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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

Freitag, 1V. Januar 193Ü

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ien meicysragsavgeoroneten Dr. Wilhelm Frick, der zu den schärfsten Nationalsozialisten gehört. Das Finanzministerium soll der zweitstärksten Partei, dem Landbund, zufallen.

»Europäischer Bauernkongretz"

Seit einiger Zeit gehen der Presse Mitteilungen eines unbekanntenKomitees zur Vorbereitung des Europäischen Bauernkongresses" zu. Das angebliche Ziel dieses Komitees soll derKampf des arbeitenden Bauers gegen Großgrund­besitz, gegen jede Ausbeutung durch das Kapital, gegen Faszismus und Krieg" sein. Das Komitee bestreitet aus­drücklich, daß es von Moskau ausgegangen sei und von dort die bedeutenden Mittel für seine Werbearbeit beziehe; es sei auch nicht bolschewistisch oder kommunistisch eingestellt. Die bestehenden landwirtschaftlichen Verbände in Deutsch­land sind in dem Komitee nicht vertreten. Irgendeine poli­tische oder wirtschaftliche Bedeutung kommt demEuropäi­schen Bauernkongreß" jedenfalls nicht zu.

Württemberg

Stuttgart, 9 Januar.

Gesellenprüfung. Die Handwerkskammer Stuttgart ver­anstaltet im Frühjahr 1930 wieder Gesellenprüfungen für alle Gewerbe ihres Kammerbezirks. Die Anmeldung zur Gesellenprüfung hat bis spätestens 15. Januar 1930 bei der Handwerkskammer Stuttgart zu erfolgen.

ep. Frachtsreiheit der Liebesgaben für die Rußlandflüchk- llnge. Die Deutsche Neichsbahngesellschaft hat für die Be­förderung der Liebesgaben, d. h. Kleidungsstücke sinschließl. Wäsche, für dis deutsch-russischen Flüchtlinge, die sich letzt in den Lagern Hammerstein, Prenzlau und Mölln befinden, Frachtfreiheit gewährt. Als Empfangsstellen für die Liebes­gaben, die mit dem ZusatzB r ü d e r i n N ot" zu versehen sind, kommen in Betracht: Lagerdirektion (Rotes Kreuz) in Hammerstein, Kr. Schlochau, Grenzmark; Kolon­nenhaus vom Roten Kreuz in Prenzlau, Mark, Haupt­bahnhof: Zweigverein vom Roten Kreuz, Mölln, z. H. von Herrn Bürgermeister Dr. Wolfs, Mölln, Lauenburg.

Die Entwicklung des Deutschen Ausland-Instituts im Jahr 1929. Das Deutsche Ausland-Institut hat im Jahr 1929 einen weiteren Ausbau seiner gesamten Arbeiten erfahrene Die Bücherei hat um 5198 Bände zugenommen und zählt jetzt 37 193 Bände von Spezialliteratur über Auslandkunde und Auslanddeutschtum. Im Archiv gehen 1188 Zeitungen und Zeitschriften, darunter 891 aus dem Auslanddeutschtum, regelmäßig ein. Das Zeitungsausschnittarchiv umfaßt über 77 000 Ausschnitte. Ueber 33 000 Vereine und Verbände mit ihren Ortsgruppen im Ausland und Deutschtumsver- bände im Inland waren verzeichnet. Die Karten und Bild­abteilung verfügt über 8751 Karten, von denen 1200 ver­liehen waren, über 2000 Klisches, über 30 000 Bilder und infolge der Neuanschaffung von 3900 Stück über 21150 Diapositive. Nicht weniger als 12 397 Diapositive waren ausgeliehen zu 850 Vorträgen, die zur Aufklärung über das Ausland und das Auslandsdeutschtum in ganz Deutsch­land gehalten worden sind. Da die Auswandererberatung gegen 7700, die Auskunfts- und Vermittlungsstelle gegen 21000, die Bücherei das Archiv, die Lichtbildabteilung, die Rechtsabteilung zusammen gegen 3000 Auskünfte gegeben haben, sind gegen 35 000 Auskünfte völlig gemeinnützig und unentgeltlich erteilt worden. Im Institut selbst und von Mitarbeitern des Instituts sind etwa 90 Aufklärungsvor­träge über alle Gebiete des Auslandsdeutschtums gehalten worden. Rund 36 000 Mark mußten allein für Porto auf­gewendet werden.

