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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Dienstag, 8. Juli 1L"g
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Ser Mil. WirischllsMiMtt Segen dar Wachten der Reichrsvarkoallniffarr
Der württembergische Wirtschaftsminister Dr. Maier nahm in einer demokratischen Versammlung in Maulbronn am ö. Juli Stellung zu dem bekannten Gutachten des Reichs- fparkommissars Dr. Sämisch über Verwaltungsreformen in Württemberg. In seiner Rede führte der Minister u. a. aus:
Der wirkliche Wert des Gutachtens liegt in der Anregung der Vereinfachung des Jnstanzenzugs und insbesondere in der kritischen Hervorhebung zahlreicher Einzelheiten, die umständlich, zeitraubend, teuer sind und die vereinfacht werden können. Was die sogenannte Oberamtsaufteilung anlangt, so hat uns das Gutachten praktisch keinen Schritt vorwärts gebracht. Im Gegenteil, die politischen Schwierigkeiten sind dadurch, daß rund 40 Oberamtsbezirke verschwinden sollen, stark gewachsen. Der politische Widerstand, der von allen Kreisen der betroffenen Oberämter auf sämtliche Parteien einschließlich der Oppositionsparteien sich auswirkt, ist so zusammengefaßt, daß auch die sogenannte „kleine Reform" durchaus in Frage gestellt ist Die Teile des Gutachtens, die sich mit der Reueinteilung des Landes befassen, enthalten sachlich die stärksten Angriffspunkte. Viele der neuen Verwaltungsbezirke sind ganz unglücklich ausgefallen. Unpsychologisch ist zum Beispiel das neue Ober- amt Tübingen mit Rotkenburg und Horb: Tübingen protestantisch, Horb und Rottenburg katholisch, letzteres Sitz des Bistums. Es ist auf Empfindsamkeiten keine Rücksicht genommen, die man ohne schädliche Folgen für den ganzen Plan nicht übersehen darf.
Ueberwiegend ist aber auch di« räumliche Gliederung anfechtbar. Für Altwürttemberg und den nördlichen Lan- desteil sind uruuSaliche Lösungen vorgeschlagen. Feuerbach, vor den Loren Stuttgarts UegeiHi, soll nach Bietigheim kommen. Lrallrbeim. oas ein Eisenbahnknotenpunkt und dadurch «in Verkehrs, und Verwaltungszentrum ist, wird nach Mergentheim „eingemeindst", obwohl dieses kein Hinterland hat und im äußersten nördlichen Zipfel des
Landes gelegen ist. Ein Schlag ins Gesicht gegen den Rationalisierungsgedanken ist die Verkeilung der Gemeinden des mittleren und unteren Remstals, die heute schon alle nach der Landeshauptstadt tendieren, die aber nach Backnang und Gmünd geleitet werden sollen. Einzigartig unnatürlich , ist es, daß zum neuen Oberamt Eßlingen Dörfer auf der , Albhochfläche gehören sollen. Die Aufzählung solcher Kuriosa s läßt sich beliebig vermehren.
Das Guthaben steht selbst auf dem Standpunkte, daß es als Ganzes aufzufassen sei und nur als Ganzes Geltung haben könne. Tatsächlich kommt, wenn man einen Stein aus dem Plan herausnimmt, der ganze Plan ins Wanken. In bezug auf die Neuteilung sind Teile unbrauchbar und daraus ergibt sich die zwingende Schlußfolgerung, daß in dieser Beziehung das Gutachten nicht als praktisch brauchbare Lösung anzusehen ist. Zudem ist eine Sicherheit, daß wirklich Ersparnisse erzielt werden, keineswegs gegeben. Am Anfang der Vereinfachung stehen vielmehr große Ausgaben!
