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ärztliche und eine soziale Frage". Von großer Wichtigkeit lei. daß bei Infektionen des Zahnmarks die Behandlung möglichst frühzeitig einsetze. Anschließend fand die erste wissenschaftliche Sitzung statt. Zu dem Hauptthema: Möglichkeiten und Grenzen der Zahnerhaltung bei Pulpa­erkrankungen und ihre Folgen" waren Hauptreferenten Professor Dr. Rosenow von den Mayo-Jnstituten der Universität Rochester, Minnesota, (U.S.A.) und Universitäts- Professor Dr. Euler-Breslau. Ferner sprachen Professor Dr. Pe cke r t-Tübingen über Heilbehandlung, wobei er aus­führte, daß oft der Entschluß zur Zahnentfernung sach­gemäßer und klüger sei als eine Wurzelbehandlung, Dr. O. Müller-Basel überBesondere konservativ« Behand­lungsmethoden" und Dr. Waßmund - Berlin überChi-

Nagolder TagblattDer EeseÜschafter"

rurgische Behandlungsmethode". Weiter Vorträge Hielien überWurzelbehandlung" Dr. T re b i t s ch - Wien, Dr. Weil-Fürth, Dr. P r a e g e r - Tübingen, Dr. Rey- mann- Frankfurt a. M. und Dr. Spanier- Karlsruhe.

Am zweiten Verhandlungstag (Freitag) des 67. Zahn- ärzte-Kongresses wurden zahlreiche Vorträge gehalten. Es sprachen Dr. E b b e r s - Nordhorn, Dr. F e i l e r - Frank­furt, Dr. Eugen Flohr - Berlin, Dr. R. Müller- Mün­ster, Dr. A dr i o n - Berlin, Dr. Krauß-Stuttgart, Dr. Hans Pflüger- Hamburg. Dr. Abraham- Berlin, Dr. W a ß m u n d - Berlin, Dr. J i rk a-Saaz, Dr. Leopold Sofer-Wien, Dr. Münch-Würzburg und Dr. Wan­nenmacher- Tübingen.

Montag, 2. Juni 193V

Bösingen. Seit 1908 führt Schultheiß Broß das Orts­vorsteheramt in Bösingen. Daß seine Börger mit ihm, dessen Amtszeit nun abläuft, voll zufrieden sind, haben sie bei der Wahlhandlung am I. Juni bewiesen. Von 302 Wahlberechtig­ten kamen trotz Abhaltung durch das Sängerfest in Walddorf immerhin noch 40°/o zur U'ne. Schultheiß Broß vereinigte alle 120 gültig abgegebenen Stimmen auf sich. Er ist damit ein­mütig wiedergewählt.

Jselshausen. 1 . Juni. Pferde-Ausflug. Als am Freitag Abend ein hiesiger Bürger zum Fenster hinausschaute, sah er beim Nachbar drüben im I. Stock das Pserd zum Fenster hinaussehen. Das Tier war anscheinend im Stalle los geworden und unternahm einen Ausflug die 2 Treppen hinauf, um sich seine gewohnte Um­gebung einmal von oben zu beschauen. Vielleicht dachte es auch an die Habersäcke auf der Bühne, und weil gerade niemand zu Hause war, so hinderte es niemand an seinem Rundgang. Zwei alte Kavalleristen, die gerade in der Nähe waren, brachten bann das Tier im Krebsgang wieder an seinen Platz zurück.

Iselshausen, 2. Juni. Blitzschlag. Bei einem Gewitter am Samstag Abend zwischen */g9 und 9 Uhr, das nur ganz wenige elektrische Entladungen hatte, schlug der Blitz in einen der beim Schulhaus stehenden Kastanienbäume. Ein Starenhaus, das sich auf dem Baum befand, wurde vollständig zertrümmert. Der Baum hat einen Riß bis auf den Boden herunter.

