Seite 2 Nr. 127

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Dienstag, 3. Juni 1938

Seite 3 Nr. 127

Christliche Gewerkschaftler beim Reichskanzler

Berlin, 2. Juni. Reichskanzler Dr. Brüning empfing gestern Vertreter der christlichen Gewerkschaften aus dem westdeutschen Industriegebiet. Gegenstand der Verhand­lungen war die durch die gegenwärtige Wirtschaftskrise her- vorgerufene Arbeitslosigkeit und ihre Bekämpfung durch Staat und Wirtschaft.

Krupp für Abbau der Selbsttosten

Magdeburg, 2. Juni. Die Firma Friedrich Krupp Gruson-Werk Magdeburg, eines der größten Indu­strieunternehmen Mitteldeutschlands, feierte gestern das 75- sährige Bestehen. Aus diesem Anlaß hatte die Firma für ihre Werksangehörigen in der Stadthalle eine Feier ver­anstaltet. In seiner Festrede kam Herr von Krupp- Bohlen auch vuf die ajlügi« meine wirtschaft­liche Lage zu sprechen, wobei er u. a. ausführte: Ernst und dunkel liegt noch vor uns allen unsere politische, unsere wirtschaftliche Zukunft. Was die Wirtschaftiche Lage heute besonders erschwert und trübe gestaltet, das ist wohl, abgesehen von dem Mangel an Kaufkraft in großen Teilen der Welt, die unverhältnismäßig hohe Lage verdeut­schen Gestehungskosten im Vergleich zu den mit uns im Wettbewerb stehenden Ländern. So sehe ich denn die Möglichkeit einer Besserung auch nur im allmählichen Abbau der Se lb st k o st en und einem dementsprechen­den Abbau der Preise auf der ganzen Linie. Das würde meines Erachtens am ehesten eine Stärkung der Kaufkraft weitester Kreise und zugleich eine Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit nach vielen Richtungen hin bedeuten.

Die üblichen Zusammenstöße

Leipzig. 2. Juni. Letzte Nacht wurden in der Dresdener Straße vier Nationalsozialisten von 15 Kommunisten über­fallen und zwei durch Messerstiche schwer verletzt. In dem Vorort Lindenau wurden neun Nationalsozialisten von etwa 50 Kommunisten, die Latten und ein Seitengewehr bei sich führten, überfallen. Zwei Nationalsozialisten mußten schwer verletzt ins Krankenhaus verbracht werden.

Eine deutsche Antwort an die Tschechen

Eger, 2. Juni. Auf den gestrigen Sonntag hatten 5000 tschechisch-politische Turner (Sokols) einenTag" in Eger, der kerndeutschen ehemaligen Reichsstadt, veranstaltet, was natürlich nur eine Herausforderung der Deutschen war. Die deutsche Bevölkerung hat ihnen aber die Antwort darauf gegeben. Sämtliche 15 Vereine und viele sonstige Einwohner machten Ausflüge in die Umgebung, die Ber- kaufsläden, die Fensterläden und die Haustüren wurden geschlossen. Eger, das 32 000 Einwohner, darunter nur wenige hundert Tschechen, zählt, war am Sonntag eine tote Staidt.

Am 21. Oktober 1926, dem Tag der Verpsänduna des Egerlandes, durch Kaiser Ludwig von Bayern an Johann von Böhmen (seitdem gehört Eger zu Böhmen), veranstal­tete die deutsche Bevölkerung eine Trauerfeier. Einige tau­send Sokols zogen aber nach Eger, um ein Freudenfest im Schützenhaus zu begehen. Die Deutschen nahmen aber zu­vor alle Türen und Fenster im Schützenhaus weg, so daß die Tschechen unverrichteter Sache wieder abziehen müßten, nachdem tschechische Gendarmen die Stadt und die Umge-

vung oyne Ertcka nach den versteckten Fenstern abgesuchl hatten.

Ungarische Prolestveranstaltungen gegen den Vertrag von Trianon

Budapest, 2. Juni. Anläßlich des 10. Jahrestags der Unterzeichnung des Friedensvertrags von Trianon ver­anstaltete die Revisionsliga auf dem Budapests! Freiheits- plah eine Volksversammlung, an der eine ungeheure Menschenmenge teilnahm. Es wurde ein Ent­schließung angenommen, in der die Regierung zu einer ent­schiedenen Revisionspoliiik aufgefordert wird. Der ehe­malige Abgeordnete Tibor Eckhardt erklärte, Ungarn könne sich mner Vereinigung der europäischen Staaken («All- europa") nur dann anschließen, wenn die ihm widerfahrenen Ungerechtigkeiten wieder gutgemachk würden. In allen größeren Städten Ungarns wurden ähnliche Versammlungen abgehalten. Und Deutschland?

