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Nagolder TagblattTer Gesellschafter"

Mittwoch, g. April 183g

ep. Das diesjährige karfreikagopfer. Der Evang. Ober- ktrchenrat hat angeordnet, daß das diesjährige Opfer am Karfreitag für den Bin eines gottesdienstlichen Gebäudes in derGartenstadt i tertürkheim" bestimmt ist- Die hart an der Grenze der Fellbacher Markung liegende Garten­stadt ist 1913 von einer aus Arbeitern und Angestellten be­stehenden Genossenschaft gegründet worden. Das damals erworbene Gelände ist nächstens ganz überbaut und neues dazu erworben, so daß sich eine kleine Stadt mit 23000 Einwohnern gebildet hat. In der Inflationszeit ist von der Daimlermotorengesellschast ein Kindergartengebäude mit zwei kleinen Sälen erbaut worben, von denen der eine den Evangelischen zur Abhaltung von Gottesdiensten ourch die städt. Schulpflege überlasten wurde. Dieses Gebäude ist bau­fällig und soll abgebrochen werden. Die gottesdienstliche Benützung des inzwischen neu errichteten größeren Kinder- gartenbaus ist unter der Voraussetzung gestattet worden, daß die evang. Gemeinde für einen eigenen Saalbau sorgt. So ist die Kirchengemeinde vor die Notwendigkeit gestellt, für die kleine Gemeinde einen kirchlichen Mittelpunkt zu schaffen.

ep. Der neue Präsident des Evana. Bunds. Der Zentral- vorstand hat als Nachfolger des verstorbenen Geh. Nat D. Scholz den bisherigen Ministerialdirektor im preuß. Wohlfahrtsministerium Dr. Friedrich Conze zum Präsi­denten des Evang. Bunds gewählt. Er ist am 1. April 1930 aus dem Staatsdienst ausgeschieden und war schon während seiner bisherigen Laufbahn Mitglied zahlreicher kirchlicher Organisationen, u. a. der Brandenburgischen Provinzial­synode und des Hauptvorstands des Evang. Bunds.

hereingesallener Spitzel. Eine überaus schlechte Rolle als Spitzel spielte der 31 Jahre alte verheiratete Kaufmann Walter Ketsch von Aschaffenburg in einer Ehescheidungs­sache, in der er von einem Ehemann beauftragt worden war, dessen Frau auszuhorchen, um Material zur Eheschei­dung zu beschaffen. In einem auf Grund seiner Ermitt­lungen gegen die Frau angestrengten Beleidigungsprozeß bekundete er unter seinem Eid, mit der Frau zufällig zu­sammengetroffen zu sein, während er in Wirklichkeit im Auftrag des Ehemanns nach Stuttgart gekommen mar und da den Aufenthalt der Frau ermittelt hat. Er wurde des­halb vom Schwurgericht Stuttgart zu der gesetzlichen Min­deststrafe von einem Jahr Zuchthaus verurteilt.

Aus dem Lande

Mettingen-Brühl OA. Eßlingen, 8. April. Der graue Fischreiher. Ein seltener Gast, der graue Fischreiher, hielt sich laut Eßlinger Zeitung in den letzten Tagen vor­übergehend am Neckar auf. Durch seine silbergraue Farbe und seinen etwas schwerfälligen Flug war er leicht zu er­kennen. Da gegenwärtig verschiedene Fischarten laichen, so dürfte ihn wohl sein Instinkt aus diesem Grunde ins Neckar­tal geführt haben. Die ln seine Nähe kommenden Fische, denen er oft stundenlang auflauert, sind für ihn, infolge seines langen Schnabels, eine sichere Beute. Noch in den neunziger Jahren war er bei uns heimisch, wurde aber mit den Jahren auf die eine oder andere Art vertrieben oder vernichtet. Die Fischer gingen dem Räuber mit dem Teller­eisen zu Leibe und die Jäger schossen ihn wegen seiner begehrten Schmuckfedern nieder. Was vor Jahrzehnten an dem Prachtvogel gesündigt wurde, ist leider heule nicht wie­der gutzumachen.

Hohebach OA. Künzelsau, 8. April. Mißgeburt im Stall. Dem Bauern Fritz Schneider von hier brachte eine Kuh ein totes Kalb zur Welt, das einen Doppelkopf hatte mit drei Augen, zwei Nasen, zwei Rachen und zwei voll­ständig ausgebildeten Zungen. Auch hatte das Tier einen unförmig dicken Körper.

