Nagoider Tagblatl „Der Gejellschafter"
Samstag, 6. Juli 192g.
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Augen und sie fangen an, sich gegen den Schwiegervater aufzulehnen, der immer wieder seine Autorität durchsetzt. Das Herz der Tochter gewinnt er sofort. Und sogar den Senator verblüfft er durch sein frisches, offenes Wesen, dem diese Pseudoherrlichkeit gar nicht imponiert. Schritt für Schritt geht die Bändigung und Ueberlistung vor sich. Bis am Schluß der Sohn seine Gouvernante, die Tochter, ihren Dr. Gering in den Armen hält trotz dem Standesdünkel des Herrn Senators. Das zahlreich erschienene Publikum nahm die unterhaltende, anregende Darstellung des Lustspiels durch das Württ. Volkstheater dankbar und mit großem Beifall auf und amüsierte sich namentlich im 2. und 3. Akt sehr gut.
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Morgen Sonntag bringt das Württ. Volkstheater im Traubensaal das große Kostümschauspiel „Der Trompeter von Säckingen" in 6 Akten nach Viktor von Scheffels Gedicht und Neßlers gleichnamiger Oper für die Bühne bearbeitet von Hillebrand und Keller, welches sich überall des größten Beifalls zu erfreuen hatte. Nachmittag 3 Uhr große Jugendvorstellung: Rumpelstilzchen der böse Zwerg. Der Besuch der Vorstellungen kann nur empfohlen werden.
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Leichter Zusammenstotz
Gestern Abend gegen 9 Uhr ereignete sich in der Vorstadt ein Zusammenstoß zwischen einem Radfahrer und einem Auto, der glücklicher Weise gut verlief. Das Rad wurde beschädigt. Die beteiligten Personen aber kamen mit dem Schrecken davon.
Unsere „Feierstunden".
Wenn die Sommersonne heiß vom Himmel brennt, sucht man gerne das kühlende Wasser auf — auch wir Np- golder haben unser Bad, aber was ist das gegen den größten und modernsten Badestrand Berlins, dem Bad der 60 000 im Freibad Wannsee, das das Titelblatt unserer Beilage zeigt. — „Thomas Altenhubers zweite Frau" erzählt von einem alten Sonderling, der unbeholfen und unselbständig wie er ist, der resoluten Führung einer ehelichen Kamerädin bedarf. Die spannende, anregend geschriebene Erzählung eines Arztes „Das Haus der Masken" wird den Lesern sicher gefallen, wie die hübsche Plauderei „Es war einmal", in der etwas von der Stimmung seligen Erinnerns am Vergangenen lebt. Das reichhaltige Bildermaterial bringt Neues und Interessantes aus aller Welt. Um nur einiges herauszugreifen: Die Comburg bei Schwäbisch Hall, das größte Motorschiff Deutschlands, die Pankgrafen auf dem Kriegspfad in Wertheim, die Photographien des tödlich verunglückten Weltrekord-Segelfliegers Schultz und der Fallschirm-Pilotin Nelly Tußmar, Bilder vom Weltkongreß der Frauen und von der Erdbebenkatastrophe in Neuseeland.
Altensteig, 5. Juli. Bedauerlicher Unfall. Heute vormittag ereignete sich in der Besteckfabrik OKA ein bedauerlicher Unfall. Der 24jährige Graveur Schmid aus Pforzheim probierte an der Presse eine Stanze aus. Plötzlich löste sich ein Stück Metall, durchschlug die Kleider und drang ihm tief in die rechte Körperseite ein. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde er durch das Sanitätsauto ins Nagolder Krankenhaus überführt. Bei der sofort vorgenommenen Operation konnte der 14 Zentimeter lange Metallsplitter der die Leber verletzte, entfernt werden, doch schwebt der Verletzte, ein ruhiger, fleißiger Mensch noch in Lebensgefahr.
