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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Mittwoch, 18. Juni 1930

Rücktritt der ägyptischen Regierung

Kairo, 17. Juni. Ministerpräsident Nahas Pascha hat sich heute vormittag ins Schloß begeben und dem König die Demission des Kabinetts Äerrsicht.

D«r tägliche Krawall

Glauchau. 17. Juni. Nach einer nationalsozia­listischen Versammlung im benachbarten Reinholdheim kam es vor dem dortigen Gasthause zu einer Schlägerei zwi­schen Nationalsozialisten und oKmmunisten, bei der ein Kom- munist einen Stich in die Lunge erhielt, an dessen Folgen er im Krankenhaus verstarb. Auch zwei National­sozialisten wurden bei der Schlägerei so schwer ver­letzt. daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußten.

Die TransozeanproZekte der Zeppelin-Lompany

Reuyork, 17. Juni. Der Vizepräsident der Goodyear Zeppelin Company Fred Harpham, der vorige Woche im Gras Zeppelin von Amerika ..ach Europa ge­flogen ist, sagte heue abend in einem Interview mit der Preß Association- Die Pacific Zeppelin Company plant einen Dienst über den Stillen Ozean nach dem Fernen Osten, während die International Zeppelin Trans­port Company den Dienst zwischen den Vereinigten Staa­ten und Europa einrichten wird. Man werde drei bis vier Jahre gebrauchen, bis diese Dienste in Betrieb sind. Meine Gesellschaft baut gegenwärtig, so erwähnte er weiter, zwei Lustschiffe für die amerikanische Kriegsmarine, die die größten der Welt sein werden, größer als Gras Zeppelin und die britischen Luftschiffe R 100 und R 101. Das erste j wird in diesem Jahr fertig sein.

Württemberg

Generalversammlung des Württ. Pferdezucht- Vereins

Aulendorf. 16. Juni. Bei starker Beteiligung fand am Sonntag nachmittag hier die diesjährige Generalversamm­lung des Württ. Pferdezuchtvereins statt. Nach einer Be­grüßungsansprache des Präsidenten des Vereins, Fürst Maximilian von Wald bürg zu Wolfegg und Waldsee, wurde zunächst der äußerst lehrreiche Film Die WarmLlutzucht nach Leistung" vorgeführt, wozu Lan­desökonomierat Krafft die nötigen Erläuterungen gab. Sodann gab der Vorsitzende den Geschäftsbericht sür 1929, dem zu entnehmen war, daß die Pferdezucht in Württem­berg trotz der gegenwärtig schweren Wirtschaftslage im all­gemeinen und der Not der Landwirtschaft im besonderen Fortschritte mache. Den Rechenschaftsbericht für 1929 er­stattete der Geschäftsführer des Vereins, Landesvkonomie- rat Krafft. Es folgte die satzungsgemäße Neuwahl des Prä­sidenten. In warmherzigen Worten des Dankes und der Anerkennung gedachte der frühere Abgeordnete Locher- Tettnang des überaus verdienstvollen und erfolgreichen Wirkens des Fürsten von Waldburg, der volle 30 Jahre das Präsidium des Vereins inne hatte und der von der Versammlung unter lebhaften Beifallsbezeugungen ein­stimmig auf sechs Jahre wiedergewählt wurde. M,t einem herzlichen Dankeswort schloß der Präsiden! die Versamm­lung.

Tagung des Vereins Südwestdeutscher Molkereifachleute

Ravensburg, 16. Juni. Am Sonntag hielt der Verein Tüdwestdeutscher Molkereifachleute in Ravensburg im Hotel Waldhorn eine außerordenliche Mitgliederversammlung ab. Der Verein Südwestdeutscher Molkereifachleute wird in Zu­kunft den NamenVerein Süddeutscher Molkereifachleute" annehmen. Die Gründungeversammlung dieses neuen Ver­eins wird am 20. Juli 1930 in Augsburg stattfinden. Der süddeutsche Verein wird, wie bisher auch der südwest- - deutsche Verein, ein Zweigverin des Verbands deutscher Molkereifachleute sein. Landesökonomierat Dr. Teich ert- Wangen i. A. hielt einen Vortrag über das ThemaFor­schung und Praxis in der Milchwirtschaft". DrN Schluß der. Versammlung bildete der Kassen- und Rechenschastsbenchi- d«» Geschäftsführers.