Stuttgart, 9 Jan. DerBerichtdesReichsspar- kommissars, der die württemb. Verwaltung auf Ein­sparungsmöglichkeiten zu prüfen hatte, ist nunmehr fertig- gestellt und bereits in Stuttgart eingelaufen. Der Bericht unterliegt der Beratung des Staatsministeriums.

Zusammenkunft der württ -badischen Zentrumsfraktionen. Heute trafen sich in Pforzheim die Mitglieder der Zentcums- fraktionen des württ. und badischen Landtags nebst den Reichstagsabgeordneten der Zentrumspartei von Württem­berg und Baden zu einer Aussprache über die Reichsrefocm und die Reichsfinanzreform. Staatspräsident Dr. Bolz be­richtete über die Frage der Reichsreform, der badische Staatspräsident Dr. Schmidt über die Stellung der Län­der zu der Reichsfinanzreform. An den zurzeit erkrankten badischen Zentrumsführer, Prälat Dr. Schofer, wurde ein Begrüßungstelegramm abgesandt.

Zusammenstöße mit Arbeitslosen. Vor dem Arbeitsamt in der Schmalestraße fand, wie die Schwäb. Tagwacht be­richtet, Donnerstag vormittag eine Zusammenrottung der Erwerbslosen statt, nachdem schon am Vortage eine Demon­stration von der Polizei aufgelöst worden war. Auch am Donnerstag führten die Demonstranten in ihrem Zug auf­reizende Plakate und Flugzettel mit sich. Nachdem die Po- llzeibeamten von der Polizeiwache Breitestraste oeraeblicb

In der Verhandlung am 8. Januar stellte der Offizial­verteidiger des angeklagten Georgiers Sadathierasch- wili, Rechtsanwalt Dr. Beer, den Antrag auf sofor­tige Haftentlassung. Der Angeklagte befinde sich schon 27)1 Monate in Haft, während alle andern sich längst auf freiem Fuß befänden. Nach einem Beschluß der Ber­liner Ferienstrafkammer sei das Verfahren gegen Sadat- hierafchwili auf Grund des Amnestiegesetzes für po­litische Vergehen eingestellt und er enthaftet worden. Auf höhere Weisung habe dann der Staatsanwalt Beschwerde erhoben und das Kammergericht habe die Am­nestieverordnung in diesem Fall für nicht anwendbar er­klärt. Darauf sei der Angeklagte am 5. Oktober 1928 wieder verhaftet worden. Auf Urteil des Landgerichts sei er am 10. November 1928 nochmals aus der Hast entlassen wor­den. Dann geschah das Ungeheuerliche: Das Auswär­tige Amt habe über das Justizministerium in Vas schwebende Gerichtsverfahren ein­gegriffen und die Wiederverhaftung des Angeklagten erreicht und zwar auf Anord­nung des preußischen Ministers des Innern. Zwei volle Monate blieb der Angeklagte inAusweisungs- Haft" der politischen Polizei. Als am 10. Juli 1929 das Landgericht abermals die Haftentlassung anordnete, habe das

versucht hatten, die Zusammenrottungen aufzulösen, mußte das Ueberfallkommando alarmiert werden, da sich die De­monstranten immer wieder zusammenrotteten. Bis die Ver­stärkung kam, war es dom Streifendienst schließlich doch ge­lungen, die Straßen zu säubern.

Rottweil, 9. Jan. Anstände in der Stadtkasse. Bei einer Revision auf dem hiesigen Rathaus wurden An­stände im Eingang bezw. beim Verbuchen fälliger Baugebüh­ren festgestellt. Diese Abmängel liegen mehrere Jahre zu­rück und fallen in die Amtszeit eines nicht mehr im Dienst der Stadt befindlichen Beamten. Es handelt sich um Be­träge von etwa 1700 Mark. Ob bei den Abmängeln bewuß­tes Verschulden des betreffenden Beamten vorliegt, ist noch nicht endgültig festgestellt.

Süßen, OA. Geislingen, 9. Januar. Tödlicher Auto­unfall. Bei einem Zusammenstoß mit einem ande-en Kraftwagen ist gestern mittag Herr Köhler aus Hausen, der Schwiegersohn von Herrn Villforth, tödlich verunglückt. Sein Wagen überschlug sich, wobei der Verunglückte heraus­geschleudert wurde und einen tödlichen Schädelbruch erlitt.