ep. Herrcnberg, 4. Juli. Die Herrenberger Schwestern. Am Sonntag, den 7. Juli feiert der Herrenberger Verband für eoang. Krankenschwestern sein Jahresfest. Nach dem Bericht von Pfarrer Ziegels tritt der Verband mit ISO Schwestern, 9 Schülerinnen und 10 Hiifs- fchwestern ins neue Jahr ein. Seine Schwestern arbeiten in 14 Häusern und Anstalten und auf 68 Gemeindestationen. Unter den neuen Arbeitsfeldern ist in erster Linie das Tuberkulosenkrankenhaus Sanatorium Schönbuch bei Böblingen, das mit 7 Schwestern besetzt wurde, außerdem das Haus der Barmherzigkeit in Staigacker zu nennen. Neu übernommen wurden die Gemeinden Rielingshausen, Oberlenningen und Gomadingen. Auch dem von der württ. Kinderhilfe Eßlingen in Brisago am Luganer See neu eingerichteten Kinderheim hat der Verband vorübergehend einige Schwestern zur Verfügung gestellt. Das Kinderheim wird von erholungsbedürftigen auch außerwürttemdcr- gischen Kindern stark besucht. Die Ausbildungszeit ist auf drei Jahre ausgedehnt worden.
Stammheim, 4. Juli. Zündender Blitz. Bei dem Gewitter schlug der Blitz in die große Scheune des Easthofes zum „Bären" von Adolf Krämer. Das umfangreiche Gebäude ging sofort in Flamen auf und brannte völlig nieder. Der Freiw. Feuerwehr Stammheim gelang es nach harter Arbeit, den Brand auf seinen Herd zu beschränken. Da die Calwer Motorspritze sich zurzeit in Reparatur befindet, konnte sie nicht helfend eingreifen.
Freudenstadt, 4. Juli. Gewitterschäden. Das Gewitter brachte wolkenbruchartigen Regen und Hagelschlag. Wie Maschinengewehrfeuer passelten die Körner auf die Dächer und gegen die Scheiben, schlugen Blätter von den Bäumen und richteten in der ganzen Gegend große Verheerung in den Feldern und Gärten an. Reißende Sturzbäche suchten sich Weg durch Gartenbeete und Wiesen. Der Schaden dürfte ein bedeutender sein.
Mitteltal» 4. Juli. Unfall. In dem Schotterwerk des Joh. Eg. Faißt ereignete sich ein bedauerlicher Unfall. In dem am Rauhfelsen befindlichen Schotterwerk brach ein Riemen, welcher die den Betrieb leitenden Söhne des Besitzers erfaßte und schwer verletzte.
Wildbad, 4. Juli. Zwei Männer ertrunken. Gestern nachm, stieß oberhalb der Windhofsäge eine Dame beim Baden im Kanal auf eine männliche Leiche. Zur Bergung des Toten wurde der Kanal abgelassen, wobei man zum Entsetzen zwei Leichname auffand und zwar einen 70 Meter, den zweiten 120 Meter unterhalb der Ziegelhüttebrücke. Die beiden Toten konnten als der im 60. Lebensjahre stehende Holzhauer Eottfr. Sch rafft, Ziegelhütte, und der 42 Jahre alte Michael Schumacher aus Meistern festgestellt werden, die am Dienstag nacht etwa um 11 Uhr den Heimweg angetreten hatten, Schumacher, der Schwager des Schrafft, wollte diesem andern Tags bei der Heuernte behilflich sein und ging deshalb mit letzterem nach Hause. In der Dunkelheit und bei strömendem Regen scheinen sie vom Weg abgekommen und in die Enz geraten zu sein, in der die beiden braven Familienväter den Tod fanden.
