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Nr. 287

Gegründet 1827

den 6 Dezernt'er IttLÜ

v. Mackensen

Zum 88. Geburtstagjdes Gener«r1feldmarschalls am 6. Dezember

Am 6. Dezember feiert GeneralfeGmarschall v. Macke n- sen den 80. Geburtstag. Er wurde am 6. Dezember in Hausleipnitz, Kreis Wittenberg, geboren. 1894 wurde e'' zum Kommandeur des Leibhusaren-Regiments 1. 1908 zum General der Kavallerie und Kommandierenden General des 17. Armeekorps ernannt. Im Weltkrieg leitete er als Ober­befehlshaber der deutschen Truvpen in Galizien den berühm­ten Durchbruch der russischen Front bei Gorlice und den sich anschließenden siegreichen Feldzug in Serbien und Rumä­nien. Der Uebergang über die Donau bei Belgrad war ein in der ganzen Welt bewundertes strategisches Meisterstück. Als Sieger vom östlichen Kriegsschauvlab heimkehrend, tat ibm die damalige Regierung eines Karolyi in Ungarn die ^ Schmach an, daß sie den Generalseldmarschall gesangennahm und internierte. Karolni mußte es mit der Verachtung des ungarischen Volks und der Verbannung büßen.

Am 1. Dezember veranstaltete die Vaterländische Arbeit-!, gemeinschast für Pommern, Grenzmark, Posen und West­preußen eine Vorfeier des 80. Geburtstags in Stettin, zu der etwa 10 000 Personen zusammenkamen. Mackensen hielt eine Ansprache: Im Weltkrieg haben sich die Deutschen als das kraftvollste Volk der Erde erwiesen. Troß allem, was wir inzwischen haben erleben müssen, läßt sich der alte Soldat den Glauben an die Zukunft mcht rauben. Man sagt, die Zukunft gehöre der Jugend. Das ist wohl wahr, , aber nur einer Jugend, die vaterländische Zucht und Sitte kennt, nur einer Jugend, die gottessürchtig und würdig ist, die Pflichttreue und Pflichtdewußtseiin besitzt und die Ver­gangenheit achtet. Wir Alten bilden das Band, welches di« große Vergangenheit mit der Gegenwart und Zukunft ver­bindet.

Mit Mackensen im Weltkriege

Von General a. D. Kl.Voj adjieff-Sofia,

Führer der 1. Bulgarischen Armee im Weltkriege.

Nach Beendigung des Valkankrieges wurde Bulgarien von seinen Feinden darunter drei früheren Verbünde­ten gezwungen, den vernichtenden Bukarester Vertrag zu unterzeichnen. Das vertrauensselige Volk, das ein gan­zes Jahr lang in Thrazien gegen die Hauptmacht des Halbmondes kämpfte, während seine Verbündeten gegen die unbedeutenden Truppen der Türken in Mazedonien paradierten, mußte nicht nur den Früchten seiner Siege entsagen, sondern auch einen Teil seines eigenen Landes die Dobrudscha einbüßen, den die Rumänen nach Räuberart an sich rissen.

In der Geschichte ist kein zweiter Fall bekannt, daß ein < von hochansehnlichen Persönlichkeiten unterzeichnetes Ab­kommen in so niederträchtiger Weise mißachtet wurde. Bulgarien, betrogen und bestohlen, mußte sich zurück­ziehen, um sich auf neue Kämpfe vorzubereiten.

Zum Glück bot sich nach einem Jahre die beste Gele­genheit: der Weltkrieg. Im Laufe von mehreren Mona­ten wurde Bulgarien von beiden kriegführenden Seiten aufgefordert, am Kampfe teilzunehmen. Das Land hat dank seiner Erfahrungen alle Gefühle beiseite gelassen und sich der Politik seiner eigensten Interessen zuge­wandt. Es schloß sich dieserhalb Deutschland an, mit des­sen Hilfe es den Friedensvertrag von Bukarest zu ver­nichten und die im Balkankriege verlorenen Gebiete wie­der zurück zu erobern hoffte. Einer der wichtigsten Gründe für Bulgariens Verhalten waren die gerade in dieser Zeit von dem Generalseldmarschall von Mackensen in Galizien errungenen Erfolge.

