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bei wievielen Schweinen in den letzten Zahr^i Trichinen gefunden worden seien. Abg. Feuerstein (S.): Es sei zu erwägen, ob die Trichinenschau nicht auf alle Tiere aus­gedehnt werden solle. Abg. Dr. Hölscher (B.P)- Der betr. Eisbär sei nicht in der Freiheit geschossen, sondern stamme aus einer Tierhandlung, er sei also nicht ein .Wild', son> -ern als Haustier zu betrachten und deshalb wäre er der Trichinenschau zu unterwerfen gewesen.

Abg. Fauser (Soz.) beantragt für Landwirte, die be­strebt sind, sich in der Tierheilkunde das nötige Wissen an­zueignen, Lehrkurse abzuhalten.

Staatspräsident Dr. Bolz: Als wir in Württemberg 1927 die Trichinenschau einführten, sind wir bei den Ge­meinden auf erheblichen Widerstand gestoßen wegen der damit verbundenen Kosten. Die Trichinenschau ist gesetzlich vorgeschrieben nur für die Städte über IS »00 Einwohner und für die Badeorte.

Ministerialrat Dr. v. Scheu rlen: Der Gesundheits­zustand in Württemberg ist ein guter. Der Geburtenüber­schuß betrug im Jahre 1929 15 000. Akute Seuchen hatten wir im letzten Jahre nicht. Der Typhus ist bei uns ziemlich verschwunden. Die Papageienkrankheit hatten wir nur m drei verdächtigen Fällen. Die Fälle sind aber zweifelhaft. Bisher ist überhaupt noch nie ein Fall von Trichinose in Württemberg vorgekommen. Bei Kindern verläuft Trichi­nose leichter. Am 12. März ds. Js. ist zum erstenmal ln Stuttgart ein Trichinosefall uns gemeldet worden. Bis setzt war nicht bekannt, daß der Bär besonderer Trichinenträger ist. In den letzten Tagen wurde bekannt, daß bei Hagenbeck in Stellingen 6 Eisbären an Trichinose eingegangen sind. Die Trichinenschau ist aber kein absolut sicheres Abwehr- mittel. Das Beste ist, kein ungekochtes Fleisch zu essen.

Stuttgart. 25. März. Schwerer Kraftwageu- unfall infolge Betrunkenheit. Heute nacht kurz : ach 1 Uhr fuhr der Lenker eines mit vier Personen be­setzten Kraftwagens in übermäßig rascher Fahrt die Bahn­hofstraße einwärts. Der Wagen geriet schließlich ins Schleu­dern und überschlug sich zweimal. Die Mitfahrenden, ein 21 I. a. Bauschlosser, ein 23 I. a. Steinhaner, ein 39 I. a. Schreiner und ein 20 I. a. Ausläufer, sämtliche aus Weil­imdorf, zogen sich zahlreiche und z. T. nicht ungefährliche Verletzungen zu. Auch der Lenker des Kraftwagens, ein 28 I. a. Chauffeur aus Weilimdorf, wurde schwer verletzt. Letzteren trifft die Schuld an dem Unfall, da er lein Fahr­zeug in betrunkenem Zustand steuerte. Der Kraftwagen mußte abgeschleppt werden.

Feuerschutz-Woche. In der Woche vom 27. Avril bis 4. Mai findet unter dem MottoSchützt Leben und Sach­werte!" in ganz Deutschland eine Feuerschutz-Woche statt, dis mit Unterstützung und Förderung des Reichs und der Län­der durchgeführt wird. Die etwa 30 000 Feuerwehren der deutschen Orte werden sich in den Dienst der großen Ver­anstaltung stellen, deren Notwendigkeit u. a. darin begrün­det liegt, daß jährlich rund eine halbe Milliarde Mark unse­res Volksvermögens in Rauch und Flammen aufgeht und daß dreiviertel aller Brände auf Fahrlässigkeit, Sorglosigkeit und Unkenntnis zurückzuführen sind.