Gmünd. 8. April. Ueberfälle. Zwei hiesige Männer entrissen gestern abend an der Parlerstraße und bei der Reichsbank zwei hiesigen Damen die Handtasche. In einem Fall blieb es beim Versuch, weil die Dame laut um Hilfe schrie. Die Täter sind festgenommen. Der eine der Täter ist jeweils Schmiere gestanden. Derjenige, der die Ueber- fälle ausführte, soll schon früher ähnliche Dinge versucht haben.

Gestohlenes Auto. Gestern abend wurde ein Stuttgarter Personenkraftwagen in der Bockgasse führer­los gefunden, der von morgens 7 Uhr auf demselben Platz stand. Der Wagen wurde am Sonntag in Stuttgart ge­stohlen .

Reutlingen, 8. April. DerM ercedes" auf Schie­nen. Schon wiederholt konnte man zwischen Reutlingen und Station Lichtenstein ein neuartiges Fahrzeug auf Ver­suchsfahrten beobachten. An Stelle der früheren Draisinen hat die Firma Daimler-Benz für die Reichsbahnoerwaltung einen Mercedes-Wagen konstruiert, der es ermöglicht, etwa 6 Personen zu befördern und auf den Schienen große Kon­trollstrecken zurückzulegen. Selbst die Honauer Steige wird mit der neuen Maschine auf dem Gleis ohne Zahnrad be- zwungen-

Tübingen. 8. April. Von der Universität. Der Staatspräsident hat die außerordentliche Professur für alt- testamentliche Theologie an der evangelisch-theologischen Fakultät dem Privatdozenten außerordentlichen Professor an der Universität Heidelberg und Pfarrer in Gaiberg Lic. Artur Weiser übertragen und ihm für seine Person die Rechte eines ordentlichen Professors verliehen.

Schwenningen, 8. April. UnglücksfallmitTodes- folge. Beim Ueberholen eines Kraftwagens geriet ein hiesiger Bürger mit dem Motorrad gegen den Gehweg, der mit Prellsteinen im Abstand von je 3 Metern versehen ist. Beim Auffahren auf einen Prellstein wurde dieier voll­ständig herausgerissen und ein weiterer stark gelockert, wo­bei dem Kraftfahrer der linke Fuß oberhalb des Knöchels vollständig abgerissen wurde. Außerdem erhielt er noch innere lebensgefährliche Verletzungen, so daß er einige Stunden später seinen Verletzungen erlegen ist.

Luchen OA. Geislingen, 8 April. Ein Hund ver­ursacht ein Autounglück. Einem Personenauto aus Tübingen sprang gestern abend in der Hauptstraße ein Hund in die Fahrbahn. Das Auto kam dadurch aus der Bahn und überschlug sich zweimal, wobei drei Jnsassep, der Führer, Frau Pfarrer Gerok - Bad Ueberkingen, die nach Tübingen übersiedeln wollte, und deren Dienstmädchen, ver­letzt wurden, während eine vierte Person unverletzt blieb. Nach Anlegung eines Notverbandes mußten die beiden Frauen mit dem Sanitätsauto ins Krankenhaus gebracht werden. Das Fahrzeug wurde beschädigt.

Pforzheim. 8. April. Protest gegen die Drei- groschenoper. Die Rathausfraktion der Lolksrecht- partei hat gegen die Aufführung derDreigroschenoxer" im Pforzheimer Schauspielhaus Protest eingelegt. Sie fragt, wie der Stadtrat es rechtfertige, bei jährlich 105 000 Mark

Zuschuß für das Schauspielhaus solche'skandalöse Auffüh­rungen zuzulassen.

Meersburg a. B.. 8. April. RücksichtslosePfän- düng. Das Meersburger Gemeindeblatt berichtet, der Amtsvollzieher eines Finanzamts ikn Bezirk habe bei einem Landwirt Steuerschuldigkeiten einzuziehen gehabt, die dieser bis auf den Betrag von 5,30 RM. in bar zahlen konnte. Für den fehlenden Betrag wurden der Frau des Landwirts die letzten Eier gepfändet und mit 9 -Z pro Stück verrechnet.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 9. April 1930. Die edelsten Bäume haben das härteste Holz.