Walddorf, 2. Juni. Sängerfest. Trotz des Bezirks­kriegertages in Güitlingen, des Sängerfests in Nebringen und des etwas zweifelhaften Wetters war unser gestriges Sänger­fest aus dem ganzen Bezirk gut besucht. Schön geschmückt em­pfing der Ort seine Sangesfreunde, die Bevölkerung hatte alles getan, einen genußreichen Tag zu schaffen Das Bankett am Samstag Abend und die Hauptveranstaltung am gestrigen Sonntag, beide verliefen zur vollsten Zufriedenheit von Gästen und Gastgebern. Wir werden in unserer morgigen Ausgabe eingehend darüber zu berichten wissen.

Altensteig, 1. Juni. Gemeinderatssitzung am 28. Mai. Die Wahlzeit der Mitglieder des Bezirksfchulgemeinderats zum Gewerbeschuloerband Altensteig ist abgelaufen. Die bisherigen Mitglieder Gemeinderat Ackermann, Bäßler und Zimmecmann werden einstimmig wiedergewählt. Die d-utsch- amerikanische Petroleums-Gesellschaft Mannheim beabsichtigt, vor der Scheuer des Gastwirts Kappler z. grünen Raum eine Dapolinpumpanlage zu errichten. Zu dem Gesuch hat sich der Gemeinderat zu äußern. Er befürchtet die Behinderung bezw. die Gefährdung des Verkehrs vor dem Gasth. z. grünen Baum durch die Tanksäule und das Tanken r>er Fahrzeuge und kann daher das Gesuch dem Oberamt gegenüber nicht be-- fürworten. Zu dem Gesuch der Frau Waldhornwirt Wwe. Kühnle in Berneck um Erlaubnis zum Wirtschaften bei dem von ihr geplanten Schwimmbad beim Bernecker Bahnhof wird eine Aeußerung in besürmoitendem Sinne abgegeben. Auf 2t. d. Alts, war der Rest des Stammholzes aus dem heuri­gen Nutzungsjahr ausgeboten. Die Höchstpreise bewegen sich für das Holz aus dem Hagwald zwischen 82°/<> und 92,5°/«. Auf das Holz aus Priemen, Hochdorferwald und Birken hat nur die Einkaufsgenossenschaft geboten und zwar 76°/o mit der Bedingung der ungeteilten Abgabe und Verzinsung nach dem jeweiligen Reichsbankdiskont. Da dieses letztere Gebot den ganzen Verkauf unbefriedigend gestaltete, wurde nochmals ver­handelt, mit dem Ergebnis, daß die Holzeinkaufsgenossenschaft ihre Gebote soweit erhöhte, daß sich bei der ungeteilten Abgabe an dieselbe gegenüber der" durchgehenden Berücksichtigung der Höchstgebote noch ein Ausfall von 768.07 3LF ergibt. Da bei Nichlberücksichtigung des Gebots der Holzeinkaufsgenossenschaft ein großer Teil des Holzes unverkauft geblieben wäre, sah sich der GRat. gezwungen, trotz dem obengenannten Ausfall, das ganze Holz der Einkaufsgenossenschaft um ihr Nachgebot zuzuschlagen. Nach einer Mitteilung der Stadtpflege sind wieder einige Mieter von städtischen Wohnungen erheblich mit der Zahlung der Miete rückständig. Dem Höchstschuldner soll der noch freistehende, Eisenbahnwohnwagen als Wohnung zugewiesen werden. Stadtpflegediener Maier wurde von der Firma Südd. Plaka» tierungs- und Reklamebüro Stuttgart mit der Ausführung des Plakatanschlägs in hiesiger Stadt beauftragt. Der Gemeinde­rat hat gegen die Uebernohms nichts einmwenden.

Ettmannsweiler, 2. Juni. Brandfall. Gegen 3 Uhr nachm, sing am gestrigen Sonntag das Nebengebäude des Gasthauses z. Hirsch, das dem vorgestern wieder gewählten Herrn Schultheißen Kübler gehört, an zu brennen und wurde hierdurch niedergelegt. Das Gebäude barg insbe­sondere landw. Maschinen etc. Von den zwei darin unter­gebrachten Schweinen und dem Geflügel konnte nur das eine Schwein noch herausgeholt werden, während die an­deren Tiere im Rauche erstickten. Der Schaden soll durch Versicherung gedeckt sein. Wie der Brand entstand, ist bisher noch nicht geklärt. Dadurch, daß das Gebäude, ab­seits stand und es windstill war, wurden andere Baulich­leiten nicht gefährdet.