Sehr bedenklich muß die Bemerkung stimmen, das Land Württemberg verfüge über so gute Finanzen, daß es auf bfortiges Eintreten der Einsparungen nicht angewiesen sei. Die Behörden der großen Verwaltungsbezirke müssen selbstverständlich großzügiger und repräsentativer aufgezogen werden und man muß befürchten, daß dies mehr kostet, als die bisher sehr einfach, schlicht und sparsam verwalteten Oberamtsbezirke. Immer größere Zweifel müssen geltend gemacht werden in der Richtung, ob es richtig ist, die kleinen Oberamtsstädte, die eben doch wirtschaftliche und kulturelle Zentren sind, zu Dörfern zu degradieren. Die Landflucht, die nicht wünschenswerte steigende Konzentration in der Großstad:, tritt als ganz wichtiges, innerpolitisches Problem in den Vordergrund. Wan muß starke Anklammerungs- punkte auf dem Land erhalten und nicht zerstören. Wo durch Flurbereinigungen Oberamtsbezirke aufzulösen sind, muß unbedingt für eine Entschädigung gesorgt werden, die sich in mehrfacher Form denken läßt
Staatspräsident Bolz spricht vor Studenten. Am Freitag abend hielt Staatspräsident Dr. Bolz in der Aula der Technischen Hochschule vor der Studentenschaft einen Vortrag über die Reichsreform. Er bekannte sich dabei als grundsätzlicher Anhänger einer Reichsreform, weil die gegenwärtige Reichsgliederung von der jungen Generation nicht mehr verstanden werde. Der Staatspräsident erläuterte di« vom Verfassungsausschuß der Länderkonferenz angenommenen Vorschläge und sprach sich gegen die Tendenz der Gleichmacherei und Schematisierung, aber auch gegen eine Ueberstürzung der Reform und gegen ihre irrefühernde Begründung mit angeblichen Ersparnismöglichkeiten aus.
Rheinlandbefreiungsfeier des Würit. Bunds für Grenz- und Heimatschuh. Der Württ. Bund für Grenz- und Heimatschutz veranstaltete am Sonntag vormittag zusammen mit dem Verein der Rheinländer, dem Verein der Rheinpfälzer und der Württ. Saaroereinigung eine „Ernste Feier" im Gustav-Siegle-Haus aus Anlaß der Räumung der Rheinlands. Am Nachmittag fand in der Silberbura ein Sommerfest statt.
Sommerfest des Deutschen Auslandinstilul- Am Samstag abend hielt das Deutsche Auslandinstitut im Haus des Deutschtums sein diesjähriges Sommerfest ab. Die Leitung hatte wie in den Vorjahren ein Damenkomitee mit Frau Staatspräsident Bolz und Frau Oberbürgermeister Lauten- jchlager an der Spitze.
Jackelzug der VDA.-Schulgruppen. Als Austakt der Werbewoche anläßlich des 50jährigen Bestehens des Verein- für das Deutschtum im Ausland (VDA.) veranstalteten am Samstag abend die Stuttgarter Schulgruppen des VDA. einen Fackelzug von der RotebühlkasernL über die Königstraße zum Marktplatz, wo eine Feier stattfand.
Vertrekertag der württ. oberen Postbeamten. Am Sonn- tag fand im Blumensaal des Charlottenhofs der Vertretertag der Württ. Vereinigung der oberen Reichs-, Post- und Tel?- graphenbeamten statt. Die Vertreter aller württembergischen
Ihr Leben war Liebe
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(Nachdruck verboten)
(Fortsetzung 28)
