Seite 2 Nr. 57

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Aus Stadt und Tand

Nagold, den 10. März 1930.

Wildem du deine persönliche Pflicht tust, wirst du das

Schicksal werden für einige, vielleicht für viele andere.

^ Geyer.

Ein Borfrühlingssonntag

So richtig frühlingsmäßig ist es uns eigentlich nach diesemWinter" garnicht, der so mancherlei Enttäuschun­gen ob aller Winterfreuden brachte. Nur diejenigen, die einigermaßen bei Kasse waren und genügend Zeit hatten, um Wintersport in höheren Regionen zu pflegen, können von einemWinter" reden, uns anderen bleibt vielmehr der Abschied von den nicht gehabten Winterfreuden übrig. In den 10 und 20 letzten Jahren macht das Wetter über­haupt so eigentümliche Luftsprünge gegenüber früheren Jahren unsere Alten behaupten wenigstens so: Weiße Ostern, grüne Weihnachten, Sommer im Winter und Winter im Sommer dies alles ist gar nicht mehr verwunderungswürdig. Vis jetzt ... hat der Frühling einen einzig schönen Vorboten gesandt: Frühlingssonne mit ihrem tausendfachen Glitzern und auch seit einigen Tagen schon das fröhliche Jubilieren der ersten gefiederten Sänger, die morgens bei dem noch spürbaren Frost zwar ganz vorsichtig piepsen, dafür aber nachher umso herzens­freudiger loszuschnabulieren wagen. Ja sogar die ersten Schmetterlinge torkeln schon über die faßt noch blumen­leere Erde. Die Menschheit war nicht weniger freudiger erregt ob dieser Lenzesvorboten. Auf allen gangbaren Wald- und Feldwegen krabbelte es, wurde gesungen, mu­siziert und wenn auch manchmal etwas weniger klang­volle Jodler zu hören waren, gestern nahm man es nicht so tragisch. Die erste Sonne hatte auch die Autler und Mo­torradfahrer herausgelockt, die zu Hunderten unsere stark belebte Vorstadt durchfuhren. Die lange Reihe von Wa­gen in einzelnen Ortsstraßen bewiesen aber schließlich, daß Nagold nicht nur gut zum Durchfahren, sondern auch ein sehr schätzbarer Aufenthalt ist. Einer von diesen, der dies wußte, war Herr Oberbürgermeister Dr. Lauten­schlager von Stuttgart, der, wie wir zu beobachten glaubten, auch eineErsteigung" des Schloßberges in Be­gleitung zahlreicher Truppen auf einem möglichst nicht zu steilen Wege versuchte.

Wie unbedingt wir uns nun auf den Frühling verlas­sen können, müssen wir nach dahingestellt sein lassen, Rückschläge werden uns höchst wahrscheinlich nicht erspart bleiben. Nut eines ist gewiß: ....

Der Sieg des Lichtes

.... eine eroberte Stellung, die nicht mehr zurückgezo­gen wird, es geht leise, aber unaufhaltsam, langsam, aber sicher von einem Morgen zum andern aus des Winters Nacht wieder dem Tag und dem herzerfreuenden Licht entgegen. Wer gewohnt ist, frühmorgens den Gang ins Geschäft, zu Pflicht und Tagesarbeit anzutreten, kann ge­rade jetzt den Fortschritt von Tag zu Tag beobachten: er wandelt nicht mehr durch winternächtliche Gassen, wo al­les noch mäuschenstill ist, weil die überwiegende Mehr­zahl der Zeitgenossen noch behaglich in den Federn liegt, höchstens ein infamer Spitzerhund uns unerbetenes Ge­leite gibt und sein Mißfallen über die vorzeitige Ruhe­störung mit der Kraft feiner Stimmbänder vernehmlich zum Ausdruck bringt es regt sich jetzt schon hie und da um diese Frllhlingsstunde, es begegnet uns von Zeit zu Zeit ein menschliches Wesen, da und dort ist in einem Hause Licht und im Osten und Süden ist deutlich sichtbar und spürbar die Tageshelle; es ist nicht mehr tiefe, sin­kende Nacht, es istflaumenleichte Zeit der dunklen Frühe", vielmehr die wohlige Zeit der ersten Morgen­dämmerung. Noch eine kleine Weile und wir werden den Morgengang zur Arbeit wieder bei Tageslicht antreten können. Und an den Abenden macht sich der Sieg des Lichtes noch kräftiger bemerkbar; um sechs Uhr ist's noch taghell in den Gassen. Zwischen Abend und Morgen liegt nunmehr eine immer kürzer werdende, wunderbare, mondhelle Nacht. Mag nun kommen was will, Regen oder Schnee, Kälte oder Wärme, das Licht bleibt Sieger.

