Seite 2 Nr. 185

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag, 11. August 1938

breikung -er spinalen Kinderlähmung, dis auch die unter- elsässischen Garnisonen betroffen hat. in Frage gestellt sein dürften. Jedenfalls werden die Manöver eingeschränkt werden.

Die Dürre in den Vereinigten Staaken

Washington, 10. August. Präsident Hoover hat die Gouverneure der von der gegenwärtigen Dürre am schwer­sten betroffenen Staaten zur Besprechung eines Notpro­gramms eingeladen. Auch das Rote Kreuz wurde aufgefor­dert, sich für die Linderung von Notständen bereitzuhalten. Die bereits 7 Wochen andauernde Trockenheit, die vermutlich auch noch während der nächsten 14 Tage anhalten wird, har eine sehr ernste Lage geschaffen. Ungefähr 1 Million Far­merfamilien mit 2)4 Millionen Pferden und Maultieren, 6 Millionen Stück Rindvieh, 12 Millionen Schweinen und Schafen sind in Mitleidenschaft gezogen. Außer dem Vieh­futter hat besonders die Frühjahrsaussaat gelitten. Dagegen ist die Ernährung der Nation nicht gefährdet, da Wmtergetreide reichlich geerntet wurde.

Württemberg

Stuttgart, 10. August. Beileid der Württember­gs s ch e n Regierung. Der Herr Staatspräsident hak im Ramen der württemberpischen Staatsregiarung den Ange­hörigen des am 8. August in Berlin gestorbenen Herrn Ge­nerals Walter Reinhardt ein herzlich gehaltenes Bei­leidsschreiben zugehen lassen.

Keine Verlegung der Gustav-Adolf-Tagung. Der Haupt­vorstand, vorbereitender Ausschuß in Stuttgart und Stadt­dekanat Stuttgart haben beschlossen, die Tagung des Gustav- Aöolf-Hauptvereins. die zum Teil mit der Reichstagswahl (14>. September) zeitlich zusammenfällt, nicht zuver- legen, da gewichtige Gründe dagegen sprechen. Jedem Teil­nehmer soll aber seine Wahlpflicht eindrücklichst eingeschärft werden.

Nachenfahrt auf dem Neckar. Das wegen der Kanal­bauten fett einigen Zähren eingestellte Nachenfahren auf dem Neckar ist wieder freigegeben. Don der König-Karl-Brücke

bis Ankertürkheim, später bis Obertürkheim, verkehrt auck ein 40 Personen fassendes Motorboot.

Bietigheim, 10. August. .Aufhebung von zehn Finanzämtern. Wie der Enz- und Metterbote hört, ist die Aufhebung von 10 Finanzämtern in Württemberg, darunter Baihingen a. E- und Güglingen, auf 1. April n. Z, beschlossen. Das Finanzamt Bietigheim wird hiedurch er­heblichen Zuwachs erhalten.

Neckarwestheim. OA. Besigheim, 10. August. Der-

^Polizeidiener Erich Frank hier und seine Ehefrau wurden unter dem Verdacht, die verschiedenen hiesjgec' Brände gelegt zu haben, in Untersuchungshaft nach Heilbronn gebracht. Die Bevölkerung traut Frank die Tat nicht zu.

Eningen OA. Reutlingen, 10. August. Wilderer. Hier wurde ein ausgangs der 20er Jahre stehender Schlingenwilderer auf der Tat ertappt. In seiner Behausung fand man eine Menge gestohlener Gegenstände und zahl­reiche Einbruchswerkzeuge.

Tübingen, 10. August. Bon der Universität. Die ord. Professur für alte Geschichte wurde dem Professor Dr. Laqueu r-G:eßen übertragen.

Lustnau. OA. Tübingen, 10. August. Brand. Die be­kannte Wirtschaft zumBierkelier", früher Lagerkeller der Brauerei Heinrich, jetzt der Familie Fischer gehörig, ist nachts fast ganz abgebrannt. Die Bewohner konnten nur mir Mühe gerettet werden, ebenso Ziegen, Schweine und Hühner. Das Mobiliar wurde vernichtet. Der Schtitzen- verein Lustnau, der sein Lokal im «Bierkeller" hatte, hat alle seine Preise (Pokale usw.) verloren.