14. Kapitel.
Den Sandwirt vom Passeir, Andreas Hofer, umstand eine Anzahl von Männer, Jünglinge und Greise; ehrfurchtsvoll schauten sie zu dem bärtigen Hünen hin, der in der Linken das Gewehr hielt, die rechte Hand zum Himmel hob und mit feierlicher Stimme begann:
„Tiroler! Männer vom freien Volk der Berge! Der heilige Boden unserer Väter erzittert unter den Schritten der Feinde und uns aufgedrängter Beherrscher. Vom angestammten Kaiserhaus hat man uns losgerissen. Söhne der Berge! in unseren Tälern triumphiert die welsche Schaar und schnürt uns das Atmen in den freien Alpen, ab. Fast ganz Europa seufzt unter dem Joche des französischen Kaisers. Doch hier von der höchsten Warte aus muß seinem Tun Einhalt geboten werden. — Brüder! laßt in eurer Brust auflodern die mächtige Flamme des alten Heldentums, der alten Vaterlandsliebe. Tiroler! frei wollen wir sein! Der Tag der Vergeltung, der Sühne, der Gerechtigkeit ist da. So denn auf, bis zum letzten Mann zu den Waffen! stürmen wir zum Siege über unsere Feinde!" Und mit mächtigen Pathos rief er: „Es lebe Kaiser Franz, es lebe Tirol, es lebe die Freiheit!"
Wie wenn der Sturmwind prasselnde Flammen aufjagt, drangen die begeisterten Worte Andreas Hofers in das Herz der von Vaterlandsliebe und Tatendurst glühenden Kameraden. Unter Tränen und Jauchzen wiederholten sie den Ruf: „Es lebe Kaiser Franz, es lebe Tirol, es lebe die Freiheit!" Und ein tausendfaches Echo fand dieser im Land. — Tiefster Schmerz und namenloses Ent- - zücken loderte zugleich mit hohen Flammen in aller Seelen auf; ringsherum in jedes Herz hatte der Blitz mächtig zündend eingeschlagen. Greise wurden zu Jünglingen, und über die rosigen Wangen Siegfrieds wie in den grauen Bart des alten Speckbacher rollten gleich Helle
Gaue waren erschienen. Nach längerer Aussprache wurden die an die Reichstagung zu stellenden Anträge angenommen. Außerdem wurden zwei Entschließungen gefaßt, von denen die eine die geplanten Belastungen der Beamten erörtern Die andere Entschließung befaßt sich mit der erheblichen Ueberalterung der zur Beförderung längst heranstehenden württ. altverwaltungsgeprüften Postinspektoren.
Pliezhausen OA. Tübingen, 7. Juli. Turmweihe. Am Sonntag wurde der vom Schwäbischen Albverein und der Ortsgruppe Pliezhausen erstellte Aussichtsturm, der sogenannte „Zwei-Eichen-Turm", festlich eingeweiht.
Hall, 7. Juli. Kochergau-Sängerfest. Die Stadt Hall stand am Sonntag im Zeichen des 7. Kochergau-Sänger- festes,- das einon glänzenden Verlauf nahm. Im einfachen Volksgesang wurden 11 1. und 21 2. Preise verteilt, im gehobenen Volksgesang 8 1. und 3 2. Preise. Im einfachen Kunstgesang erhielt der Liederkranz Künzelsau den 1. Preis, der Männergesangoerein Niedernhall einen 2. Preis.
Aalen, 7. Juli. Verbandstag der Dekorateure, Sattler und Tapezierer Die Vereinigung selbständiger Dekorateure,.Sattler und Tapezierer hielt vom 5- .bis 7. Juli ihre 23. Verbandstagung hier ab. Nach dem Tätigkeitsbericht hat das abgelaufen« Geschäftsjahr wiederum keine Besserung in der wirtschaftlichen Lage gebracht. Das Borgunwesen greift immer mehr um sich und es werden Käufe getätigt, die nach Jahren noch nicht reguliert sind. Die Mitaliederzahl betraut 983 Als Ort für die nächstjährige Tagung wurde Eßlingen gewählt.
Friedrichshofen. 7. Juli. Bodenseedurchschwim- mung. Die 2. internationale Bodenseedurchschwimmung findet am Sonntag, 3. August, in Verbindung mit einem Echwimmfest in Romanshorn statt.
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Tränen. Lange dauerte es, bis die heftig überwallende Flut wieder in das ruhige Bette zurückkehrte.