Der Jägersmann horcht auch in aller Bälde aus: Okuli da kommen sie! Die Schnepfe, der Vogel mit dem langen Gesicht, bringt eine schöne Abwechslung nach der Treibjagd. Die ersten Tauben haben sich ebenfalls bereits eingestellt und der erste Hasensatz ist da, der, wenn der März trocken bleibt, jetzt schon ein gutes Hasenjahr ver­sprechen kann. An die Hundebesitzer ergeht die dringende Bitte, ihre Tiere jetzt nicht mehr umherftreuen zu lassen, da sie so unbedingt großen Schaden anrichten und das Wild in seiner heimlichen Zeit Ruhe braucht.

Der Landesbußtag bedingte im öffentlichen Leben eine übliche Zurückhaltung. Lediglich von zwei Veranstal­tungen wäre zu berichten, von der Bezirksversammlung des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten im goldenen Ad­ler und der Generalversammlung des Konsumvereins Na­gold im Löwen. Hierauf werden wir noch zurückzukommen haben.

Damit unsere Bauern wissen, was sie alles für das kommende Jahr zu prophezeien haben, so seien hier einige

Wetterregeln

. .angeführt.Ein warmer grüner März erfreut kei­nes Bauern Herz": Märzenblüte ist ohne Güte";Wenn du säest im März zu früh, ist es oft vergeb'ne Müh." Aber auch:Märzenstaub bringt Gras und Laub";Märzen­staub fei uns beschert, von ihm ist's Lot einen Taler wert";Auf Märzenstaub und Sonnenschein wird eine gute Ernte sein";Trockner März, nasser April, kühler Mai füllt Keller und Kasten und macht viel Heu".

Kraftposten

Dom 10. März ab halten die Praftposten der Linie Nagold-Haiterbach an der bisher nur zum Aussteigen be­stimmten Bedarfshaltestelle am Gasthaus zur Traube in Haiterbach auch zum Einsteigen.

Unfälle

Die Motorräder hatten es während der letzten Woche in der Reihe der Unglücksfälle unbedingt auf sich. Am Anfang der Woche begegnete in der Nähe der Speidel- schen Fabrik Herr W. Eichele aus Rotfelden mit feinem Motorrad einem Fuhrwerk. Er mußte scharf rechts aus- weichen und geriet wie uns gesagt wurde dabei in eine durch einen Hydranten bedingte Vertiefung. Das Rad kam ins Schleudern und der Fahrer stürzte. Er trug einen Bruch der linken Schulter und Quetschungen davon.

Montag, 18. März 1938.

>

i

i

!

>

Das Sanitätsauto brachte den Schwerverletzten sofort ins Bezirkskrankenhaus. Der Fall wirkt befonders tragisch, da am gleichen Tag vor 1 Jahr Eicheles Frau Hebamme, am Wundstarrkrampf im Krankenhaus gestorben ist. Außer­dem hatte der Verletzte am 1. März in Liebenzell ein ei­genes Geschäft eröffnet, dem er nun für mehrere Wochen fern bleiben muß. Gestern vormittag kamen ein NSU- Motorrad älteren Systems von 2 auswärtigen Personen besetzt über die Anckerbrücke Richtung Krone gefahren. Von weitem sah man schon die Flammen herausschlagen, ohne daß die Fahrer es zu bemerken schienen. Erst beim Schuhgeschäft Erllninger sprangen die beiden herunter und versuchten mit Säcken das Feuer zu ersticken. Mit einem von Herrn Erüninger schnellens gebrachten Minimax-Apparat wurde dieser sehr gefährlichen Situa­tion ein Ende bereitet. Nicht viel später sah man die bei­den wieder davon fahren. Ein weiterer Unfall ereig­nete sich in der Herrenbergerstraße bei der Kapp'schen Tuchfabrik. Frau Rapp, die Frau des Herrn Kaufmann Rapp, fuhr mit ihrem Kinderwagen auf der rechten Seite der Fahrbahn. Ihr kleines Mädelchen ging neben dem Wagen her. Als ein Motorradfahrer, Herr Braumeister Zach, z. Zt. in Nagold, die beiden überholen wollte, sprang das Kind vom Wagen weg und direkt in das Vorderrad des Motorrades. Der Fahrer stürzte zu Boden, doch kam er mit Schürfungen davon. Er fuhr darauf so­fort zur Stadt, um einen Arzt herbeizuholen, der das Kind ins Bezirkskrankenhaus verbrachte. Es wurde dort ein Oberschenkelbruch festgestellt.

