, sowohl auf wirtschaftlichen, wie auch politischen Gebieten bedeutend höhere Anforderungen an die allgemeine und fachliche Ausbildung des kleinen und mittleren Landwirtes. Neben der beruflichen Ausbildung hat sich die Schule auch die Aufgabe gestellt, die jungen Landwirte zu charakterfesten Landwirten zu erziehen. Das Veste, was heute ein Vater seinem Sohne auf dem Lebensweg mitgeben kann, ist eine gediegene Fachausbildung, die ihn in den Stand setzt, auch in den kommenden schweren Jahren mit Zuversicht seinen Betrieb weiterzuführen.
Die Kosten der Ausbildung sind mäßig, da die meisten Schüler täglich nach Hause kommen können und für solche, welche am Schulort bleiben müssen, ist bei rechtzeitiger Anmeldung Gelegenheit vorhanden, in dem Schlassaal der Schule zu übernachten. Für bedürftige ; Schüler ist von der Zentralstelle für die Landwirtschaft Ermäßigung und Befreiung vom Schulgeld, welches 35^ll beträgt, vorgesehen. Ausgenommen werden Schüler vom 17. Jahre an, doch lege ich besonderen Wert darauf, vor allem auch solche von über 20 Jahren zu erhalten, da bei diesen die Erfolge in der Praxis aus naheliegenden Gründen am größten sind. Die Schüler erhalten kurz vor Beginn des Kurses über ihre Aufnahme näheren Bescheid. Lehrmittel werden in der Schule besorgt. Die Anmeldungen sind alsbald, spätestens aber bis zum 15. Oktober, an die Landwirtschaftsschule zu richten.
Haecker, Oek.-Rat.
Der Winterfahrplan 1930/31
für Eisenbahn, Kraftposten und Privatautolinien ist auch Heuer wieder von unserer Zeitung aus das Uebersicht- lichste zusammengestellt worden. Die Hauptlinien sind vollständig, die entfernteren Strecken mit den für uns wichtigen Anschlüssen zum Abdruck gekommen.
Ein seltener Fang
Gestern wurde von Feldschütz Breyer im Gewand Schießmauer auf der Rauser'schen Wiese eine gelblich-weiße Wühlmaus, gen. kleiner Hamster, gefangen. Die auch sonst öfters gefangenen Albinos unter diesen Tieren sind meist kleiner — j diese ist 13 resp. 18 cm lang — und spielen in der Farbe ' mehr ins Gräuliche hinüber.
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Der Null-Grad erreicht
In den beiden letzten Hellen Nächten ist das Thermometer stark zurückgegangen und erreichte heute nacht den Nullgrad.
Zusammenstoß
Gestern stießen in der Marktstraße ein Auto und ein Motorradfahrer zusammen. Das Auto, Hollaender-Nagold, kam die Marktstraße herauf, hatte also freie Fahrt, während das Motorrad, Roller-Hochdorf, aus dem Hofe beim Bäcker Klcnk herauskam, um quer über die Straße in die Turmstraße einzubiegen. Der Zusammenstoß verlies glücklicherweise glimpflich. Lediglich die beiden Fahrzeuge erhielten einige Schrammen.
Unsere Beilagen enthalten:
Pork von Wartenberg, Zu seinem 100. Todestag am 4. Oktober.
Jacques Offenbach, Zu seinem 50. Todestag am 5. Oktober
Wirbelsturm aus Santo Domingo, von Karl M a st-Lie- benzell.
Winterfahrplan 1930 31
Fahrlässigkeit auf der Jagd, Folgenschwere reichsgerichtliche Entscheidung Herbst, Skizze
Philipp macht sein Glück, Skizze Sohr, der Knecht, Roman
Altensteig, 3. Okt. Umleitung der Kraftposten. Während der Straßenbauarbeiten müssen die von Altensteig abgehenden Kraftposten vom 4. ds Mts. ab umgeleitet werden. Die Kraftposten Richtung Dornstetten werden vom Postamt au^ direkt über die alte Straße nach Spielberg geführt, diejenigen Richtung Simmersfeld über die Rosen-, Karls- und Altensteig-Dorferstraße. Die Haltestelle am Marktplatz („Lamm") kann während dieser Zeit nicht zum Ein- und Aussteigen benützt werden. Die Eim- mersfelder Kraftposten halten an der Schwanenbrücke. Reisende Richtung Dornstetten wollen am Postamt einsteigen.
Herrenberg, 3. Okt. Ein schweres Unglück ereignete sich am Mittwoch nachmittag am Affstätter Bahnübergang. Ein Farrenwärter führte seinen Farren vom Zuchtviehmarkt nach Sulz am Eck. Gerade beim Herannahen des Mittagsschnellzuges erreichte der den schienengleichen Affstätter Uebergang bei Posten 42. Er bat, den Uebergang noch passieren zu dürfen, was ihm aber nicht mehr gestattet werden konnte, da der Eilzug die Station bereits verlassen hatte und in unmittelbarer Nähe war. Durch das Fauchen der Maschine und das Brausen des Zuges wurde das sonst gutartige Tier scheu, stieß seinen Führer, dem noch zur Sicherheit ein jüngerer Begleiter beigegeben war, zu Boden und raste die Herrenberger Straße abwärts. Mit Mühe konnte das wilde Tier von einigen beherzten Männern nach längerer Jagd überwältigt werden. Der Führer indessen lag schwer verletzt auf der Hauptstraße, wo ihm Bahnwärter Greiner die erste Hilfe leistete und ihn in sein Haus verbrachte. Er hatte schwere innere Verletzungen erlitten, lag länger bewiOstlcs und hatte großen Blutverlust. Nachdem er das Bewußtsein wieder erlangte, wurde er vom gerufenen Arzt im Auto in die Heimat geführt.