Friednchshasen. 10. August. Ein neuartiges ein- si h i g e s Leichtmotorflugzeug hat Zngenieur Wilhelm Kirchner hier fertiggestetlt. Kirchner betrachtet als Zukunftstyp die schwanzlose Bauart, bei der der Rumpf nur zur Aufnahme des Fliegers dient, und alle Steuer am Flügel untergebracht sind. Das Segelflugzeug wird in der Rhön Flüge ausführen.

Friedrichshafen. 10. August. Zeichen derZeit. Der mittags 12.4Z^ von Romanshorn fällige Kursdampfsr brachte am Frertag inmitten der Hochsaison einen einzigen Reisen­den hierher. Zeichen der Zeit!

Aus Stadt und Land

Nagold, den 11. August 1930.

Die Jugend will nicht Revolution, sondern Führerschaft. Sie sucht Umstrahlte. Menschen mit bergsteigerischer Lust. Sie fordert Menschen aus innerster Dynamik.

den künftigen Baumsatz soll man jetzt schon Baumiöcher graben. Der Gartenboden muß von umherliegendem Ge- zweige und Unrat gesäubert werden, und aus den Feldern sind Steine auszulesen.

Ein Augustsonntag

Die Wetterprophezeiungen der vergangenen Tage, die von Aufheiterung und besserem Wetter überhaupt spra­chen, scheinen nun doch wahr zu werden. Vor allem sind es die Morgenstunden, die in strahlendem Sonnenschein Heraufziehen und was gibt es das Schöneres als ein recht­zeitiger Spaziergang, an dem man bei Tagesgrauen die Tore der Stadt schon hinter sich hat. Wenn noch das Land im halben Schlummer liegt, überbreitet von den Dünsten und Halbschatten der Dämmerung, wenn noch Feld und Wald wie ein schweigendes Geheimnis erscheinen, aus dem zauberhaft süß ein scheuer und doch lieblich lockender Am­selruf hervorkliangt wie ein frommesWach auf mein

Herz und singe-", wenn aus dunklem Tannenforst

eine Rehgeiß mit ihren Kitzlein hervortritt, vorsichtig windend, ob auch keine Gefahr drohe und dann ein lustig Spiel in übermütigen Kapriolen beginnt was kann es wohl Schöneres geben? Es muß uns Vorkommen, als wandelten wir in ein geheimnisvolles Märchenland, hin­ter dem ein bunfarbiges, lichtüberflutetes Neuland liegt, eine werdende Offenbarung. Und wir wandern weiter in die schöpferische Pracht hinein und saugen das Herz voll von der ganzen Süße und Herbheit des erwachenden Ta­ges!

Warum wir dies wohl erzählen und diesen Erguß un­seren Lesern oorsetzen? So sollten nämlich die wenigen Schwarzwaldvereinler, wenn sie Augen, Ohren und Sinne öffneten, empfunden haben, die, wie wir hören, gestern morgen in aller Frühe über Wald und Berg wandelten und froher Dinge um die Mittagszeit heimkehrten.

Die übrigen Nagolder waren bis auf die Turner und Sportlerdienstfrei" und konnten nach ihrem Geschmack ohne jegliche gesellschaftliche Bindung einen Sonntag so genießen, wie er gedacht ist, als Ruhetag. Solchen Ruhe­tag konnten wir auch sehr wohl gebrauchen, denn dis nächsten Wochen werden viel Gegenteiliges durch die be­vorstehenden Reichstagswahlen bringen. Aber es ist dann auch unsere Pflicht als Staatsbürger, nicht abseits zu stehen, vielmehr nach unseren Kräften mitzuwirken, und wenn es nur durch rege Teilnahme an den Wahlversamm­lungen ist. Wir wollen hoffen, daß der Streit der Geister auch wirklich nur ein Streit der Geister bleibt!