Und nun schritt man zu den Taten. — Einmütig wie ern Mann stand Tirol auf gegen die Unterdrücker. Der Kampf entbrannte. —
Im April 1809 errangen im Pustertale die Tiroler, unter Führung Andreas Hofers, den ersten Erfolg; sie eroberten Jnsbruck und jagten dann die Bayern und Franzosen aus dem Lande. — Doch kehrten sie wieder zurück, wurden im Mai abermals von Hofer besiegt, der sie zwang, das Land zum zweiten Male zu räumen. —In den heißen Augusttagen tobte am Jselberg aber nochmals die Schlacht zwischen den Truppen des französischen Marschalls Lefevre und den Tirolern, und erst nach schweren, blutigen Kämpfen gelang es Hofer, zum dritten Male die Heimat von den Fremdlingen zu befreien.
Die Gipfel der Alpen erglänzten wieder im Freiheitslicht. — Aber der bittere Kelch des Leids war von den Tirolern noch nicht bis zur Neige geleert.-
„Ach was, ich brauche keinen Verband mehr darum", meinte Siegfried von Wallner zum Feldscheerer, „klebt ein Pflaster darauf, die kleine Schmarre ist ja schon bald verheilt".
Dem Befehl des Offiziers kam der Mann gehorsamst nach, obwohl er bei sich dachte: es ist aber doch ein ganz gehöriger Streifschuß am Kopfe; ich wundere mich nur, wie der da hat noch Vib letzten Kämpfe mitmachen und sich durch hervorragendeMapferkeit auszeichnen können. Die ihm vom Hofer au^gvsprochene Beförderung zum Offizier hat er sich redlich yerdient.
Ja, und nach rjlNL^n vielen Anstrengungen war Siegfried jetzt doch efspgtzzder Ruhe bedürftig, aber er gönnte sie sich keinesfalls.
„Leute!" sagte er zu seinen Mannschaften, „wenn jetzt auch der Friede in Schönbrunn abgeschlossen sein soll, so müssen wir doch allezeit noch gerüstet bleiben. Unser Oberkommandant Hofer glaubt nicht an den Frieden, die, uns zugegangenen Nachrichten sind anscheinend falsch. Napoleon unterhält eine große Schaar Spione und Geheimagenten ; der Verrat lauert in allen Winkeln". —
Und Perrat mußte mit im Spiele gewesen sein, als im November die von Andreas Hofer nochmals mit Waffengewalt erstrebte Befreiung des Landes, vom wieder eingedrungenen Feind, rasch unterdrückt wurde und die Franzosen siegreich blieben. Viele mutige Tiroler fanden hierbei den Heldentod. Andreas Hofer, der trotzdem noch
Gerlingen OA. Leonberg, 7. Juli. Tödlich verun- glückt. Freitag abend fiel der 39 Jahre alte Schlosser Ernst Heck beim Kirschenpflücken so unglücklich vom Baum, daß der Tod sofort eintrat. Der Verunglückte binterläßt eine Frau, und zwei Kinder.
Waiblingen, 7. Juli. Freispruch des Rechnung s- ratsKnöringer. Am 1. Juli 1930 fand vor dem Reichsgericht die Verhandlung in der Strafsache gegen den städt. Rechnungsrat Julius Knöringer in Waiblingen statt. In dieser Sache hatte gegen das freisprechende Urteil des Land- gerichts Stuttgart die Staatsanwaltschaft Stuttgart Revision eingelegt. In der reichsgerichtlichen Verhandlung trat der Vertreter der Reichsanwaltschaft für die Freisprechung des Angeklagten und für die Verwerfung der Revision der örtlichen Staatsanwaltschaft ein, da deren Standpunkt von ihm nicht vertreten werden könne. Darauf kam das Reichsgericht mit seinem Spruch zur Aer. Weisung der Revision und damit zur endgültigen Freisprechung des Angeklagten.