Aus aller Welt
Gefängnis für den „Erfinder der Todesskrahlen". Seit einiger Zeit machte ein .Erfinder von Todesstrahlen' Anstrengungen, um für die von ihm angeblich erfundenen ..Todesstrahlen" ein Konsortium für die Auswertung zustande zu bringen. Die Staatsanwaltschaft hatte aber für die schon im Krieg gemachte „Erfindung" des Herrn Albert Brüh ahn wohl nicht das nötige Verständnis, sie wurde vielmehr von einer Reihe von Sachverständigen als ein leeres Hirngespinst nachgewiesen. Das Große Schöffengericht in Frankfurt a. M. verurteilte denn auch den Erfinder wegen Betrugs zu 1 Zahr 3 Monaten Gefängnis.
Zuchthaus für einen Falschmünzer. Das Schöffengericht in Hamborn (Wests.) verurteilte den 37jährigen Schlosser Paul Welters von dort wegen Falschmünzerei zu 2 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust. Welters hotte im Industriegebiet falsche Fünfmarkstücke in großer Zahl in den Verkehr gebracht.
Blutige Tragödie in der italienischen Aristokratie. Nach einer Meldung des römischen „Piccolo^ aus Livorno ereignete sich auf dem Landgut der Familie des Grafen M a - laspinabei Livorno eine erschütternde Tragödie. Die mit dem Obersten Graf Malaspina verheiratete Marchesa Strozzi tötete ihre beiden Kinder durch Revolverschüsse und beging danach Selbstmord. Die Ursache der Tat ist unbekannt. Man vermutet, die Marchesa habe in einem Anfall von Geistesstörung gehandelt.
Das Vermögen Aman Allahs. Auf der Reise nach Italien ist König Aman Ullah von Afghanistan am 2. Juli in Port Said (Aegypten) eingetroffen. Einem ausfragenden Zeitungsmann gegenüber erklärte er, die Meldungen, er bringe eine große Menge Geldes mit, seien falsch. Das ganze Vermögen, das er augenblicklich in der Tasche habe, betrage sechs Pfund Sterling.
Chinesischer Friedensschluß. Der „christliche" General Fengjuhsiang verläßt für mehrere Monate China. Zur Bekräftigung des Friedensschlusses zwischen ihm und dem Prä- sidenten Tschiangkaischek hat die Regierung in Nanking Feng einige Millionen Dollar ausbezahlt.
Aischsierben im Rhein. Unmittelbar am Ludwigshafener Werk der J(z. s aibeinndusirie trat ein größeres Fisch- sterbr.u auf E.> kam-»' dorr in kur-er Folge Tausende von
verendeten Fischen, teils in recht großen Massen, plötzlich an die Oberfläche des Rheinstroms. Das Fischsterben wurde anscheinend durch Zuleitung vergifteter Abwässer in den Rhein verursacht; es bedeutet einen beträchtlichen Schaden.
Fabrikbrand. In der Nacht zum Freitag brach in einer Oeloxydierhalle der Deutschen Linoleumwerke AG. in Maxi- miliansau bei Karlsruhe ein großes Schadenfeuer aus. Der Betrieb kann weitergeführt werden.
Letzte Nachrichten
Das Konkordat angenommen
Zweite Lesung des Konkordatsgesetzes im preuß. Landtag.
Berlin, 5. Juli..Der preußische Landtag nahm am Freitag abend in zweiter Lesung den Artikel 1 des Vertrages mit dem Heiligen Stuhl gegen die Stimmen der Deutschen Volkspartei, der Nationalsozialisten und der Kommunisten an. Nach Ablehnung sämtlicher Aenderungsantärge wurde auch Art. 2 mit den Stimmen der Regierungsparteien und der Wirtschaftspartei genehmigt. Damit war die zweite Beratung der Vorlage erledigt. Die dritte Beratung findet am Dienstag statt.
Schwere Straßenschlacht in New-Orleans.
