Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Freitag, 2. August 192g.
August 1929.
Seite 3 — Nr. 179
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und 1090 028 RM. Einnahmen, somit Abmangel 483 556 Reichsmark. Dieser Abmangel solle ebenfalls durch eine Gemeindeumlage von 20 Proz. gedeckt werden. Der Ee- meinderat beschloß demgemäß. — Keine Brotpreiserüöh- ung. Bei der am Montag stattgehabten Versammlung der Bäckerinnung Freudenstadt wurde trotz Zoll- und Mehlpreiserhöhung beschlossen, von einer Erhöhung des Brot und Mehlpreises Abstand zu nehmen. — Prominenter Kurgast. Der italienische Minister Signor H. M an a- corda ist mit Gattin zu längerem Kuraufenthalt hier eingetroffen und hat im Hotel „Rappen" Wohnung gekommen.
Letzte Nachrichten
Die kommunistische Kundgebung im Berliner Lustgarten.
Berlin, 1. Aug. Gegen 16 Uhr begannen sich die ersten kommunistischen Züge auf den verschiedenen Anmarschplätzen zu versammeln, so auf dem Küstrinerplatz, am alten Ostbahnhof und vor dem „Großen Hauptquartier" am am Blllowplatz, und in allen roten Bezirken, wo durch Schalmeienmusik und rote Fahnen für die notwendige Stimmung vorgesorgt werden sollte. Schon hier zeigte es sich aber, daß zum mindesten der Aufforderung der roten Blätter zum 15-Uhr-Arbeitsschluß nur verhältnismäßig wenig Genossen gefolgt waren. Trotz aller Fanfarenrufe der Roten Fahne schien deren Gefolgschaft also doch aus den Vorgängen am 1. Mai gelernt zu haben, nicht allzu vielen Parolen zu folgen, deren Kosten sie schließlich selbst bezahlen müssen. Gegen 17 Uhr brachen die einzelnen Züge zum Lustgarten auf. Dort begann allmählich das schon zur Gewohnheit gewordene Bild roter Tage sich zu entwickeln. Mit zahlreichen roten Fahnen und Wimpeln, mit Schildern mit den Namen der einzelnen Gruppen und Belegschaften sowie mit oft recht drastischen Aufschriften, die sich gegen alles wandten, wogegen man überhaupt als Klassenbewußter Prolet demonstrieren kann, gegen den Imperialismus, gegen die Klassenjustiz, gegen die Bourgeoisie und gegen die Sozialdemokratie. Mit großer Vorliebe wurde mit den sozialdemokritischen Führern ins Gericht gegangen. Verschiedene Autos mit Musikkapellen schlossen sich den einzelnen Zügen an.
Schwere kommunistische Ausschreitungen in Frankfurt-M.
Frankfurt a. M.. 2. August. Aus Anlaß des 1. August veranstalteten die Kommunisten am Donnerstag abend einen Fakelzug. Es kam dabei zu schweren Streitereien zwischen der Polizei und den Zugteilnehmern. Berittene Polizisten gingen mit gezogenem Degen gegen die Menge vor. Es fielen einige Schüsse. Gegen Mitternacht mußten zahlreiche Polizisten mit Karabinern zur Verstärkung herangezogen werden. Die Unruhen sollen bereits einen Toten und mehrere Schwerverletzte gefordert haben. Da die Polizeikommandos noch nicht zurückgezogen worden sind, konnten bisher nähere Einzelheiten noch nicht in Erfahrung gebracht werden.
Die italienische Regierung nimmt den Poung-Plan an.
Rom, 2. August. Im Palazzo Chigi fand am Donnerstag unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Mussolini eine Ueberprüfung des Poungplanes statt. Mussolini erklärte nach eingehender Würdigung des Planes: Die italienische Regierung ist bereit, den Poungplan als unteilbares Ganzes wie die anderen Regierungen anzunehmen, in der Absicht, das Wrk des wirtschiftlichen und politischen Wiederaufbaues zu erleichtern.