Pfrondorf, 10. März. Nähkurs. Anläßlich des Abschlus­ses des Nähkurses, welcher in den letzten 12 Wochen hier abgehalten wurde, wurde am gestrigen Sonntag eine Ausstellung der angefertigten Arbeiten imHirschsaal" veranstaltet, In ansprechender Weise und feiner Aufma­chung lagen die Wäsche- und Kleidungsstücke vor den Au­gen der Besucher. Für die Kursleiterin, Frl. M. Lenz, Nagold, sowie für die Kursteilnehmerinnen war es sehr erfreulich, daß die Ausstellung verhältnismäßig gut be­sucht wurde. Wohl niemand wird den Ausstellungsraum verlassen haben, ohne den Eindruck mitgenommen zu ha­ben: Hier wurde nicht nur fleißig, sondern auch pünktlich gearbeitet. Ein Kaffeeabend, zu welchem dieNähmäd­chen" samt ihren Eltern, sowie geladene Gäste erschienen waren, bildete den Abschluß. Worte des Dankes und der Anerkennung wurde der Kursleiterin von allen Seiten zu Teil. Bei einem Kurs von 12 Wochen kann es sich na­türlich nicht um eine abgeschlossene, alle Gebiete des Nä­hens umfassende und beherrschende Ausbildung handeln, aber es ist doch ein solider Grund vorhanden, auf dem weiter gebaut werden kann. Stetige Hebung und Anwen­dung des Gelernten wird notwendig sein. Unterbleibt letzteres, so verlieren sich die angelernten Kenntnisse und Fertigkeiten nur zu bald und nach Jahren ist dann unter Umständen nur noch die Erinnerung im Gedächtnis:auch ich besuchte einst einen Nähkurs, es war schön, aber das Gelernte habe ich leider vergessen, weil ich seither nicht mehr nähte". Dem Sprichwort:Kleider machen Leute", wäre nun Rechnung getragen; aber man pflegt im Schwabenlande auch zu sagen:Die Liebe geht durch den Magen" und die Teilnahme an einem im kommenden Winter zu veranstaltenden und abzuhaltenden Kochkurs käme den Pfrondorfern Jungfrauen und werden-wollen- den Hausfrauen sicher auch sehr zugute.

Doppelt ist cker OenuO mit l^bertz cker Hacken ist vor OntrünckuriZ gesckütrt, cker -Item rein!

In äpotk. u. vrox. 1,25 u. 70 pkv

Station Teinach, 10. März. Ueberlandwerke schließen sich zusammen. Die württ. kommunalen Ueberlandwerke (Gemeindeverbünde) Aistaig, Enzberg, Oehringen, Tei­nach und Tuttlingen haben sich zur Wahrung und Verfol­gung gemeinsamer Belange einmütig zu einer Interessen­gemeinschaft zusammengeschlossen; außerdem wurde zwi­schen dieser und dem Großkraftwerk Württemberg AE. in Heilbronn, sowie dem Kraftwerk Altwürttemberg AG. in Ludwigsburg ein Freundschaftsvertrag geschlossen. Die Verträge sind sofort unterzeichnet und gegenseitig ausge­tauscht worden. Zweck der Interessengemeinschaft ist: Ge­genseitiger Schutz der Absatzgebiete, gemeinsame Mate­rialbeschaffung, billige und günstige Strombeschaffung, Angleichung der Strompreise und Bedingungen, gemein­same Behandlung von Zusammenschlußfragen, Förderung von technischen und wirtschaftlichen Verbesserungen, Ver­einfachung der Verwaltung, Betriebsführung, Stromver­rechnung, gemeinsame Werbung u.a. m. Die oben genann­ten Werke haben einen Gesamtumsatz im Jahr von über 100 Millionen Kilowattstunden und versorgen 680 Ge­meinden, welche mehr als 400 000 Einwohner umfassen, mit elektrischem Licht und Kraft.

