Seite 3 — Nr. 27V

Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"

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>. November 1929.

Samstag, 16. November 192g.

Südfunk

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außenpolitischen Frage, wie z. B. der Rheinlandräumung, i sondern der technischen Vorbereitung der 2. Haager Kon- ' ferenz und den damit zusammenhängenden Fragen, u. a. dem Stand der verschiedenen Kommissionsarbeiten und dem Datum des Zusammentritts der Haager Konferenz.

Zerstörung von Eisenbahnlinien in der Pfalz begonnen.

Berlin, 16. Noo. Die „Börsenzeitung" berichtet aus Kaiserslautern: Mit der Zerstörung von Eisenbahnlinien im besetzten Gebiet, die von der Reichsregierung in dem mit Frankreich über die „Entmilitarisierung im Westen" abgeschlossenen Abkommen zugestanden wurde, ist in der Pfalz bereits begonnen worden. Seit Dienstag wird von etwa 70 Bahnarbeitern das zweite Gleis der Bahnstrecke Münster am Stein — Odernhcim abgerissen. Das Gleis ist bereits auf eine Strecke von 4VV Metern zerstört. Im ganzen sollen die Gleisanlagen auf eine Strecke von 15 Kilometern entfernt werden. Der Schotter und das son­stige Material werden Interessenten gegen die Verpflich­tung der Abfuhr auf ihre Kosten überlassen. Auch mit der Beseitigung eines Teils der Verladerampe am Bahnhof Schaidt (Südpfalz) ist bereits der Anfang gemacht worden.

Spiel und Sport

Sportvorschau

Handball

Am morgigen Sonntag beginnen die Rückspiele der Handballrunde. Nagolds 1. Mannschaft hat in Wildberg anzutreten und seine zwei Punkte gegen einen gefährli­chen Gegner auf gefährlichem Platz zu verteidigen. Die 2. Mannschaft spielt hier gegen die Gäste aus Rohrdorf.

Fußball.

Tabelle der

A-Klasse

im

Neckar-Nagold-Gau.

Siv

v»e.

veil. Tore

P.

Nagold

8

7

—

1

36:12

14

llnterreichenbach

9

5

1

3

28:22

11

Dornstetten

8

5

—

3

22:14

10

Aliensteig

7

3

2

2

14:14

8

Horb

8

3

1

4

18:22

7

Baiersbronn

8

2

2

4

17:17

6

Altburg

8

2

1

5

19:35

5

Effringen

8

1

1

6

13:31

3

Fast jeder Sonntag bringt eine andere Reihenfolge in der Tabelle, denn bis jetzt brachte jeder der letzten Spieltage mindestens eine Ueberraschung. Nur der Tabel­lenerste und der Letzte stehen vorläufig noch weiter auf ihrem Platze. Von unserem Nagolder S. V. hoffen wir gerne, daß er seinen Platz bis zum Schluß behält! In Acht nehmen muß sich der S. V. N., denn der Punktvorsprung ist noch nicht so groß, daß die Elf ihre Stellung als sorg­los fest bezeichnen könnte. Für morgen sind folgende Treffen angesetzt: Altensteig in Dornstetten, Unterreichen­bach in Effringen, Baiersbronn in Horb und Nagold in Altburg. Unsere heimische Elf hat Gelegenheit, ihrer Punktesammlung zwei weitere Punkte einzufügen,' dem Tabellenstand nach sollte das sicher gelingen. Auf dem hiesigen Platze haben wir ein Jugendfpiel und zwar Oberschwandorf-Nagold Jugend. Spielbeginn 1.15 Uhr.

Handel und Verkehr

Die Notwendigkeit der Lapitalbildung

In einem Vortrag, den der bekannte Großindustrielle Dr. S i l- lerbera in Horrem hielt, wies er.auf die ungeheure Belastung »es deutschen Volks und der deutschen Wirtschaft durch den hounqPlan hin. Aus seinen Gegenwartswert berechnet, d. h. venn man ihn heute an einem Tag bezahlen muß e, vürde der Äoungtribut eine Summe von etwa 35 Milliarden Joldmark darstellen. Eine Betriebsführung sei ohne Gewinn un- ienkbar; der Gewinn sei aber klein im Vergleich zu den Sum men, die verdient werden müssen, um den Angestellten und Ar -eitern den Lebensunterhalt -m gewährleisten. Deshalb sei es