Das siebte Todesopfer. Die Zahl der Opfer des Genusses von Bärenschinken hat sich wieder um eines vermehrt. In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist im Katharinen- Hospital der 43 I. a. Edelsteinhändler Bretzler gestorben. Seine Frau ist ebenfalls an Trichinose erkrankt und liegt kn Katharinenhospital. Die Zahl der Todesopfer ist damit auf 7 gestiegen. Im Marienhospital ist am Samstag und im Cannstatter Krankenhaus, wo jetzt im ganzen 9 Trichi­nose-Kranke liegen, am Montag je eine Frau trichinosekrank eingeliefert worden.

Zurzeit laufen beim Srädt. Gesundheitsamt Stuttgart einschließlich eines Falls in Zuffenhausen und eines Falls in Vaihingen a. F. 54 Fälle von Trichinose. Unter den 48 Kranken in Stuttgart und Umgebung sind einige Schwer­kranke. Aus dem Land werden bis setzt 12 Fälle gemeldet (4 in Heilbronn, 2 in Plochingen, 3 in Wildbad-Pforzheim, 1 in Kirchensall (bereits gestorben), 1 in Großingersheim und dessen Sohn (der zurzeit in England weilt). Die Trichi­nose-Angelegenheit kam auch in der heutigen Landtagssitzung zur Sprache.

l.. L Tarif- und Lohn-Regelung in der württ Land­wirtschaft. In fünftägigen Verhandlungen ist unter dem Borsitz des Schlichters für Südwestdeutschland ein neuer Tarifvertrag über Lohnklasseneinteilung usw angenommen worden. Die Löhne, die vom 5. Mai ab in Geltung waren, bleiben in Kraft auch über die Zeit, für die kein Tarif­vertrag bestand s14. Januar bis 28. Februar). Der Tarif­vertrag ist auf 1 Jahr 10 Monate festgesetzt. Arbeitgeber und Arbeitnehmer erleiden durch die Klarstellung kftr tarif­lichen Bestimmungen keine Verschlechterung. Der neue Tarif hat einem dreiiährigen Streit ein Ende gemacht.

Ludwigsburg, 25. März. A u to d i e b st a h l. Dem Herrn Fntz Jäger von den hiesigen Verkehrslinien wurde am Montag abend vor dem Ufa-Palast in Stuttgart sein Kraftwagen IIIO 8021, MarkeKühn", gestohlen.

Murr OA. Marbach, 25. März. Tödlicher Ver­kehrsunfall. Der 65jährige Sattlermeister Berner von Steinheim a. M. wurde am Sonntag abend am Orts- ausgcmg von Murr von einem Personenkraftwagen erfaßt und überfahren. Berner starb nach zwei Stunden im Bezirkskrankenhaus in Marbach.

Murrhardk. 25. März. Ein eigenartiger Wald­verkauf wurde im Weidenhof bei Kaisersbach ab­geschlossen. Ein etwa zweieinhalb Morgen großer Tannen­wald mit 90jährigem Bestand wurde nach der Anzahl der an den Bäumen hängenden Tannenzapfen, das Stück zu 10 Pfennig, verkauft. Es wäre interessant, später zu er­fahren, was für ein Kaufpreis bei dem diesjährigen reichen Behang der Bäume erzielt wurde.

Ellwangen, 25. März. Trichinose. Auch in unserer Stadt ist ein Fall von Trichinose zu verzeichnen. Ein Fräu­lein Schwab aus Stuttgart, das bei einer hiesigen Arzt­familie wiederholt zu Besuch weilte und als Kindsrfräulein tätig war, befindet sich feit Samstag im hiesigen Krankien­haus. Es hat in Stuttgart im Restaurant Konigshof eben­falls von dem Bärenschinken genossen.

Pfahlheim OA. Ellwangen, 25. März. Beseitigung neugeborener Kinder. Wegen Tötung und Besei­tigung ihrer neugeborenen Kinder wurden zwei in der Mitte der 20er Jahre stehende Mädchen, das eine von hier, das andere von Halheim, an das Amtsgericht Ellwangen eingeliefert. Das eine der Mädchen hatte erst kürzlich, das andere im Jahr 1928, geboren. Jedes der beiden hatte ihr Kind gleich nach der Geburt getötet und dann vergraben. Die Leichen der Kinder wurden ausgegraben. Beide Mädchen sind geständig.

