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Stück. Die Fertigstellung und Versendung ist bis anfangs Juni in Aussicht genommen. Die gesamten Kosten belaufen sich auf etwa 350 RM. Für die nächsten Jahre ist die Herausgabe eines größeren Führers mit Mehrfarbendruck uorgesehen. Zur Vorbereitung sollen schon jetzt schöne Photographien von Nagold und Umgebung beschafft werden. Nagold im Frühlingsschmuck würde dazu sich besonders eignen. Es wird gebeten, solche schöne Photographien dem Verkehrsverein zum Ankauf anzubieten.
Bei dieser großen einmaligen Ausgabe für den Führer müssen natürlich die anderen Gebiete Heuer etwas zurücktreten. Für den Passantenverkehr sollen nur die nötigsten Inserate aufgegeben werden, ebenso in den Reisebll- chern, Fahrplänen usw.. Das Luftkurwesen soll, wie in den letzten Jahren, in den hiezu bestimmten Zeitungen propa- gandiert werden. Verschiedene Einzelpunkte wurden noch verhandelt: Im alten Zellerhaus ist ein Lesezimmer vorgesehen, sobald ein geeigneter Raum frei ist. Im neuen Nagoldgebiet scheint es erwünscht, einen neuen Musikpavillon aufzustellen. Ehe an diese Frage herangetreten wird, sollen Vorschläge über Standort, Bauart, Kosten usw. gemacht werden. Der Blumenschmuck soll weiter gefördert, aber Heuer von der Veranstaltung eines Wettbewerbs abgesehen werden.
Pfingsten im Lande des Wilhelm Test
Man schreibt uns:
Genau wie der Kannibale lebt auch der Schweizer von Fremden und Konfitüren. Es waren 20 Köpfe aus Nagold und Umgebung, die ihn die Firma Benz L Koch mit Omnibus zulieferte. Soll man die Teilnehmer schmähen, daß sie ihr Geld ins Ausland tragen? Schließlich will man sich die Füße doch auch einmal außerhalb seiner 37 Erenzpfähle vertreten und beansprucht etwas mehr als der Sträfling, von dem es in der Württ. Strafan- stalten-Hausordnung von 1899 heißt: zum Genuß der freien Luft sei er täglich zuzulasten. Nicht zu vergessen: es war auch eine stattliche Anzahl Schweizer, die über Pfingsten nach Deutschland fuhren. Eine Hand wäscht die andere. — Das Wetter war neutral bis freundlich. Man sah den Rheinfall bei Schaffhausen und zwar aus nächster Nähe vom Schaukelboot aus und vom Fels mitten in der tosenden Brandmung. Dann gings über Zürich u. Zug an den beiden herrlichen Seen, wo man sich eine Weile aufhielt, nach Luzern. Hier lockten die Anlagen, der See und der Eletschergarten mit gleicher Gewalt. Schön war die Weiterfahrt am Vierwaldstätter See entlang durch das blühende Land nach Schwyz, wo übernachtet wurde. Andern Tags ging es über die wundervolle Axenstraße nach Flüelen und zurück (unterwegs Besichtigung der Tellska- pelle) nach Brunnen, wo man sich die Fischzuchtanlagen des Herrn Gropp aus Rohrdorf zeigen ließ. Die Heimfahrt war noch interessant genug, ging sie doch zurück an den Zürichsee nach Pfäffikon und über die Brücke nach Rapperswil, dann über Konstanz, wo letzter Aufenthalt genommen wurde (einige Ausreißer leisteten sich eine offenbar herrliche Motorbootfahrt und ließen sich nur mühsam wieder einfangen), am Bodensee, am trutzigen Hohentwiel und den übrigen Hegaubergen vorüber. — Solche wundervollen Fahrten mag die Firma Benz L Koch ruhig noch öfters unternehmen. Es klappte alles tadellos und die beiden Firmeninhaber steuerten den Wagen auf den oft schmalen Bergstraßen ausgezeichnet.
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Pfrondorf, 24. Mai. Ständchen. Gestern um die Abendstunde versammelte sich die Sängerschar des hiesigen Liederkranzes um ihrem 2. Bassisten, Jakob Eroßmann, Schuhmachermeister und früherer Feuerwehrkommandant anläßlich seiner silberenen Hochzeit ein Ständchen zu bringen. Vorstand M. Huber überbrachte die Glückwünsche des Vereins unter Ueberreichung eines Bildes. In bewegten Worten dankte der Silberjubilar für die ihm zuteil gewordene Ehrung. Dem Silberpaar ferneres Glück und Wohlergehen für die Zukunft!
