Seite 2 — Nr. 141
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
Freitag, 20. Juni 1930
Seite 3 — Nr. 141
Nelle gespielt haben. Mussolini habe bereits im Jahre 1928 dem türkischen Außenminister dargelegt, wie stark er an der Erhaltung des Mächtegleichgewichts im östlichen, Mittelmeer interessiert sei. Seither habe er dauernd seinen Esn- ftuß geltend gemacht, um bessere Bedingungen zwischen der Türkei und Griechenland herbeizuführen. Allgemein glaubt man hier, daß auf die Ratifizierung des Abkommens binnen kurzem ein Freundschafts- und Nichtangriffspakt folgen wird.
Rückkehr des Zaren Ferdinand nach Bulgarien?
London. 19. Juni. Der ehemalige ( r Ferdinand von Bulgarien soll sich gegenwärtig, wie der Bukarest« Korrespondent der »Daily News and Chranicle" seinem Blatt meldet, Jncognito auf der Durchreise nach Sophia in Rumänien befinden. Angeblich hat der Zar von der bulgarischen Regierung die 'Erlaubnis rur Rückkehr erhalten.
Der »Rächer der Moral*
Neuyork, 19. Zuni. 3m Staate Queen veranstalteten gestern 2500 Polizisten eine Razzia. Die Einwohner wurden durch einen offenbar geistesgestörten Mann beunruhigt, der Mordanschläge auf Liebespaare unternimmt. Er schleicht sich an parkende Autos heran, die in Amerika bekanntlich oft als Zufluchtsort »für Lie- bende dienen und streckte den Mann durch einen Revolverschuß nieder. Bisher sind zwei derartige Mordfälle zu verzeichnen. Ganz wie der Düsseldorfer Mörder bombardierte der Urheber dieser Verbrechen, der sich als .Rächer der Moral' unterschreibt, die Polizei mit Briefen, in denen er sich seiner Taten rühmt und gleichzeitig ankündigt, er beabsichtige, noch 14 weitere Taten dieser Art-«l begehen, ja er geht so weit, Tat und Stunde des nächsten Mordes anzugeben. Die polizeiliche Massenrazzia, die wie eingangs berichtet, in dieser Angelegenheit unternommen wurde, hat recht ungewöhnliche, ja groteske Formen angenommen. Man verteilte „Liebesraare", in Wirklichkeit waren es Polizisten in Zivil und weibliche Polizeibeamte in mehreren 100 Autos in dem betroffenen Bezirk. Der Mörder hat sich jedoch an keine dieser Polizeifallen herangewagt. Dagegen war di« Sache ruchbar geworden. Es drängten Tausende von Neugierigen durch die Straßen des sonst ziemlich verlassenen Stadtteils. Das einzige Ergebnis dieser Aiesenrazzia, das im Durchschnitt nicht ganz dem Ernst der Sache entsprach, war die Berhaftung zweier verdächtiger Spaziergänger.
Hankau von Nanking abgeschnitten
Paris, 19. Juni. Die Agentur Indo Pacisique meldet aus Schanghai: Nach unbestätigten Gerüchten zufolge soll Nanking von Hankau abgeschnitten worden sein.
Neue Aufstandsbewegung in Nicaragua?
Reuyork, 19. Juni. General Sandino, der Führer der Aufständischen in Nicaragua soll, wie sein Vertreter in Mexiko dem Korrespondenten der Associated Preß versichert hat. nach Nicaragua zurückgekehrt sein und die amerikanischen Seesoldaten in zwei Gefechten geschlagen haben. Ein Sergeant und ein Flieger sollen von den Truppen des Generals gefangen genommen und 10 000 Patronen und «ine Anzahl Gewehre erbeutet worden sein.
Württemberg
Stuttgart. 19. Juni.
