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Die Lage in InLF.r

London. 15. Mai. Die. noch nicht verhafteten Mitglieder des Arbeitsausschusses des Allindischen Kongresses, der sich die Swarajistenpartei nennt, hielten in Allahabad eine Be­sprechung ab. in der sie beschlossen, den Feldzug des zivilen Ungehorsams oder passiven Widerstands in verstärktem Maße fortzusetzen. Der Berichterstatter desDaily Herald" in Bombay hatte eine Unterredung mit dem Führer der indischen Liberalen, Tej Sapru, der gemäßigt und eng­landfreundlich ist. Er erklärte, daß der Einfluß der Libe­ralen in Indien praktisch so gut wie nicht vorhanden sei. Die yieisten Anhänger hätten alle Hoffnung aufgegeben, ihre politischen Forderungen auf rein verfassungsmäßiger Grund­lagen zu erreichen, und machen nun mit Gand.si gemeinsame Sache. In den dreißig Jahren seines öffentlichen Lebens, betonte Sapru, habe er niemals einen so starken Haß gegen die britisch« Regierung in Indien erlebt wie heute.

Württemberg

Stuttgart. 15. Mai.

Ankauf des Kaiserhaus durch die Girokasse. Wie die Südd. Ztg. erfährt, haben seitens der Girokasse bzw. der Stadtverwaltung Stuttgart über den Aankauf oder die Mie- tung des Kaiserhaus am Marienplatz oder eines Teiles des großeil Gebäudes Verhandlungen stattgefunden, um dort eine Zweigstelle der Girokasse einzurichten.

Stand der Trichinose. Der Leiter des Stadt. Gesund­heitsamts Stuttgart, Professor Dr. Gastpar, teilt über den Stand der Trichinose folgendes mit: Dem Stadt. Ge­sundheitsamt sind insgesamt 76 Trichinosefälle bekannt ge­worden. Von diesen sind in Stuttgarter Krankenanstalten und von Stuttgarter Aerzten 68 Fälle behandelt worden. Das Gesundheitsamt kann nur über diese 68 Fälle berichten: di« auswärtigen Fälle sind in ihrer Vollzähligkeit nur dem Ministerium des Innern bekannt. Von den 68 Stuttgarter Fällen verliefen neun tödlich. (Drei weitere Todesfälle kamen unter den auswärtigen Trichinosekranken vor). Am 14. Mai befanden sich noch 17 Fälle in ärztlicher Behand­lung. Vog diesen 17 Kranken sind 11 auf dem Weg der Besserung: sechs sind immer noch alskrank" zu bezeich­nen. Die Krankheitserscheinungen bestehen meist noch in Muskelschmerzen, dann aber besonders in Schwächezustän­den der Kreislauforgane. Direkte Lebensgefahr besteht bei keinem dieser Kranken mehr. Aus der ärztlichen Behand­lung als geheilt entlassen sind 32 Patienten; im Erholungs­aufenthalt befinden sich noch zehn. Die Sterblichkeit bei den Stuttgarter Trichinosefällen beträgt rund 13 Prozent. Be­rechnet man die Sterhlichkeitsziffer aller dem Gesundheits­amt bekannt gewordenen Fälle, so ergeben sich 12 auf 76, also rund 16 Prozent. Angesichts dieser hohen Sterblichkeit möchte das Städt. Gesundheitsamt dringend wünschen, daß sowohl im Reich als im Land die Erkenntnis von der Not­wendigkeit der Einführung und Durchführung einer zu­verlässigen Trichinenschau bei allen für Trichinen in Be­tracht kommenden Tieren allgemein wird, daß man ins­besondere das kranke Tier am Ort der Schlachtung erfaßt und nicht erst am Ort des Verbrauchs.