Reutlingen. 17. Juni. Tagung der kaufmän­nischer Vereine. Auf der 53. Verbandstagung der kaufmännischen Vereine von Württemberg, Baden und der Pfalz wurde am Sonnhag eine Entschließung angenommen., in der es u. a. heißt: Der Verband erwartet oo^ den zu« ständigen Stellen, daß auch die paritätischen Orgättyattonen künftig wieder mehr bei der Beratung von Wirtschaftsfragen Augezogen werden, da sie gerade durch ihre ausreichende Tätigkeit im besonderen berufen sind, an dem Wiederauf­bau der so sehr darniederliegenden deutschen Wirtschaft mit», zuwirken. Die nächstjährige Tagung findet inBiberaap statt.

Textilarbeiterverbandstag. Am Montag vormittag wurde im Hauptsaal des HöhenrestaurantsSchönblick" der Ter- tilarbeiterverbandstag vom Nerbandsvorsitzenden Schra- der-Berlin eröffnet. Der derzeitige englische Kriegs­minister Tom Shaw überbrachte als Sekretär der Inter­nationale die Grüße der organisierten Textilarbeiter mw England, Frankreich, Holland, Oesterreich, Schweden, Däne­mark, Polen, der Schweiz und der Tschechoslowakei. In seinem Geschäftsbericht über die Tätigkeit des Borstandes streifte Schräder die Entwicklung des Verbandes in der Berichtsperiode. Im verflossenen Jahre hatten nur zwei Drittel der Mitglieder die Möglichkeit, voll br-chäst'gt zu sein. Der Textilarbeiterverband hat in der Geschäftsperiode insgesamt 53 Kommunisten ausgeschlossen. Die Tarife und Löhne in der Textilindustrie behandelte das Vorstandsmit­glied F e i n h a l s-Berlin In der verflossenen Berichts- Periode, also in drei Jahren, führte der Verband 13? An- 'riffsstreiks und 49 Abwehrstreiks. Das Gesamtergebnis öetrug 228 Streiks und Aussperrungen mit 268 343 Be­teiligten und 6133 462 verlorenen Arbeitstagen.

Stuttgart, den 18. Juni 1930.

Da» Lannstakter Volksfest findet Heuer vom 26. bis 30. September je einschließlich statt. Es ist zugleich das Landw. Hauptfest mit dem 27. September als Haupttag.

Die württembergischen Ieikungsverleger in Bayern. Am Samstag nachmittag traf in München eine Reisegesellschaft ^r württ. Zeitungsverleger von 150 Personen ein. Die Gäste wurden am Bahnhof von bayerischen Kollegen be- arüßt, machten eine Rundfahrt durch die Stadt und folgten tmer Einladung des Vereins Bayrischer Zeitungsverleger zu einem gemütlichen Abenbschoppen mit Maibock i-s Hof. bräuhaur. Am Sonntag wurde bei herrlichem Wetter in vostautos eine Fahrt ins bayerische Hochland über: den Kochelse« und Walchensee nach Mittenwald, Gärmisch und Oberammergau unternommen. Von hier gings nach Mim- chen zurück, wobei noch am Starnbergersee Rast gemacht wurde.

Zum Bundestag des Reichsbunds der Zivildienstberech- klgten. Der Reichsbund der Zivildienstberechtigten (R.d.Z.) hält vom 22. bis 25. Juni seinen Bundestag in den Sälen der Liederhalle in Stuttgart ab. Im R.d.Z ist die Mehrzahl der Kapitulanten der alten Wehrmacht und der ausgeschie- denen Soldaten der neuen Wehrmacht, sowie die mit Poli­zeiversorgungsschein aus den Schutzpolizeien der Länder