Alm, 9. Januar. Besuch des Chefs derHeeres- leitung. Gestern weilte Generaloberst von Heye, der Chef der Heeresleitung, hier und besichtigte die Truppen. Generaloberst o. Heye war mit seiner Begleitung im Bahn­hofhotel abgestiegen. Die Abreise erfolgte noch gestern abend.

Bon der Mb, 9. Januar. Wie es draußen aus­sieht. Bei dem trockenen, milden Wetter führen die Bauern fleißig Dung auf die Brachäcker und Wiesen. Die Abzugsgräben werden an den Straßen und Feldwegen offen gehalten, damit das Wasser ungehindert abfließen kann. Die Maulwurfhäufen werden zerstreut, Buschwerk an den Bächen und alten Bäumen geschlagen. Biel Arbeit wird in den Obstgärten geleistet. Für den Frühjahrssah werden Pflanzlöcher gemacht. Bon den Obstbäumen werden die Misteln und Wasserschosse herabgesägt, junge Bäume wer­den angepfählt im Achkerband, gegen Hasenfraß mit Draht- gittern geschützt; Moos und Schorf wird von der Rinde äb- gekratzt. Am Traufrand bekommen die Obstbäume offene Scheiben, die mit Gülle und Stallmist gedüngt werden. Im Stall wird fleißig gelüstet. Die Ackergeräte, der Wagen­bestand, das Geschirr für die Zugtiere werden nachgesehen und nötigenfalls ävsgebessert. Auch im Gemüsegarten wird umgegraben und mit Kompost gedüngl. Schadhafte Zäune und Wege werden ausgebessert. Auf der Schütte ist das Getreide bei starkem Frost umzuschaufeln. Einem umsich­tigen rührigen Landwirt geht auch in der stillen Jahreszeit die Arbeit nicht aus.

vom bayerischen Allgäu, 9. Januar. Kohlengas­vergiftung. Drei Minister besuchen sich. Am Sonntag wurde in Oberthingau der Landwirt Alois Sch öder mit seinen 1)1 und 3 Jahre alten Kindern, als seine Frau heimkam, bewußtlos aufgefunden. Das kleinere Kind starb, während der Mann und das zweite Kind sich nach starkem Erbrechen erholten. Es liegen Vergiftungs­erscheinungen vor durch Ausströmen von Kohlengas. Der bayerische Ministerpräsident Dr. Held, der mit seiner Fa­milie gegenwärtig in Oberstaufen weilt, besuchte in Lin­denberg Reichswehrminister a. D. G e ß l e r, bei dem zufäl­lig Reichsarbeitsminister a. D. Dr. B r a u n s zu Gast war.

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Betrug an Auswanderern

Eine Warnung an allzu Vertrauensselige

In einer Gärtnerfachzeitung erschien vor einiger Zeit eine Bekanntmachung, nach der für Nordamerika drei jün­gere, tüchtige Gärtnergehilfen bei freier Ueberfahrt gesucht wurden. Der Inserent nannte sich Fr. Vreitinger und erbat Angebote postlagernd nach Sevilla. Er versprach, für die Bewilligung der Einreise alles Erfoderliche in dis Wege zu leiten. Es meldete sich natürlich eine ganze Reihe junger Leute, die von der scheinbar glänzenden Stellung geblendet waren. Auf ihre Bewerbungen hin wurden sie von dem angeblichen Breitinger aufgefordert, umgehend ein Leumundszeugnis und 20 Reichsmark Ge­bühren an eine Behörde einzusenden, die mitLista de Correo, Cadiz, Espania, i. S. Fr. Breitinger" angegeben wurde. Einige vorsichtige Bewerber sandten nur das Leu­mundszeugnis, nicht aber das Geld ein und bekamen bald ihre Briefe als unbestellbar zurück. Die Geld ge­schickt hatten, hörten überhaupt nichts mehr. Es handelt sich also um einen gemeinen Betrug, und zwar muß er von einem Deutschen ins Werk gesetzt worden sein, der sich nicht scheut, seine Landsleute auszuplündern. Die zuständi­gen spanischen Behörden sind unter Beifügung eines der Antwortschreiben des Gauners auf den Betrüger aufmerk­sam gemacht worden. Soweit sich bisher feststellen ließ, ist die Zahl der Betrogenen ziemlich groß. Die angegebene Lista de Correo ist vermutlich eine Deck­adresse des Schwindlers, der zwischen Sevilla und Cadiz hin- und herpendelt und die eingegangenen Gelder abhebt. Vor Annahme derartiger Stellenangebote im Ausland kann :m- mer nur dringend gewarnt werden. In zweifel­haften Fällen täten die Bewerber gut, sich, ehe sie Geld und Zeugnisse absenden, mit der Auswanderer-Beracüngsstelle in Verbindung zu setzen.

