Seite 4 Nr. 33

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag, 1v. Februar 1S3V

Handel und Verkehr

Konkurs. Marie Stark, Inh. einer Spezereihandlung in Wellingen OA. Kirchheim-Teck.

Vergleichsverfahren. Karl Dachofer, früher Inh. eines Baugeschäfts in Echterdingen a. F.

Zahlungsschwierigkeiten der landwirtschaftlichen Lagerhäuser A.-G. Tauberbischofsheim. Die Gesellschaft, die etwa ein Dutzend Lagerhäuser, eine Mühle und vier Industriebetriebe im badischen Frankenland umfaßt und eine eigene Bank besitzt, hat lautNeuer Badischer Landeszeitung" ihre Zahlungen eingestellt. Es soll ein Antrag auf Z w a n g s v er gl e i ch zur Abwendung des Kon­kurses gestellt werden und als Absindungsquote 35 Prozent vor­geschlagen worden sein. Der Konzern, nach seinem Schöpfer und Generaldirektor Hopf-Konzern genannt, war vor einigen Wochen Gegenstand einer lebhaften Aussprache im badischen Land­tag, als es sich darum handelte, übernommene Staatsbürgschaften in Höhe von 300 000 RM. bis zum 1. April d. I. zu verlängern.

Die kleine Exzellenz"

Zu Adolph Menzels 25. Todestag am 9. Februar 1930. Von Dr. Paul Brasch.

Zahlungseinstellungen. Die Möbelfirma Karl Landes u. Löhne G. m. b. H. in Mannheim hat das Vergleichsverfahren beantragt. Die Mädchenkleiderfirma Bieber Freundlich U. Co. in Berlin hat die Zahlungen eingestellt. Die Ueberschul- dung ist bedeutend.

Fruchtschranne Nagold.

Verkauft:

35,50 Ztr. Westen

v (semuar i.30.

-13 00

Breis viv Zu ZF 12 30- 4.51 , Dinkel .... 9.00

7,48 , Roggen . . . . 1 > 50

5,60 , Gerste .... 9109.50

10,43 . Haber .... 7.808.30

Bei starker Zufuhr Handel anfangs gedrückt, allmähsim auflebend. Weizen und Haber sind noch ausgestellt in d>- Schrannenhalle.

Nächster Fruchtmarkt am nächsten Samstag, dm 15. Febr. l 930.

Slullgarker Obst- und Gemüsegroßmarkl vom 3. Februar. Tofel- Lpfel 1020, Tafelbirnen 1420, Kartoffeln 2.73,2, Endivien­salat 520, Wirsing (Köhlkraut) 610. Filderkraut 67, Weiß­kraut rund 78, Rotkraut 1012, Blumenkohl 2070, Rosenkohl 1525, dto. 14 Kilo 2028, Grünkobl 1012, rote Rüben 6 bis 8. gelbe Rüben 56. Karotten runde 1 Bund 2025, Zwiebel 68, Monatsrettiche 2025. Sellerie 1025, Mangold 2830, Rettiche 510, Schwarzwurzel 3035, Spinat 2835, weihe Rüben 45.

Deller

Der nordöstliche Hochdruck läßt für Dienstag anfheiterndes. Meist trockenes und frostiges Wetter erwarten.

Gestorbene: Jakob Supper, Maurer, 56 I., Rohrau Johann Haufstein, Telegrapfenaufseher a. D-, Mühlen a. N. Katharine Traub, geb. Lutz, Kentheim Johanna Wilhelmine Holder, geb. Kraus, 66 Jahre, (beerdigt am 5. Febr.), Jselshausen.