Batschafter v. Hoesch bei Briand.
Paris, 2. August. Von amtlicher Seite in Paris wird bekanntgegeben: „Botschafter v. Hoesch hatte am Donnerstag eine abschließende Unterredung mit dem Ministerpräsidenten Briand, die der bevorstehenden Haager Konferenz gewidmet war. Nähere Angaben über den Inhalt der Unterredung wurden nicht gemacht.
Skadkpfarrer Wacker! von der Pfarrei Heilig Kreuz zu W 'mchen-Giesing, ist wegen Unterschlagung von 80 Oüö seines Amles enthoben und verhaftet worden.
Me englisch-russischen Bersöhnungsverhandlmigen sin- rbgebrochen worden.
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Acht Schiffbrüchige gerettet. Der Hamburger Dampfer „Helfred Bismarck" sichtete am Mittwoch nördlich von Rügen eine sinkende Jacht und nahm die Besatzung, acht Herren aus Berlin, an Bord.
Großfeuer. In Erlenbach bei Obernburg am Main (Unterfranken) brach am Mittwoch mittag ein Brand aus, der, da die meisten Einwohner auf dem Feld waren, rasch große Ausdehnung annahm und insgesamt 6 Häuser und 5 Scheunen einäscherte.
Im Freihafen von Neapel wurde ein Lagerschuppen mit Paraffin, Teer und Benzin durch ein Schadenfeuer vernichtet. Der Schaden wird auf 350 000 Mark geschätzt.
In dem südfranzösischen Dorf St. Etienne in den See- alpen sind 12 Häuser und die Kirche abgebrannt. Die 1200 Bewohner haben die Ortschaft geräumt. Das Feuer wütet weiter.
Reue Skraßenraubüberfälle in Rumänien. In der Nähe von Kronstadt (Siebenbürgen) haben Straßenräuber neuerdings wieder zwei Kraftomnibusse und 6 Personenkraftwagen nacheinander angehalten und 35 Insassen, darunter zwei Damen, bis auf die Kleider, Schuhe und Strümpfe ausgeraubt. Sie banden dann alle an Bäume, knebelten sie und verschwanden ungehindert. Der Gendarmerie soll es gelungen sein, die Räuber zu umzingeln.
30 Todesopfer in Hermsdorf. Von den schwerverletzten Bergleuten der Friedenshoffnungsgrube find zwei weitere gestorben. Die Zahl der Toten erhöhte sich dadurch auf 30.
Vom Zug gelötet. In der Nähe des Bahnhofs Heddesheim bei Weinheim (Baden) wurde der 16jährige Sattlerlehrling Albert Reinbold auf den Schienen tot aufgefunden. Ob er freiwillig aus dem Leben geschieden ist oder ob ein Unglücksfall vorliegt, ist noch nicht geklärt.
Lohngelddiebstahl. Das Gericht in Dortmund hat den Fabrikwächter Max Dünisch zu 3)4 Jahren, den Arbeiter Zabel zu 3 Jahren und die Frau Dänisch zu 1 Monat Gefängnis verurteilt. Dänisch und Zabel haben am 22. Januar ds. Js. auf der Zeche „Königsborn" in Westfalen durch erschwerten Einbruch 233 400 Mark gestohlen und die Frau hatte Beihilfe geleistet. Das vergrabene Geld konnte zum großen Teil wieder beigeschafft werden.
Bestrafte Reparationsschieber. Wegen Betrugs bei Reparations-Sachlieferungen und deren Verrechnungen verurteilte die Strafkammer in Paris den Viehhändler L. Lev y-Paris zu 18 Monaten Gefängnis ohne Bewährungsfrist und 2000 Franken Geldstrafe. Die weiter dabei beteiligten Händler Goldschmidt in Deutschland, Wries und Gutberg in Holland erhielten in Abwesenheit höhere Strafen, und zwar Goldschmidt fünf Jahre Gefängnis und 10 000 Franken Geldstrafe, Wries und Gutberg je 4 Jahre Gefängnis und je 10 000 Franken Geldstrafe. Von dem betrügerischen Gewinn sind 2 Millionen Franken an den französischen Staat herauszuzahlen.