Bauernarbeit im August

Di« Ernte von Roggen, Gerste. Dinkel, Weizen geht weiter. Wo sie schon beendet und die sonstigen Feldgeschäfte es erlauben, wird das Feld gestürzt mit dem Pflug. Der Haber reift heran und darf nach dem Schnitt nicht lange aus Schwaden liegen bleiben. Dann muß man jetzt schon an die Oehmdernte denken. Wiesenwässerung ist emzu- stellen. Gegen Mitte des Monats kommt das Gras unter die «enze. vehmd mutz recht trocken eingefahren werden. Wo man das Bieh auf die Weide treibt, lohnt es sich bei grö­ßeren Grundstücken einzuzäunen. Dadurch wird an Per­sonal gespart und das Weidvieh kann auch über Nacht bei guter Witterung draußen gelassen werden. Im Stall ist Grünfütterung angezeigt mit frischem Klee, Kraut- und Rübenblättern, um gehörig Milchergebnis zu erhalten. Gegen Ende des Monats wird die Wintersaat durch Ackern und Dungfahren vorbereitet. Der letzte Samenklee kommt unter Dach. Im eingebauten Brachfeld wird, um schöne volle Bodenfrüchte zu erzielen, geblättert, Unkraut aus- aehackt. auch noch an regnerischen Tagen Gülle getragen. Die Obstbäume werden stark gewässert, abgefallene Früchte aufgeklaubt und in die Dunggrube gebracht. Gefallens Aepfel und Pflaumen kann man auch zu Mus einkochen. Reich behangeue Obftbäume müssen gestützt werden, Für

Rohrdorf» 11 . Aug. Seinen 70. Geburtstag darf heute Herr Fabrikant Carl Seeger begehen. Er ist eine Reihe von Jahren recht verdienstvoll dem Liederkranz als Vorstand vor­gestanden, weshalb der Verein, der ihn vor Jahren zum Ehren­vorstand ernannte, ihn mit einem schönen Ständchen gestern ehrte. Der Vereinsvorstand, Herr Gemeinderat H. Bareis. beglückwünschte ihn namens des Vereins und Herr Seeger ließ in seinem Dankeswort sichtlich erfreut durchblicken, daß er jene Stunden, die er im Kreis der Sänger erlebt habe, in freundlicher Erinnerung behalte. Er ermahnte die Sänger, dem deutschen Lied treu zu bleiben.

Altensteig, den 11. August 1930.

Schwimmfest und Schauturnen

Gestern hielt der hiesige Turnverein sein seit einigen Jahren so beliebt gewordenes Schwimmfest mit Schauturnen ab. Ein stattlicher Festzug bewegte sich zum Festplatz beim Stausee, wo sich bald ein fröhliches Treiben entwickelte. Konnte schon der Turnverein mit seinen vielen Aktiven vorbildliche Leistungen zeigen, so erhielt das Ganze diesmal eine besondere Note durch die Mitwirkung der Schwimmabteiluug des mit etwa 100 Per­sonen erschienen Männerturnvereins Stuttgart, der in Württem­berg und weit darüber hinaus als einer der besten und größten Vereine bekannt ist. Obwohl die kühle Witterung und eine Wasserwärme von nur 11° besonders das wasserfportliche Programm stark beeinträchtigte, konnten sich die von hier und auswärts sehr zahlreich erschienenen Zuschauer doch an den technisch hochentwickelten u. vielseitig vorgeführten schwimmerischen Leistungen erfreuen. Viel Heiterkeit erregten die halsbrecherischen Vorführungen auf der eigens für das Schwimmfest errichteten Wasserrollschuhbahn. Beim Schauturnen zeugten die Darbie­tungen sämtlicher Abteilungen von der unermüdlichen u. erfolg­reichen, alle Gebiete des Turnens umfassenden Arbeit des Turn­vereins, der heute auf erfreulicher Höhe steht und mit dieser Veranstaltung wohl zufrieden sein kann. Die Stadtkapelle, die am Vormittag wieder ein gutbesuchtes Platzkonzert abgehalten hatte, begleitete die einzelnen Darbietungen und konzertierte un­ermüdlich in gewohnt musterhafter Weise. Abends trafen sich die Stuttgarter und Altensteiger Turnfreunde im überfüllten Saale z. »Grünen Baum', wo das Fest bei humoristischen Vorträgen, Reden und Tanzbelustigung einen schönen Abschluß fand. Mit den besten Eindrücken und einem als Andenken überreichten Stadtbild konnten die Stuttgarter als liebe, jeder­zeit wieder willkommene Freunde in später Stunde unsere Stadt ver lassen.

M" LZ Sommerfest und Fahnenweihe der freie« Turnerschaft

Am kommenden Sonntag tritt der seit einigen Jahren bestehende Arbeiterturn- und Sportverein erstmals mu einer Veranstaltung größeren Stils an die Oeffentlichkeit. Unter Mitwirkung von etwa 10 Brudervereinen aus Stuttgart und Umgebung veran­staltet der Verein ein Sommerfest und enthüllt dabei seine neubeschaffte Vereinsfahne.