Krankhelksstakistik. In der 25. Jahreswoche vom 1. bis 7. Juni 1930 wurden in Württemberg folgende Fälle von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten amtlich gemeldet: Dyphtherie 36 (tödlich 1); Kindbettfieber 4 (—); Tuberkulose der Lunge und des Kehlkopfs, sowie anderer Organe 8 (21); Ruhr 1 (—); Scharlach 24 (—); Typhus 2 (—-); Paratyphus 9 Fleischvergiftung 20 (-)-
Abgelehnte Begnadigung. Der Landwirt Julius Zell von Zweifelsberg, Gemeinde Oberdorf, OA. Biberach ist wegen der Ermordung feines Vaters durch Urteil des Schwurgerichts Ravensburg zum Tod verurteilt worden. Der Staatspräsident hat von seinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch zu machen vermocht.
ep.— Evangelischer Landeskirchentag im Herbst. Wie wir hören, wird der Evangelische Landeskirchentag, der über das neue Kirchenbuch beraten soll, nicht wie vorgesehen im Juli, sondern erst im Spätherbst zusammentreten.
Die täglichen Verkehrsunsälle. In Weilimdorf fuhr ein? 21 I. a. Motorradfahrer auf einen in gleicher Fahrtrichtung befindlichen vorschriftsmäßig beleuchteten Leiterwagen auf. Er erlitt bei dem Aufprall einen Schlüssetbeinbruch, sein 20 I. a. Beifahrer Schürfungen. Beide mußten in das Krankenhaus Feuerbach ausgenommen werden. — Ein 16 I. a. Motorradfahrer fuhr in der Gutenbergstraße gegen einen Personenkraftwagen und zog sich nicht unerhebliche Verletzungen zu. — Auf der Kreuzung der Filder- und Rö- merstraße fand ein Zusammenstoß zwischen einem Personenkraftwagen und einem Motorrad statt. Hierbei trug der 20 I. a. Motorradfahrer einen Schädelbruch davon und mußte in das Karl-Olgakrankenhaus übergeführt werden.
Degerloch erhält eine neue Straßenbahnhalle. Nach langen Bemühungen, eine neue Straßenbahnwagenhalle zu bauen, ist der Plan zur Ausführung gekommen. Die Halle hat ihren Platz südlich vom Degerloch« Westbahnhof erhalten, gleichzeitig wird mit diesem Bau eine Endschleife sowie der dreigleisige Ausbau der Strecke Degerloch-Sonnenberg—Möhringen verbunden. Der Rohbau der Halle ist beinahe fertiggestellt. Bei einer Hallenlänge von etwa 110 Metern werden acht Einfahrtsgleise siebzig bis achtzig Wagen Platz bieten. Es ist zu erwarten, daß auch die großen vierachsigen Wagen der Filderbahn nun hier ihre Unterkunft finden.
. Stadt mit den Straßenbahnen. In
der Nachmittagssitzung des Gemeinderats am Mittwocy Vertrag der Stadtverwaltung mit der Straßen- bahn A.-G mit 33 gegen 26 Stimmen angenommen Der Vertrag behalt die bisherige Form der Straßenbahn als Aktiengesellschaft unter vorwiegender Beteiligung und maßgebendem Einfluß der Stadtverwaltung bei. Mit dem gleichen Stimmenverhältnis wurde der vom Zentrum ge- gestellte Antrag betreffend die Sicherstellung und Versor- gang de-- Angkst.-llten und Arbeit« der Straßenbahnen, mitunterzeichnet war. angenommen. Dagegen wurden die weitergehenden Anträge der Sozialdemokraten und Kommunisten abgelehnt.
Ausgesehtes Kind. Gestern wurde auf dem Bahnkörper nach Stuttgart kurz vor dem Rosenstein ein frühgeborenes Kind männlichen Geschlechts aufgefunden. Die Frühgeburt muß kurz vor dem Aussetzen des Leichnams erfolgt sem. Anhaltspunkte der Mutter sind bis jetzt nicht vorhanden.
Verurteilter Spion. Vor dem Strafsenat des Oberlandesgerichts hatte sich der 28 Jahre alte ledige Bautechniker Max Schnell von Ditzingen wegen Verrats militärischer Geheimnisse zu verantworten. Schnell, der früher Reichswehrsoldat und wegen schlechter Führung entlassen war, hatte sich im Sommer 1929 wiederholt zur französischen Fremdenlegion gemeldet und sich dabei in umfangreiche Beziehungen zum französischen Nachrichtendienst eingelassen, von dem er gegen Entgelt Aufträge zur Ausspähung der Reichswehr entgegennahm. Er wurde unter Einbeziehung einiger kleinerer Gefängnisstrafen wegen eines Verbrechens des Verrats militärischer Geheimnisse und wegen mebr- fachen Betrugs u. a. zu der Gesamtzuchthausstrafe vomzwei Jahren fünf Monaten unter Anrechnung von fünf Monaten Untersuchungshaft sowie zu dreijährigem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte und zum Ersatz der Kosten des Verfahrens verurteilt. Der Wert des für die Spionagetätigkeit empfangenen Entgelts wurde für den Staat verfallen erklärt. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Oef-- fentlichkeit statt. Das Urteil ist rechstkräftig.