-lusgeschiedenen organisiert. Der Bund zählt 130 000 Mit- glieder. Die Zivilversorgung ist die Voraussetzung für einen guten und ausreichenden Ersatz für die Reichswehr und Polizei und daher im staatlichen Interesse notwendig. Es erhebt sich die Frage, ob es möglich ist, sämtliche Verlor- gungs-Anwärter in Beamtenstellen zu überführen. Diese Frage ist zu bejahen, weil nach amtlichen Erhebungen jähr­lich rund 3540 000 Beamtenstellen derjenigen Gruppen im gesamten Deutschen Reich (also bei den Reichs-, Staats­und Gemeindebehörden) frei werden, die den Versorgungs- Anwärtern Vorbehalten sind. Mit Anstellungsberechtiäung gelangen in Normaljahren, also etwa vom Jahr 1932 ab zum Ausscheiden rund 80009000 Versorgungs-Anwärter.

ep Allgemeines Kirchenopfer für Bernloch. Auf An­ordnung des Oberkirchenrats ist das Opfer vom 4 Sonn­tag nach dem Dreieinigkeitsfest am 13 Juli für den Kirchen­bau in Bernloch bestimmt worden. Die dortige Kirche ist in der Nacht vom 20. auf 21. Juli 1929 abgebrannt. Der Wiederaufbau stellt an die 500 Seelen zählende, rein land­wirtschaftliche Gemeinde große finanzielle Anforderungen, zumal die Vrandentschädigungssumme verhältnismäßig klein ist und eine dringend notwendige Verlegung des Turms die Kosten erhöht.

Ein hinterlistiger Mörder begnadigt. Durch rechtskräf­tiges Urteil des Schwurgerichts Ravensburg vom 26. Febr. 1930 ist der Dienstknecht Josef Heinrich von 'Untermetten­bach, Bez.Amts Pfaffenhofen (Bayern), wegen hinterlistige'-'. Ermordung des Mechanikers Josef Becherer von Frauen-* zell (Bayern) zum Tode verurteilt worden. Der Herr Staats. Präsident hat im Weg der Gnade die Todesstrafe in lebens­längliche Zuchthausstrafe umgewandelt.

OitOeukscheZletzre Zeitung"

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"Rezept: zur Hasste -oppelfinrkr kLÜireiE zur Hülste Milch/

Brackenheim, 17. Juni. Schüsse auf den Vater. In Verfolg von Familienzwistigkeiten gab am Samstag abend der 19jährige Walter Lang auf seinen Vater, Mau­rermeister Friedrich Lang, mehrere Schüsse ab. Die Fami­lienmitglieder erklären, daß der Sohn in Notwehr ge­handelt hat. Fr. Lang erl.tt einen Lungenjchuh und wurde ins Bezirkskrankenhaus e>ngeliese-ck. sein Zustand ist ernst.

Hellbronn, 17. Juni. Wortwechsel mit bösem Ende. Am Samstag kam es in der großen Nägelins- gasse hier zwischen zwei jüngeren Arbeitern zu einem Wort­wechsel, in den sich ein hinzukommender 24 Jahre alter Eisendreher einmischte. Der Vater eines Beteiligten kam seinem Sohn zu Hilfe und versetzte dem Eisendreher mit einem schweren Schürhaken einen Schlag auf den Kopf, so daß er einen Schädelbruch davontrug und ins städt. Krankenhaus verbracht werden mußte.

Maulbronn, 17. Juni. Das neue Maulbronner Bezirkskrankenhaus, das normal 52, bei äußerster Belegung 65 bis 70 Betten umfaßt, wurde nach den Plänen des Regierungsbaumeisiers Dr. Döcker in Stuttgart erbaut. Mit dem Bau wurde im Januar 1929 begonnen, am 31. Mai 1930 wurde er in Betrieb genommen, am 17. Juni 1930 wurde er eingeweiht. Das für den Bau von der Stadtgemeinde Maulbronn unentgeltlich zur Verfügung ge­stellte Gelände ist gegen Süden gelagert, mit schönster Aus­sicht auf Stadt, Kloster und auf die Umgebung. Der Bau wurde nach dem Terrassentyp durchgeführt, zwar nicht rein, da nach ärztlichem Urteil nicht alle Zimmer eine vor­gelagerte Terrasse benötigen, doch so, daß rund 75 Prozent der Zimmer eine 2:4 Meter breite Terrasse, aber auch die restlichen Zimmer wenigstens einen unmittelbaren Zugang zur Terrasse haben. Der Bau ist so angeordnet, daß ein Erweiterungsbau, der die Bettenzahl mehr als verdoppeln würde, ohne Schwierigkeit durchgesührt werden kann und zwar als reiner Bettenbau. Die Hauptsorge war, den Kran­kenräumen möglichst viel Luft, Licht und Sonne zuzufüh­ren. Die Kosten des Neubaus samt Anlagen und Einrich­tung betragen rund 760 000 RM-