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Ltedelsberg, 1. Juni. Blitzschlag. Während des schweren Ge­witters, das Freitag abend über unsere Markung zog. schlug um V, 9 Uhr ein starker Strahl in das Gebäude des Landwirts Georg Schroth, glücklicherweise ohne zu zünden. Der Blitz zerriß Balken und Bretter. Wie durch ein Wunder blieben der Besitzer und sein Knecht, die hart »eben der Einschlagsstelle das Wasser ableiten wollten, vor größerem Schaden verschont: beide erholten sich langsam von den Erschütterungen. Der Hund wurde etwa 10 Meter von der Einschlagsstelle entfernt tot aufgesunden.

Unterjesingen OA. Herrenberg, 1. Juni. Schreckliche- Unwetter. Das schreckliche Unwetter am Freitag abend richtete besonders über Unterjesingen schweren Schaden an. Der wolkenbruchartige Regen drang in Keller und Scheu­nen und riß eine Masse von den Berghängen mit. Die Hagel­körner erreichten teilweise eine Größe von Hühnereiern- Die Verheerung ist schauderhaft. Die Hopfen haben alle Triebfpitzen verloren. Den Bäumen wurden Rest« <wgeschla­gen. Der östliche Hang der Weinberge wurde förmlich zusam- menaedrolcken.

Letzte Nachrichten

Eine neue Note der Sowjetregierung an Polen.

Moskau, 1. Juni. Der Sowjetgesandte in Polen, An- tonow Owssejenko, hat im Aufträge seiner Regierung in der Angelegenheit des am 26. April entdeckten Attentats­versuchs auf das Eesandschaftsgebäude der Sowjetunion in Warschau der polnischen Regierung eine neue Note überreicht.

Stadtrat Pusch gestorben.

Berlin, 2. Juni. Der in dem bekannten Erundstücks- standal verwickelte frühere Berliner Stadtrat P. Busch ist gestern nachmittag im Moabiter Krankenhaus an den Folgen einer allgemeinen Nierenvereiterung gestorben. Sein Tod kam, wie der Montag berichtet, für die behan­delnden Aerzte, die die Verschlimmerung seines Gesund-

Vom Landeskirchentag

Ueber die Tagung vom 28. April bis 2. Mai ds. Js. dürfte hier noch ein zusammenfassender Ueberblick von Wert sein. Zunächst waren Zuwahlen vorzunehmen für die verstorbenen Abgeordneten Pfarrer Reiff-Mittel­tal und Kommerzienrat Hartenstein-Cannstatt, so­wie für den als Prälat in den Oberkirchenrat berufenen Stadtpsarrer Mayer-List in Stuttgart. Gewählt wur­den Pfarrer S t i e f e n h o f e r-Freudenstadt (Kurhaus Palmenwald), Oberlandesgerichtsrat Nestle -Stuttgart und Stadtpfarrer B u d e r-Stuttgart (Markuskirche).

Im Mittelpunkt der Tagung stand der Entwurf eines landeskirchlichen Haushaltsgesetzes für die Rechnungsjahre 1930 und 1931. In der der Einzelberatung vorausgehen­den allgemeinen Aussprache gab Kirchenpräsident D. Wurm ein umfassendes Bild der gegenwärtigen kirchli­chen Lage, wobei er besonders eine wesentliche Zunahme des Kirchengedankens in den- letzten 10 Jahren feststellte und auf die vorliegenden großen Aufgaben hinwies. In eingehender Weise beschäftigte man sich auch mit dem re­ligiösen Sozialismus, sowie mit der religiösen Erziehung der Jugend.