Bom Rathaus

Die nächste öffentliche Gemeinderatssitzung findet heute nachmittag 5 Uhr statt.

Tagesordnung:

1. Gesuche und Mitteilungen. 2. Anschaffung eines Steinbrechers und einer Sortiertrommel. 3. Vergebung der Anpflanzung des Kriegerfriedhofes. 4. Kinderfest. 5. Gemeindegerichtliche Rechtsstreitigkeit. Anschließend nichtöffentliche Sitzung".

Was zahlt Nagold an Reparationen?

Der Poungplan und die anhängenden Gesetze sind ver­abschiedet. Sobald die beteiligten Länder den Haager Ver­trag ratifiziert haben, tritt er in Wirksamkeit u. Deutsch­land muß die Zahlungen nach den Berechnungen des Poungplanes leisten. Es ist bekannt, daß wir im ersten Jahre 1817,4 Millionen Mark zahlen müssen, daß die Zahlungen sich im Jahre 1935 auf 2000,4 Mill. Mark pro Jahr erhöhen und daß sie im Jahre 1965 ihre größte Höhe mit 2438,1 Millionen Mark erreichen, um dann wieder zu sinken bis zu der letzten Zahlung des Jahres 1987, die 897,8 Millionen Reichsmark betragt. In diesen Zahlungen ist einbegriffen der Zinsendienst der Dawesan- leihe, die Verpflichtungen an Belgien und die Zahlungen an die Vereinigten Staaten. Nun ist auch bekannt, daß die Reichsbahn jährlich den Betrag von 660 Millionen Mark aufbringen muß, was die Reichskasse also erheblich entlastet. Indessen ist es gleich, wie diese beträchtlichen Summen aufgebracht werden. Sie müssen in zwölf Raten bezahlt werden, die jedesmal am 15. des Monats fällig sind. Jeder trägt dazu bei. Die Reichsbahn hat ihre Ta­rife verteuern müssen, sie hat die Verkehrssteuer einge­führt. Die breite Masse muß so über die Reichsbahn auch deren Reparationsanteil aufbringen. Das Reich aber hat keine Extraeinnahmen, um die Poungzahlungen zu leisten, sondern will die laufenden Beträge aus der Reichskasse nehmen, die wiederum durch die vielen Steuern und Zölle gefüllt werden muß, die uns alle belasten. Man darf also mit gutem Recht behaupten, daß jeder Deutsche zu seinem Teil an den Reparationszahlungen mitträgt und darf auch für die Berechnung der Lasten, die unser Stadt auf­gebürdet sind, ruhig die Endzahlen zu Grunde legen. Da­nach ist:

Nagold mit 127 160 Mark

im ersten Jahre belastet, und wenn man die Durchschnitts­summe der Reparationen überhaupt nimmt, so muß unsere Stadt bis zum Jahre 1987 nicht weniger als 145 460 <4l jährlich aufbringen. Erst diese Zahlen lassen erkennen, wie der Einzelne zu sparen hat, um die Reparationsschuld mit tilgen zu helfen. Jeder kann sich, wenn er die Einwohner­zahl unserer Stadt nimmt, selbst ausrechnen, was ihm aufgebürdet wurde. Da freilich die Reparationslasten in den direkten und indirekten Steuern liegen, in allen Aus­gaben, die der Mensch zu machen hat, so verteilt sich die Last und wirkt sich nicht so schwerwiegend aus. wie es nach dem erheblichen Betrage, der auf jeden fällt, den Anschein haben könnte.

Künstlerfchicksal

Nachdem Erika Seyfert, die begabte Schauspielerin der Württ. Volksbühne, einen tragischen Unglücksfall bei einer Wanderung auf den Pfänder erlitt, der ihren Tod nach sich zog, kommt zu gleicher Zeit die Nachricht, daß der Tod noch bei einem weiteren der Württ. Volksbühne nahe­stehenden Mitglied Ernte hielt. Im Alter von 73 Jahren ist in Warmbronn Joseph Gilzinger, der zuletzt neun Jahre der Volksbühne angehörte, gestorben. Gilzinger ist zu den Erscheinungen zu zählen, dis von Jugend auf sich dem Theater verwachsen fühlen. 1857 in Böhmen gebo­ren, schaffte er sich von der Picke zum Schauspieler empor, war an zahlreichen deutschen Theatern des In- und Aus­landes mit großem Erfolg tätig und beschloß hochbetagt im Schwabenland ein letztes Jahrzehnt seiner Laufbahn, bis er sich vor einigen Jahren mit seiner Gattin nach Warmbronn zurückzog. Beide Mitglieder der Bühne sind auch uns Nagoldsrn noch sehr wohl bekannt.