Calw, 23. Mai. Die Jubiläumsfeier des Landw. Bezirksoereins aufgeschoben. Der Landwirtschaft!. Bezirksverein beabsichtigte bekanntlich im September zur Feier seines 90jährigen Bestehens mit den Zweigvereinen ein landwirtschaftliches Fest abzuhalten und traf bereits die nötigen Vorbereitungen. Infolge der wirtschaftlichen Notlage der Landwirtschaft und sonstiger Berufskreise, hat der Verein nun beschlosten, die Feier feiner Gründung auf bessere Zeiten zu verschieben.
Ilnkerhaugstelk OA. Calw, 23. Mai. Verblutet. Der Metzger Gustav Bäuerle von hier ist auf dem Heimweg von Ottenbronn einem schweren Mißgeschick zum Opfer gefallen. Bäuerle hatte sich vor 8 Jahren beim Stumpenschießen so schwere Verletzungen zugezogen, daß ihm eln Bein abgenommen werden mußte. Anscheinend durch Ueberanstrengung ist nun an der operierten Stelle die Schlagader aufgebrochen, sodaß Bäuerle unterwegs zusammenbrach, und, da ihm keine Hilfe geleistet werden konnte, an den schweren Blutverlusten starb.
Höfen a. Enz, 22. Mai. Straßenerneuerung. Nach reiflicher Ueberlegung und Prüfung verschiedener Verfahren hat der Gemeinderat beschlosten, in den nächsten Tagen mit der Entstaubung unserer Ortshauptstraße beginnen zu lassen. Bekanntlich zählt die Strecke Eyachbrücke-Calmbach mit Ausnahme der Ausfallstraßen der Großstadt Stuttgart zu den meist befahrenen in ganz Württemberg. In Betracht kommen bei den Oberflächenbehandlungen 1200 Meter Länge mit einer durchschnittlichen Breite von 6,5 Meter. Die eine Hälfte wird gemacht mit Lytinol ff, die andere mit Friabit. Es sind dies 2 Kaltasphaltmischungen württembergischer Firmen, die auswärtigen Firmen mindestens gleichwertig sind. Zur Ueberrundung wird Hartbasaltsplitt verwendet, der sich hier seit 25 Jahren gut bewährt hat. Die Ausführung des Projekts bedeutet für die Anlieger der Neuen Straße eine große Erleichterung hinsichtlich der durch den Verkehr bisher verursachten Staubentwicklung.
Calmbach, 23. Mai. Todesfall. Dienstag abend starb hier nach kurzer Krankheit im 87. Lebensjahre Sanitätsrat Dr. Haußman n. Lange Jahre war er als tüchtiger Arzt in Wildbad tätig. Bis in sein hohes Alter kerngesund, rüstig wie ein Junger, beteiligte er sich reglmäßig am gesellschaftlichen Leben bis ihn eine Blutvergiftung hinwegraffte. Die letzten 10 Jahre wohnte er hier bei seinem Schwiegersohn, Fabrikant Alfred Eauthier.
Horb, 23. Mai. Wieder ein schwerer Unfall. Am Dienstag Abend wurde auf der Landstraße zwischen Jhlingen und Dettingen der verh. in den 30er Jahren stehende L. Roth Fischingen, schwer verletzt neben seinem Motorrad aufgefunden. Im Horber Krankenhaus wurde ein
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter-
schwerer Schädelbruch festgestellt. Da Roth den ganzen Tag — mit Ausnahme weniger Augenblicke — nicht bei sich war, konnte die Ursache seines Unfalls noch nicht festgestellt werden. Es ist anzunehmen, daß er auf der Heimfahrt von Eutingen, wo er beim Bahnbau beschäftigt war, durch einen noch nicht bekannten Umstand zu Fall ram und sich dadurch die schwere Verletzung zuzog. Sein Zustand ist sehr ernst, er schwebt in Lebensgefahr.
Freudenstadt, 23. Mai. 59 Jahre Dienstzeit. Verw.- Sekr. Fischer, Friedrichstal, ist vor nunmehr 50 Jahren in die Dienste des Hüttenwerks getreten.
Aus aller Welt
Ein Denkmal für Papst Pius XI. Die Stadt Desio bei Mailand, der Geburtsort des Papstes Pius XI., hat beschlossen, dem Papst auf dem Hauptplatz ein Denkmal zu errichten.
Flugzeugunglück- Beim Abflug eines Wasser-Berkehrsflugzeugs von Marseille nach Agier stieß es gegen ein schwimmendes Hindernis und überschlug sich. Ein französischer Offizier mit feiner Frau und ein dritter Fahrgast sowie der Mechaniker ertranken, der Führer konnte sich retten.