Altensteig, 11. Aug. Besitzwechsel. In letzter Zeit haben verschiedene Häuser hier ihren Besitzer gewechselt. So ging bas Haus der Frau Polizeiwachtmeister Hartmann an der Schloßbergstraße in den Besitz von Eugen Zeitbös, Farrenwärter, und das Haus des Kraftwagenführers Reiher beim Schlachthaus in den Besitz von Staats- straßenwart Frey über. Das Haus von Joh. Martin

jsi cisi- ,6s3sIIscsi3fts^,wsnii 3,6 cissssn ksicstfl sliigsts it in östrsclii risflsn

, Waidelich beim Sägwerk Theurer wurde von Ernst

l Wochele jg., Silberarbeiter hier, gekauft. .

? Doppel-Abschied Ernennung zum Ehrenbürger

Altensteig-Dorf, 9. Aug. Die Gemeinde hatte sich gestern abend sehr zahlreich im Gasth. z. Hirsch zusammenaefunden, um Abschied zu nehmen von ihrem Lehrer und zugleich auch von ihrem Pfarrer. Wobl selten trifft es sich, daß in einer solch kleinen Gemeinde diese zwei Männer des öffentlichen Lebens gleichzeitig wechseln. Oberlehrer Belz ist nach 39jähriger Tä­tigkeit hier der Altersschere des Gesetzes zum Opfer gefallen und auf 1. Juli d. Js. in den Ruhestand versetzt worden. Er zieht in das benachbarteStädtle'. Pfarrer Sträb scheidet nach erst Sjähr. Wirksamkeit auf den an ihn ergangene» Ruf, die Verwüstung des Lutherstifts in Stuttgart zu übernehme». Verw.-Aktuar Kalmbach gedachte der segensreichen und er­folgreichen Tätigkeit der Scheidenden, die mit Rat und Tat der Gemeinde und ihren Angehörigen gedient haben und verstanden haben, die Herzen zu gewinnen, und dankte für all das, was sie geleistet haben im Namen der Gemeinde herzlich Als äußeres Zeichen der Anerkennung konnte er je ein kleines Geschenk (Bild) als Andenken überreichen. Zugleich gab er den einmütigen Beschluß des Gemeinderats bekannt, durch den Oberlehrer Belz in Würdigung seines langjährigen erfolgreichen Wirkens für Schule und Gemeinde hier zum Ehrenbürger der Gemeinde Astensteig- Dorf ernannt worden ist. Er wünschle cemselben im Kreise seiner Angehörigen einen freundl., sonnigen Lebensabend und Pfarrer Siräb mit Familie im neuen Wirkungskreis viel Glück und Wohlergehen. Dieser sprach dann in treffenden launigen Worten, insbesondere wie es gekommen sei, daß er jetzl schon wieder wandere, es habe ihm sehr gur hier gefallen und er werde stets gerne hieher zurückoenken, ein Besuch in Stuttgart werde ihn jederzeit freuen. Im Namen der Kirchengemeinde sagte er Oberlehrer Belz herzlichen Dank für seine langjährigen Dienste als Organist und schloß mit Dank und den besten Wünschen für ihn und seine Familie ebenso für die Gemeinde. Oberlehrer Belz dankte der Gemeinde und Pfarrer Sträb für die gezollte Anerkennung und besonders für seine Ernennung zum Ehrenbürger. Es sei in den 39 Jahren viel vorgekommen, er könnte vieles erzählen, aber es falle ihm zu schwer; er gehe nicht so weil wie der Herr Pfarrer und werde immer wieder mit Dörfern sich treffen. Diesem mit Familie wünsche er für seine Zukunft viel Glück und alles Gute G. Theurei-Ueber- berg trug zwei selbstoerfaßte, sinnige Gedichte für die beiden Scheidenden vor. Es folgten noch passende Lieder, gesungen von der Gemeinde oder dem Junaftauenverein und anerken­nende Worte früherer Schüler an Obcrlehrer Belz. so daß der Abend sich so recht stimmungsvoll und gemütlich gestaltete.