Pflicht aller Wirtschaftenden, auf die Rentabilität der Be- triebe hinzuarbeiten. Im Denken und Bewußtsein der Bevölke- rung beginne sich allmählich dte Grundwahrheit von der Notwen, digkeit der Kapitalbildung durchzusetzen. Alle Gelder, die aus der inländischen Produktion gewonnen werden, müssen ,n erster Linie wieder zu nützlichen und produktiven Zwecken Verwendung finden, nicht für den Verbrauch oder gar für den Luxus. Das sollten namentlich die Gemeinden, vor allem die Großstädte beherzigen. Dem Mittelstand werde wenig ge- halfen, wenn man ihm vielleicht gewisse Steuern abnehme oder erleichtere, sie aber auf dem Weg der Realsteuern wieder doppelt aufbürde. Die Steuerwillkür der Gemeinden bilde das größte

kni» s)r»n

Europäischer Uhrenkrusk? Bekanntlich sind seit einiger Zeit Zusammcnschlußbestrebungen in der deutschen Uhrenindu­strie im Gang. Daneben gehen nun Verhandlungen, die auf einen europäischen tlhr entrüst hinauslaufen. Allerdings will man erst einmal in den Verhandlungen wegen einer Zusam­menarbeit in der deutschen Uhrenindustrie zu einem Ergebnis kommen, um für die Ausfuhr in Höhe von etwa 60 Prozent der Gesamtproduktion klare Richtlinien aufstellen zu können. Ne- benbei sucht man mit maßgebenden Führern der schweizeri­schen, französischen und italienischen Uhrenindustrie nach einem Uebereinkommen, das die Gewähr für ein solides Geschäft auf dem europäischen Markt biete.

Zusammenschluß in der westdeutschen Dachpappenindustrie. Etwa 20 westdeutsche Dachpappenfabriken haben sich zu einer Preiskonoention unter der Firma Westdeutsche Dachpap­pen G. m. b. H. zusammengeschlossen. Diese Preiskonvention wird eine Preisregelung erst dann vornebmen, wenn die Ver­handlungen mit den der G.m.b.H. nach nicht beigetretencn Firmen zum Erfolg geführt baben. Bis ietzt haben etwa 70—80 Pr-nenl der Firmen ihren Beitritt zugesagt, wobei die teersreien Dach­pappenfabriken in den Vertrag nicht eingeschlossen werden.

Neuer Auslandsauftrag der AEG. Nachdem die AEG. vor zwei Jahren bereits Dampflokomotiven für eine indische Privatbahn erbaut hatte, erhielt sie nunmehr von der Bengal North- western-Eisenbahngesellschaft einen Auftrag auf 22 meterspurige Lokomotiven.

Verzugszinsermäßigung im Texkilgrohhandel. Infolge der Herabsetzung des Reichsbankdiskonts haben auch laut ,Konf." eine Reihe von Großhandelsverbänden eine Ermäßigung der Ver­zugszinsen eintreten lassen, und zwar auf 10 Prozent per Anno. Es handelt sich hierbei um den Verband der Deutschen Knopf- aroßhändler, den Verband der Tüll- und Spitzengroßhändler, den Verband der Großhändler in Garnen, Besätzen und Kurzwarsn und verwandten Branchen, den Verband der Hutfabrikanten und Putzgroßhändler, sowie die Vereinigung der Blumen- und Feder- industriellen.

Betrügereien in der Bank für deutsche Beamte? In der Unter­suchung gegen die Van? für deutsche Beamte wurde ermittelt, daß die Bank die Gemäldesammlung des Prinzen Hohenlohe-Oehringen, die ihr als Darlehenspfand übergeben worden waren, weiter verkauft hat. In London wurden bereits 48 dieser Gemälde entdeckt und beschlagnahmt. Die Bücher der Bank wurden beschlagnahmt.

Zahlungseinstellung. Die Schuhhandlung H. Cohen in Siegen und Köln hat die Zahlungen eingestellt.

Märkte

Biehpreise. Antendorf! Kühe 280—400, Katbeln 550, Jung­tet? 270 — Ludwigsburg: Kühe 350—500, Kalbinnen 340—510, linder 220—385. Schmalvieh 170—220. — INünsingen: Ochsen 80—660, Farren 420—560, Kühe 230—660, Kalbeln 305—620. junavieh 200—310. — Tuttlingen: Ochsen 480—750, Stiere 270 is ß20, Kühe 305—580, Kalbeln 360—425, Rinder 220—340 Mk.