Pforzheim. 7. Juli. FreiwilligindenTod. Am Samstag nachmittag hat sich am Seehauspfad, oberhalb vom Schwarzwaldhaus, ein 19jähriger Kaufmann erschossen.
Pfullendorf, 7. Juli. Tödlicher Unfall. Die 31 Jahre alte Frau Lena Voll, die ihrem Mann, dem Fuhrunternehmer Paul Voll beim Kiesfahren half, wurde von einer einstürzenden Kieswand verschüttet und erstickte.
Aus Stadt und Land
Nagold, den 8. Juli 1930. Die erste Liebe ist das Schönste, was ein Herz früher oder später empfinden kann.
Zehn Gebote für Handelsangestellte
In einem großen Londoner Kaufhaus kann man in den Büros, auf den Gängen und in den Hallen die folgenden zehn Gebote für die Angestellten lesen: 1. Lüge nicht! Lügen kostet deine und unsere Zeit. Wir kommen ganz sicher darauf und dann nimmt die Sache für dich ein schlimmes Ende. 2. Sieh weniger auf die Uhr als auf deine Arbeit! Ein langer Tag, tätig verbracht, scheint kurz, ein kurzer Tag, untätig verbracht, scheint lang. 3. Biete uns mehr, als wir von dir erwarten, und wir werden dir mehr bieten, als du von uns erwartest. Wir können deinen Bezug nur erhöhen, wenn du unseren Gewinu erhöhst. 4. Wir sind uns so viel schuldig, daß wir nicht die Mittel haben, auch noch anderen etwas schuldig zu sein. Meide das Schuldenmachen oder unser Haus. 5. Uu- ehrlichkeit ist niemals ein unglücklicher Zufall. 6. Beschäftige dich mit deiner Beschäftigung, und du wirst bald eine Beschäftigung haben, die dich beschäftigt. 7. Tu nichts gegen dein Gewissen! Der Angestellte, der den Kunden llber- vorteilt, um uns zu nützen, ist auch fähig, uns bei Gelegenheit zu schaden. 8. Was du nach der Beschäftigung tust, geht uns nichts an. Wenn aber deine Zerstreuungen deine Arbeit am nächsten Morgen beeinträchtigen, dann geht es uns etwas an. 9. Sage nicht, was wir hören wollen, sondern was wir hören müssen. Wir wollen keinen Diener unserer Eitelkeit, wohl aber einen unserer Interessen. 10. Kritisiere nicht, wenn wir kritisieren! Wenn du Kritik verdienst, verdienst du Beachtung. Wir verlieren unsere Zeit nicht damit, einen faulen Apfel abzuschälen.
Dienstnachrichten.
Durch Entschließung des Herrn Kirchenprüsidenten ist Pfarrer Sträb in Ältensteig-Dorf, Dek. Nagold, seinem Ansuchen gemäß aus dem Kirchendienst entlassen worden.
Unfall im Steinbruch.
Gestern morgen wollte der 42 Jahre alte Wilh. Gauß- Nagold einen Stein lösen. Dabei ausgerutscht, drückte das etwa ^ Zentner schwere Hebeisen den einen Fuß ab. Außerdem zog er sich noch leichtere Schürfungen zu. Der Verunglückte wurde durch das Sanitätsauto abtransportiert.
nicht alles verloren gab, verbarg sich zunächst in den Alpen. In einem harten Gefecht geriet Siegfried von Wallner mit noch fünf anderen Offizieren und vielen Tirolern in Feindeshand. —
Die Offiziere stellte man als Friedensbrecher und Verräter in Bozen vor ein französisches Kriegsgericht.
„Ich bin mir nichts bewußt, an Napoleon und seinen Truppen Perrat geübt zu haben," verteidigte sich Siegfried. „Bei meiner Offiziersehre versichere ich, daß ich nur in offenem Kampf für Freiheit und Recht eingetreten bin. Eine solche Anklage kann nur ein unehrlicher Gegner erheben. Das Urteil richtet ihn dann selbst".