Bei der Einzelberatung des Haushaltsplans fand das wichtige 4. Kap.Pfarr- und Dekanatstellen" eine sehr . gründliche Behandlung. Es wurde die Notwendigkeit be- ; tont, neben den kleineren Landgemeinden besonders auch j die wachsenden großen Gemeinden und ihre Siedlungen ; genügend mit geistlichen Kräften zu versehen. Der immer ! noch hestehende Mangel an Pfarrern macht es notwendig, j kleinere Pfarreien durch Nachbarpfarrer versehen zu las- ! fen. Am 1. April 1930 waren von 112 erledigten Stellen i 41 durch Nachbarpfarrer und 24 durch Ruhestandsgeistliche bedient. Die wachsende Zahl der Theologiestudenten läßt im Laufe der nächsten 10 Jahre eine Behebung des Pfar­rermangels erhoffen. Jy den Rechnungsjahren 1928 und 1929 sind insgesamt 8 Pfarrstellen, 2 unständige Stellen und eine Evang. Landesjugendstelle neu errichtet worden. Bei den vorliegenden großen Bedürfnissen soll mit der Er­richtung von Kirchenstellen in gleichem Umfang fortgefah­ren werden. In Württemberg beträgt die Zahl der evan­gelischen Pfarrstellen 1192, die der katholischen Kirche 1189, zusammen mit 100 Ordensklerikern 1289. Dabei sind von der württ. Eesamtbevölkerung 66,8 Prozent evange­lisch, 31,2 Proz. katholisch. Es kann demnach dem evang. Vollsten das Recht nicht bestritten werden, in der Ver­mehrung der Kirchenstellen mit den notwendigen Bedürf­nissen einigermaßen Schritt zu halten.

Bei Kap. 5Seminar und Stift" ist im Hinblick auf dis erfreulich wachsende Zahl der Bewerber im Landexa­men die Zahl der Freistellen in den Seminaren von 36 auf 40 erhöht worden, wozu noch 812 weitere Stellen für Eastschüler kommen. Bei diesem Punkt wurde beson­ders auch von der ernsten Aufgabe gesprochen, einerseits durch das Landexamen eine Auslese unter den Bewerbern zu treffen, andrerseits doch auch die sozialen Verhältnisse der Bewerber zu berücksichtigen und in alledem namentlich auf die innere Eignung zum Pfarramt zu achten. Auch im Stift in Tübingen sollen 16 Nichtstiftler gegen ermäs- sigten Kostpreis zum Stiftsessen zugelassen werden, um bedürftigen Theologiestudenten außerhalb des Stiftes eine Beihilfe zu gewähren.

Bei den Kap. 6 und 7Theologische Dienstprüfungen" undFortbildung der Geistlichen" wurde u. a. auch darauf hingewiesen, daß auch für die Schüler von Realschulen und Oberrealschulen der Weg zum theologischen Studium of­fensteht durch die Veranstaltung von Kursen und Ergän­zungsprüfungen in Lateinisch, Griechisch und Hebräisch an der Landesuniversität.

In Kap. 8Kirchenmusikalische Fortbildung" sind die notwendigen Mittel vorgesehen für die kirchliche Orgel­schule, für Fortbildungskurse für Organisten und für Hilfsorganistenkurse. Dankbar wurde dabei anerkannt die wertvolle Tätigkeit der Lehrerorganisten und die staat­liche Zusicherung, daß auch bei Aenderungen in der Aus­bildung der Lehrer für die weitere Pflege der Kirchenmu­sik Sorge getragen wird.

Von den späteren Kapiteln fanden eine eingehende Besprechung noch dasjenige derEvang. Landesjugend­stelle" und das derBeiträge". Zum ersten Punkt wurde aus die große Bedeutung der Inneren Mission hingewie­sen, deren Arbeit dem Staat jährlich Millionenbeträge für die Wohlfahrtspflege erspart und die für die aller­schwersten Fürsorgeaufgaben die dienstbereiten Persönlich­keiten stellt. Unter denBeiträgen" sind die Beihilfen an bedürftige Gemeinden für kirchliche Bauten und zum er­sten Mal auch Beiträge zur Anstellung von Gemeinde- Helfern und Gemeindehelferinnen in besonders belasteten Gemeinden vorgesehen. Auf der Karlshöhe werden Diako­nen für den Dienst als kirchliche Eemeindehelfer und staat­liche Wohlfahrtspflege! ausgebildet. In der Evangelischen Diakonieschule in Stuttgart wurden seit 1924 75 Schüler­innen für den kirchlichen Hilfsdienst ausgebildet, von de­nen 25 in Kirchengemeinden angestellt sind, 21 sonst Ver­wendung gesunden haben. Von den in diesem Jahr ge­prüften Eemeindehelserinnen konnte sofort mehr als die Halste angestellt werden.