Explosion und Brand im Marinearsenal von Toulon.
In der Ärtilleriewerkstätte des Marinearsenals in Toulon ist durch die Explosion von 7 großen Granaten ein Brand ausgebrochen. Der Schaden ist groß. Zwei Angestellte wurden verletzt.
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Das Flugzeug der Bremen gelandek. Das Katapult-Flugzeug des Schnelldampfers „Bremen" Heinkel D 1717 ist am Donnerstag mittag 12.30 Uhr im Seeflughafen Blexen bei Bremen glücklich gelandet.
Die „Bremen" ist am Mittwoch abend in Plymouth eingetroffen und vom Bürgermeister und den englischen Behörden herzlich empfangen worden. — Die Crntfernuna vom Ambrosekanal-
„Graf Zeppelin" über dem Ozean
Gute Fahrt über Macon—Lyon—Valeries—Gibraltar—
Die Deutsche Seewarte in Hamburg modele ein Tiefdruckgebiet von 737 Millimeter, das sich von Labrador über England bis zur Ostsee ausbreikete und dort Sturmwirbel erzeugte mit Ausstrahlungen nach Süden. 5m Raum der Azoren herrscht dagegen ein Hochdruck von 770 Millimeter, an dessen Nordrand eine breite westliche Strömung erkennbar ist mit Rebeln westlich vom 30. Längegrad. Dr. Ecke - ner wählte daher wieder den südlichen Weg über Lyon— Marseille—Gibraltar, der zwar bis zu den Azoren 3400 Kilometer lang ist gegenüber 2700 Kilometer über Bordeaux und den Golf von Biscaya, der aber wegen der weniger widrigen Luftströmungen eine größere Geschwindigkeit des Luftschiffs ermögliche. Bon Gibraltar an werden die Ost- Passakwinde dem Luftschiff zustatten kommen.
Beim Lufkschifbau Friedrichshofen trafen vom .Graf Zeppelin' folgende Funkmeldungen ein:
10.30 Uhr. Macon. Alles in Ordnung. Schiff fährt gut. Hatten zuerst starken Gegenwind.
10.58. Linkes Rhoneufer. Lyon. Fahren rohneabwärks d» 300 Meter Höhe. Stundcngeschwindigkeit 80 Kilometer.
12.20. Balence überflogen. Nach Passieren der Saone- Mündung flog das Luftschiff über dem rechten Rohneufer- Leichter Südwestwind. Der Himmel ist in 1000 Meter Hösm bewölkt. Sicht gut.
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„Graf Zeppelin" über dem Golf von Lyon.
Hamburg, 1. Aug. Nach einem bei der Hamburg-Amerika Linie eingegangenen Funkspruch von Bord des „Graf Zeppelin" befand sich das Luftschiff um 14 Uhr südlich Saines Maries über dem Golf von Lyon. An Bord ist alles wohl.
Friedrichshafen, 2. Aug. Das Luftschiff „Graf Zeppe- un paßrerte am Donnerstag abend 23 Uhr Cap de Eata am Golf von Almeria, etwa 300 Kilometer östlich von Gibraltar und dürfte gegen 2 Uhr morgens Gibraltar erreichen. Wie von Bord des Luftschiffes weiter verlautet, ist an Bord alles wohl; das Wetter ist wundervoll fast zu warm, und die 33 Grad Wärme machen sich sogar im Luftschiff bemerkbar.
Friedrichshafen, 2. August. Vorm. 7 Uhr. Graf Zeppelin hat mit guter Fahrt um 3 Uhr Gibraltar passiert.