Calw, 9. März. Der Gemeinderat hat die Erhöhung der Gasmessermiete und des Gaspreises beschlossen. Diese Erhöhung wurde notwendig durch die Aufstellung eines Hochdruckbehälters und durch das Wiedereinbringen eines kleinen Verlustes (8200 -K), der sich beim Rechnungsab­schluß des Gaswerkes im Jahre 1928 ergeben hat. Die Verwaltung schlägt deshalb vor. den Easpreis durch­schnittlich um 1 Pfg. für den Kubikmeter sowohl für Haushaltung und Gewerbe, ausgenommen bei Raumhei­zung, und die Gasmessermiete auf 20 Prozent der Ein­kaufskosten zu erhöhen. Die Grundgebühren werden je nach der Flammenzahl staffelweise erhoben. Die Erhöh­ung tritt am 1. April in Kraft. Die Unkosten für den Hochdruckbehälter werden durch ein Darlehen des Wasser- und Elektritiätswerkes im Betrag von 44 000 Mk., ver­zinslich zu 7 Prozent, gedeckt. Die Wahlzeit von Stadtpfleger Frey auf weitere 10 Jahre wird ohne je­den Anstand genehmigt. Die Oberpostdirektion Stutt­gart teilt mit, daß die Kraftwagenlinie Calw-Wildbad, im letzten Sommer den Erwartungen nicht entsprochen habe. Es soll aber in diesem Sommer noch ein weiterer Versuch gemacht werden, jedoch mit der Einschränkung, daß die Früh- und Spätfahrten aufgehoben werden. Von Calw aus kann abends um 5 Uhr 40 Min. noch nach Wildbad gefahren werden. Dem Berwaltungsaktuar Müller in Neubulach wurde die Genehmigung zur llebernahme der Stadtvorstandsstelle in Neubulach im Nebenamt erteilt; die Höhe der Vergütung, welche die

Stadtgemeinde Neubulach hiefür an die Amtskörperschaft zu leisten hat, wurde auf ein Drittel seiner Bezüge festge­setzt.

l Horb, 9. März. Den 78. Geburstag beging gestern Herr Privatier David Gideon, Begründer und ehemaliger Inhaber der Eideolwerke Horb. Durch seine Rechtlichkeit Zur-brlässigkeit hat sich Herr Gideon, der am 8. März 1860 in Mühlen geboren wurde, die freundliche Wert­schätzung weiter Kreise erworben.

! Horb, 9. Mai. Unfall. Am Donnerstag Abend ereig­nete sich m der Talstraße beim Gasthaus zumRanken" j ein bedauerlicher Unglücksfall. Ein Mann aus Obertal- ! heim hatte seine Frau und sein Kind abgeholt und hatte ! noch ein zweites Kind auf dem Wagen, das aber nicht : ihm gehörte. Ein Auto überholte das Fuhrwerk, das : Pferd scheute und warf den Wagen um. Dabei kam das eine Kind so unglücklich unter den Wagen, daß es einige

> Meter mitgeschleift wurde und sich erhebliche Verletzungen ! zuzog, während die andern mit leichten Abschürfungen l davonkamen.

! Wittlensweiler, 10. März. Brand. Freitag nacht ^2

> Uhr brach in dem Wohnhaus von Fritz Walz, Ziegelei- ; arbeiter in Wittlensweiler-Virkenhölzle, ein Brand aus, i dem das ganze Gebäude zum Opfer fiel. Die Löscharbei- ! ten waren durch Wassermangel erschwert. Die Feuerwehr i von Wittlensweiler war am Brandplatz.