Bei dem wichtigen Punkt der Deckungsmittel wurde dankbar anerkannt, daß die Staatsleistungen 1930 gegen bisher sich nicht verändert haben. Das Kap. 18Landes­kirchensteuer" rief eine lebhafte, aber durchaus einmütige Aussprache hervor. Die Landeskirchensteuer ist für die bei­den Rechnungsjahre mit je 3,9 Millionen RM. vorge­sehen; dennoch bleibt ein ungedeckter Bedarf von insge­samt 159 700 RM., für dessen Deckung im Notfall das Betriebskapital vorgesehen ist. Die Landeskirchensteuer wird in derselben Höhe und nach demselben Matzstab rpie bisher erhoben. Eine kleine Veränderung gegenüber bis­her gibt es nur darin, daß zur Vorstufe des Tarifs alle volljährigen Kirchengenoffen, bei denen keine besondere Bedürftigkeit vorliegt, herangezogen werden. Auf der an­dern Seite aber wird die Vorstufe ermäßigt von bisher

1,50 RM. auf 1 RM.; bei Ehepaaren mit gemeinsamem Haushalt beträgt sie 1,50 RM. Da von verschiedenen Sei­ten ausgesprochen wurde, daß angesichts der in diesem Jahre vorgenommenen Senkung der katholischen Kirchen­steuer weithin dasselbe auch von der evangelischen Kir­chensteuer erwartet werde, wurde ausdrücklich darauf hin­gewiesen, daß die evang. Kirche seit Jahren schon eine niedrigere Kirchensteuer erhebt als die katholische Kirche und daß die evang. Kirchensteuer auch jetzt, nach der Sen­kung der katholischen Kirchensteuer, immer noch niedriger ist als die katholische. Eine weitere Senkung der evang. Kirchensteuer ist auch bei der größten Sparsamkeit ange­sichts der lebenswichtigen Aufgaben nicht möglich. Eine Senkung auch nur um 10 Proz. würde einen Ausfall von jährlich 390 000 RM. ergeben. Da etwa 60 Prozent aller Steuerpflichtigen in die Vorstufe und Stufe 13 des Ta­rifs eingereiht sind, würde der für die Landeskirche sehr schwere Ausfall für den einzelnen Steuerpflichtigen die­ser Stufen nur eine Entlastung von 10 bis 30 Pf. im Jahr bringen. Der Landeskirchentag war sich freilich bewußt, daß durch die Landeskirchensteuer den Kirchengenossen Opfer auferlegt werden; von der Notlage der verschiede­nen Stände und Berufe war mehrfach die Rede. Auf der andern Seite wurde auch darauf hingewiesen, daß in Württemberg die Staats- und Gemeindesteuern sich auf 304 Millionen Reichsmark belaufen, während die evan­gelische Kirche mit ihren 3,9 Millionen Landeskirchen­steuer nur 1,28 Proz. der bürgerlichen Steuern erhebt.

Der Entwurf des landeskirchlichen Haushaltsgesetzes wurde vom Landeskirchentag einstimmig angenommen. Ebenso wurde nachher ein Jnitiativgesetzentwurf zur Ab­änderung der Kirchenverfassung mit großer Mehrheit an­genommen. Dadurch wird die Zahl der vom Landeskir­chentag zuzuwählenden Abgeordneten von 4 auf 6 ver­mehrt.