Die Räumung

Pari». 2. Juni. 10 Offiziere und 40 Unteroffiziere und 180 Mann mit 18 Flugzeugen, die bisher den Besatzungs­truppen in Mainz zugeteilt waren, sind auf dem Flugplatz in Tours, der ihre neue Garnison darstellt, angekommen und dem 31. Fliegerregiment zugeteilt worden.

Der Kampf auf Malta

Mailand, 2. Juni. DerGazetta del Popolo" wird aus Malta gemeldet, Lord Strickland habe dem Bischof Caruana für dessen Glückwünsche nach dem Anschlag persön­lich danken wollen, der Bischof habe es aber abgelehnt, den Ministerpräsidenten zu empfangen. Auch die Bewilligung zu einem Tedeum für die Errettung Stricklands aus Lebens­gefahr, das in der Kirche San Giovanni sein sollte, habe der Bischof verweigert. Aus Aeußerungen des Bischofs gebt hervor, daß die kirchlichen Behörden im Kampf gegen Lord Strickland nicht nachgeben, sondern unnachgiebig dessen Ent­fernung fordern werden.

Die englischeVersöhnungspolikik" in Indien

London, 2. Juni. Aus Simla wird gemeldet: Gandhi hat aus dem Gefängnis einen Brief an den Vizekönig ge­schrieben, in dem er die Gewalttätigkeiten bedauert, die aus seinen Feldzug des zivilen Ungehorsams gefolgt seien. Gandhi lehnt alle Verantwortung dafür ab; seine Anhänger seien entschlossen, an dem Grundsatz des passiven Wider­standes festzuhalten. Das Schreiben Gandhis wird nicht beantwortet. Die britischen Behörden sind entschlossen, sich in schriftliche oder mündliche Verhandlungen mit den indi­schen Führern nicht einzulassen, bis die Bewegung des zivilen Ungehorsams beendet ist. Der Berichterstatter be­merkt, die ernsteste Erscheinung in dem Kampf sei die wachsende Bitterkeit gegen Europäer, sowie dis Verschärfung des Boykotts gegen englische Waren

Am Sonntag unternahmen etwa 15 000 Freiwillige einen Sturm auf das Salzlager von Wadala. Die 800 Polizisten konnten nicht verhindern, daß einige Salzpfannen gestürmt und das Salz mitgenommen wurde, womit das Salzmonopol durchbrochen war. Ueber 100 Hindus wurden verwundet. Als die zu Luise gesandten Truppen in Wada ankamen, war der Angriff beendet.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 3. Juni 1930. Nicht auf's Sehen kommt es an, sondern auf's Er­blicken,

Der Brachmond

Der sechste Monat im Jahr, dessen Bezeichnung Juni «m römischen Kalender nach der Göttin Juno entlehnt, ührt im deutschen Kalender verschiedene Namen. Som­mermonat heißt er, weil in ihm mit dem Eintri tt, d er sonne in das Tierkreiszeichen des Krebses der Sommer »eginnt. Nach der Königin der Blumen, deren Blütenzeit etzt ansetzt, wird er Rosenmond genannt. Karl der Sroße wählte die Bezeichnung ..Brachmond" oder -Brächet", da bei der Dreifelderwirtschaft die Brachfelder «arbeitet werden. In Süd- und Westdeutschland heißt er aft Rücksicht ans die m der zweiten Hälft« des Monats be- tunend« Heuernte vielfach der Heumonat. Nach einem «ssen «nid kühlen Mai, der den Landmann zufriedengestellt «t. ist das Jahr aus seinem Höhepunkt angelangt. Der vereinigt di« Reize des Mai, das Grünen, Blühen oit der Reif« des Sommers, der zur Ernte ruft. Uralte Aanernregeln stellen an den Monat besondere Anforderun­gen:Auf den Juni kommt es an, Ob die Ernte soll be­

stach dem Hundertjährigen Kalender ist es vom 2. bis 4. Juni empfindlich kalt und rauh, den 5. reg- nertzch, den 6. naßkalt, vom 7. bis 9. warmer Regen mit Sonnenschein vermischt, vom 10. bis 24. mittelmäßig, den 2Y, regnerisch, den 28. prächtiges Wetter und am 30, trüb.