Newyork, 5. Juli. In New Orleans versuchten während des Straßenbahnerstreiks Arbeitswillige unter dem Schutz der Polizei vom Hauptdepot mit 3 Straßenbahnzügen abzufahren.. Hunderte erregter Streikender drangen darauf auf die Arbeitswilligen und die Polizei ein. Die Polizisten gaben anfangs Warnungsschüsse in die Luft ab, feuerten jedoch, als die Streikenden mit Pflastersteinen und Knüppeln auf sie losgingen, scharfe Salven in die Menge. Die Streikenden wurden zurllckgetrieben und verloren 2 Tote und Hunderte von Verletzten. Die über 1000 Menschen zählende Menge begab sich darauf einige Straßen weiter, wo sie drei Straßenbahnzüge anhielt, Die Arbeitswilligen und die sie schützenden Polizisten aus den Wagen herausholte und sie entwaffnete. Zunächst waren die Streikenden der Polizei überlegen, bis Verstärkung für diese eintraf. Die Polizei feuerte abermals verschiedene scharfe Salven in die Menge und trieb sie dann mit dem Gummiknüppel auseinander. Mehrere hundert Personen wurden verhaftet.
Vürkl. Landestheakr
Großes Haus. 8. Juli: Tiefland (8—10.30). — 10. Theatergemeinde F28: Orpheus in der Unterwelt (8 b. n. 10.45). — 1L A28: Schwanda der Dudelsackpfeifer (8 bis 10.45). — 12. C30: Madame Butterfly (8—10.30). — 13.: Orpheus in der Unterwelt (7.30 b. n. 10.15). — 14. Sonder- Miete 6: Die Meistersinger von Nürnberg (6—11).
Kleines Haus: 8. Juli. Theatergemeinde A 27: Trojaner (8 b. n. 10.15). — 9. D29: Die Entführung aus dem Serail (8—10.30). — 11. B28: Die Kreuzelschreiber (8—10.30). — 13. Sondermiete für Auswärtige 14: Minna von Barnhelm (7.30—10).
Schluß der Spielzeit 1S2S 2g.
Eröffnung der Operetten-Sptelzeit: 14. Juli: Friederike (Operrette von Franz Lehar) 8—10.30.
Sendefolge der Slnilgarler Rundfunk AG.
Sonntag, 7. Zull:
Il.U: Evangelisch- Morgenfeier. 12.00: llnt-rhaltung-konzert. I3.V0: Schallplattenkonzert. It.llv: Kinderstund«. 15.V0: Raoul Aucrnheimer liest au, eigenen Werken. I5LO: Opern, Arien und Duette. 17.00: Unser, Heimat <ein Zyklus an Ort und Stelle aufgenommener Uebertragungen zur Heimat, künde), 1. Nachmittag: „Burg Lichtenstein-'. 18.00: Sportfunkdienst. 18 . 15 : Bortrag: Menschenfreunde: Franz von Assissi. 18.45: Magnus Wehner liest aus eigenen Werken. 1 S. 80 : Unterhaltungskonzert. 20.30: Vortragsstunde: Peter Scher. 21.00: „Sommer". 22.30: Epvrtsunkdienst. 23.00-1.00: r-nzmusik.
Montag, 8. Juli:
10.30: Schallplattenkonzert. 11.00: Nachrichtendienst. 12.00: Wetterbericht. Anschließend: Schallplattenkonzert. 13.45: Nachrichtendienst. 15.45: Vortrag: Die Schrift als Symbol I. 15.15: Nachmittagskonzert. 18.00: Landwirtschaftsnachrichten, Bericht des Landesarbeitsamts Siidwestdeutschland Uber die Arbeitslage in Sudwestdeutschland. 18.15: Vortrag: Lebensschicksal und Lebensleistung Spinozas. 18.45: Vortrag: Reifceindrllcke in Griechenland. 19.15: Bortrag: Zum 60. Geburtstag von Gustav Stoßkops. 19.45: Bericht der schwiib. Sternwarte Stuttgart: Der Sternenhimmel im Juli. — Zeitangabe, Wetter, bericht. — 20.15: Konzert des oberschlesischcn Funkquartetts: Heiteres
Quodlibet. 22.15: Deutsche Prosa. 22.45: Konzert.