Gmünd, 17. Juni. Die Siedlungsgesellschaft weiht das 100. Haus. Die Gesellschaftsoersammlung der Gmünder Siedlungsgesellschaft stand im Zeichen des hundertsten Hausbaues. Der Vorsitzende, Gewerbeschulrat Mahrtnger erstattete den Rechenschaftsbericht des Jahrs 1929. Das abgelaufene Geschäftsjahr war das stärkste Bau­jahr, es wurden für rund 500 000 Mark neue Wohnungen erstellt. Anschließend ging es zur Besichtigung der Sied­lungen. An der Gedenktafel des hundertsten Hauses gab Gewerbeschulrat Mahringer einen kurzen Rückblick über die Entwicklung der Siedlungsgesellschaft.

Ein Prozeß wegen Untreue. Ein Groß-Pro- zeß gegen den ehemaligen Leiter der Plüderhausener Ge­nossenschaftsbank, Hermann Bay und fünf Genossen, die der Untreue angeklagt sind, begann vor dem hiesigen Schöf­fengericht. Nicht weniger als 33 Zeugen und ein Sachoer-

ständiger werden dabei sein. Fünf Verteidiger stehen den > Angeklagten zur Seite. Der Prozeß wird voraussichtlich vier bis fünf Tage in Anspruch nehmen.

Eraisheim, 17. Juni. 100 Jahre Crailsheim er Bürgerwache. Unter großer Teilnahme der Bevöl­kerung und in Gegenwart mehrerer auswärtiger Bürger­wehren wurde am Samstag und Sonntag hier das 100- sährige Jubiläum der Crailsheimer Büraerwache gefeiert.

Anwetter und Blitzschlag

Grossenhub OA. Crailsheim, 17. Juni. Ein Wohn­haus und zwei Scheunen abgebrannt. AM Sonntag schlug der Blitz in das Anwesen des Landwirts Binder, so daß das Wohnhaus unh die Scheuer nieder­brannten. Die Feuerwehren von Großenhub, Wälders- hub, Wildenstein und Unterdeufstetten waren hei d/m herr­schenden Wassermangel machtlos. Nach Eintreffen de«., - Crailsheimer Motorspritze konnte von einigen entfernter ge- legenen Seen Wasser entnommen weiden. Bei dem starken Wind entstand gefährliches Flugfeuer, das auf die Scheuer des Landwirts Fuchs übersprang und diese in kurzer Zeit in Asche legte. Erst am Montag konnten die Mehren un­ter Zurücklassung einer Brandwache abrücken.

Riedlingen, 17. Juni. Blitzschlag Großer Brand. Bei dem Gewitter Samstag nacht schlu'g der Blitz in die große neugebaute Scheuer des Schmiedmeisters Ried sowie in das Wohn- und Oekonomiegebäude des Landwirt Albert Herter in Offingen. Beide Gebäude brannten bis auf den Grund nieder. Än totem Inventar konnte nicht vie» geborgen werden. Infolge der ausströmenden Gluthitze hat­ten bereits drei weitere Häuser Feuer gefangen, sie konnten aber alsbald gelöscht werden.

Mooshausen OA. Leutkirch, 17. Juni. Hagel und Blitzschlag. Von Osten her zog ein heftiges Gewitter über Dorf und Markung und brachte wolkenbruchurtigen- Regen und dichten Hagelschlag. Ein Blitzstrahl traf das Transformatorenhaus, zerstörte die Leitungsanlage, zer­trümmerte die Fenster und schlug einen Leitungsdraht zur Erde. Die Lichtleitung wurde unterbrochen.