Besuch der württembergischen Hochschulen im Sommerhalbjahr I93V
Der übermäßige Andrang zum akademischen Studium läßt sich aus den statistischen Erhebungen über die Studentenzahl an unseren Landeshochschulen aufs deutlichste wahrnehmen. lAe Landesuniversität erreicht wieder nahezu das vierte Tausend mit 3831 Studierenden, darunter 537 weibliche. An der Techn. Hochschule sind es 1977, darunter 64 weibliche und an der Landw. Hochschule in Hohenheim 127, darunter 5 weibliche Studierende. Von den Studierenden sind Württemberg« in Tübingen 2106, ki Stuttgart 1198, in Hohenheim 47, Nichtwürttemberger in Tübingen 1725, in Stuttgart 779, in Hohenheim 80. Als Gasthörer von Vorlesungen sind zugelassen in Tübingen 125 (davon 37 weibliche), in Stuttgart 309 (140) in Hohenheim 15 (6).
Nach den Studienfächern verteilen sich die Studierenden wie folgt: Universität: Evangelische Theologie 705, Kakh. Theologie 190, Rechtswissenschaft 689, Wirtschaftswissenschaft 93, Medizin 727. Zahnheilkunde 187, Philosophie, Philologie, Geschichte, Kunst 749, Mathematik und Naturwissenschaft422, Chemie 45 und Pharmazie24. Technische Hochschule: Architektur 484, Bauingenieur- wesen 340, Geodäsie 32, Maschineningenieurwesen 502, Elektrotechnik 203, Chemie 151, Hüttenwesen 10, Pharmazie 25, Mathematik 68, Naturwissenschaft 67. Teckm Physik 53 und Allgem. Wissenschaften 42.
Aus dem Lande
Heilbronn, 19. Juni. Ehrenbürger. Der Gemeinderat beschloß in nichtöffentlicher Sitzung, den Rechtsanwalt Max Rosengart, der seit 1890 mit kurzer Unterbrechung bis 1928 dem Gemeinderat angehört hatte, in Würdigung seiner besonderen Verdienste um das Allgemeinwohl aus Anlaß seines 75, Geburtstags zum Ehrenbürger zu ernennen.
Reutlingen, 19, Juni. Todesfall. Gestern abend ist Jakob Blessing, fr. Fabrikant in Reutlingen im Alter von 82 Jahren gestorben. Der Verstorbene, ein Veteran von 1870/71, hat im Jahr 1874 zusamnien mit einem Teilhaber (Votteler) seine Firma gegründet. Der Freiw. Feuerwehr gehörte er vom Jahr 1877 ab für die Dauer von 25 Jahren an, zuletzt als Hauptmann der dritten Kompagnie., Seine Mitbürger beriefen den Entschlafenen im Jahr 1891 in den Bürgerausschuß und vom Jahr 1894 ab gehörte er bis zum Jahr 1919 ununterbrochen dem Gemeinderat an.
Tagung. Vom 28. bis 30. Juni d. I. findet der 26. Verbandstag südd. selbständ. Küfermeistqr hier statt. Damit verbindet die hiesige Küfer-Innung eine große Fachausstellung für das Küfer- und Kellereigewerbs im „Lindachsaal".
Auch im Sommer
muß der Landwirt trotz aller anfallenden Mehrarbeit durch seine Heimatzeitung über das Weltgeschehen unterrichtet werden, denn alles sind Fragen, die ihn brennend interessieren müssen.
Tübingen, 19. Juni. Von der Universität Für die disjührige Abhaltung der Dunham-Lectures an der Harvard Medical School in Boston (Mass.) wurde Pros. F. Knopp in Tübingen ausgewählt.