Der Bauer steht vor seinem Feld Und zieht die Stirne kraus in Falten:

,Jch Hab' den Acker wohl bestellt,

Achs reine Aussaat streng gehalten,

Nun seh' mir eins das Unkraut an!

' Das hat der böse Feind getan."

Da kommt sein Knabe hoch beglückt.

Mit bunten Blumen reich beladen;

Im Felde hat er sie gepflückt,

Kornblumen sind es, Mohn und Raden.

Er jauchzt:Sieh, Vater, nur die Pracht!

Die hat der liebe Gott gemacht."

Julius Sturm.

Jagd und Fischerei im Juni

Hoch-, Dam-, Gams- und Rehwild beenden ihre D-r- färbung und ihre normale Setzzeit. Das Geweih der Hirsche reist heran. Auf hohenzollerischem Gebiet dürfen Reh- und Damhirsche bereits erlegt werben. In sämtlichen deutschen Staaten mit Ausnahe Sachsens ist, wie derDeutsche Jäger", München, mitteilt, der Rehbock in diesem Monat, in den beiden Mecklenburg, sowie in Thüringen erst vom 16. ab frei, beainnt aber von der Mitte des Monats ab. namentlich

da, wodie Lage und das Wachstum der Getreidefelder sein Auswechseln begünstigen, heimlich zu werden. Sämtliche Wald- und Feldhühner sowie die Fasanen brüten. Dis Gelege pflegen in der Regel im Lauf des Monats auszufal­len. Wildtauben und das auf den Mösern brütende Feder­wild haben in Bayern und Preußen, die elfteren in Würt­temberg und Lübeck bereits Schußzeit, von der aber mit Rücksicht auf die zweiten Bruten möglichst wenig Gebrauch gemocht werden sollte, zumal auch die jungen ersten Bruten meist noch nicht voll entwickelt, somit noch nicht schußreif sind. Möglichste Ruhe im Revier ist dauernd anzustreben Hunde und Katzen, die besonders dem Jungwild schädlich werden können, sind mit allen Mitteln fern und Krähen und Elstern möglichst kurz zu halten. Die Schütten für Fasanen müssen auch jetzt zeitweise, wenn auch nur mit Häcksel, Kaff usw. beschickt werden. Aesche, Forelle, Re­genbogenforelle und Bachsarbling haben beste Fangzeit. Barbe, Blei, Karpfen und Waller laichen. Dagegen können Aitel, Barsch und Schied gefangen werden. Huchen gehen in kleinen Gewässern an die Fliege. Beim Fangen von Krebsen ist wegen der Junge tragenden Weibchen Vorsicht geboten. ^

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Bom Rathaus

Tagesordnung für die öffenkl. Sitzung des Gemeinderats am Mittwoch, den 4. Juni, nachm. 8 Ahr:

1. Einführung der Trichinenschau,

2. Ortspolizeil. Vorschrift über die Bekämpfung der Distel im Feldbau,

3. Festsetzung der Schotterpreise in Steinbruch Mittlerbergle,

4. Sonstiges.

Ausflug des Gemeinderats Nagold

Der Gemeinderat Nagold hat letzten Samstag nach 16jähr. Pause wieder einen gemeinsamen Ausflug mit dem Kraft-Om­nibus der Firma Benz L Koch gemacht. Er galt den Städten Backnang und Marbach als Erwiderung auf die lehtjähr. Be­suche der dortigen Gemeinderäte in Nagold. Unter freundlicher Führung der Stadtvertreter und Betriebsleiter wurde in Back­nang die Maschinenfabrik Kaelble und die Lederwerke Käs und in Marbach das Schillermuseum (in dem wir zur großen Freude auch Schriften und das Lichtbild unseres -j- Landsman­nes Rektor Kläger in Hedelfingen ausgestellt sahen), Schillers Geburtshaus und die neu renovierte altertümliche Alexander­kirche, sowie eine Mardacher Siedlung des Bau- und Spar­vereins Kornwestheim besichtigt. Schließlich benützte man auf dem Rückweg in Stuttgart die Gelegenheit, die Ausstellung .Die Straße" auf dem Cannstatter Wasen zu besuchen. Wohl­befriedigt über das Gesehene und Gehörte und über den schö­nen Verlauf des Ausflugs kehrten die Stadtoiiter wieder in die Heimat zurück.