Spork
haupkmann Köhl hat den Plan, In diesem Sommer nochmals nach Amerika zu fliegen, aufgegeben, da die nötigen M> tel nicht beschafft werden konnten.
5m Boot über da» Weltmeer. Der 23jährige Norweger David Turner hat am 4. Juli den amerikanischen Hafen Boston in einem offenen, 6 Meier langen, mit einem Außenmotor versehenen Boot verlassen, um das Atlantische Meer mit Richtung auf Le Havre (Frankreich) zu überqueren. In Neufundland will Turner seine Brennstoffvorräte ergänzen und er hofft in zwei Monaten sein Ziel zu erreichen.
Handel und Verkehr
Berliner Dollarkur», 5. Juli. 4,1955 G-, 4,2035 B.
Dt. Abl.-Anl. 50.60.
Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 10-
Berliner Geldmarkt. 5. Juli. Tagesgeld 7,25—9,25 v. H., Monatsgeld 9,5—10,50 v. H.
privaldiskont: 7,375 v. H. kurz und lang.
Die Goldzahlung der Zölle in Spanien ausgehoben. Auf Grund der in der letzten Zeit angestellten Untersuchungen über das Währungsproblem wird die bis jetzt in Spanien geltende Verpflichtung einer Zahlung von 50 Prozent der Zölle in Gold vorübergehend aufgehoben.
Aenderung de» Hypokhekenbankgesehe». Dem Reichstag ist soeben der Entwurf eines vierten Gesetze» zur Aenderung und Ergänzung des Hypothekenbankgesetzes zugegangen. Er bezweckt die Wiederherstellung einiger Bestimmungen des Hypothekenbankgesetzes, die in der Inflation zur Erleichterung des Geschäftsbetriebs der Banken geändert worden waren. Außerdem enthält er die schon lange von den Banken geforderte Vorschrift zum Schutz der Bezeichnung Pfandbrief. Er sieht ferner die landesrechtliche Einführung eines Zwangsvollstreckungsvorrechts zugunsten der Pfandbriesgläubiger solcher Genossenschaften vor, die das Hypothekenbankgeschäft betreiben dürfen-
Umsahsteuerumrechnungssähe aus Reichsmark für den Monat Juni 1929: Aegypten 1 Pfund: 20.86 »«: Argentinien 100 Papierpesos: 175,63 -4H Belgien 100 Belga: 58,23 -6: Brasilien 100 Milreis: 49,72 Bulgarien 100 Lewa: 3,03 -4H Canada 1 Dollar: 4,16 -4t: Dänemark 100 Kronen: 111,72 -4t: Danzig 100 Gulden: 81,29 -6; Estland 100 Kronen: 111,75 Finnland 100 Mark: 10,54 -4H Frankreich 100 Francs: 16,40 -4t: Griechenland 100 Drachmen. 5,43 -4t; Großbritannien 1 Pfund Sterling: 20,34 Holland 100 Gulden: 168.41 -4t: Island 100 Kronen: 91,97 -4t; Italien 100 Lire: 21,94 Japan 100 Jen: 184.26 -4t; Südslawien 100 Dinar: 7,37 -L: Lettland 100 Lat: Litauen 100 Litas: 41,59 Mark; Norwegen 100 Kronen: 111,73 -4t: Oesterreich 100 Schilling: 58,93 -Ä: Polen 100 Zloty: 47 02 -4t: Portugal 100 Eskudos: 18,75 -4t: Rumänien 100 Lei: 2,49 Schweden 100 Kronen: 112,26 -4t: Schweiz 100 Franken: 80,70 -4t: Spanien 10 Peseten: 59 28 -4t; Tschechoslowakei 100 Kronen: 12,42 Türkei 1 Pfund: 2 01 Ungarn 100 Pengö: 73,10 -4t: Uruguay 1 Peso: 4.05 -4t; Vereinigte Staaten von Äinerika 1 Dollar: 4,19 -4t.