Letzte Nachrichten

! Youngplan ohne Finanzreform. Keine Einigung Sei i den Kanzlerbesprcchungen. Entscheidung Lei der Poungsabstimmung am Mittwoch.

! Berlin, 10. März. Der Reichskanzler hat am heutigen ! Sonntag nachmittag noch einmal mit den Fraktionsfuh- j rern verhandelt. Die Besprechung dauerte nur Stunde ! und endete mit der Festellung, daß eine Einigung nicht ! zu erzielen war. Nicht nur von der Deutschen Vollspar- ! tei, sondern auch von den Sozialdemokraten und der Bao- l rischen Volkspartei wurden wieder sehr starke Vorbehalte i gegen die Regierungsprojekte vorgebracht, ohne daß sie i irgendwelche Aussichten auf die Möglichkeit einer Verstän­digung zeigten. Unter diesen Umständen betrachtet der Reichskanzler seine Aktion als abgeschlossen. Der Kanzler- Hat die Absicht, nun auf die Entscheidung über den Voungplan zu dringen. Er hat sich damit einverstanden erklärt, daß die Abstimmung der 2. Lesung auf Dienstag verschoben wird unter der Voraussetzung, daß die Schlvß- abstimmung unter allen Umständen am Mittwoch erfolgt. Ueber dieses Programm sind sich die Parteien auch voll­kommen einig, sodaß eine weitere Verzögerung bis Don- : nerstag, von der gesprochen worden ist, nicht in Frage ! komt. Nach dem augenblicklichen Bild der Lage sieht das rein schematische Abstimmungsverhältnis folgendermaßen aus:^ür den Poungplan stimmen: Sozialdemokraten mit 152 Mandaten, Deutfche Volkspartei mit 45 Mandaten, das macht 197 Stimmen. Enthaltungen: Zentrum 61. De- § mokraten 25, Bayrische Volkspartei 17, ergibt 103 Stim- l men. Gegen den Voungplan: Deutschnationalc 66, Kom- j munisten 54, Wirtschaftspartei 23, Christilich-Nationale ! 21, Splittermandate 14, Nationalsozialisten 14. das macht ! zusammen 192 Neinsager. Theoretisch würde der Noung- j plan also eine kleine Mehrheit bekommen. Im Reichstag ! rechnet man damit, daß sich die Verhältnisse des Mitt­wochs vielleicht sogar noch zu Gunsten einer Mehrheit ver­schieben.

Die Überschwemmung in Südftaulrs' Z

In den Deparrementen Tarn und Earnnne zeigt sich, je mehr das Wasser fällt, ein immer entsetzlicheres Bi:d. Der Verlust an Menschenleben soll ungeheuer s-un. In die­sen beiden Departements dürsten weit über 300 Menschen ! umgekommen. M o i s s a c, wo mit den Ausräumungs- i arbeiten kaum begonnen wurde, Hai man bereits 72 Leichen geborgen. Große Schwierigkeiten dielen die Aufräumungs- arbeiten bei M o n t a u b a n, wo bis jetzt 20 Tote aufgcsun- den wurden. Man rechnet mit einer großen Zahl von Op­fern in den einzeln gelegenen Gehöften. Bei Montauban ist besonders viel Vieh angetrieben worden; insgesamt wurden ! schon über 3000 Tierleichen gezählt.

! Die Ausdehnung des Unheils, das Südfrankreich betrof- s fen hat, erscheint täglich größer. Die Eisenbahnlinien sind : auf große Strecken zerstört, da die Fluten den Unterbau völlig weggefpült haben und der Schienenstrang jetzl >n Wellenlinien über das unregelmäßige Gelände ziehr, das dis zurückweichenden Wasser freigslegt haben. Die Eisenvahn- brücken sind ebenfalls zum großen Teil weggerissen. Die kleinen Nebenflüsse von Tarn und Garonns treten in ihr Bett zurück. Dagegen ist die Ga rönne selbst noch im Steigen und bedroht daher die oberhalb von Bordeaux ge­legene Weingegend. In den am stärksten beiroffenen Gegenden weiter oberhalb, namentlich am Tarn, hat die Usberschwemmvng die Ernte auf den Feldein und in den Weinbergen vernichtet. Wo das Wasser höh«"- gestiegen ist und längere Zeit gestanden hat, sind wahrscheinlich die Wcin- pflanzungen zerstört und werden neu angepllonzt werden müssen. Die Krise, in der sich der französische Weinbau in­folge der sehr reichen Ernte des vergangenen Jahrs und des im Gefolge des starken Angebots eingetrelenen Preis- i rückgangs befindet, ist jedenfalls durch die Neenichtung der s Weinpflanzungen und der großen Weinoorräie in dem heim- ! gesuchten Gebiet sehr gemildert worden. Zur Linderung der § ersten Not hat das Parlament einen Kredit iOO Millio­nen Franken bewilligt. Man schätz! den Schaden jchon ntzt ! aufmehralseineMilliarde Franken >'164 Mil­lionen Mack).