Mütterabend 19291936

Zum letzten, frohen Beisammensein in diesem Winter war die große Schar der Mütter gestern abend versam­melt in den Hellen, festlich geschmückten Räumen der Kin­derschule. Herr Dekan Otto gab seiner Freude Ausdruck über die große Versammlung von Müttern und deren treues Zusammenhalten, das außerordentlich wichtig für die Gemeinde sei und sprach den lieben Schwestern den Dank der Frauen aus für ihre Hingabe, Anregung und Treue. _ _

Künstler-Puppen-Theater im Löwen-Saal

Auf die heute nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr siatt- findenden Aufführungen der Karlsruher Künstler-Pup­pe nfpieleseinochmalshingewiesem

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Die Kuhschelle blüht. Gegenwärtig blüht auf sonnigen Hügeln und in lichten Kieferwäldern die Kuhschelle (pulsa- tills protensis) mit ihren dunkelvioletten Blüten, die viel­fach irrtümlich Küchenschelle genannt wird. Die Blume hat bedingten Schutz, d. h. es darf nur eine kleinere Zahl Blü­ten gepflückt werden: das Ausgraben ist verboten.

Herrenberg, 8. April. Wechsel in der Geschäftsführung des Fleckviehzuchtverbandes. Vor wenigen Tagen verließ Tierzuchtinspektor Dr. Walther unsere Stadt, um sein neues Amt als Geschäftsführer des Braunviehzuchtver- bandes in Biberach-Riß zu übernehmen. Der Nach­folger, Landesökonsmierat Dr. Do bl er hat die Ge­schäftsführung des Sülchgauer Verbandes bereits über­nommen. Er war 10 Jahre lang Geschäftsführer des württ. Braunviehzuchtverbandes. Ihm geht ein ausge­zeichneter Ruf als Zuchtleiter voraus.

Oberamtsbezirk Horb. Schulentlassungsseiern. In der H. Ehr." schreibt ein Hauptl. Mader über diese Art von Schulfeiern. Wir geben seine Zeilen wieder, ohne hierzu Stellung nehmen zu wollen:

Im Laufe der letzten Jahre schon und besonders dieses Jahr ist es immer mehr in Hebung gekommen über in­terne Schulfeiern, wie zum Beispiel die Schulentlaßfeier in der Bezirkspresse spaltenlange Artikel zu bringen, aus­gestattet mit genauer Programmangabe. Eine Schulent­laßfeier ist gedacht für den engen Rahmen der Schule und der Elternschaft und verliert ihren ursprünglichen und schlichten Zweck, wenn sie so zur Bezirksangelegenheit gemacht wird. Es ist.unvermeidlich, daß dadurch zu gegen­seitigen Beurteilungen, zur Beobachtung des äußeren Drum und Dräns Keime gelegt werden, die im Laufe wei­terer Entwicklung die Verinnerlichung und schlichte Bo­denständigkeit überwuchern und so dem neuen verderbli­chen Zeitgeist Vorschub leisten, der Rekordsucht und öffent­lichen Schaustellung. Ich glaube mich mit meinen Kolle­gen im vollen Einverständnis, wenn ich Berichterstatter und Presse ersuche, in Zukunft im Sinne dieser aufrichtig gemeinten Gedanken zu handeln, bezw. nichk zu handeln.

Frcudenstadt, 8. April. Der Freudenstädter Ein- und Ausbrecher, Alfons Kopiec, led. Kaufmann, geb. 12. 4. 1901 in Känigshütte, der in der Nacht zum 12. 6. 1929 in die hiesige Kurverwaltung eingebrochen hat und nach ra­scher Ausmittelung und Festnahme durch die hiesige Po­lizei, trotz bester Fesselung, aus dem Ortsarrest ausgebro­chen und geflüchtet ist, befindet sich seit einigen Tagen im hiesigen Amtsgerichtsgefängnis und sieht seiner Aburtei­lung entgegen. Bei einöm Wiederausreiseversuch, vorher war er in Belgien, wurde er wegen einer Paßformalität, beanstandet und bei Durchführung des Persönlichkeitsfest­stellungsverfahrens einwandfrei als der steckbrieflich ver­folgte Freudenstädter Ein- und Ausbrecher Kopiec ermit­telt.