Wieder ein blinder Reisender
Um 3.15 Uhr wurde das Luftschiff durch das Westtor, der Halle rückwärts ins Freie gezogen. Auf einmal wurdÄ gemeldet, daß trotz der streng durchgeführten Absperrung wieder ein Mann als „blinder Reisender" sich im Luftschiff eingeschlichen habe. Das Luftschiff wurde sofort durchsucht, man konnte ihn aber nicht finden, und da keine Zeit mehr zu verlieren war, mußte man den Menschen an Bord lassen. Es handelt sich, wie man hört, um einen vor kurzem entlassenen Arbeiter der Werft. Der Mann hatte- sich am Tag vorher in die Halle eingeschlichen und sich, während das Luftschiff aus der Halle gezogen wurde, vom Dach aus an einem Strick herabgelassen und war dann aufs die Hülle des Luftschiffes herabgesprungen, von wo e« durch einen Schacht ins Innere gelangte. Die Hülle mühte dabei wohl, wie man annehmen muß, zerrissen worden fein. Den verwegenen Menschen dürfte übrigens eine empfindliche Strafe erwarten, denn bekanntlich hak das Neuyorker Gericht jenen ersten „blinden Reisenden", der seinerzeit bei der ersten Rückfahrt von Amerika in Lake- hurst sich eingeschlichen hatte, zu 4000 Dollar Geldstrafe verurteilt, obgleich die Werftleitung und die deutsche Behörde von einer Strafverfolgung abgesehen hatten. Außere dem wird er von Amerika gleich wieder abgeschubt werden. Gegen den Unfug wird aber auch die Zeppelin-Gesellschaft scharf einschreiten. Es ist damit auch immer eine Erschwerung des Luftfahrtbetriebs und eine gewisse Gefahr für lstL Sicherheit verbunden.
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Der Empfang in Amerika
Die Neuyorker Blätter bringen die Abfahrt des Graf Zeppelin in großer Aufmachung. Auf der Rückfahrt wird das Luftschiff eine große amerikanische Warensammlung mitnehmen, außerdem einige Kegelkugeln, ein Geschenk an den Reichspräsidenten v. Hindenburg. In Philadelphia werden im Marmehafen 130 Mann zur Verstärkung bereit gehalten, da die Mannschaften m Lakehurft für den Graf Zeppelin nicht ausreichen.
Leüchtturm (Neuyork) bis Eddystone-Plymoüth (3084 Seemeilen gleich 5551 Kilometer) wurde mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 27,9 Knoten zurückgelegt.
Das Klemm-Geschwader, das an dem am 3. August beginnenden europäischen Flugwettbewerb von Paris aus teilnimmt, besteht aus 6 Klemm L. 25 mit 40 PS. Salmson-Motor, 1 Klemm L. 26 mit 40 PS. Siemens-Motor und 1 Klemm L. 26 a mit 85 PS. Cirrus-Motor. Die 6 L. 25-Typen werden geführt von dem bekannten Sportfliegern Lusser, Siebel, Poß, Hauptmann Wirth, Wolf, Hirth und Mühlenen mit je einem Begleiter an Bord: die Type L. 26 von Hagenmeyer und die Type Cirrus von Kirsch, ebenfalls mit je einem Begleiter. Die Veranstaltung besteht aus einer Leistungsprüfung und dem Rundflug als Dauerprüfung. In der Leistungsprüfung werden die technischen Eigenschaften der Maschinen gewertet. Sie findet vom 3. bis 6. August statt. Am 7. August erfolgt der Start zum Rundflug, der über ganz Europa führt und rund 6200 Kilometer umfaßt. Für diese Dauerprüfung sind 15, höchstens 20 Tage vorgesehen.