Wenn wir heute das init unerhörtem Fleiß geschaffene Lebenswerk Adolph Menzels überblicken, das in seiner unerbittlich klaren Gestaltungskraft, seinem sittlichen Ernst, seiner Ueberzeugunstreue und Lebenswohnheit nichts von seinem alten Glanz verloren hat, so spüren wir den Hauch einer starken Kllnstlerpersönlichkeit, die, obwohl fest mit ihrer Zeit und Umwelt verwachsen, den­noch überzeitliche Werke in erstaunlicher Fülle hervor­brachte. Von Schadow, Chodowiecki und Franz Krüger führt ein gerader Weg zu Menzel, dem bedeutendsten Vertreter des preußischen Realismus im neunzehnten Jahrhundert. Er trug wie Schlüter, Schinkel und Eilly genug Preußisches in sich: Strenge der Organisation, Ver­nunft, nicht Vernünftigkeit, Klarheit, nicht Sucht nach Aufklärung, und jenen scharfen, nüchternen Zug der Le­bensbetrachtung und -gestaltung, der von jeher zum We­sen des Preußentums gehört, genug, die Lebenstüchtigkeit des preußisch denkenden Schlesiers Menzel erwies sich im­mer wieder im Manne und in seinem Werk.

Es war nicht gerade eine Kleinigkeit, sich von einem ! mittellosen, ganz auf sich gestellten Knaben der Vater! starb früh, der sich mit dem Zeichnen von Flascheneti- s ketten, Vignetten und Preiskuranten anfangs mühsam l durchschlagen mußte, zum Wirklichen Geheimen Rat, zur ^ kleinen Exzellenz" emporzuarbeiten, vor dem auf Geheiß des Kaisers in Sansouci eine Ehrenwache frideriziani- i scher Grenadiere ins Gewehr trat. Nicht ohne Verdienst i und Würdigkeit ehrte das Deutsche Reich, ehrten die gros- ' sen Kunstakademien des Auslandes das künstlerische: Schaffen eines kleinen Riesen. Aus den erst später in die s Öffentlichkeit der Kunstwelt gelangten Werken der Früh- - zeit, denen der vierziger und fünfziger Jahre des vori-, i gen Jahrhunderts, erhellt, wie hier ein genialer Kopf in ^ aller Stille bereits die künstlerischen Phasen späterer j Jahrzehnte im voraus durchmaß. Er trieb schon damals ! impressionistische und Freilichtstudien, als man in Frank- i reich noch nicht daran dachte. Vertreter dieserRichtun- s gen" der Welt als gänzlich neuartig in Wort, Schrift und ! Persönlichkeit vorzuführen. Menzel selbst hielt vomRich­tungswesen" nicht allzu viel. !

Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten.

In seiner Jugend besuchte er nur kurze Zeit die Ber- > liner Akademie. Die verzopfte Art des damals dort er- j teilten Unterrichts stieß ihn sehr bald ab. Instinktiv emp­fand er ihn als Hemmung seiner künstlerischen Entfal- > tung. Aus eigener Krajt sich durchzusetzen, nahm er sich s vor, und er erreichte sein Ziel. Seine intuitiv gestalteten ! Textbilder zurIllustrierten Geschichte Friedrichs des Großen" Menzel hatte sich vertraglich zur Lieferung von 400 Illustrationen verpflichten müssen gaben ihm die ersehnte Gelegenheit, sein ganz erstaunliches Können als Zeichner, Portrütist und Genremaler unter Beweis zu