Salach OA. Göppingen, 19. Juni. Vom Treibrie- men erfaßt wurde gestern mittag in der Werkstätte von Schmiedmeister Wahl der 21 I. a. Schlosser Alfred Färber von hier. Die Kleider hatten sich so fest verwickelt, daß sie vom Leib geschnitten werden mußten.
Geislingen, 19. Juni. Verkehrsgefährdung durchBäume. Eine Klasse der Geislinger Schule fuhr mittels Omnibus in die Gegend des Rosensteins. Bei der Heimfahrt hatte der große Wagen auf einer ziemlich schmalen, von Bäumen umsäumten, für alle Fahrzeuge offenen Straße einer Schafherde auszuweichen. Dabei streifte er, obgleich er nicht einmal ganz am Bankett fuhr, verschiedentlich auf die Straße überhängende Aeste. Ein besonders dicker Ast schnellte zurück und drückte zwet Scheiben des Wagens ein. Im Augenblick war die ganze rechte Seite des Wagens mit Glassplittern übersät und zwei Schüler durch diese Splitter am Kopf erheblich verletzt. Der eine mußte in Steinheim sofort in ärztliche Behandlung gegeben werden. Auf der Weiterfahrt kam der Wagen noch an Dutzenden solcher überhängender Aeste vorbei.
Vom Bayerischen Allgäu, 10. Juni. Wie es im Gebirge aussieht. Die in der letzten Zeit niedergegangenen schweren Gewitter haben jetzt auch im Allgäu mit den gewaltigen Schneemengen beträchtlich aufgeräumt. Man kann jetzt wieder an die Ausführung von Hochtouren denken. Die Wegstraßen werden ausgeschaufelt und Drahtseile angelegt oder erneuert. Die Alpenflora ist dank der warmen Witterung in voller Blüte. Die diesjährige Heuernte ist nach Qualität und Ertrag außerordentlich gut wie kaum in einem der vergangenen Zähre. — Der Landwirt Zosef Kögel, der wegen Mordverdachts an der Näherin Albrecht in Kaufbeuren verhaftet worden war, ist wieder aus der Haft entlassen worden.
Aus Stadt und Land
Nagold, den 20. Juni 1930.
Der Reiz des Familienlebens ist das beste Gegengift gegen den Verfall der Sitten.
Weitz-Rot
prangt in frischgestrichenen beinahe noch nassen Farben die Wetterfahne auf dem Bergfried unseres Schloßbergs.
Das neue Kleid leuchtet in den Strahlen der Morgensonne, die die bewaldeten Höhen des Berges umspielt. Das Grün der Bäume spielt in den verschiedensten Graden vom zartesten, lichtesten bis zum sattesten Ton. Das Gerüst, das man bis zur Spitze der Fahnenstange aufgebaut hat. ist noch nicht wieder abmontiert, wird aber wohl bald verschwunden sein. Hoffen wir, daß die vertraute, allen tiebgewordene Wetterfahne in ihrem neuen, weiß-roten Kleide uns recht oft sonnige s, schönesWetter an- c zeigt — nicht nur im natürlichen, sondern auch im bildlichen Sinn —: frohe, sonnige Tage — „Hab Sonne im Herzen!"
Fronleichnam
das Hochfest der katholischen Christenheit — ist wieder mal vorüber. Wie alljährlich war die hiesige Stadtpfarrkirche — das Zentrum der Diasporagemeinde des Oberamts Nagold — aus diesem Anlaß mit Eichenstämmchen geschmückt. Der Kirchenchor gab sein Bestes zur Feier des Tages, zu der die Glaubensgenossen von nah und fern recht zahlreich erschienen waren. — Nachmittags fand man sich im Garten der „Waldlust" zum weltlichen Teil zusammen, woselbst wiederum der Kirchenchor unter der bewährten Führung von Lehrer Kuhn zu aller Zufriedenheit mitwirkte. Auch unserer kranken ehemaligen Krieger und Reichswehrangehörigen im Waldeck wurde durch ein kleines Ständchen gedaast. So verlief der Festtag bei herrlichstem Wetter in harmonischer Weise.