Handel und Verkehr
Die Rentabilität der Kattindustrie
Bericht de» Untersuchungsausschusses
Das ln der deutschen Kaliindustrie angelegte Kapital ist heut« auf ungefähr 600 bis 700 Millionen RM. zu berechnen, wovon 240 Millionen Ausländsanleihen sind. Vor dem Krieg, als di« elsässischen Gruben noch zum deutschen Konzern gehörten, wurde das in der Kaliindustrie arbeitende Kapital auf 1400 Millionen geschützt. Infolge einer weitgehend durchgeführten Rationalisierung konnte nach dem neuesten Bericht des Reichsuntersuchungsausschusses für die Kaliindustrie trotz erheblich gestiegener Löhne und Soziallasten eine wesentliche Produktionsvermehrung erzielt werden. Die Produktion betrug 1924 (nach der Inflation) 8,86 Millionen Doppelzentner, 1925 13,69, 1928 14,30 Milt. DZ. Einschließlich der Nebenbetriebe betrug die Lohnausgabe 1926 39,92 Mill. Mk.. 1928 46,32 Milt. Mk.. auf den Doppelzentner verringerte sich trotzdem infolge der vermehrten Produktion der Lohnanfall von 3,47 (1925) auf 3,24 (1928), und ähnlich haben sich die Gehälter entwickelt. Die Abschreibungen betrugen durchschnittlich 2,40 je Doppelzentner (1927). Die Materialaufwendungen betrugen 1926/28 5,14, 4,20 und 4,78 Mk. auf den Doppelzenter, die Steuerbelastung 0,71, 0,59 und 0,64 Mk. Der Durchschnittserlös belief sich 1926 auf 14,53 Mk. aus Kali, 1,46 Mk. aus Nebenprodukte, die Produktionskosten 17,13 Mk.. dieses Jahr brachte der Kaliindustrie einen Gesamtverlust von 12,4 Mill. Mk. Infolge der Rationalisierung fielen die Kosten 1927 auf 14,45, 1928 auf 13,48, während die Kalipreise 15,09 und für Nebenprodukte 1,57 Mk., 1928 15,98 bzw. 1,32 betrugen. In diesen beiden Jahren ergab sich ein Gesamtgewinn von 27,9 bzw. 64,6 Mill. Mk.
Berliner Geldmarkt, 1. Aug. Tagesgeld 8—10,5 v. H., Monatsgeld 9,25—10,25 o. H-, Warenwechsel ungefähr 7,75 o. H.
Der privatdiskonl ermäßigte sich von 7,375 v. H. aus 7ZS u. H. für beide Sichten.
8,19 Milliarden Spareinlagen der deutschen Sparkasten. Der Stand der Spareinlagen am Ende des Monat» Juni betrug 8190086000 Mark gegenüber 7998901000 Mark Ende Mai 1929 und 7416 277 000 Mark Ende Januar 1929. Nach der Berechnung des Statistischen Reichsamts entfallen von dem Gesamteinlägenbestand der Sparkassen Ende Juni aus Preuße» 5,14 Milliarden, auf Bayern 624,12 Millionen, auf Sachse» 539,55 Mill., auf Württemberg 464,81 Mill., auf Bade» 438,37, auf Hamburg 265,05 und auf Hessen 180,9 Mill. Mk. Im Berichtsmonat wurden 631.18 Mill. Mk. eingezahlt, wovon 440,01 Mill. Mk. wieder zur Auszahlung gelangten. Die Giroeinlagen beliefen sich Ende Juni auf 1384,4 Mill. Mk. gegenüber 1418,1 Mill. Mk. am Ende des Bormonats.
Frankreich zieht weiter Gold an. Die Niederländische Bank hat an Frankreich für 1,65 Mill. Gulden (2,78 Mill. Mk.) Gold zu einem über dem Normalkurs liegenden Wert verkauft.
Verschlechterung der italienischen Handelsbilanz. Nach dem nationalen Export-Institut betrug die italienische Einfuhr in de» fünf ersten Monaten des Jahres 9410 Mill. gegen 8924 Mill. des Vorjahres, die Ausfuhr 5770 gegen 5580 Mill. Die Einfuhr hak sich also um 485 Mill. gleich 5.4 Prozent, die Ausfuhr nur um 190 Mill. gleich 3.4 Prozent vermehrt. 1928 verhielten sich Ein- fuhr und Ausfuhr wie 100:62,5, 1929 wie 100:61,3. Der auswärtige Handel bat ncb um 675 Mill., d. h. um 4,7 Prozent gehoben.