Schweinepreise. Winnenden: Milchschweine 40—50 M. d. St.

_Aulcndorf: Milchschweine 47—60. — Lregliugen: Milch-

chweine 42—48. — Gaildorf: Milchschweine 40—45. — Mün- ingen: Milchschweine 25—58, Läufer SO. — Nürtingen: Milch- chweine 42—56. — Schömberg: Milchschweine 36—44. — Tutt- ingen: Milchschweine 35—55.

Fruchkpreise. Winnenden: Weizen 12—12.70, Hafer 7.50—8, Kinkel 9,70, Gerste 10.50—11, Roggen 11. — Aulendors: Gerste >Zg—zo — Biberach: Weizen 11.40—11,60, Gerste 8,80—9,50, faber 8—9. — Winnenden: Weizen 12—12,70, Haber 7,50-8, linket 9,70, Roggen 11, Gerste 10,50—11 Mk.

Mnnenden. 14. Nov. Obstmarkt. Zufuhr 640 Säcke Nostobst, 250 Körbe Tafelobst, 20 Körbe Quitten. Preis: Mostobst ,50—4.60, Tafelobst 7—12, Quitten 5—8 ^ d. Zt. Nächster Markt Nontag, den 18. November.

Eingesandt.

Die Redaktion übernimmt für Einsendungen unter dieser Rubrik nur die preßgesetzliche Verantwortung.

Die Beleuchtung resp. Nicht-Beleuchtung im Jselshiiuser Bahnhof.

In letzten Jahren hörte man immer wieder von dem Ausbau einer zweigleisigen Strecke Pforzheim-Eutingen. Aber wie uns scheint, ist dieser Plan noch in weiter Ferne. Jedenfalls wegen Geldknappheit, von der man ja land­auf landab hören und sie fühlen kann, sei es im Eeschäfts- oder im Privatleben. Doch was sein muß und sollte, muß sein und ist manchmal nicht zu umgehen. Und so wäre auch ein Punkt in nnd außer der Haltestelle Jselshausen und zwar wäre es zu wünschen, wenn man endlich einmal die alten Petroleumlampen abschaffen und durch elektri­sche Lampen ersetzen würde. Es wäre manchmal notwen­dig, daß man jemand zum leuchten mitnehmen würde, wenn man bei Nacht eine Fahrkarte löst, da man sonst das Geld schier nicht findet und unterscheiden kann. Viel­leicht sind die maßgebenden Behörden auch dieser Ansicht und würden diesem Uebelstand abhelfen, denn wo ein Wille, ist auch ein Weg!

Im Sinne vieler! Ein Jselshäuser.

Gestorbene: Wilhelmine Fischer, geb. Walz, 55 Jahre, Schernbach — Max Töpfer, 63 I., Freu­denstadt — Katharina Raible, geb. Teufel, 31 Jahre, Göttelfingen, OA. Horb.

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Infolge der nordwestlichen Depression ist für Sonntag und Montag immer noch unbeständiges und auch zu zeitweiligen Nie­derschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.

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Die heutige Nummer umfaßt 1V Seiten hiezu die illustrierte Beilage „Feierstunden"

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Fischweiher in Pfrondorf

Konrad Fessele, Landwirt in Pfrondorf hat auf Parzelle Nr. 66 im Gewand „Obere Riedwie- fen der Markung Pfrondorf zwei Fischweiher er­stellt. Das Wasser hiezu wird dem Wäschbach ent­nommen und durch ein Holzrohr den Weihern zu­geleitet. Fessele sucht um nachträgliche Genehmi­gung und Verleihung des Nutzungsrechts Mch.

Die Pläne liegen hier zur Einsicht auf. Ein­wendungen hiegegen sind binnen vierzehn Tagen vom Tag nach Erscheinen dieses Blattes an gerech­net, hier anzubringen. Nach Ablauf dieser Frist können Einwendungen, soweit sie nicht auf privat­rechtlichen Titeln beruhen, in diesem Verfahren nicht mehr berücksichtigt werden.

Nagold, den 14. November 1929. irr» Oberamt: Baitinge r.

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