Freudensiadt, 3. Okt. Fort mit den häßlichen Reklameschildern. Mit Zustimmung des Gemsmds- rats soll in der Stadt das Reklamewesen durch Orts- bausatzung geregelt werden. Die Zufahrtsstraßen zur Stadt sind durch große marktschreierische Plakate verpflastert, und in der Stadt selbst ist auch wenig Schönes an Reklame zu sehen. Es sollen nun alle großen Plakate beseitigt werden auf Grund des Untersagungsrechts, das der Stadt bei Verunzierung zusteht. Plakate und Reklametafeln, die innerhalb der Stadt neu angebracht werden, unterliegen künftig der Genehmigung des Stadtschultheißenamts.
Freudenstadl, 4. Okt. Bei dem erster Gieilflugtag der von
der hiesigen Arbeitsgruppe abgehalten wurde, sind dem Fluglehrer Bachem vom Wärt. Lufifahrtoerband mehrere wohlgelungene Flüge geglückt. Auch die jungen Flieger zeigten gute Ein- führug in den Sport des Gleitfluges.
Aus aller Welt
Der Welfenschatz
Der berühmte Wslsenschatz, der von ber preußischen Regierung aus politischen Gründen aus dem Kunstmuseum (königl. Schloß) verwiesen wurde, ist nun in den Räumen der Deutschen Gesellschaft in der Schadowstraße in Berlin zur Schau gestellt. Die Ausstellung wird außerordentlich zahlreich von Kunstkennern und Kunstfreunden des In- und Auslands besichtigt. Der Eindruck der wundervollen Kunstarbeiten ist überwältigend. Reichskunstwart Dr. Redslob eröffnete die Ausstellung mit einer Ansprache, in der er auf den außerordentlich hohen Stand der deutschen Kunst in früheren Zeiten hinwies. Alle diese wunderbaren Arbeiten, deren Zahl erstaunlich groß ist, sind heute M u s e u m s stü cke, um die marktschreierisch gefeilscht wird. Es ist kaum zu begreifen, daß sie für Deutschland unrettbar verloren sein sollen. Tragisches Schicksal: Berlin begeht die Jubelfeier seiner Museen und die herrlichsten Schätze früher deutscher Kunst, die zu allererst in das Deutsche Museum gehören, stehen zur Schau und zum Verkauf und nehmen höchstwahrscheinlich Abschied von Deutschland für immer. ^
Der Wslsenschatz ist in seinen wichtigsten Teilen auch in der Reichskanzlei aufgebaut gewesen, um den Mitgliedern der Reichsregierung Gelegenheit zu geben, den überaus seltenen Kunstgenuß kennenzulernen. In der Reichsregierung ist ernsthaft erwogen worden, wenigstens einige der wichtigsten Stücke zu erwerben. Die Reichs- regierung hat aber ihre Absicht angesichts der finanziellen Notlage des Reichs aufgeben müssen.
Aus Polen ausgewiesen. Der Generaldirektor der Bismarckhütte in Kaltowitz (Ostoberschlesien), Kaltenborn, der deutscher Staatsbürger ist, hat einen Ausweisungsbefehl erhalten. Er hat dos polnische Gebiet sofort zu oerlassen.
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Wieder ein Fahrg Rach der Landung de Hannover auf dem ' Flucwast Ra-edier. daß gafl/Pipler. aus de hätten nebeneinander i Fenster die Landschaft zug verspürt habe. 3n wie sich Pipler hinaus dern konnte. Die zersck weit Hamburg, gesund 34jährigen Krastwager witz (Schlesien), der sei Pilot des Flugzeuges schine aus den Vor mußte aber den Flua Meldung nach Hambu
Ls gibt noch Geld. „Kunstsammlung Figdc andere Altertumsgegen den 3^ Millionen Mcn rung in Wien bereits
Mik den Lindern ii
nalassistenten in Dam Kinder im Alter von giftet.
Richter Lynch. Ir
Neger John Clark den verhaftet und ins Ge stürmte das Gefängnis und hängte ihn an ein
Die Reichsregier! Ein 3n1
Berlin, 4. Okt. terview wieder, das Re teur der Jewich Telegro auf dessen Bitte gewäin führte ber I. C. A.-Ver len zum deutschen Reick ruhe versetzt habe, mai raschenden Anwachsen« eine antisemitische W Reichsminister Wirth unruhigung nicht vork von der bisher gen Halt Falle in ein anttfeniilis Auf die Frage, wie ein zu ertlären sei, wies d schaftlicke Not hin. D Stimmen bedeute einen Er glaube durchaus nic für die Nationalsoziaiisl gangierte Judenfeinde l gierung könne für die l
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Liegnitz, 4. Okt. Ir tag das Urteil verkündet und Hauptschrifileiter ^ Landwirt Dr. Friedrich sechs Monaten Gefängn Gericht kam zu der Ue Versammlung nicht zur daß jedoch Glöckner w die einer Bestrafung bei
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Heinsberg (Rhein, Birgelen (Kreis Heinsb schlägung und Urkund Einzelheiten sind noch i noch im Gange ist.
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München, 3. Okt. völkerungskreise fand Leopold von Bo statt. Kurz vor 9 Uhr storbenen Prinzen in durch die Geistlichkeit hatte Prinz Adal! des früheren Kaisers Sarge Kränze niederg tiermarsches wurde hi offizieren zur Ehren! blauen Hausflagge betritt des militärischen Trauerzug in Beweg Fürstlichkeiten. In g alten Heers und der man den Chef der L von Heye, ferner < neraloberst Graf von Glocken von St. Ludn
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