Ms letzter Punkt wurden verschiedene Eingaben an den Landeskirchentag behandelt. Eine Eingabe der Ev. kirchlichen Vereinigung und der Luther. Konferenz betr. den Gebrauch des Katechismus in der kirchlichen Jugend­unterweisung wurde der Oberkirchenbehörde als Sammel­stoff überwiesen. Einer Eingabe von Dr. Daniel-Valin­gen, der Landeskirchentag möge Stellung nehmen.Hegen Trapezvorführungen am fliegenden Fahrzeug und gegen Fallschirmabsprünge, konnte bei voller Anerkennung der guten Absicht ihres Verfassers aus prinzipiellen Gründen nicht Folge gegeben werden; ebenso einer Eingabe von Pfarrer Kappus-Rotenberg betr. im Auslandsdienst verwendete Pfarrer.

So hat diese Tagung des Landeskirchentags wieder ein großes Maß ernster und verantwortungsvoller Arbeit in sich geschlossen. Möge sie unsrer Landeskirche zum Segen dienen! Die Verhandlungen des Landeskirchentags wurden zunächst unterbrochen, bis der Ausschuß für Lehre und Kultus seine Beratungen über den ersten Teil des neuen Kirchenbuchs (Gebete für die Gottesdienste) vorgenommen hat und seine Anträge dem Landeskirchentag vorlegen wird: Man hofft, daß dies Anfang Juli möglich sein werde. Dekan^ Otto.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 2. Juni 1930.

. Nachdenken, das nicht zum Gedenken führt, ist geistiges Wiederkäuen. ' '

Dienstnachrichten

Der Herr Staatspräsident hat eine Lehrstelle an der ev. Volksschule in Altbulach OA. Calw dem Lehrer Richard Hauser in Reutlingen und Baiersbronn OA. Freudenstadt mit Rektorat dem Lehrer Wilhelm Kirn an der Lehrerbildungs­anstalt in Nagold übertragen.

Wetterbeobachtungen im Mai

Monatswärmemittel 11,2°: Höchsttemperatur 28,7» am 30ten, Tiefsttemperatur0,7° am lOten. Sommertage 2, Frosttage 1 mit mäßigem Reif.

Niederschlagsmenge 125,4 mm gefallen an 19 Tagen. Höchste Tagesmenge 18,7 mm, gefallen am 30ten. Beobachtete Gewitter 7. Nebel 7.

Im ganzen war der Monat wohl etwas zu kühl und zu feucht; jedoch weicht er bezüglich der Niederschlagsmenge vom Mai 1927 und 1929 nur ganz wenig ab.

Reichsbahn-Berwaltungs-Sonderziige 3. Kl.

mit 33'/»°/» Fahrpreisermäßigung im Sommer 1930

Wir machen auf die Anzeige des Reichsbahn-Verkehrsamts Stuttgart 1 in der heutigen Nummer aufmerksam: Diese Ver­waltungssonderzüge werden wegen der damit verbundenen Ver­günstigungen alljährlich stark benützt. Der nächste Sonderzug geht von Stuttgart Hbf. nach Köln mit Rheinfahrt (Sonder­dampfer) von Rüdesheim bis Koblenz von Samstag, 14. bis Montag, 16. Juni. Anschluß an den Sonderzug in Stuttgart, Zuffenhausen, Ludwigsburg, Bietigheim, Vaihingen (Enz) Rb., Mühlacker und Maulbronn Hbf. von und nach den abzweigen­den Strecken.

Ortsvorsteherwahleu

Ettmannsweiler. Wegen Beendigung der Wahlzeit des Schultheißen Kübler hatte die Einwohnerschaft der Gemeinde Ettmannsweiler am 31. Mai wieder einmal ihrer Wahlpflicht zu genügen. Von 164 Stimmberechtigten erschienen 126, d. h. rund 77°/o an der Wahlurne. Schultheiß Kübler, der nun bereits seit 1909 das Amt des Ortsvorstehers versteht, wurde mit einer schönen Vertrauenskundgebung von 112 Stimmen wiedergewählt. Auf Landwirt Andreas Roller entfielen 12 Stimmen, die anderen waren zersplittert.

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