Sonnwend entgegen
Am 22. Juni 4 Uhr 53 Minuten erreicht die Sonne den nördlichsten Punkt ihrer scheinbaren Jahresbahn, den Wendekreis des Krebses. Der längste Tag ist gekommen und der kalendarische Sommer beginnt mit der Sonnwende. Da soll alles, ganz besonders, wenn es die Sonne gut meint, sich freuen und jubeln; denn noch ^ sind die Tage der Rosen, noch ist Blütezeit, noch die Zeit der Erfüllung und der Reife, der lauen Nächte und der schweratmenden Jasminlauben. Der Sommer kommt.
„Unsere Heimat"
Die heute unserem Blatt beigegebene Juni-Nummer der Beilage „Unsre Heimat", Württembergische Monatsblätter für Heimat- und Volkskunde bringt von dem Herausgeber Hans Reyhing, dem bekannten Heimatdichter ein Bild aus der württembergischen Geschichte,, Vier B e- cherVesigheimer und ein fünfte r". Wir werden in den Turm zu Besigheim ums Jahr 1312 geführt, da Graf Eberhard 1. von Württemberg, im Kampf gegen die Städte unterlegen, sich als Flüchtling aufhält. Zorn und Haß lodert in ihm, Pläne wälzen sich in seinem Kopfe.
Da bringt ihm der Turmwächter eine Kanne Besigheim« i Wein. Vier Becher leert er zum Gedenken seiner ehemali- ! gen Feinde, als er den fünften füllt, kommt die Nachricht, i daß seine wilden Wünsche in Erfüllung gegangen sind: , Sein verhaßter Feind König Heinrich ist in Italien gestor- !
den. Sehr gut reproduzierte Zeichnungen der Burg Rei- ,
chenberg bei Backnang, der Stiftskirche in Veutelsbach u.a. sind diesem interessanten Geschichtsbild beigegeben.
Dom 17. Gauliederfest in Rottenbura
Das Festbuch für das 17. Gauliederfest des Württembergischen Schwarzwaldgau-Sängerbundes vom 5. bis 7.
Juli in Rottenburg ist soeben erschienen und enthält Geleitworte von Stadtschultheiß Schneider, Dr. Hühner, dem 1. Gaupräsidenten und Anton Bader, dem Vorstand des Liederkranzes Rottenburg, der auch über die Beziehungen seines Vereins zum Schwär,zwaldgau-Sän- gerbund plaudert. Eugen Stier betrachtet die Stellung des Liederkranzes in der Gegenwart. Von 600 Jahren örtlicher Musik- und Kulturpflege erzählt Anton Pfeffer in seinem Artikel „Rottenburg die Stadt der Lieder", der mit hübschen Ansichten geschmückt ist. Im übrigen Teil enthält das Festbuch die Namen der Mitglieder der verschiedenen Festausschüsse, das vollständige Festprogramm und sämtliche Liedertexte. Der „Vereinigte Lieder- und SängerkranzNagold" singt bei dem Eesangsfest in Rottenburg unter seinem Dirigenten Hauptlehrer Nicht im einfachen Kunstgesang eine Komposition von Hans Wagner „Gotentreu e", Gedicht von Felix Dahn.
Zum Schweinefleischpreis. Die „Schwäbische Tageszeitung" veröffentlicht folgende Zuschrift eines Bauern: „Es ist kaum zum glauben, aber es ist doch so: Ich hatte zwei Schweine. Diese kosteten beim Einkauf 115 Mark, Gerste, Welschkorn, Milch und Kartoffeln, zum Marktpreise angeschlagen, machen die Summe von 153 Mark. Also Gesamtausgabe 115 und 153 Mark gleich 268 Mark. Die beiden Schweine wogen 205 und 216 Pfund gleich 421 Pfund. Der Metzger wollte mir 65, später 67 Pfg. geben.
Das hätte ausgemacht 282.07 Mark. Ich machte aber die Sache anders. Ich ließ das eine Schwein am Dienstag, das andere am Freitag schlachten und verkaufte das Fleisch pro Pfund um 1 Mark. Für Fleisch und Wurst löste ich 387.40> ^
Mark und hatte sogar noch etwas Fleisch und Wurst für die eigene Haushaltung zurückbehalten. Ich habe somit mehr als 100 Mark mehr eingenommen, als mir der Metzger geben wollte. Wer rechnen kann, rechne einmal aus, wieviel der Metzger verdient hätte, wenn er das Pfund zu 1.20 Mark verkauft hätte. Ich frage nun: 1. Büuern, warum macht ihrs nicht alle so? 2. Regierung, kennst du keine Wucherparagraphen mehr? Früher wurde wegen Wucher bestraft, wer mehr als 6 Prozent Jahreszins nahm und heute darf der Metzger 60—65 Prozent Wochenzins nehmen.