Anfallversicherung in den höheren Schulen. Mit Wirkung vom 1. Mai d. I. hat das Kultministerium einen neuen Ver­trag zur Versicherung der Schüler und Schülerinnen der höheren Schulen gegen Unfälle mit dem Württ. Gemsinde- Versicherungsverein a. G., Sitz in Stuttgart, abgeschlossen. Der Versicherungsschutz erstreckt sich auf alle Anfälle, von de­nen die Schüler und Schülerinnen betroffen werden: auf dem Schulgrundstück, außerhalb des Schulgrundstücks bei Veran­staltungen der Schule, auf dem Weg vom und zum Schul­grundstück bzw. von und zu den Veranstaltungen der Schule, gleichviel, ob und welche Beförderungsmittel benützt werden, während des Aufenthalts in Land- oder Schülerheimen, ein­schließlich des Reisewegs. Der Versicherung unterliegen sämt­liche Schüler und Schülerinnen. Die Iahresprämie beträgt für die Schüler und Schülerinnen 70 Rpf.

Für die Schaffung eines württ. Baulandgesehes. Der Verein der höheren württ. Vermessungsbeamten hatte seine Mitglieder auf letzten Samstag zu einer Erörterung von Baulandumlegungsfragen in den Charlottenhof in Stuttgart eingeladen. Bei einer Aussprache gewann man den Ein­druck, daß die Schaffung des württ. Vaulandgesetzes ein dringendes Bedürfnis war. In Städten und Dörfern werden zahlreiche Umlegungen durchgeführt, und man darf wohl festskellen, daß sich das Gesetz im ganzen genommen in der Praxis durchaus bewährt hat.

Gmünd, 15. Mai. Sparmaßnahmen der Stadt. Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung die Sparvor­schläge und Anträge des Ausschusses für Vereinfachung und Verbilligung der städtischen Verwaltung angenommen, die eine Ersparnis von rund 30 000 RM. für die Stadt be­deuten. Diese Sparmaßnahmen umfassen die Aufhebung mehrerer unständiger und ständiger Lehrstellen an den Gmünder Schulen und die Vereinfachung des Verwaltungs­apparats der Stadt und der städtischen Betriebswerke. Auch die Verminderung der Zahl von Gemeinderatsmitgliedern auf 20, höchstens bis 24 wird erörtert und dieser Plan auf 1. Dezember 1830 mit Inkrafttreten der neuen Gemeinde­ordnung sichergestellt. Auf di« üblichen Sitzungstagegelder hat der Sparausschuß verzichtet. Diese Abbaumahnahmen bei Stadt und Schulen sollen kein Dauerzustand bleiben, sondern eine Uebergangsregelung.

Gmünd. 15. Mai. Metzger-Verbandstag. Am kommenden Sonntag und Montag, den 18. und 19. Mai, findet in Gmünd der ordentliche Fleischerverbandstag der württembergischen Metzger statt.

Schwenningen, 15. Mai. Ausbau der Eisenbahn Rottweil Schwenningen Villingen zur Haupt st recke. Zur Beratung der FrageWie kann die Strecke RottweilVillingen zur Hauptstrecke ausgebaut werden und welches sind die Kosten?" fand am Dienstag nachmittag auf dem Rathaus Schwenningen eine von der Handelskammer Rottweil einberufene Besprechung statt. Di« Ueberführung der Bahnstrecke von der Nebenbahn zur Hauptstrecke würde etwa 50 000 RM. kosten, wozu noch der Bau eines Ausweichgleises auf der Station Marbach mir etwa 15 000 RM. käme. In einer Entschließung wurde der Ausbau zur Hauptstrecke dringend erwartet. In der Zwi­schenzeit müsse der Fahrplan dadurch verbessert werden, daß in Marbach ein Ausweichgleis gebaut werde. Die Frage der Einstellung eines Triebwagens möge geprüft werden.

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Tübingen, 15. Mai. Von der Universität. Am Mittwoch, den 21. Mai, wird Privatdozent Lic. Reng- storf von der evangelisch-theologischen Fakultät seine 2m- trittsrede über das Thema: .Das Paulusbild Albert Schweit­zers' im Festsaal des Aniversitätsgebäudes halten.

Lauffen a. R., 15. Mai. Stadtvorstandswahl. Die infolge des Ablaufs der zweiten Amtsperiode des der­zeitigen Stadtvorstands auf 29. Oktober 1930 gesetzlich fäl- lige Wahl findet am Sonntag, den 15. Iuni 1930 statt. Stadt­schultheiß Lamparter ist wieder Bewerber.