Prefsekagungen. Der Reichsverband der Deutschen Presse, der die Berufsorganisation der Redakteure der deutschen Tageszeitungen darstellt, hält seine Jahresversammlung am 8. und 9. 3uni in Bremen ab. Am 15. und 16. Juni tritt der Landesverband Württemberg in Wildbad zu seiner Hauptversammlung zusammen.
Din Einfuhr deutscher Schäferhunde nach Australien ist von der australischen Bundesregierung auf die Dauer von fünf Jahren verboten worden, weil man fürchtet, daß durch Kreuzung der deutschen Schäferhunde mit den Busch- Hunden die Gefahr für die amerikanischen Schafe zu groß wird, die schon jetzt in Massen den Busch-Hunden zum Opfer fallen-
Der einzige Zedernhain Deutschlands. Dicht bei dem Städtchen Weinheim an der Bergstraße dehnt sich ein Zedernwald, der einzige seiner Art in ganz Deutschland, der nach forstmännischen Grundsätzen angelegt wurde und durch tüchtige Forstleute gehegt wird. Bei Weinheim steht auch in dem Schloßpark das Grafen von Borckheim die größte Zeder Deutschlands. Die Gegend um Weinheim herum hat das mildeste Klima in Deutschland.
Mord. In Rast bei Meßkirch (Baden) hat der verh. und von Engelswies gebürtige Josef Bär auf die Witwe Theodor Rothmund. geb. Widmann, gebürtig aus Göggingen, aus einem französischen Militärkarabiner sechs Schüsse abgegeben, von denen etwa 5 Kugeln trafen und die Frau sofort töteten. Sie hinterläßt 2 Kinder im Alter von 5 und 7 Jahren. Bär ließ Frau Rothmund zu sich ins Haus rufen mit dem Vorgeben, er hätte ihr etwas zu sagen. Als sie seine Küche betrat, schoß er sie nieder. Der Täter suchte sofort das Weite unter der Aussage, sich dem Gericht zu stellen; er konnte im Mehkirchener Hofgarten festgenommen werden.
Unterschlagungen. Durch eine Nachprüfung bei der Städtischen Sparkasse in F r a n k f u r t a. M. ist festgestellt worden, daß der Stadtamtmann Klose einen Betrag von 30 000 Mark unterschlagen hat und zwar durch Urkundenfälschung und schweren Vertrauensmißbrauch.
Vom Blitz erschlagen. Bei der Heimkehr vom Feld wurde in dem Ort Langenbernsdorf (im Vogtland) ein 18jähriger Gutsbesitzerssohn vom Blitz erschlagen. Seine Begleiter, einige Landarbeiter, erlitten nur geringe Verletzungen.
Großer Wald- und Heidebraud. Am Mittwoch nachmittag entstand zwischen Cuxhaven und Wesermünde, wahrscheinlich infolge Fahrlässigkeit, ein großer Wald' und Heide- brand. Insgesamt wurden rund 1500 Hektar Heide und 60 Morgen Staatswald vernichtet. Diel Wild ist in den Flammen umgekommen.
Der Brand hat eine Fläche von 4 Kilometer Länge und 2 Kilometer Breite verwüstet. Gebäude sind nicht beschädigt worden.
Die Flucht des Notars Cohn. Die weiteren Ermittlungen haben ergeben, daß der Rechtsanwalt und Notar Dr. Co h n in Berlin seine Flucht nach Amerika mit seiner Familie schon seit langer Zeit vorbereitet hat. Die von ihm verun- treuten Gelder betragen etwa 300 000 Mark, außerdem hat er 400 000 Mark Schulden gemacht und seit Monaten auch kleine Beträge, die ihm als Notar durch die Hände gingen, im Gesamtwert von über 100 000 Mark unterschlagen. Außerdem sind gegen Cohn Entschädigungsklagen in Höhe von über 300 000 Mark beim Gericht angemeldet worden, um die er seine Kunden durch fahrlässige Ausübung seiner Anwallstätigkeit geschädigt hat- Cohn hat die Gelder offenbar schon seit einiger Zeit im Ausland unlergebrachk. Er ist schon früher wiederholt wegen unbefugter Ausübung von Amtstätigkeiten usw. vorbestraft, trotzdem wurde ihm die Befugnis als Notar übertragen.