Herrenberg, 11. Aug. Württ. Landesgetreideschau. Die Württ. Landw.-Kammer wird in Verbindung mit dem landw. Hauptfest eine Landesgetreideschau mit Preisbe­werb für sämtliche Getreidearten der neuen Ernte abhal­ten. Es ergeht an alle Landwirte die dringende Auffor­derung, sich an der Eetreideschau zu beteiligen. Anmel­dungen sind bis zum 20. ds. Mts. an die Landwirtschafts­schule Herrenberg zu richten. Die Ausstellungsbedingun­gen sind: Ausstellungsberechtigt sind sämtliche Landwirte des Bezirks mit Proben des von ihnen im Ausstellungs­jahr im eigenen Betrieb erzeugten Getreides. Die auszu­stellenden Getreideproben im Gewicht von 2 Kg. müssen als Durchschnittsmuster einem Vorrat von wenigstens 5 Doppelzentner entstammen. Die Proben dürfen nicht mit der Hand verlesen oder künstlich behandelt sein; dagegen ist der Vorrat marktfertig zu putzen und überhaupt so her­zurichten, wie er zum Verkauf gebracht wird. Die Ausstel­lungsmuster werden von einem Beamten der Landwirt­schaftsschule oder einem Beauftragten der Landwirtschafts­kammer dem Vorrat des Ausstellers entnommen und plombiert. Es wird ausdrücklich bemerkt, daß nur die vor­schriftsmäßig gezogenen Muster zum Preisbewerb zugelas- ftzn werden können. Ein Aussteller kann mehrere Eetreide- arten und -sorten zur Ausstellung bringen. Es sollen aber nur Proben anbauwürdiger und bewährter Sorten zur Ausstellung gelangen. Wenn mehr als ein Preis für die­selbe Eetreideart auf einen Aussteller fällt, wird nur ein Preis ausbezahlt. Sämtliche zum Preisbewreb eingesand­ten Muster sind unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Gebühren irgend welcher Art werden von den Ausstellern nicht erhoben. Die eingegangenen Proben werden von der Ausstellungsleitung mit Nummern versehen und von den Preisrichtern nach dem Punktierverfahren beurteilt. Die Herkunft der Proben bleibt den Richtern bis nach Schluß der Beurteilung unbekannt. Die Beurteilung erstreckt sich auf Reinheit, Größe, Form und Gleichmäßigkeit der Kör­ner, Mehlkörperbeschaffenheit (Milde), Farbe, Glanz und Feinheit der Spelzen; Freisein von Verletzungen, Geruch und Auswuchs. Es wird außerdem der Änbauwert der Sorte berücksichtigt.

Unterjettingen. 10. Aug. Flugzeugnotlandung. Ge­stern abend 6.14 Uhr mußte das Flugzeug D 1663 des Württ. Lufthansaverbands Stuttgart im GewandRöte" hiesiger Markung infolge Motordefekts notlanden. Scha­den entstand nicht. Um 9.35 heute früh konnte das Flug­zeug unter Jubel von etwa 300 Personen zur Weiterfahrt starten und seinem Heimathafen Böblingen zusteuern.

Bad-Liebenzell, 10 Aug. Das Schwab. Silcher-Duett, welches sich in Schömberg sechs Abende hintereinander wahre Beifallsstürme errang, vermochte auch am Freitag bei uns den großen Kursaal zu füllen. Der Erfolg war auch hier außergewöhnlich, so daß die Künstler von der Kurverwaltung zu weiterem Gastspiel eingeladen wurden. Unter den zahlreichen Zuhörern befand sich auch die be­kannte Schriftstellerin Frau Geheimrat Toni Schuma­cher, welche dem Künstlerpaare ihre höchste Anerkennung über das hochkünstlerische und echt deutsche Wirken aus­sprach und wie das ganze Auditorium sehr begeistert war. Es wird wieder lichter in unserem Volk und deutsches We­sen faßt erfreulicherweise erneut Fuß und dazu ist es höchste Zeit!

Freudenstadt, 11. Aug. Nach 13 Jahren wurde in ver­gangener Woche die Fichte beim Fliegendenkmal gefällt, wo 1917 zwei Flieger in einem Schneesturm den Tod fan­den. Damals wurde von dem jetzt gefällten Baum ein starker Gipfel abgeknickt. Ein Ast hatte seither wieder mehrere Gipfel getrieben. _ _

SSLUNAhAllUNg!