Und nach kurzer Beratung verkündete der französische Major Tardieu:
„Die sechs Offiziere sind zum Tode verurteilt! Von den Bauern sind die Männer im Alter bis zu fünfzig Jahren zu je zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Netteren werden in die Heimat zurückbefördert. Das Todesurteil ist morgen früh sechs Uhr durch Erschießen zu vollstrecken!"
--Gefaßt und ruhig schritt Siegfried mit seinen
Kameraden aus dem Saal. Der wachhabende französische Offizier mit seinen Mannschaften führte sie zurück in den Kerker und sagte zu ihnen, bevor er sie verließ, jeder möge bereit sein, am kommenden Morgen um sechs Uhr als braver Soldat zu sterben.
Hanno Elaskow mußte gute Verbindungen haben, denn er erfuhr, daß Siegfried von Wallner von den Franzosen erschossen worden sei. Adelinde konnte ihm nicht ausweichen, obwohl sie ihre Abneigung gegen den höfli- lichen Mann immer weniger verbarg. — Dafür warb er um so eifriger um ihre Gunst. — Daß Adelinde ihr Herz an Siegfried verloren hatte, daran zweifelte Glaskow nicht mehr. Wenn er bisher auch nie ausgesprochen hatte, was er wußte, und Adelinde sich noch weniger merken ließ, daß sie das Schicksal Siegfrieds, welchen Major Tardieu zum Tode verurteilt hatte, kannte, so schloß er doch aus dem veränderten Wesen der Sängerin, wie es um ihr Gemüt aussah. Adelinde war ernster als früher; still trauerte sie um ihren Geliebten. —
Umsomehr war Glaskow eines Tages überrascht, Adelinde wie verwandelt zu finden. Fröhlich und heiter wie zuvor, sang und spielte sie ihre Rollen. Die Münchner umjubelten ihren Liebling, überschütteten Adelinde mit Blumen. (Fortsetzung folgt)
Schutzhundp
Man schreibt uns:
Bei der am 6. Juli in Nagold konnten folg das Schutzhundzeichen er Liusingen, Reichert-Muh Nagold. Richter war Se teilung betonte Herr Sc waren. Neue Arbeit um reitungen für die Polize
Horb, 7. Juli. Um Gemeinde Lützenhardt st aere Zeit leer. Auf Bü Unterstützung stellte das sicht, zu versuchen, einen Anwesen zu interessiere, hen bis 20 000 RM. ge: gung in der Amtsversc Hälfte des Darlehens ist perschaft die andere Hä für die staatliche Hälfte nehmer Hütte für das c cherheit zu leisten. De, sammlung beschlossen.
Letzte 2
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Berlin, 8. Juli. 2m das vorläufige deuts kommen nach kurzer Rechten in zweiter und Darauf folgte die Ber Reichsregierung, verbur Haushalts des Reichs) wurde durch eine Rede über die Deckungsvorlo Uhr hin. Dann wurden lag, die Deckungsvorlo sen. Das Haus vertagt tung des Haushalts de
Beratungen des Rei M
Berlin, 8. Juli. ! gestern abend sehr ein, Memorandum zu ertei werden in den nächste,
Botschafter de Mar
Berlin, 8. Juli. W Margerie gestern aber Curtius vorgesprochen, scheu Regierung zu den Separatismus stehend: Gebiet zum Ausdruck z
Reichskabinett
Berlin, 8. Juli. W binett die Beratungei Vriandschen Memoran außerordentlich große hend zu prüfen ist, vo
Kein Widerruf
Berlin, 8. Juli. Zr lichen Widerruf der ( ter Kürten erfährt de anzeigers von zuständ ruf Kürtens nicht geft tag nachmittag fand tens durch Kriminalrc dorfer Ortsinspektion, selbst belastende Auss weist darauf hin, daß das Bestreben der ver Selbstgeständnisse so , sen: Eine Zurücknahn würde ohne jede Bed Fälle einwandfrei na.
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