Ehrensberg OA. Waldsee, 17. Juyi. Blitzschlag. Wäh­rend des schweren Gewitters am Samstag abend schlug ein Blitz in das Transformatorenhaus und zündete: der Oelbe- hälter stand in Hellen Flammen, konnte aber mittels Mini­max-Apparat gelöscht werden. Durch das Abschmelzen der Drähte war Ehrensberg mehrere Stunden ohne Llcht.

Bitz OA. Balingen. 17. Juni. Ein H-aus durch -Blitzschlag niedergebrannt. Bei einem Gewitter --schlug der Blitz in das Wohnhaus des Konrad Beck und zün­dete. Das Haus brannte vollständig- nieder. Die bedrohten Nachbarhäuser konnten gerettet werden.

Ebingen, 17. Juni. Ertrunken. Der 16 I a. Alfred .Gern, Sohn des Samtwebers Gern von hier, ist ir. Jnzich ^ofen beim Baden ertrunken. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden.

' Metzingen OA. Urach, 17. Juni. Drei Personen schwer verletzt. An einem von Reutlingen kommenden Opel-Viersitzer platzte ein Vorderreifen. Der dadurch ins Schleudern gekommene Wagen, indem außer dem Besitzer Holder aus Böhringen noch weitere drei Insassen, dar­unter eine Krankenschwester, Platz genommen hatten, wurde an der letzten Straßensteigung vor dem Kreuzweg nach Sondelsingen, den Abhang hinuntergew^rfen und über­schlug sich. Drei der Insassen wurden schwer verletzt in» Reutlinger Bezirkskrankenhaus eingeliefert. Die Kranken­schwester soll nur eine leichtere Verletzung davongetragen haben.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 18. Juni 1930

Ich hasse die Leute, die nichts bewundern, denn ich habe mein Leben lang damit hingebracht, alles zu bewundern.

Goethe.

Gottesbrot!

Ja, seit jenem letzten Mahle, kurz war es vor seinem Tod,

Da er segnend dort im Saale Jüngern brach das Gottesbrot,

Da er fügt' dazu die Worte Wo ihr immer dieses tuet", wird der Ort zur Himmelspforte niemals meine Liebe ruhet"!

Immer will ich bei euch bleiben, wahrlich, wahrlich ich euch sage", so steht es in kurzen Zeilen,

immer, bis zum End der Tage!"

Seither windet froh der Glaube um dies Eottesbrot sein Lieben,

Kreuzestod, nicht dir zum Raube fiel die Lieb; sie ist geblieben!

Eottesbrot- und Lieb zu ehren schmückt nach alter, frommer Sitte, morgen Kirchen samt Altären;

Gott ist ja in uns'rer Mitte. A. P.

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Eine Brieftaube

ist gestern einem Nagolder Hause zugeflogen. Sie flog ins Zimmer herein, da sie anscheinend sehr hungrig war. Am rechten Fuß trügt sie einen Aluminiumring mit der Aufschrift Belg. 28 Nr. 48 614; und darüber gleichsam zum Schutz sinen grünen Gummiring. Die Taube, die ver Re­daktion geschwind einen Besuch abstattete, ist ein wirklich hübsches Tierchen mit silbergrau und grünlich schillernden Federn u. einem klugen Köpfchen. Wahrscheinlich ist sie bei einem Brieftaubenwettbewerb aufgelassen worden und hat wohl viele Kilometer zurückgelegt.

Die Fahne erhält ein neues Kleid

Ein turmartiges Gerüst erhebt sich seit gestern auf dem Bergfried unseres Schloßberges, bis zur Höhe der Fahnen­spitze reichend. Wie schon mitgeteilt, wird anläßlich der Restaurierung des Turmes auch die Wetterfahne frisch ge­strichen. Ueber die Notwendigkeit dieses Tuns ist wohl kein Wort mehr zu verlieren, da man ja von unten kaum mehr unterscheiden kann, was die Farben-sind. Das ist wohl ein luftiger Aussichtspunkt, oben auf dem Gerüst zu sitzen und hinauszuschauen in die Lande.