Die französische Regierung hat durch Dekret gemäß dem Wunsch des Senats den 9. März zum nationalen Trauertag für die Opfer der Ueberschwemmung bestimmt.

Der deutsche Botschafter in Paris hat im Namen der Reichsregierung der französischen Regierung das Beileid zu dem Ueberschwemmungsunglück ausgesprochen.

Reichsgerichlsrai Vewer gestorben.

Be wer, der durch fernen Prvzeh gegen den Schrvarzfchild bekannt geworden er die Ehre des Richterstand« verte! sich an einem Herzschlag gestorben.

Zeit dieDeutsche Rrchter-eitung''

rnalistea Angriff»» ' PwA

Die heutige Nummer umfaßt I Seiten.

OM VW- MS

Bedingt durch den am Sonntag in Wür der verschiedenen Lag kommene Ruhe. Die athletikverband angesi in Baden war das Svi ^ das einzige Meistersch und 1. FL. Nürnber erster Ordnung.

Die Stuttgarter S fall entschädigt durch i am Samstaa abend i daß der Polizeisport: bandssport in einioen gar überlegen ist. Die darunter fast das gef Staatspräsident Dr. anderer Behörden unk In den Wettkämpfe Sport- und Turnver Handball mußte der derlage einstecken, in di ben unter Abwesenheit Turn- und Sportvere im geschlagenen Felde.

Um Nb SM

N

Banern München

SpV Waldbof - ^ Mormatia Worn

) Eintracht Frankfv

Man wußte, daß k für die Fürther Meis liches Gelände ist. M fahrunq gemacht, daß sonst fast nirgends c schaft zu außerordentl mag. Trotzdem traute der Gästemannschaft ei anders. Worms ließ s einschüchtern und nach 1:1 noch offen gewesen der Siegestreffer für d Bayern München ka ren Sieg über den C Stuttgarter war zu s Münchener zu schlage: stark genug, um die ge

Vereine

Eintracht Frankfurt Bayern München Sp. Vgg. Fürth F. K. Pirmasens - Sp. V. Waldhof

! Wormatia Worms

V.f.B. Stuttgart F. L. Freiburg

Runde der 2

! Karlsruher FV

Iahn Regensburg ! 1860 München

K

Kreis Enz-Neckar: F heim 0:2; FC Euting Dillweißenstein FL Pforzheim FVgg A

Kreis Schwarzwald: 3:2; VfR Schwenninge

Kreis Mittelbaden:

, heim 2:0; FVgg Bri

H Sandl

i Zwischenrunde

Darmstadt: Süddeu ^ Leipzia: Mitteldeutsck

Frei

SSP nun Ul,

^ In Nr. 47 vom 27. Ft

ein Eingesandt eines E. t

Aebertritt in den

wozu uns der Verband ft

In erster Linie glaubt I der Sportverband wohl ft

nüge, die im Fußballspik auch der Verband würdi ^ seine Vereine stellen. Zu

Sportverband bereits seit «inen alten Leichtathleten und Herr Wagner. Sul Gebiete nachsteht. Zum band auch mittlere und befriedigt werden, bringen Verbandsfest:

Hebungen am 24. und 25. Mai 1930

Offen: 100, 200, 80l Wurf, Discuswurf, Hochspr

Fünfkamps: 200 M fprung.

Staffeln: 3 Mann Olymp, Staffel 1500 Me 400 Meter, 3 Mann 200 U staffel über ca. 3600 Mete