Pfullingen OA. Reutlingen, 25 März. Auch in P f u l- ^ Trichinosefälle. Wie berichtet, hat der selbst schwer erkrankte Rechtsanwalt Dr. Beitter in Heil- bronn seiner bei ihrem Schwiegersohn, Oberlehrer Gehring, in Pfullingen lebenden Mutter von dem Stutt­garter Bärenschinken geschickt. Die Mutter sowobl wie Gehrmg und dessen löjäbrige Tochter aßen davon. Bei der Mutter trat dieser Tage Fieber ein und auch bei den beiden am eren Personen traten leichtere Krankheitserscheinungen

Liberach. 25. Mürz. 80 Jahre Feuerwehr. Am 23. Juli 1850 genehmigte das Oberamt das Statut des Pompisrkorps Biberach", das am 11. September 1849 au; Mitgliedern der Turngemeinde zusammengestellt worden war.Turnerspritze" mit Saugmaschine. Rettungsschlauch und Feuereimer gingen in den Besitz der Turuerschaii über Nach einigen Jahren folgten andere Vereine dem Beispiel der Turngemeinde. Im Jahr 1854 trat an Stelle der Be­zeichnungPompierkorps" das Wort Feuerwehr. Die Turner überließen an deren Freiwillige das Feld. Um 1856 zählte die Feuerwehr 4 Hornisten und 122 Mann. 1864 brachte eine umfassende Neuordnung. Im Jabr 1907 wurde dis Hochdruckwasserleitung eingefübrt. Im Jahr 1914 umfaßte die Wehr 15 Offiziere und 310 Wehrleute. Im Herbst 1918 wurde dieHochwacht" aufgehoben. Das Feuermeldeinstem wurde eingeführt. Das Jahr 1920 brachte die Alarmanlage. Die Weckeilinie folgte. Im Frühjahr 1923 wurde der Lölch'- zug mit einer Kraftfahrspritze ausgerüstet. Von da ab be­wegte sich die Entwicklung rasch in aufstew-nder Kurve.

Landesparteitag des Wurtt. Zentrums

Stuttgart, 25. März.

Der Landesparteitag der württ. Zentrumsvartei war von nahezu 300 Vertretern aus dem ganzen Lande besucht. Sämtliche Reichstags- und Landiagsahq-eordnete des württ. Zentrums nahmen an den Verhandlungen teil. Justiz- minister Dr. Beyerle wies darauf bin, daß es der erste Parteitag seit den Wahlen 1928 sei. Nach den Wahlen sei die Zentrumspartei in Württemberg vor der Frage gestan­den, ob der S o z i a l d e m o k r a t i e die Führung im Staat iiberaeben werden solle oder nicht. Die Parteileitung und die Fraktion hätten sich nach Prüfung aller Umstände für das Letztere entschieden. Die Entwicklung, welche die Ver­hältnisse in letzter Zeit in Württemberg genommen habe, habe der Zentrumspartei recht gegen. Hierauf erstattete Landessekretär Reuter einen Geschäftsbericht über die Tätigkeit des Landessekretariats.