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Haiterbach, 3. Juni. Konzertabend. Im Gasthaus z. Hirsch veranstaltete vor kurzem die bekannte Wiener Lie­dersängerin Frau Stoll-Sallmayer mit ihrem Sohn

einen gut besuchten Konzertabend. Das dezente und doch unterhaltende Programm bot reichen Genuß. Schöne Zit­hervorträge, die von trefflicher Schulung zeugten, altdeut- kche Lieder ernsten und heiteren Inhalts, Wiener-, Ko- schatlieder u. a. im Duett gesungen, humoristische Einla- gen wieDer Dalgete Vua", in der Mimik vortrefflich dargestellt Schuhplattler und dergl. wechselten in bunter ^olge Auch die Schüler, die gestern nachmittag einen Teil des Programms zu hören bekamen, zollten begeistert Beifall. Dasedle Sängerpaar" hat es verstanden, den Zuhörern einige recht frohe genußreiche Stunden zu be­reiten.

Wildberg, 3. Juni. Vortrag Kurth. Am 28. Mai sprach in gut besuchter Versammlung Herr Hans Kurth München, über das ThemaWas will Ludendorff?". Der Redner zog in Behandlung dieses Themas eine Paral­lele zwischen Dr. Martin Luther und Ernst Luden­dorff. Dabei wies er darauf hin, wie der Kampf Lut­hers ein Dreifacher war und derjenige Ludendorffs es heute auch ist. So kämpfte der große Wittenberger eben nicht nur gegen die Machtansprüche und Korruption Roms, sondern auch noch gegen zwei andere Mächte sei­ner Zeit, wovon uns allerdings, wie der Redner aus­führte, mit keinem Sterbenswort Erwähnung getan wird. Dementsprechend wird dem deutschen Volke verborgen, daß Luther schon in den Akten der Augsburger Konfession die Rosenkreuzer, die Geheimbündler, die Freimaurer, aus der evangelischen Kirche für ausge­schlossen erklärt hat. Herr Kurth führte dann weiter aus, mit welch negativem Erfolg Luther diese Forderung er­hoben hat, indem heute die evangelische Geistlichkeit über­all mit Freimaurern durchsetzt ist, so nannte der Redner u. a. den Freimaurer Pastor Habicht,Nationalgroß- msister der großen National-Mutterloge", der auch Stre- semann als Freimaurer angehört hat. Den Grund für diese Verkehrung des Willens Luthers glaubte der Re­ferent darin erblicken zu muffen, daß, wie die berühmte Kölner Urkunde", die Frau Ludendorff in ihrem BuchDer Ungesühnte Frevel an Luther, Lefsing, Mo­zart und Schiller" im Bilde wiedergibt, nachweist, Philipp Melanchthon, Rosenkreuzer geblieben ist. Alsdann führte der Redner aus, daß der dritte Kampf Luthers sich ge­gen das Judentum gerichtet hat, und daß der Reforma­tor an seinem Lebensabend noch einige Bücher gegen das Judentum geschrieben habe, so das BuchVon Len Juden und ihren Lügen". In diesem Zusammenhang machte der Redner auch sehr beachtliche Ausführungen über die letz­ten Lebenstage Luthers, wie sie aus den Briefen Luthers an seine Frau ihre Beleuchtung finden. Zusammenfas­send meinte der Redner, daß der Kamps Luthers ebenso wie der Ludendorffs gerichtet war gegen Rom, die Frei­maurerei und das Judentum, und daß in diesem Sinne somit Ludendorff kein Verneiner Luthers ist, sondern der­jenige, der Luthers Ringen dort bewußt weiterführt, wo es der große Mönch hat einstellen müssen. In einem spä­teren Vortrag will Herr Kurth sprechen über den deut­schen Eottglauben und darüber, was Ludendorff darun­ter versteht. Nach dem Vortrag wurden noch sehr inter­essante Fragen gestellt und vom Redner beantwortet.