stellen. Mit welcher Sorgfalt vertiefte er sich liebevoll in das ganze friderizianische Zeitalter! Uniformen des Ber­liner Montierungsdepots zog er nicht selten lebenden Mo­dellen an, durchblätterte alte Regimentsgeschichten, durch­stöberte Arsenale und Museen immer auf der Suche nach einer entschwundenen Wirklichkeit, die es gewisser­maßen zipfelweise zu rekonstruieren galt. Kein Wunder, daß hei solcher Arbeitsweise eines hochbegabten Künst­lers die Erfolge scheinbar wie von selber kamen. Welche Unsumme unscheinbarster Kleinarbeit jedoch vorher ge­leistet werden mußte, wußte allein der Künstler. Um nur ein Beispiel zu erwähnen: Sechs Tage vor der Königs­krönung Wilhelms I. in Königsberg erhielt Menzel vom preußischen Kultusministerium den ehrenvollen Auftrag, diesen feierlichen Akt im Bilde festzuhalten. Geschwindig­keit war auch für Menzel keine Hexerei, aber wie er sich dieser seiner Aufgabe in fliegender Hast entledigte, grenzt fast ans Wunderbare. Er selbst berichtete darüber:Ich mußte mich in den Tagen vor dem 18., meist an Ort und Stelle, durch den Zeremonienmeister über alles, nament­lich die Standorte der wichtigsten Personen usw., orientie­ren lassen, um danach im voraus mich über die Wahl meines Standortes entscheiden zu können. Auch galt es, mit den Vorstudien der Oertlichkeit der Schloßkirche vor­her möglichst zu Ende zu kommen. Mit mir reiste mein Freund Friedrich Werner, damit er mich bei Aufnahme der vielen notwendigen Notizen unterstützte, namentlich beim Akt in der Kirche mir die Möglichkeit blieb, meine Aufmerksamkeit auf dieHauptpersonen u.-sachen zu konzen­trieren. Diese Hilfe ist die einzige, derer ich mich während der ganzen Dauer der Arbeit bedient habe. Sämtliche Porträtstudien sowie das Bild von der Aufzeichnung bis zum letzten Pinselstrich sind eigenhändige Arbeit". Hier haben wir den ganzen arbeitsamen Meister! Man weiß nicht, was man mehr bewundern soll, seine akkuraten Zeichnungen mit Bleistift, Feder oder Holzstich wie le­bensvoll wirkt beispielsweise seine BleistiftstudieHand Kaiser Wilhelms I. im Cercle" oder seine farbenpräch­tigen Gemälde aus der großen friderizianischen Zeit (Flötenkonzert, Tafelrunde in Sanssouci, Schilderungen des Siebenjährigen Krieges, Friedrich auf Reisen u. a.), die Fülle idyllischer Landschafts- und Genrebilder? Wer erfaßte so zeitgemäß wie er das Berliner Hofleben des jungen Kaiserreiches, den Pulsschlag der wachsenden Hauptstadt, aber auch die Anmut thüringischer, die Vitali­tät bayerischer Landschaftsbilder? Nicht umsonst nennt ihn die neuere deutsche Kunstgeschichte dasGewissen der deutschen Malerei im vergangenen Jahrhundert". Der Name Adolph Menzel strahlt heute, fünfundzwanzig Jahre nach dem Tode des Meisters, so hell wie einst, da die kleine Exzellenz", deren Urwüchsigkeit in zahlreichen Anekdoten und Erinnerungen fortlebt, wortkarg und be­scheiden durch die Straßen der Reichshauptstadt wandelte.

Stadtgemeinde Nagold.

BeWz-

RtW-Verkaiil

! Am Dienstag, den 11. Febr. 1938, kommen aus Stadtwald Distrikt Wolfsberg, Abt. Vollmarin- ger Steige und Hinterer Wolfsberg zum Verkauf: Nadelholz, Beigholz: 53 Rm. Prügel und Anbr.; 10 Rm. 2 und 214 Meter lange rottannene und forchene Roller.

Nadelholz, Brennreisig: 1160 Wellen ungebund. in Flächen (fast durchweg Stängleslose). Zusammenkunft zum Vorzeigen mittags 142 Uhr auf der Vollmaringer Höhe bei der Abteilg. Vollmaringer Steige. Verkauf 3 Uhr im Gasthaus zum Pflug in Nagold.

455 Stadt. Forstverwaltung.

Stadtgemeinde Talw.

Zu dem am nächsten Mittwoch, den 11. Februar 19A) stattfindenden

Pferde-, Weh- und Lchweinemarkt

ergeht Einladung.