In dieser Zeit war es mir vergönnt, die 1. Bulgarische Armee zu kommandieren. Am 10. Oktober 1915 fiel der erste Kanonenschuß im Paffe von Kadabocs bei Belograd- schik.

Die drei Armeen, die deutsche, die österreichisch-unga­rische und die bulgarische, mußten danach trachten, sich im ^ Herzen Serbiens zusammen zu schließen. Die Durchfüh­rung dieses Planes war nicht leicht, da die Serben auf ! der inneren Linie manöverierten und so Gelegenheit er­halten konnten, unsere Armeen einzeln zu schlagen. Dazu stellten sich noch bei Beginn der Kämpfe zwei schwer über- windliche Hindernisse in den Weg: die Donau vor den Deutschen und der nordwestliche Balkan vor den Bulga­ren. Doch die trefflichen strategischen Kombinationen Mackensens haben den Feind irre geführt und ihm keine Zeit gelassen, unsere Operationen zu verhindern. Der ge­heime Zusammenschluß der deutschen Armee und deren Plötzliches Erscheinen am linken Donauaufer ermöglichten erne erfolgreiche Durchführung der Strom wurde unter dem Donner der feindlichen Geschütze überschritten und « die serbische Deckungsarmee bei Belgrad aufgerieben. Von hier aus setzten die Deutschen ihren Siegeszug nach Sü­den fort, wo sie bei Kralevo und Kruschevatz einen gros­sen Sieg zu verzeichnen hatten.

» Während dieser Zeit erkämpfte die 1. Bulgarische Armee den Uebergang über den Balkan. Sie mutzte sich

infolge des wilden Charakters und der Unwegsamkeit des Gebirges an die beiden einzigen Pässe halten. Außerdem hatte der F^ind hier noch im Frieden einige Reihen star­ker Verteidigungsstellungen angelegt. Trotzdem gelang es den bulgarischen Soldaten unter schwerem feindlichen Geschützfeuer, bei Schneesturm und dichtem Nebel, die Serben zu schlagen, das Gebirge zu erobern und in die Ebene des Flusses hinab zu steigen. Nun rückte die ganze Armee nach Nisch vor, der ersten Festung Serbiens und gleichzeitig zweiten Hauptstadt. Sie fiel mit vielen Tro­phäen am 6. November in unsere Hände. Mit der Erobe­rung von Nisch und der beiden Ufer der Morawa hat der faktische Zusammenschluß der beiden Armeen, der deut­schen und bulgarischen, stattgefunden. Ein Monat helden­mütigen Kampfes war vergangen, ohne daß sich die Ver­bündeten sehen konnten. Doch zu unserer Freude kam der Kommandierende der 11. deutschen Armee, General von Eallwitz, nach Nisch und gleich nach ihm die 107. deutsche Division. Sie defilierte bei ihrem Einzug in die Stadt vor dem Kommandierenden der Bulgarischen Armee und ries dank ihrer vorzüglichen Stimmung, Strammheit und Disziplin einen glänzenden Eindruck hervor. Unsere Sol­daten haben sofort Freundschaft mit den Deutschen ge­schloffen und sie von Herzen lieb gewonnen.

Unsere Armeen setzten die Verfolgung des Feindes fort. Er wich über das Kopaonik-Eebirge zurück und wurde bei Prischtina und Prisren endgültig aufgerieben. Die kläglichen Ueberbleibsel der Serben verstreuten sich nach allen Richtungen und flüchteten nach Albanien. So

Berlin, 5. Dezember.

Als Nsichsminftter Severimg das Wort zur Begrün- düng des Gesetzentwurfs zum^ Schuß der Republik ergreift, erheben die Kommunisten Widerspruch. Der Lärm wird so 6^, daß die Sißung einige Male unterbrochen werden muß. Die Abgeordneten Jadasch, Beutling, Papke werden onf acht, Könen auf zwanzig Sißungstage ausgeschlossen,

20 weitere Abgeordnete werden aus dem Saal gewiesen. Ein Aufgebot der Schutzpolizei muß widerstrebende Ab- geordnete gewaltsam aus dem Saal schäften, und andere Kommunisten, die jene befreien wollen, zurückürängen. Die üuborertribünen müssen geräumt werden

längerer Zeit ist die Ruhe so weit hergestellt, daß > ^mifter severing mit der Verlesung seiner Erklärung be- ^ ginnen kann. Aber alsbald erbebt sich neuer Lärm. Präsi- ! -ent Lobe erklärt, er .werde am Donnerstag Ver- ! schärsungen der Ordnungsbestimmungen vorschlagen. i