Staatspräsident Dr. Bolz berichtete über die politi­sche Lage i Nt Reich. Man könne heute schon sagen, daß wir keinen Grund haben, die auswärtige Politik in allem zu loben. Wir haben vor allem keinen Grund, auf die Lobhudeleien, diemanHerrnStresemannentgegenbringt, einzu stimmen. Man kann sich fragen, ob die Ver­handlungen in Paris und während der Haager Konferenz wirklich mit der nötigen Umsicht und der nö­tigen Energie geführt worden sind. Man kann die Frage aufwerfen, ob nicht ein etwas härterer Ton bei diesen bei­den Verhandlungen auch mit der Inkaufnahme eines vorübergehenden Abbruchs der Bespre­chungen zu einem besseren Resultat geführt hätte. Die Entscheidung über den Poungplan war in erster Linie eine politische Entscheidung. Niemand ist sach­verständig genug zu sagen, der Poungplan sei erfüllbar oder nicht erfüllbar. Ueber das Polenabkommen gehen die Meinungen in der Fraktion auseinander. Wenn wir politisch frei gewesen wären, dann hätte die weit über­wiegende Mehrheit der Fraktion gegen dieses Polenab- kommerr gestimmt. Wir freuen uns über das Entstehen einer christlich-sozialen Bewegung und wir be­grüßen es, wenn die positiv evangelischenKreiss versuchen, auch auf dem politischen Gebiet einen stärkeren Einfluß zu gewinnen. Mit diesen Leuten können wir Zu­sammenarbeiten, denn ihre Bewegung ist ja nichts anderes als die Kopie unserer eigenen Partei. Landtagsabg. Bock- Rottweil sprach über die politische Lage im Land. Nach der Wahl von 1928 hat die Zentrumspartei es abgelehnt, eine Regierung mit der Sozialdemokratie zu bilden aus staatspolitischen Gründen, im Hinblick aus die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der Landwirtschaft und aus kulturpolitischen Gründen. In einer Zeit, wo man versucht, alle Stützpunkte der christlichen Weltanschauungen zu unterminieren, haben wir in der Wahl unserer Weg­genossen vorsichtig zu sein. So kamen wir zum Festhalteil an der alten Koalition mit den Rechtsparteien. Zu den kommenden Aufgaben des Landtages in der Regierung gehört die Ordnunghaltung der Finanzen. Die Behaup­tung der Sozialdemokratie, der Staat halte sich nur auf Kosten der Gemeinden finanziell gesund, ist nachweisbar unwahr. Beim Verlangen nach einer Staatsverein­fachung darf nicht von oben herab diktiert werden. Eine Verschmelzung von Württemberg und Baden wurde das württ. Zentrum begrüßen, wenn dadurch der suddeutsche Einfluß in Berlin gestärkt würde. Beim Landessch u l- aesetz ist für das Zentrum Vorbedingung die Erhal­tung des konfessionellen Cl>"r"kt?r2 der Volksschule. In der Lehrerbildungssrage steht der Ge- sichtspunkt des Ausgabenkreises des Unterrichts und der Er­ziehung im Vordergrund. Der Besuch einer höheren Schule (pädagogischer Akademie auf konfessioneller Grund­lage) sei erforderlich, nicht -der Un ive r s i t a t s b l l - düng.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 26. März 1930.

Ich lausche immer in die Schöpfung und warte mit stok- kendem Atem, daß ich die geheime Herrlichkeit alles Ge­schaffenen sehe, das Ewige in ihr. Frenssen.

Mittwoch, 26. März 193«

Seelenfrieden Einkehr halten. Ob wir uns mit einem lie-, den Menschen über Dinge unterhalten, die in höhere Re-.! gionen weisen, ob wir ein feines, stilles Buch zur Hand ! nehmen, ob wir im Eeigenton oder am Klavier unsere !

! Sehnsucht aufklingen lassen: der Seelenfriede kommt zu East, wenn wir nur den Staub von den tagmüden Füßen schütteln, wenn wir uns eine Weile lossagen von der Be­fangenheit im Irdischen und aufblicken zu den Sternen.

Köstlich und groß ist der Frieden der Seele. Er gibt Kraft und Stärkung in schwerstem Leid. Er macht unser Herz hell und licht, wie eine Sommerwiese. Er klingt in uns wie eine friedsame glückbringende Abendglocke.

Die Neunmalklugen werden lachen über meine Worte. Die Weisen aber werden erkennen, daß das ach! so un-! moderne WortSeelenfrieden" auch heute noch Inbegriff irdischen Glückes ist, daß nur über den Frieden der Seele der Weg führt zum wahren, leuchtenden Menschentum.