Neuenbürg-Enz, 8. April. Selbstmordversuch. Im hiesie­gen Amtsgerichtsgefängnis unternahm ein in Untersu­chungshaft befindlicher Gefangener von dem benachbarten Schwann einen Selbstmordversuch durch Erhängen. Durch das plötzliche Hinzukommen des Wärters konnte der Selbstmörder nach Wiederbelebungsversuchen wieder ins Leben zurückgerufen werden. Der Gefangene steht vermut­lich im Zusammenhang mit einem dieser Tage im Säg­werk Rotenbach, wo er in Arbeit stand, verübten schweren Einbruch in Verbindung.

Aus aller Welt

General Ludendorff feiert am 9. April den 65. Ge­burtstag-

Die Probefahrten der Nebelhornbahn sind gut aus­gefallen. Die Seil bahn ist mit 4850 Meter die längste in Deutschland und zugleich die höchste (1900 Meter). Die Mittelstation Seealpe ist als Umsteigestation ausgebaut. Die Fahrtdauer beträgt von der Anfangsstation bei Oberstdorf bis zum Nebelhornhaus 20 Minuten.

Ein römischer Neiierprunkhelm ist bei den Ausgrabungen in der alten Römersiedlung Heddernheim-Nidda gefunden worden, der aus dem Ende des 2. nachchristlichen Jahr­hunderts stammt. Er hat reichen künstlerischen Schmuck, der griechischen Einfluß zeigt. Er dürfte aus thrakischen Werk­stätten stammen.

Tödlicher Verkehrsunfall. Auf der Straße Auerbach Zwingenberg (an der Bergstraße) wurde der alte Baron von Sternburg beim Ueberschreiten der Straße von einem Auto mit dem Kühler erfaßt, zu Boden geschleudert und sofort getötet.

Der gestohlene Geldfchrank. Nachts wurde im landwirt- ! schaftlichen Lagerhaus beim Bahnhof in Mosbach ein­gebrochen. Die Einbrecher drückten ein Kellerfenster ein, schafften den einige Zentner schweren Kassenschrank auf einen Handwagen und führten ihn auf den Turnplatz bei Deetkens Mühle. Da inzwischen der Tag graute, gelang es ihnen nicht, den Schrank vollständig zu zertrümmern, und so mußten sie mit leeren Händen abziehen. Der Gendar­merie gelang es schnell, der Täter habhaft zu werden. Es sind drei übelbeleumundete Burschen von Mosbach,

Selbstmord eines Briefträgers nach der Verhaftung. Ein 40jähriger Briefträger in Berlin stand schon einige Zeit im Verdacht der Briefunterschiagung und er wurde von Krimi­nalbeamten beobachtet. Diese ertappten ihn nun auf frischer Tat und verhafteten ihn auf der Straße. Der Briefträger riß sich auf dem Weg zum Amt los und sprang über die Hansabrücke in die Spree. Seine Leiche wurde noch nicht gefunden.

Mit dem Motorrad tödlich verunglückt. Auf der Straße GeilenkirchenHeinsberg (Rheinpr.) fuhr der Lehrer Latten aus Bäsweiler mit seinem Motorrad beim Ueberholen eines Lieferwagens mit solcher Wucht gegen einen entgegen­kommenden Lastwagen, daß er auf der Stelle getötet wurde. Ein mitfahrender Schüler erlitt einen schweren Schüdel- bruch-

Großfeuer auf dem Leipziger Güterbahnhof. 5m Dach­geschoß eines Kühlhauses auf dem Eütergelände des Leip­ziger Hauplbahnhofs brach am Dienstag vormittag Feuer i aus, das in den mit Torfmull gefüllten Kühlwänden reiche Nahrung fand und das ganze Gelände zerstörte.

> Grobfeuer. In der österreichischen Grenzstadt Wels bei ! Passau steckte bei einer Kabellegung eine große Stichflamme j das neue und das dansbenliegende alte Elektrizitätswerk in

> Brand. Beide Gebäude wurden vollständig zerstört. Ein j Arbeiter wurde tödlich, ein weiterer Arbeiter, der Betriebs- ! leiter und ein Monteur wurden schwer verletzt