Kammergericht diese zwar verfügt, aber eine Kaution von 5000 verlangt, die der mittellose Angeklagte nickt bezahlen konnte. Der Rechtsvergewaltigung dürfe das Feld nicht überlassen werden.

Nach einem scharfen Zusammenstoß des Vorsitzenden mit dem Verteidiger Dr. Menzel erklärte dieser, er habe be- gründete Zweifel, ob in diesem Verfahren die Unabhan- gigkeitdesGerichts gewahrt worden sei. Nach einer vertraulichen Mitteilung sei bereits zwischen dem Auswärtigen Amt in Berlin und den Mos- kauerBeHörden über die zu verhängenden S trafen beraten worden. ,

Der Staatsanwalt erklärt, auch er bedaure die lange Haft und sei mit Verminderung der Kaution einverstanden. Das Gericht lehnt« daraus den Antrag auf Haftentlassung zunächst ab. Verteidiger Dr. B ee r stellte darauf den well- teren Antrag, den Angeklagten gegen eine Kaution von 1000 Mark und gegen eine Bürgschaft in derselben Hohe, die er (Beer) selbst übernehme, auf freien Fuß zu setzen. (Beifallklatschen im Zuhörerraum.) Diesem Antrag stimmte das Gericht zu. Dr. Beer erklärte, er erwarte, daß nun nicht wieder die politische Polizei und der preußische Innen­minister den Angeklagten in Haft nehmen. Er wende sich in dieser Sache an die große Oeffentlichkeit.

! Aus Stadt und Tand

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Nagold, den 10. Januar 1930.

^ Glaubt nicht, daß die Klugheit sich webt Aus der Anzahl von Jahren;

; Es gibt viele, die vieles erlebt,

> aber wenig erfahren.

- Leben

i Um uns lebt und webt es geheimnisvoll. Was uns um- i gibt, wir nennen es Welt, Leben. Sein. Wer kann es fas­sen, wer ergründen? Tausend Rätselfragen löst es aus, mit tausend Geheimnissen drängt es an uns heran Es i regt sich und wogt und gärt. Es ziemt sich, daß wir mit staunender Ehrfurcht um uns schauen. Du stehst die Men­schen. Verstehst du sie auch? Ergründest du sie? Du siehst die ganze Welt, wie sie um dich und unter und über dir ist. Erkennst du ihre Bedeutung, ihren Urgrund, ihren ei­gentlichen Gehalt? Leben! Ich möchte wissen, was das Leben ist. Von Jugend auf begleiteten mich die Worte: Greift nur hinein ins volle Menschenleben! Ein jeder lebt's, nicht vielen ist's bekannt. Und wo ihr's packt, da ist's interessant". Der Dichter scheint es mir hiermit ein­mal wieder so recht getroffen zu haben. Der Kern des Le­bens bleibt den meisten verschlossen eine unbekannte Größe. Darum gehen manche so herzlich gelangweilt da­hin. Sie sollten wenigstens eins tun, das Leben still und tief auf sich wirken lassen. Es gibt ein wunderbares Bild des Schweizers Segantini, benannt:Das Sein". Wir befinden uns auf einer Ebene im Hochgebirge. Schneebe­deckte Vergriesen bilden einen Teil der Umrahmung. Ueber die Ebene führt ein Weg. Dort treibt ein Mann in gebückter Haltung eine Kuhherde vor sich her. Hier zieht eine Frau, gleichfalls gebückt, eine Ziege hinter sich. Diese schlichten Menschen haben ihre Beschäftigung. Es ist so alle Tage ihre Weise. Manche würden ihr Leben arm, leer, eintönig nennen. Doch bescheiden wir uns! Wir wis­sen ja nicht, was in ihnen vorgeht. Das Aeußere ist ja nur die Schale.