Pforzheimer Heimatspiele.

Am Sonntag, den 11. Mai war der Todestag des Komponisten Otto Nicolai, dessen MeisteroperDie lustigen Weiber von Windsor" in der diesjährigen Spiel­zeit der Heimatspiele Pforzheim im Freilicht-Theater auf dem Wartberg zur Aufführung gelangen wird. Nicolai hat die vier ersten Aufführungen seines Werkes in Ber­lin im März 1849 mit beispiellosem Erfolg noch selbst di­rigiert. Am folgenden Karfreitag führte er seinen 97. Psalm in der Domkirche, später noch seine große Litur­gie in der Charlottenburger Schloßkirche auf. Am 11. Mai 1849 starb er plötzlich, erst 39 Jahre alt und am 15. Mai wurde er unter allgemeiner Beteiligung auf dem Dorothenstädtischen Friedhof bestattet. Kurz vor seinem Tode wurde er noch zum ordentlichen Mitglieds der Aka­demie gewählt. An seinem Todestage wurde die Wahl vom König bestätigt, der aber, dem die Ehrung galt, er­fuhr nichts mehr davon.

VerdisFalstaff", der 1893 in Mailand zuerst gege­ben wurde und dessen Libretto denselben Stoff behandelt, schien dazu bestimmt, dieLustigen Weiber" von der Bühne zu verdrängen. Trotzdem die italienische Konkur­renz so gefährlich schien, hat sich das deutsche Werk durch­aus behauptet; im Gegenteil es ist erst wieder recht zur Geltung gekommen durch die Nebeneinanderstellung.

Falstaff" das musikalische Wunderwerk des greisen Verdi hat sich nur langsam bei uns eingebürgert. Nicolais Lustige Weiber" wurzeln lebensfrisch im deutschen Volke u. erneuern den Ruhm ihres Schöpfers alljährlich in Hun­derten von Vorstellungen, nicht nur bei uns, sondern auch im Auslande, denn der Text wurde in alle Kultursprachen übersetzt. Die vorzügliche Besetzung der Hauptrollen bürgt dafür, daß auch in dieser Spielzit dieLustigen Weiber" ein Zugstück für die Pforzheimer Heimatspiele bildet.

Pforzheim, 15. Mai. Tödlicher Absturz eines Dachdeckermeisters. Am Dienstag nachmittag stürzte der 47jährige Dachdeckeremister Georg Boier bei Ausfüh­rung von Dacharbeiten aus etwa 15 Meier in den Hof. Der Abgestürzte brach beide Arme und den linken Fuß und zog sich anscheinend auch innere Verletzungen zu, denen er Mitt­woch früh im Krankenhaus erlag.

Ängen, 15 Mai. Maikäferjahr. Die hiesige Schul­jugend hat in den letzten drei Tagen zusammen 2000 Liter Maikäfer gefangen, wofür von der Stadt pro Liter 10 Pfg., somit 200 RM. ausbezahlt wurden.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 16. Mai 1930.

Wollest mit Freuden Und wollest mit Leiden Mich nicht überschütten!

Doch in der Mitten Liegt holdes Bescheiden.

Eduard Mörike

Dienstnachrichten.

Laut Staatsanzeiger wurde dem Herrn Pfarrer Zel­le r in Neulautern OA. Heilbronn, von 19111924 Pfar­rer in Egenhausen und Spielberg und in beiden Gemeinden noch in guter Erinnerung, in den letzten Ta­gen die Pfarrei Neckarweihingen bei Ludwigsburg über­tragen.