»1000 Jahre Kampf um die deutsche Sprache­war das Gebiet, über das sich der Schriftsteller K. Schös­ser gestern abend im Seminarsaal vor einer Zuhörer­menge von 12 oder 13 Personen(ü) mit Ausnahme der Lehrkräfte und der Schüler des Seminars verbreitete. ! Dieser geringe Besuch war für beide Teile wirklich zu be-! dauern, besonders aber für den TeilZuhörer", denn der! Bortrag war sehr spannend (hoch interessant wollte ur- ! sprünglich aus der Feder rutschen) und lehrreich gestaltet. ! Mit der klaren Sprache eines Norddeutschen führte Herr Karl Schösser durch die1000 Jahre des Kampfes um die deutsche Sprache", beginnend bei den Urzeichen, den Ru­nen, über die gothische Sprache," das Hildenbrandlied/ durch die Zeit der Minnesänger, über die die hochdeutsche Sprache schaffende Reformation zur Jetztzeit. Man sah in wunderbar klaren Lichtbildern Handschriften, Drucke, un­sere großen deutschen Männer und hörte von ihrem Wir­ken und Kämpfen um die eine der dreiHaubt-Sprachen", um das Deutsch. Alle übrigen Sprachen sind nämlich von den beiden anderen Haubt-Sprachen", dem Lateinischen und Griechischen, abgeleitet.Jmmer wieder wechselte in den 1000 Jahren der Sieg. Es gab Zeiten, in denen die deut- i sche Sprache gespickt mit Fremdwörtern war und andere, die ein reines Deutsch erlebten. Aus den Ausführungen ! Karl Schössers konnte man entnehmen, daß alle großen i Männer unseres Deutschtums einzeln oder auch in Ver- ^ einen (Fruchtbringende Gesellschaft usw. in früherer Zeit, Deutscher Sprachverein in der Jetztzeit, in dessen Auftrag ! der Bortragende sprach) einen hartnäckigen und schweren, Kampf gegen alles Undeutsche als gefahrbringend für un- ser Deutschtum führten. Herr Schösser ermahnte die Zu­hörer, besonders aber die angehenden Lehrer aus diesem Kampf um die deutsche Sprache zu lernen und in die Reihen der Kämpen für das wahre und echte Deutsche ein­zutreten. Herr Professor (in diesem Bericht müßte man eigentlichöffentlich angestellter Lehrer" sagen) Ulrich hatte im Auftrag der Ortsgruppe Nagold des Deutschen Sprachvereins den Abend eröffnet.

Württ. Volksbühne Theatergemeinde Nagold

Am Mittwoch, den 2. April 1930 gelangt hier G. E. Lessings 5-aktiges SchauspielNathan der Weise" zur Aufführung. Dieses Hohelied der Toleranz sollte Lessings Schwanengesang werden; es entstand 2 Jahre vor seinem Tode. In ihm verlieh er seinen Ideen über Duldung und Menschlichkeit, für die er Zeit seines Lebens so mannhaft gekämpft hatte, dichterischen Ausspruch. Der Kern der i Dichtung, die berühmte Erzählung Nathans von den drei ^ Ringen, fand Lessing als dritte Novelle in Boccaccio's Dekamorone". Er erfand dazu eine romantische Hand­lung, die Geschichte von den beiden Vruderskindern des Sultans Saladin, die das Geschick auseinanderritz und die sich dem dann später auf wunderbare Weise am Hofe Sa- ladins wiederfinden. Die Regie führt Hans Neumei­ster. Die Titelrolle Nathan hat Intendant Hans Her­bert Michels übernommen. Das Bühnenbild ist von Erik Homann Webau. ^

Dienstnachrichtea.

Bei der Staatsprüfung im Bauingenieurfach sind u.a. , für befähigt erklärt worden; Habermaas, Fritz von Glogau, Schles. (1929 vorübergehend in Nagold); Tritt- l e r, Guido von Vondorf, Oberamts Herrenberg. Sie ha­ben die BezeichnungRegierungsbaumeister" erhalten.