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Beamkenpensionsbezüge. Die Württembergischen Beam­ten erhalten 80 Prozent des Gehalts nach 10 Dienstjahren. In Oesterreich erhalten sie im Höchstmaß 78,3 Prozent. Das Pensionsmaximum in Belgien beträgt 78, in Italien 80 Pro­zent. In Dänemark bis zu 29 Dienstjahren die Hälfte, über 29 Dienstjahren im Höchstmaß zwei Drittel des Gehalts In Holland ist dos Pensionsmaximum rund 5000 Mark, in Portugal die Hälfte des Gehalts. Dabei zahlen die^t- tembergischen und dänischen Staatsbeamten keine Beiträge, die belgischen solche nur für die Hinterbliebenenfürsorge, während die Beamten in Italien 6 Prozent, in Portugal 4 bis 5 Prozent, in Oesterreich 3)1 Prozent des Gehalts zum Pensionsfonds zahlen. Die holländischen Beamten dagegen müssen 6 Monatsraten des Gehalts liegen lassen.

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WildLerg, 9. Jan. Weihnachtsfeier. Am 5. Januar hielt der Militär- u. V e t e r a n e n-B e r e i n seine Weih­nachtsfeier im überfüllten Schwarzwaldsaal ab. Vorstand Proß begrüßte die Anwesenden mit einem herzlichen Wtllkommgruß. Das Programm umfaßte 12 Nummern. Da diesmal auf Theateraufführungen verzichtet werden mußte, und zwar aus Mangel an Theaterspielern, so wurde ein Humorist, Adolf Renz aus Stuttgart, ver­pflichtet, welcher mit seinen humoristischen, sowie gediege­nen Vorträgen und Witzen die Lachmuskeln der Zuhörer nicht zur Ruhe kommen ließ. Das letzte von den Herrn Adolf Renz und Wilhelm Kreudler aufgeführte Etück.Die letzten 2 Theater", welches von beiden sehr na­türlich und hingebend gespielt wurde, war der Schluß des Abends. Zwischendurch erfreute die Musik (KlavierHaupt- lehrer Hummel und Violine Felix Krayl). Eine Ea- benverlosung war auch damit verbunden, welche fröhliche und enttäuschte Gesichter gab.

Simmersseld, 9. Jan. Autounfall. Wiederum war die Staatsstraße zwischen Vaihingen und Böblingen der Schauplatz eines schweren Autounfalles, und zwar be­trifft es diesmal den Geschäftsmann S. von hier. Auf der glatten und vereisten Straße kam sein Wagen ins Schleu­dern, überschlug sich und konnte zur Weiterfahrt nicht mehr benutzt werden. Von den vier Insassen des Wagens wurde eine Dame schwer verletzt und mußte blutüberströmt in das Böblinger Krankenhaus übergesührt werden. Die anderen drei Personen kamen zum Teil mit leichteren Verletzungen davon. Ein Chauffeur aus Oberndorf a. N., welcher zur Zeit des Unfalles die Stelle passierte, leistete den Verun­glückten die erste Hilfe, indem er diese in seinen Wagen aufnahm und nach Böblingen in das Krankenhaus llber- führte.

Ettmannsweiler OA. Nagold, 9. Jan. Brandlegung. In der Nacht auf Montag wurde in der Möbelschreinerei von Fr. Helber (Mast) Feuer gelegt. Dieses glostete nur sehr langsam und wurde rechtzeitig durch den Brandgeruch von den Bewohnern des Hauses entdeckt und gelöscht.

ep Bad Liebenzek, 9. Jan. Bauernsingwoche. Im Monbachtal bei Bad Liebenzell fand vom 26. Dezember bis 1. Januar eine Bauernsingwoche mit 10 Teil­nehmern statt, meist Burschen und Mädchen aus dem Bauernstand. Die Singleitung hatte Pfarrer Gerh. Kom­me l - Neuhengstett. Der Reichtum dies reformatorischen Lieds wie des der vor- und nachreformatorischen Zeit wurde den Beteiligten der größte Gewinn und machte deut­lich, welch ein volks- und jugenderzieherischer Wert in der Welt des Lieds, sei es des Chorals oder des Volkslieds, steckt. Gerade dem naturverbundenen, sonst aber gesund- herben Bauernstand kann damit ein neues Wert- und Ver­antwortungsbewußtsein vermittelt werden. Mit Vorträgen, Lehre und Aussprachen wurde neben den reichlichen Sing- und Gymnastikübungen der große Stoff zu erfassen ge­sucht, soweit dies in sieben Tagen überhaupt möglich ist. Zum Schluß wirkte die Singschar in den Gemeindegottes­diensten zu Hirsau, Ottenbronn, Monakam durch ihre Lie- der mit, während Herr Immanuel Nowotny-München, der bekannte und geschätzte Bachspieler, die Gottesdienste durck sein? Oraelnorträae bereicherte.