Die Beihilfen aus Reichsmitteln zu Neupflanzungen von Obstanlagen

haben den Zweck, vorzugsweise junge, möglichst einheit­liche Obstanlagen zu schaffen. Es können Hoch-, Halb- und Niederstämme (Buschbäume) gepflanzt werden, sowie auch Erd- und Himbeeranlagen, jedoch nur eine Baumform einer Obstart auf ein- und demselben Grundstück, das

Hochwasser in

Heilbronn. 15. Mai. Der Neckar führt Hoch­wasser. Der Wasserstand des Neckars ist in der ver­gangenen Nacht gewaltig gestiegen. Der gestrige Gewitter­sturm richtete auf den Feldern durch Erdschwemmungen größeren Schaden an. Auch die Obstgärten wurden be­schädigt. In der Kolonie des Siedlungsvereins auf der Fleinerhöhe riß der Sturm drei große Bäume um.

Alsbach OA. Eßlingen, 15 Mai. Zwei Brücken­pfeiler vom Wasser unterspült. An der Neckar­brücke nach Deizisau sind zwei Brückenpfeiler vom Wasser unterspült. Der Verkehr für Fuhrwerke und Autos mußte sofort gesperrt werden und wird über Plochingen umgeleitet.

Leukkirch. 15. Mai. Hochwasser. Infolge des andau­ernden Regens sind Eschach und Rauns über die Ufer ge­treten. Der alte Postweg längs der Jsnyer Straße führt infolge Dammbruchs wieder Wasser. Drunten in den Auen sind weite Strecken überschwemmt.

Vom bayerischen Allgäu, 15 Mai. Erdrutsch Hochwasser im Gebirge. Ein gewaltiger Erdrutsch ereignete sich am Trauchgauer Vorberg Gruan. Mehrere tausend Kubikmeter Steine und Geröll und Holz wurden etwa einen Kilometer talwärts geschoben. Als Ursache wird Kahlhieb und der andauernde Regen angenommen. Weitere Erdverschiebungen werden befürchtet, da das ganze Gelände große Risse zeigt. Die Schneefälle in den Bergen dauern an, während die Niederungen unter den unaufhörlichen Re­gengüssen überschwemmt sind. Alle Gebirgsflüsse führen Hoch­wasser. Das Tal der Konstanzer Ache bildet gegen Jmmen- stadt einen See; Jllerabwärts und -aufwärts sind alle Nie­derungen in Seen verwandelt. In den Bergen wüten ge­waltige Stürme mit gewitterartigen Erscheinungen.

___ Freitag. 16. M ai 1930

mindestens 1214 Ar messen muß. Die in den Bestimmun- ! gen angegebenen Abstände müssen eingehalten werden. ! Die Beihilfen können 2530 Prozent der Anschaffungs­kosten der Bäume und Sträucher betragen. Empfehlens­wert ist der Zusammenschluß mehrerer Grundstücksbesitzer, : die zusammenhängende Grundstücke von zusammen minde­stens 5 Hektar bepflanzen. Hievon sind auch Gemeinden I nicht ausgeschlossen. Für solche Fälle ist eine besondere Berücksichtigung vorgesehen. Vorzugsweise ist dem Anbau von haltbaren Winteräpfeln in nachstehenden Sorten Be­achtung zu schenken. Für den Bezirk Nagold kommen fol­gende Sorten in Betracht: Transparent, Gewürzluiken Schöner von Voskoop, Teuringer Rambur, Welschisner und Oehringer Blutstreifling, auch ist der Anbau von Spätzwetschgen sehr zu empfehlen. Einheitliche Birnen- pslanzungen dürften bei uns nicht in Betracht kommen.

Die Antragsteller verpflichten sich vom Oberamtsbaum­wart beraten zu lassen und die Bestimmungen, besonders bezüglich der Abstände und Bodenbearbeitung bei der Pflanzung einzuhalten und die Bäume nach der Pflan­zung einer sachgemäßen Pflege zu unterziehen. Der ' Baumbezug ist möglichst gemeinsam zu tätigen und unter- ! sjeht der Aufsicht des Oöeramtsbaumwarts, wie über- l Haupt jedes Grundstück nachgeprüft wird. Da auf vielen Markungen Neuanpflanzungen in den letzten Jahren nicht in dem erforderlichen Maß gemacht wurden, wäre zu wün­schen, daß die Obstzüchter diese günstige Gelegenheit wahr­nehmen und sich zahlreich zur Anlegung von Obstgütern entschließen. Nachpflanzungen in -alten Baumgütern sind von der Beihilfe deshalb ausgeschlossen, weil mit dieser Unterstützung ausdrücklich neue Obstgüter entstehen sollen, die Ersatz für die alten bilden, und die imstande sind, hoch­wertiges Tafelobst in größeren Mengen einzelner Sorten zu erzeugen. Walz, Oberamtsbaumwart.