Die üblichen gesundheitspolizeilichen Vorschriften sind einzuhalten. Die Schweinehändler haben bis zur Vor­nahme der tierärztlichen Untersuchung der Schweine bei ihren Körben und Kisten zubleiben, welche vorher nicht ge­öffnet werden dürfen.

mit!. Rang, in Äeträ'gen vonioooRM. aufwärts, und Darlehen an Gemeinden haben wirzu günstigen Bedingungen ab­zugeben.

Unsere Ausleihungen erfolgen von jeher in alle Teils Württembergs an Angehörige aller Stände.

Mrü. LandesspaMe

Stuttgart / Kanzleistraße 25 Auch die 675» Zweigstellen im Lande nehmen Darlehensgesuche entgegen und erteilen Auskunft.

Calw, den 7. Februar 1930.

471 Stadtschultheißenamt: Göhner.

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vvunüei'vni,

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Nu8t6r kasekiv^s-Lostüirltzn!

Oroöe Kusvvakl bei

Fr.

475

Gündringen, 10. Februar 1930.

473

viMKUiMNS

Für die vielen Beweise herzlicher Liebe, die mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder und Schwager

Karl Müller

während seiner langen Krankheit erfahren durfte und für die Anteilnahme bei seinem Hinscheiden, dem Kriegerverein für seine kameradschaftlichen Worte nnd die Kranz­niederlegung, für den erhebenden Gesang des gem. Chores Schietingen, die vielen Blumenspenden und die zahlreiche Leichen­begleitung sagen wir unseren innig sten Dank.

Die trauernden Hinterbliebenen.

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London, 10. Febr. der Amerikaner, das i hergestellt hat, ist Tard aus der Konferenz vollste ter Woche war es zu s e t setzungen zwischen dei gekommen. Tardieu sekretär Stimon vor den bekannten französtst arbeit absichtlich hemme, das Angebot an England unbedingte Freih durchzusetzen vermochte, schen Forderung von 1k des Tauch bootkrie Tauchbooten nicht versenk dem Schachzug, daß er r klärte, daß er selbst die kriegs" Vorbringen werk« sisches Ziel verkündet, Politik der Amerikaner > gewesen war. Die Ange frorenheit Tardieus sehr rung ließ denn auch sofl Vermenschlichung des T, von England und Ameril Der WeUauf um den nachgerade heiter, und n Frage als erster auf die - gen werde. Tardieu halt der Konferenz erklärt, die genannte Vermenschlichun könne ihr den Vorschlag die» gibt sich nicht gesc Japaner als Bundesgc veranlassen will, ihren A waffnung von Handelssc Tauchboote nur dar delsschiffen verpfl überhaupt keine 3 Bord haben.

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Am Montag feierte e im Weltkrieg. General/ singen, in Stettin, wo der des 2. Armeekorps w, stand er fast ununterbroch sein Korps bei Mons. an Winter 1914/15 zur Verti schen und ungarischen Tr gestellt wii'-de. übernahm rung. Für die Erstarr glänzendsten Waffentaten Eichenlaub zu dem bereits mente verliehen. Als vorragend beteiligt an d Hindenburg 1917 zum wurde, vertraute man G gruppe an. deren Kampfz hynischen Front bestand, hielt er noch eine mehr v

Nachfolge des Generalob! Mai 1918 das Oberkomn die Verantwortung für du Sicherheit in der Reichs!)

Im Jahr 1905 wurde i das Kommando der 27. ü er bis 1909 bis zu seiner ( des 2. Armeekorps führt besten Erinnerungen hink

Das zweite Zusahabkoi

Berlin, 10. Febr. Do dcutsch-schwedsÄ sn Handc 14. Mai 1926 ist am 8. s tag angenommen und tritt mit kommen die in dem Schiffahrtsvertrag vereint und Vieh in Fortfall-, g i mn'ii Zollsätze für Mal Kraft.