Die Ueberfremdung der Industrie. Ein früherer Direktor der Adler-Farbenfabrik AG. errichtet in Essen eine Fabrik chemischer Farben mit ausländischem Kapital (800 000 Mark). Auch der Sitz der Gesellschaft befindet sich im Ausland.
Amerikanisches Kapital in Berlin. Auf zwei der Berliner Berkehrs-AG. gehörigen großen Grundstücken am Alexanderplatz in Berlin sollen mit einem amerikanischen Kapital von 12 Millionen Mark mehrere sechsstöckige Geschäftshäuser erstellt werden. Dieselbe Gesellschaft beabsichtigt ähnliche Bauten in anderen deutschen Großstäddten zu erstellen.
Eisenmöbelfabrik Lämmle AG.. Zuffenhausen. Die Hv. gn nebmigte den Abschluß für 1928 mit 13 245 ^ Gewinn, der von getragen wird.
Steigende konkurszahlen. Die Zahl der Konkurseröffnungen Et im Juli ds. Js. nach einer Zusammenstellung der Finanz- Zeitschrift „Die Bank" auf 888 (Juni 831, Mai 877) gestiegen. Auch die Anzahl der Vergleichsverfahren hat sich im Juli starl erhöht. Cs wurden 556 (Juni 468, Mai 4821 Deraleichsoersabro, eingelettet.
Stuttgarter Schlachtviehmarkl. 1. Aug. Dem heutigen Mark» un Stuttgarter Vieh- und Schlachthof waren zugetrieben: IO Bullen, 70 Iungbullen, 73 Jungrinder, 16 Kühe. 375 Kälber, 8« Schweine, die sämtlich verkauft wurden. Verlauf des §
Großvieh belebt, Kälber mäßig belebt. Schweine langsam.
Ochsen: 1,8. 30.7. «Sh,: 1.8. gy. >
«wsgemästet — 58-61 fleischig 23-30 22-»
vollfieifchig — 48 -54 gering genährt 18-21 0—»
fleischig
Bullen:
ausgemäftet vollfleischig fleischig
Imigriuder:
aus zeinäste, oollfleischig fleischig gering genährt
Kühe:
ausgemSstet
vollfieifchig
1, 8.
30. 7.
Kühe:
1. 8.
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48-54
fleischig gering genährt
8Ü
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KS
Kälber:
51—53
47—50
50-53
46—49
feinst« Mast« und beste Saugk Ade: mittl. Mast- und «ule SaugtiSlber geringe Kälber
77-80
68-75
56-65
59-63
51—56
58—62
50-55
45-49
Schweine: über 300 Pst» 840—300 Pst). 800—240Pfd. 160—200 Pst». 120—ISO Pst», unter 120 Pfd.
88— 90
89- 90 89—91 86-89 84-86 84-86
23-40
32-39
Sauen
63-72
74-»
SS—» 5L-«
92 — 9 »
93— »
94
92 — 9 »
88 - 9 »
88 - 9 »
64 - 7 »
Veerenernke. Die großen Waldungen des Oberlands bringe» jetzt Len Beerensammlern den erwünschten Nebenverdienst. Namentlich die Himbeeren, die in guter Beschaffenheit auf da, Markt kommen, finden willige Käufer. Die Pilze fehlen, beson- „I? me Pfifferlinge, die zu den wohlschmeckendsten und zuträglichsten Speisefchwämmen gehören, werden kaum auf de» Markt gebracht.
Deller für Samstag und Sonntag Infolge der nördlichen Depression ist für Samstag und Sam»» tag immer noch unbeständiges Wetter zu erwarten.