Bondorf OA. Herrenberg, 10. Jan. Besitzwechsel. Karl Judt, Kaufmann hier, verkaufte sein hier gelegenes Wohn- und Geschäftshaus an Fritz Läufer, Kaufmann in Münchingen, Amts Donaueschingen, um den Preis von Eoldmark: 16 000. ohne Warenlager. Der Abschluß erfolgte durch das Immobilien- und Hypothekengeschäft Albert Preßburger in Horb a. N.

Ein allsseWmkgenW Vsrsnll im MrimkWWr-Prgzch

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Auszeichnung des k. Italien hat dem Kardim ung des Kronprinzen vol Orden, den Annunziaten

Blühender kirschbaui die merkwürdigsten Erß Weschnitz bei Weinheim Blüte.

Wieder ein Berliner;

gegen den besoldeten Stc Berlin-Lichtenberg ein Bl enthebung des Beschuldig Zeit war das Gerücht dienstwidrige Amtshcmdl haben soll. Das Gerücht I

Der frühere Assessor Berlin. Dr. Schott, wu von 11000 -R und Wecl fängnis verurteilt. Scho

Der Fall Preindl. :

Stabtrat Max Preind mitgeteilt, daß sich Prei von 223 000 -K beim B verdecken, in Gemeinsch Rechnungen in Höhe vc andere Bauausführungei eigene Vorteile verfolgt geben. Preindl hat schr Nachfolger, Stadtrat Sti

Die Großmutter übe

Neukölln wurde eine 75 einem 17jährigen Fürso überfallen und beraubt, der Frau, und als sie s einem Knüppel auf sie ei vorhandene Geld und flü Krankenhaus gebracht.

P apageienkrankheit.

Horst (Pommern) ist je e die je auf frisch eingesühi geien zurückzuführen siri

In Glauchau (Sachsen kosis erkrankte Familie i Anfangs Januar war ei, gei verendet.

Ein französischer krei

Küste bei Oran ist der fr im Sturm gestrandet. D den, das Schiff ist mit al loren. Nur noch ein kl empor.

Großfeuer in Kanada

zerstörte am Mittwoch al Schaden wird auf 500 00> den bei dem Versuch, z, des Brands benachbarte verletzt.

Hühnereigelb" eine 7 bürg hat den nationalst neten Hüttmann auf G, 6 Wochen Gefängnis un! Warte", Harke, zu einer ( urteilt. Harke hatte in Warte" geschrieben: Au an. Es kommt auch nicht d stall Schwarz-Weiß-Rot oder meinetwegen auch g düng des Urteils führte de der Staatssorm liege nie brauch der Farben Schw Gold beweise. Die Staat stalls zu bezeichnen, sei Kritik. Das Gericht erbst des Reichsgerichts in dem schimpfung der Reichsfarb

Letzte A

Die Eewerkschaftc

Berlin, 10. Jan. De, schaftsbund und der Allc wenden sich, wie derVo ruf gegen die Kreditdross den Reichsbankpräsidentei Ausländsanleihen ausgei figkeit könne nur durch st bekämpft werden. Die Deutschland von den inte zusperren, sei gefährlich , lich. Zum Schluß wird d Entschlossenheit für die < einzutreten.

Das Zündholzmonopol

Berlin, 10. Jan. Der eine Sitzung ab, in der l bulgarischen Konsularvert nehmigt wurde auch die dauer des Reichsmietenge

Zu längeren Erörtery über das Zündholzmonop ben sich grundsätzlich mit klärt, diese aber in zwei : haben die in der Vorlage Konsumvereine beseitigt, rungsvorlage vorgesehene, sur 1 Paket zu zehn Schu

Säuberung der komm»,

Kowno, 10. Jan. W hat das Präsidium der angeordnet, daß die kom: einer Säuberung unterwo Februar sollen aus der fernt werden, die in die ij Parole der Partei nicht Säuberungsakticm in der