Der Internationale Eenossenschaftstag, der Heuer am Samstag, den 6. Juli auf Veranlassung des Internationalen Eenossenschaftsbundes in allen Ländern der Welt stattfindet, ist als großzügiger Werbetag für die genossenschaftliche Wirtschaftsidee gedacht, welchen insbesondere die Konsumgenossenschaften zur Stärkung ihrer Organisationen verwerten. Mit welch gigantischen Zahlen man es übrigens bei dem Internationalen Ee- nossenschaftsbund zu tun hat, dem aus 37 Ländern der Welt 29 genossenschaftliche Zentralverbände angehören, ergibt sich aus einer von dem Bunde veröffentlichten Statistik, wonach in 169 000 Genossenschaften aller Arten rund 52 Millionen Familien vereinigt sind und wovon auf die Konsumgenossenschaften 60,07 Prozent, die land- wirtschatflichen Genossenschaften 22,49 Prozent, die Kreditgenossenschaften 16,95 Prozent und der kleine Rest auf andere Genossenschaften entfallen. Die Warenumsätze der Konsumgenossenschaften sind für das Jahr 1928 auf über 27 Milliarden Mark berechnet, die genossenschaftliche Warenerzeugung auf rund 3 Milliarden Mark. Das Anteilkapital der Mitglieder beträgt 2)4 Milliarden Mark.
Es sind Zahlen, die jedenfalls zu denken geben, insbesondere da man sich in Deutschland erst am Anfänge dieser wirtschaftlichen Entwicklung befindet. Die deutschen Konsumgenossenschaften nehmen mit rund 1)4 Milliarden Mark Umsatz (Württemberg 206 000 Mitglieder mit über 70 Millionen Mark Umsatz) und 450 Millionen Mark Eigenproduktion (Württemberg 12 Millionen Mark) an der genossenschaftlichen Weltwirtschaft teil.
Ablehnung des schlesischen lextilschledsspruchs durch die Ar- beilgeber. Der im Lohnstreit der schlesischen Textilindustrie gefällte Schiedsspruch ist von der Mitgliederversammlung des Verbands schlesischer Textilindustrieller einstimmig mit der Begründung abgelehnt worden, daß die darin abermals vorgesehene Lohnerhöhung von 8,7 Prozent in keiner Weise der besonderen Notlage der schlesischen Textilindustrie Rechnung trage und di« darin ohne Rücksicht auf die Verhältnisse der einzelnen Betrieb« vorgeschriebene schematische Erhöhung aller Stücklohnsätze in der Praxis zu den größten Schwierigkeiten führen würde. Der au» Westdeutschland berufene Schlichte: habe infolge mangelnder Kenntnis der Verhältnisse in der schlesischen Grenzprooinz der besonderen Wirtschaftslage der schlesischen Textilindustrie nicht gerecht werden können
Die Gewerkschaften haben den Schiedsspruch angenommen.
Die englischen Eisenbahner kündigen da» Lohnabkommen. Die englischen Eisenbahner haben die Gewerkschaftsleitung beauftragt, das letzte Lohnabkommen mit den Eisenbahngesellschaften, durch das eine Lohnherabsetzung um 2)4 v. H. festgesetzt worden war. unter Einhaltung der vertragsmäßigen Frist von 3 Monaten zu kündigen.
Aeoerbach, 5. Juli. Auch die Glaser in den Streik getreten. Mit dem gestrigen Tag sind auch die hiesigen Glaser in Streik getreten betreffs Anerkennung der Vereinbarung mit der Stuttgarter Glaserinnung durch die Feuerbacher Firmen.
Konkurse: Hans Sinz, Kaufmann in Buchau a. F. — Nachlaß des Kaufmann Hugo Josef Barth, Ulm a. D.
Märkte
Diehprelse. Sulz a. 1l.: )4jährige Rinder 180—220. Isährige Rinder 300-350, Kalbinnen 400—650, Kühe 350—500, Stiere 450 bis 600 -4t d. St.
Schweinevreiie. Soaickinaen: Milchschweine 39—47i>0. —