Unfälle

Gestern abend stießen Ecke Lange- und Calwerstraße zwei Autos zusammen, und zwar ein langsam die Lange- ; straße herabkommendes Nagolder Auto und ein Fahrzeug ! eines von Wildberg herauf fahrenden Händlers aus Hei- " delberg. Während an dem Nagolder Wagen die Vorder­achse, Kotflügel, der linke Scheinwerfer verbogen wurden, gab es bei dem fremden Wagen nur zersplitterte Schei­ben und ein verbogenes Trittbrett. Personen kamen keine zu Schaden. Ein Unfall der sich allerdings schon Ende letzter Woche ereignete, wäre aus Emmingen zu ver­buchen. Dort fuhr der schwere mit Holz beladene Lastwa­gen einer hiesigen Vaufirma um eine Straßenecke, an der die Scheune des Landwirts und Arbeiters Bahlinger lag. Dabei streifte der Wagen die Scheune, sodaß die Wand eingedrückt wurde und zusammenstürzte. Lediglich Sachschäden waren die Folgen dieses Vorkommnisses.

Horb, 25. März. Zerschnittene Autoreifen. Am letzten Sonntag wurden drei hier parkende Autos in der Weise beschädigt, daß die Laufdecken mit Messern zerschnitten bezw. durchstochen wurden, sodaß die Besitzer zum Reifen­wechsel, bezw. zur Vornahme langwieriger Reparaturen gezwungen waren, um ihre Wägen wieder flott zu ma­chen.

r/A. ^«.eueuv».,., 2.5. März. ReÄnungs» ergebnissederKurzeit Der Kur-Haushalt für 1929 verzeichnet an Ausgaben 68 000 -K, an Einnahmen (wegen der Ungunst der Zeitverhältnisse) 54 900 -K. Der Fehlbetrag muß durch Gemeindemittel ausgeglichen werden.

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daß Thüringen sich chungskommissars sc klärt. Das Kabinet eine solche Untersuä

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Berlin, 26. beschloß gestern, wi erfährt, die rechtes berg-Fallingbostel t die zugleich Abgeori Provinz Hannover Aemter zu entheben schlossen, den sozi preußischen Landtag direktor im Wohlsal nennung ist auf ein Hirtsiefer zuriickzufü

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München, 25. M klärte auf der Tagr Bayern die Entwici Monaten mit tiefer Verabschiedung des nung ausgesprochen nach Deutschland he diese Hoffnung erfül Zukunft ausgebaut i nicht so gegeben we neues deutsches Ka wir nach wie vor al -es Auslandes blei daß es nicht nur a tisch nicht tragbar s glaube, so leben zu lebt habe. Auch der auf der Höhe, die d wirtschaftliche Erhöh gleiche Arbeits- unk nen wir allein unser

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Wer einmal ein Mi Erhsenpüree oder Linse tiggestellt und dabei sic worden ist und wie her minlehre es ausreden I chen. Daß ein solches l schon die Natur von sei kommt einem bekanntli Reklame damit gemacht seien bei niederer Temp dann möchte ich nur sro hat, um zu dieser Erd Dampfkochtöpfe mit niei im Gebrauch!

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Den 25 März

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Friede« der Seele

Keiner achtet mehr auf seine Seele. Die Menschen ha­sten und haben keine Zeit mehr für die Stille. Der Tag und seine Pflichten verschlingen uns. Von den Pflichten gegenüber dem göttlichen Teil in uns, gegenüber der Seele, ist nicht mehr der Rede. Das Pflänzlein Seele liegt verschüttet unter dem Geröll des Alltags.

Wer weiß noch etwas vom Frieden der Seele? Und ist doch das Köstlichste unter dem Himmelszelt. Wenn der Tag mit seinen tausend Anforderungen vorübergerauscht ist, wenn wir heimkehren in unsere Stube, dann will der

Letzte Nachrichten

j Was Thüringen antworten wird,

i Berlin, 26. März. Das thüringische Staatsministerium > hält heute nachmittag eine Kabinettssitzung ab, um sich j über die Antwort auf das am letzten Samstag in Wei­mar eingegangene Schreiben des Reichsinnenministers Severing schlüssig zu werden. Die Antwort wird, dem ! Berliner Tageblatt zufolge, voraussichtlich dahin lauten,

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Stuttgart, Silberbur