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Unterjettingkn, I.Juni. Sängerbefuch Das Himmelfahrtsfest hatte der Gesangverein Westernbach bei Oehrinqen benützt, um einen Ausflug zu machen. Die Fahrt ging zuerst nach Wildbad, dann Wildberg, der Heimat der Dirigentenfamilie, und darin hieher. Der Besuch galt in erster Linie unsrer Familie Dongus. aber auch dem Gesangverein. Der hiesige Verein hatte sich vollzählig ein- gefunden. Verschiedene Lieder wurden abwechselnd gesungen, gber auch einige gemeinsam unter Leitung des Herrn Dongus. Vorstand Fritz Haag begrüßte die Gäste herzlich. Der Westernbacher Vor­stand Herr Bart dankte für die freundliche Aufnahme, er verhehlte auch nicht zu sagen, daß sein Verein nicht gerade erbaut war, alS wir uns energisch um Herrn Dongus bemühten, ihn auf die hiesige Stelle zu bringen; gute Sängerfreundschaft wollen wir aber trotzgem halten. Nur zu rasch schlug die Scheidestunde. Sehr wohltuend wirkte das männliche Betragen der Gäste, das ihrem Namen Männergesangverein alle Ehre machte.

Herrenberg, 3. Juni. Feldbereinigung IV aus Markung Oeschelbronn. Am Freitag, den 20. Juni, vormittags 9 Uhr, findet die Besitzstands- und Einschätzungstagfahrt über die in Ausführung begriffene Feldbereinigung IV auf dem Rathause in Oeschelbronn statt. Hiezu werden alle beteiligten Güterbesitzer eingeladen.

Calw, 2. Juni. Stadtvorstand im Nebenamt, Die Amtsversammlung Calw erteilte auf Antrag oes Bs» zirksrats Verwaltungsaktuar Müller in Neubulach di« Genehmigung zur Uebernahme der dortigen Stadtvorstand»« stelle als Nebenamt.

Aus aller Welt

Graf von Posadowsky 85 Jahre alt.

Am 3. Juni vollendet der frühere kaiserliche Staats­sekretär Graf von Posadowsky-Wehner sein 85. Lebens­jahr. Posadowsky ist bekanntlich der Vater der deutschen Sozialpolitik, und sein Name wird mit dieser Großtat des deutschen Kaiserreiches dauernd verbunden bleiben. Von 1893 bis 1897 war er Staatssekretär des Reichsschatzamts und Mitglied des Vundesrats, von 1897 bis 1907 Staats­sekretär des Reichsamts des Innern, Stellvertreter des Reichskanzlers, stellvertretender Vorsitzender des Bundes­rats und Preuß. Staatsminister. 1907 schied er aus dem Reichs- und Staatsdienst aus und lebt seitdem als De­chant des Domstifts in Naumburg a. Saale. Von 1912 bis 1918 war er Reichstagsabgeordneter und nach der Revo­lution Mitglied der Verfassungsgebenden Nationalver­sammlung und zwar als Fraktionsvorsitzender der Deutschnationalen Volkspartei. Das Ueberwuchern der wirtschaftlichen Sonderintereffen über die Staatspolitik veranlagte ihn, aus dem politischen Leben auszuscheiden. Die verhängnisvolle Jnflationspolitik, deren staats- und kuliurzerstörende Wirkungen er mit klarem Blick erkannte, rief ihn wieder zum politischen Kampfe zurück. Er stellte sich mit an die Spitze des Sparerbundes im Kampfe um eine gerechte Aufwertung und trat 1926 der Volksrecht- Partei bei, die er nun seit dem 20. Mai 1928 im Preuß. Landtag vertritt. Selten wird ein Alterspräsident sich wie Posadowsky das jugendliche Feuer im Kampfe ge­wahrt haben und es wird kein Beispiel in der Geschichte geben, wo ein Staatsmann in diesem Alter mit so starker

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zu Euch ruff Wölla Helsa ond a weng Wißt doch rr teilte Freid En der gegai 's ischt jo ar muraß m'r r wo dui Jdea Send scheint' oder en ons Horchet Sän Wenn es wc Gelt, dös Mir, mir wi 's Volkskleir en mei Han Blau wor el Eure Fahne en dui Sän< ond d'rzu n> Weiß ischt h jedes Tadele of dem schön 's erschtmol 's schtoht a ziehet viel d oinig wüllt (Koin'r fühl Weitr hoißt sei dui Losu Gelt, so sieh Wie a Ken! trait ma se.