Minister Severing: Man werde von ihm nicht er- ! warten, daß er auf die Anwürfe der Kommunisten antworte. ! Wenn ihm aber der Abg. Könen Arbeitermord vorwerfe, s so müsse er erwidern, daß Könen von ihm verlangt habe, ! dieFaszisten" in Preußen niederzuschlagen. Er (Severing) ! habe allerdings die verlangte Bewaffnung proletarischer , Hundertschaften abgelehnt und die sogenannten proletarischen i Kontrollkommissionen aufgehoben. Diese Kommissionen gin- , gen nämlich nur in die Läden kleiner Gewerbetreibenden» nicht aber in die Kontore der großen Trusts und Konzerne.

Er sei ein Gegner des Faszismus, aber der Kampf gegen ihn könne nicht geführt werden nach dem System der Kom­munisten, die auffordern, jeden Faszisten niederzuschlagen. : Die Vollmacht zu bewaffneter Aufrechterhaltung der Örd- j nung könne nur staatlichen Organen gegeben werden. Das i vorliegende Gesetz richte sich gegen alle, die mit Gewalt oder i mit Beschimpfungen die Staatsordnung und den Staat be- j kämpfen. Dabei werde kein Unterschied zwischen rechts und - links gemacht. Dieses Gesetz wolle kein Ausnahmerecht ! gegen die eine Seite schaffen. Auf die Interpellation wegen ? desStahlhelm"-Verbots werde er im Ausschuß : die Antwort erteilen. Diese Organisation habe eine inner- ! politische Macht aufrichten wollen, um einen Kampf gegen j die Staatsordnung nach mussolinifchem Muster zu führen. ! Zur Bekämpfung des Volksbegehrens habe die > Regierung 500 000 Mark ausgegeben, das Volksbegeh­re n selbst koste weitere 600 000 Mark und der Volksentscheid : werde ungefähr 2,5 Millionen Mark kosten. Der Stahlhelm» ! führer habe bereits mehrere neue innerpolitische Volks- j begehren angekündigt. Di« Reichsregierung werde aber ! eine Aenderung der Reichs st immordnung und ! des Volksentscheids nach der Richtung vorschlagen, j daß, wer leichtsinnig Volksbegehren heraufbeschwöre, auch j für di« Kosten aufkommen müsse. (Lebhafter Beifall bei der , Mehrheit.) !

Abg. Dr. Bell (Z.) bedauert, daß ein Republikschutz- gesetz notwendig sei. Me Kritik der Abgg. Dr. Everling j und Pieck gehe über das Ziel hinaus. Das Zentrum be- j halte sich vor, im Ausschuß Verbesserungsanträge zu stellen.

Abg. Dr. Wunderlich (D.Vp.): Niemand könne die Notwendigkeit verneinen, die bestehende Staatsform und die geltend« Reichsflagge zu schützen.

Abg. Dr.^issen (Wirtsch.P.): Die Staatsfvrm und Derfassung müssen geschützt werden, das werde aber nur erreicht, wenn die Minister unabhängig von den Parteien

Fernsprecher Nr. 20 103. Jahrgang

ftt in einem Zeiträume von zwei Monaten die serbische Armee unter der vortrefflichen Führung von Mackensen vernichtet worden und ganz Serbien zusammen mit Makedonien in unsere Hände gefallen. Die Freude der Bulgaren war unbeschreiblich, als sie die von dem einsti­gen untreuen Verbündeten geraubten Gebiete wieder zu- rückerobert sahen. Unsere Armeen setzten sich an der grie­chischen Grenze fest, wo sie sich verschanzten und ihre Etappe einrichteten. Beim Rückzug hatten die Serben die Eisenbahnbrücken in die Luft gesprengt, was unsere Ver­proviantierung sehr erschwerte. Weit von unserem Zen­trum entfernt und unsere primitiven Fahrgelegenheiten Büffelwagen entbehrend, die auf den kotigen Stras­sen zurückgeblieben waren, fingen wir an zu hungern. Doch das scharfe Auge Mackensens erkannte noch bei Zei­len die Gefahr, und obwohl ihm die bulgarische Armee nur auf operativem Kampfgebiet unterstand, versah er uns mit vielen deutschen Lastautos und Pferdefuhrwerk und rettete so die Lage. Nötigenfalls ließ er uns auch aus den deutschen Magazinen Mehl verabreichen. Die bul­garische Armee wird ihm niemals seine väterliche Sorg­falt vergessen.