Wenn die Soldaten durch die Stadt marschieren

öffnen nicht nur die Mädels die Fenster und die Türen, auch die andern all freuen sich, heute nach langer, langer Zeit wieder einmal an frühere stolze Zeiten erinnert zu werden. Und die Jugend, die das Soldatenleben nur meist vom Hörensagen kennt, schaut mit leuchtenden neugieri­gen Augen auf das ungewohnte Bild. So gestern hier in Nagold! In der frühen Nachmittagsstunde rückten unge­fähr 90 Feldgraue Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften mit vielleicht.120 Pferden ins Städt- lein ein, um eine kurze Zeit Rast in der Calwerstraße zu » machen und aus der Gulaschkanone einen Schlag Linsen und Wurst zu fassen. Sie kamen vom Truppenübungsplatz Mllnsingen, hatten letzte Nacht in Ofterdingen Quartier gehabt und wollten nach einer Pause in Wildberger Not­quartieren im Nachtmarsch zu ihrem Truppenteil, der 5. Fahrabteilung in Ludwigsburg, zurück. In Wildberg wa­ren wie einstens in Manövern gar bald die Berührungs­punkte zwischenZweierlei-Tuch" und der Bevölkerung gefunden.

Egenhausen, 15. Mai. Beerdigung. Unter großer Be­teiligung von hier und auswärts fand letzten Mittwoch Nachmittag die Beerdigung von Maurermeister und Ee- meinderat Johann Adam Hammer statt. Vier Gemein­deräte trugen den Sarg, welchem die bürgerlichen und kirchlichen Vertreter der Gemeinde folgten, sowie eine Ab­teilung der Feuerwehr, deren Kommandant der Verstor­bene 26 Jahre lang war. Im Gemeinderat war er 28 Jahre lang, außerdem 13 Jahre lang Kirchengemeinde- ! rat. Viele Jahre wirkte er bei der örtlichen Feuerschau mit. Von seiner allgemeinen Wertschätzung und seinem so­liden Charakter zeugte die Rede des Herrn Pfarrer Keppler, sowie die Ansprachen von Herrn Schultheiß Rath und Kirchengemeinderat Welker, die beide als letzten Gruß und Dank einen Kranz am Grabe niederleg­ten. Stimmungsvolle Chöre des Liederkranzes umrahm­ten die ganze Feier. In der Gemeinde Egenhausen wird der Entschlafene noch lange fortleben.

Horb, 15. Mai. Das neue Lichtspielhaus in Horb wurde gestern seinem Zwecke übergeben. Die solide Gestaltung des neuen Lichtspielheimes und seine zweckmäßige Einrich- t tung, fundiert auf den Gesetzen der Bequemlichkeit, der Gediegenheit und Sicherheit fand bei allen Gästen freund­liche Anerkennung und ließ das Vertrauen in eine gute Zukunft begründet erscheinen. Die Sympathien verstärk­ten sich, als Herr Postinspektor Winzenried, der Vor­sitzende des gastgebenden Vereins, in herzlicher Begrüs- sungsansprache die Leiden und Freuden der glücklich vol­lendeten Bauzeit darstellte und freundlich anerkennend des gedeihlichen Zusammenspiels der dem Unternehmen

Süddeutfchland

Reutlingen, 15. Mai. Hochwasser bei Mäger» k i n g e n. Wie das Reutlinger Oberamt mitteilt, ist die Straße zwischen Mägerk-ingen und Hausen a. d. L. wegen Hochwasser voraussichtlich auf drei Tage unbefahrbar.