Lehrgang für den Dienst an deutschen Anslandsschuien.
Zn der Zeit vom 1.—10. Oktober einschließlich wird im Deutschen Auslandsinstitut in Stuttgart ein Lehrgang zur Ausbildung von Lehrern für den Dienst an deutschen Auslandsschulen veranstaltet. Lehr« und Lehrerinnen, die möglichst das 35. Lebensjahr nicht überschritten haben, werden .zu diesem Lehrgang zugelassen. Bon den deutschen Aus- .andsschulen werden namentlich Neusprachler, Mathematiker und Naturwissenschaftler verlangt. Ferner besteht Bedarf an Volksschullehrern mit der Befähigung in Turnen, Musik, Zeichnen oder Merkarbeit. Eine Teilnehmergebühr wird nicht erhoben: die Teilnehmer erhalten freie Unterkunft und Verpflegung für die Dauer des Kurses.
Calw, 19. Juni. Stei Bemühungen unserer S Fremdenverkehrs haben Täglich, besonders aber sich außer Touristen zah Schulen ein. In den I kleinere Vereine aus heim und anderen Orte, und Schulen benützen er ihnen größere Bewegt flugsziele gibt und viel licht. Auch sonst findet Festigungen, ihrer ehrwi kannten Nikolauskapelle reichen Vergangenheit, i schönen Fachwerkhäusern Fremden. Dazu kon und Stadtgarten sowie den Häusern. Das gar Weise das solide Geprä
Wildbad, 18. Juni. L wurf zur Keplergediicht wurde am Sonntag vor amten des Jnnenminist Baetzner, Obermediz leutnant v. Breunir die Holzschnitzerei „De Haussaal, das neue T« das neue Waldhotel au gen Hirschpark, nähme das Frühstück ein und u. Herrenalb weiter.— rat Weigle und S ö Keplergedachtnissternwc zeit im Rathaus und Er findet allgemeinen 2 für die Sternwarte, di ganz wesentlich. Man I derkehr des Todestags die Grundsteinlegung d
Freudenstadt, 18. Ir Gemeinderat genehmig 1930, bei der 1062 34k Reichsmark Ausgaben aufweist. Trotz katast: nahmen, und zwar m seit den letzten zwei Jc höht werden. Sie betr
Böblingen» 19. Jur 5.15 Uhr. als der Ziel Haft Steinung, nach § altes Kind in einer fri lich hat das Kind auf len und ist dabei köpf etwa 40 Zentimeter. - suchung ergeben.
Aus
Die Entdeckung ein pach. Während die Ku ration der Stuppacher nung erwartet, wird a Pfarrer Paul Rueß die Entdeckung eines r berichtet. In dem zur Filialort Lustbronn w baut. Seitdem befinde ordentlicher Schönheit, achtlos vorüberging, l wand ist der sterben eines gemeinsamen Be ten Freund, der in d< wollte, sprach Pfarrer Prinzipalton des Bil Meisters aus, der je kultivierte, Anton va An eine Kopie oder Pfarrer Rueß will m Interesse wecken und erster Linie berufene merksam machen, zum ein zweites Kunstwer das vermutlich ebenso
Drei Arbeiter in e
Lehmgrube bei Beb eines Bauunternehm mit Lehm zu belader wand löste und alle d konnteü nur als Lei dritte mit einem Arn wurde.
Absturz zweier '
großen polnischen Mi! mittag in Abständen tärflugzeuge abgestür den getötet, zwei Bec find zertrümmert.
Absturz eines fra aischem Boden. Ein der Richtung St. R a in der Nähe der Mi Ventimiglia auf ital fanden den Tod, u Funker nur leichte T Ueberlebenden erkläi defekte die Gr, Landungsstelle zu fir
ZS Bergleute UNI „Maria" bei Artemoi eine schwere Gasexpi Leben kamen.
Gükerzugentgleisu entgleiste infolge v Weiche bei der St Hinteren Zugteil. F geworfen und dabei Konrad Allem an tender Materialschad, Stunden gesperrt.