Während der ganzen geschilderten Ereignisse hatte ich keine Gelegenheit, mit ihm persönlich zusammen zu kom­men, da wir weit voneinander entfernt waren. Jetzt aber, nach Eintritt der Ruhe, konnte ich nach Ueskueb reisen, um bei ihm persönlich vorstellig zu werden. Beim Anblick sei­ner imposanten und sympathischen Figur kamen mir un­gewollt jene Giganten, die alten Deutschen, in den Sinn,

Abg. Tmmlnger (Dayr. Dp.): Gegen den erste« Entwurf Severing« habe seine Parei die schwersten Be­denken gehabt, der Reichrrat hcck>e inzwischen den Entwurf wesentlich verbessert.

Abg. Dr. Frick (Rat.Sog.): Dieses Gesetz sei «in Ar­mutszeugnis für die Republik; man wolle sich üb« dessen tatsächliche Verfassungswidrigkeit himoegschwindel«. Die Reichsregierung sei nur der Büttel Frankreichs. (Ord­nungsruf.)

Abg. Häufe (Ehr.nat Vauernp.): Das Republikschutz­gesetz werde die politische Lust weiter vergiften; in Wahr­heit seieseinGesetzzumSchutzderSozialdemo- kratie. Dem Bauern werden im häutigen Staat di« einfachsten Rechte versagt. Die Chr.N.Bauernp. wolle keine» Parteistaat, sondern einen Volks st aat. Die Allmacht de« Parlaments und der Parteien mache jede verantwortlich« Führung unmöglich und bring« Staat und Volk zum Nie­dergang.

Die Vorlage wird dem Rechtsausschuß überwiesen.

In der Donnerstag-Sitzung wurde in zweiter und dritter Beratung die Novelle zum Genossenschaftsgesetz angenommen. Der Reichstag genehmgite weiter die Straf­verfolgung der Abg. Goebbels, Straffer (S.) und Könen (Komm.) wegen Beleidigung durch die Presse sowie der Abg. Blenkle und Dengel (Komm.) wegen anderer Vergehen, während andere Anträge auf Genehmigung der Strafverfolgung abgelehnt wurden. Dann begann der Reichstag noch die Beratung des Berichtes des Wohnungs­ausschusses über die Reichsrichtlinien für das Wohnungs­wesen.

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Die verschärfte Geschäftsordnung des Reichstags

Berlin. 5. Dez. Im Geschäftsordnungsousschuß des Reichstags wurde heute mit den Stimmen der Regierungs­parteien und der Wirtschaftspartei bei Stimmenthaltung der Deutschnationalen die gestern vom Präsidenten angekündigts Verschärfung der Geschäftsordnung an­genommen. Danach kann ein Mitglied wegen gröblicher Verletzung der Ordnung bis zu 30 Sitzungstagen von der Teilnahme an den Verhandlungen ausgeschlos­sen werden, wobei es für diese Zeit die Freifahr­karte und die Diäten verliert. Fügt sich das Mit­glied dem Ausschluß nicht, so zieht es sich ohne weiteres den Ausschluß von 30 Sitzungstagen zu. Auch an Aus­schußsitzungen darf ein solches Mitglied nicht teil­nehmen.

Im Reichstag sollen diese Anträge am Dienstag be­raten werden.

Der neue Vorstand der Zentrumsfraktion

Berlin, 5. Dez. Die Reichstagsfraktion des Zentrums wählte heute zum ersten Vorsitzenden den Abgeordneten Dr. Brüning, zu stellvertretenden Vorsitzenden Esser und Dr. Perlitius, als Beisitzer Dr. Bell. Gies- berts» Ioos, Klöckner, Ulitzka, Weber. Abg. Ersing wurde als Beisitzer zugewählt. Ehrenvorsitzende sind die Abg. Herold, Professor Kaas und Dr. Marx. Zu den Borstandssitzungen wird außer den drei Reichs­ministern Dr. Stegerwald, v. Guörard und Dr. Wirth der Abgeordnete Gerig geladen.

Produktive" Arbeit im Reichstag