Ulm, 15. Mai. Hochwasser der Donau. Im Lauf ^ des gestrigen Tags hat die Donau einen derartigen Wasser­stand erreicht, daß der Uferweg am Valkenburgtor, entlang der Adlerbastei, und der neu hergerichtete Uferweg an der alten Donaubrücke unter Wasser gesetzt ist. lieber Nacht ist das Hochwasser noch gestiegen. Ein ganzer Brückensteg wurde vom Hochwasser dahergetrieben. Ein totes Schwein wurde auch beobachtet.

Die Isar ist im Verla. ,>es Mittwochs von einem Pegel­stand von 1,4 auf 3,53 Meter abends 10 Uhr gestiegen. Die Iller führt außerordentliches Hochwasser. Bei Blaichach «zwischen Jmmenstadt und Sonthofen ist die Staatsstraße unpassierbar. In Rauhenzell wurde die Holzbrücke fort­gerissen. In Kempten im Allgäu ist die Wasserwehr in Tätigkeit getreten. Eine Papierfabrik mußte geräumt werden.

Die außerordentlichen Regenfälle der letzten Tage haben besonders im H o ch s ch w a r z w a l d bis zu 100 Millimeter Niederschläge gebracht Alle badischen Schwarzwaldflüsse führen Hochwasser, und nicht nur im Elztal, sondern auch in den südlicheren und nördlicheren Tälern sind die Schwarz­waldflüsse über die Ufer getreten. Vom Hoch- und Ober­rhein wird ein schnelles Steigen gemeldet, dos vor allem auch durch die Schneeschmelze gefördert wird. Ein Wolken­bruch im Elztal am Mittwoch hat zu einer Ueberschwem- mung geführt, wie sie seit Jahren in Oberbaden nicht vor­gekommen ist.

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dienstbaren schöpfer schultheiß Schneit den Fortschritt, den Optimismus und 5 lebendiges Zeugnis schränkten Mitteln

Freudenstadt, 15 zer Krankheit ist he gestorben. Mit ihr den, die als treue ihres ihr im Tod v unvergessenen Schö ihrem Teil zu der 6 sentliches beigetrag- tion, die in frohem gute Zukunft der ! Kräfte eingesetzt ho fprünglich kleinen zu schaffen.

Neuenbürg, 15. kommissar. In der Lempp auch über machten Vorschläge Zeitpunkt offiziell, Amtsversammlung, für verfrüht und gar nichts habe ve Vorschlägen stellt. ^ gezogen werden uni teilung in Württem festgestellt werden, weit geht und daß i mung gewisser Bez dem darstellen, wa: bezirk Neuenbürg , Calw geschlagen wc kehrsbeziehungen u Vom Standpunkt d diglich eine gewiss! genüber Calw und mal das Problem werde sich die Lösm selbst ergeben.

Letzte

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Mainz, 16. Ma entgegen anderslcn der Reichsvermöge daß ein Räumung: sei.

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Berlin, 16. Ma strigen Sitzung de- Hilfe beschlossene 1l Reichsbürgschaft vo Preußen soll sich u ligen.

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(Fortsetzung 3st

Die Separatist Hilfe geraubten T jenes Schandblatt Bevölkerung zu sch gesunden, treuen L ker namens R. au hörte, leitete den tete sofort an die dasUltimatum" großen Papierläge selbstverständlich v Schlösser des Lage pierlager diente ii tistischen Kassen. 2 Zahlung des separ in französischen Di Nische Regierung , sofort einen größc und man staunte hiesiger Spediteur transport des gest- len. Das Papier : in der Hohenzolle, die separatistifche Schandblattes öef, Herrschaft unter st einemLohntage ve in die Notgeschäft einzudringen, um ! Absicht wurde voi Personal früh ge rechtzeitig in Sich paratistischen Rau beiging. In der s- desEeneral-Anz nommen, um den wieder zu erlange, Polizei und dem ! bei der Rheinlast den blieben jedoch erwähnt werden, Geschäftsbetriebes wurde, daß nicht ratistengestalten ir ausgingen, sonder, ter sich unter den betriebes tatsächli, die man hier besti

Die Empörung Separatisten stieg Wunsch, das Gebt gen Besitz der Ve, gegen die Separo