Letzte Nachrichten
Ein Fern-D-Zug entgleist
7 Leicht-, 6 Schwerverletzte.
Kassel. 23. Mai. Heute nachmittag gegen 17 Uhr ist der Fern-D-Zug 5, der 14.41 Uhr Frankfurt a. Main verläßt und in der Nacht in Berlin ankommcn soll, in Kerzell bei Fulda entgleist. Die verunglückten Wagen find vollständig zusammengeschoben und die Gleise in ganzer Breite versperrt. Es sind K als Schwerverletzte und ferner 7 Personen mit leichten Verletzungen geborgen worden. Außerdem wurde der Lokomotivführer und der Heizer der vollständig zertrümmerten Lokomotive mit schweren Verletzungen aus der Unglücksstelle geborgen.
Der Eindruck des Rücktritts Böglers in Paris.
Parts, 24. Mai. Der Rücktritt Generaldirektor Vöglers hat in Paris lebhaftes Aufsehen erregt, jedoch ist der Eindruck sehr verschieden. Man begegnet einerseits der Auffassung, daß hierdurch die Stellung der deutschen Abordnung gestärkt sei, da diese sich könne nicht nachsagen lassen wollen, daß sie nachgiebiger als Vögler. Andererseits wird die Meinung vertreten, daß mit Dr. Vögler der hartnäckige deutsche Sachverständige ausgeschieden sei. Eine wahre Verwirrung der Gemüter hat der Aufsatz
Freitag» 24. Mai 1929
i Georg Bernhardts vom Donnerstag früh hervorgerufen. ! Verschiedene Zeitungen glauben den Ausführungen von Bernhards und verlangen, daß die Reichsregierung gegen die übermächtige Schwerindustrie Front mache.
Ein Nachfolger für Oberst Bauer?
Berlin, 24. Mai. Wie das „Berliner Tageblatt" aus München meldet, hat sich Oberstleutnant Krickel, beim Hitler-Putsch 1925 Generalstabschef der Nationalsozialisten und bis vor kurzem militärischer Organisator der Heimwehren in Kärnten, auf Einladung der Nankingregierung nach China begeben. Er soll offenbar zum Nachfolger für den verstorbenen Oberst Bauer ausersehen sein.
Aman Ullah auf der Flucht?
London, 24. Mai. Nach in Simla eingegangenen Mitteilungen aus Quetta ist König Aman Allah in Begleitung der Königin Suraya und seines Bruders, Ana- yat Ullah am Donnerstag plötzlich in Schaman in Ve- ludschistan eingetroffen. Eine Erklärung für diese überraschende Reise ist vorläufig nicht zu erhalten.
Sport
Die Ueberquerung de» Atlantik lm Segelboot. Der deutsche Seemann Paul Müller hat die letzte Etappe seiner Fahrt von Havanna nach Neuyork angetreten. Müller war am 12. Mai in seinem sieben Meter langen Rettungsboot nach einer abenteuerlichen Ueberquerung des Atlantik in Havanna eingetrosfen, nachdem er am 6. Juli 1928 Hamburg verlassen hatte.
Handel und Verkehr
Berliner Dollarkur», 23. Mai. 4,197 G-, 4,205 B.
Dr. Abl.-Anl. 50.50.
Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 9.50.
Berliner Geldmarkt, 23. Mai. Tagesgeld 8,75—10,75 v. Monatsgeld 9,5—10,5 v. H.
privatdirkont: 7,5 o. H. kurz und lang.
Der deutsch« Außenhandel im April 1828. Die Einfuhr im reinen Warenverkehr beträgt im Monat April 1929 1255 Millionen RM., die Ausfuhr einschließlich der Reparationssachliefe- rungen 1231 Millionen RM. Der Einfuhrüberschuß beläuft sich somit auf 24 Millionen RM. gegenüber 38 Millionen RM. im März. Auf die Reparationssachlieferungen entfallen 67 Millionen RM. gegenüber 53 Millionen RM. im Vormonat. Bemerkenswert ist die außerordentlich hohe Ausfuhr von Gold und Silber Im April in Höhe von rund 937 Millionen RM. Di« Einfuhr ist gegenüber dem Vormonat um 233 Millionen RM. gestiegen. An der Zunahme sind sämtliche Hauptwarengruppen, insbesondere Lebensmittel (Getreide plus 61 Mill. RM.) und industrielle Rohstoffe (Textilrohstosfe plus 27 Mill. RM., Oelfrüchte und Oelsaaten plus 26 Mill. RM.) beteiligt. Die Ausfuhr hat gegenüber dem März um 248 Millionen RM. zugenommen. Sie erreicht damit ihren bisher höchste» Stand. Verhältnismäßig am stärksten ist die Ausfuhr von Lebensmitteln, sowie von Fertigwaren ldarunter Walzwerkserzeugnisse und sonstige Elfenwaren Plus 50 Millionen RM.) gestiegen.
h. Auch». Waggonfabrik, Heidelberg. Die Verwaltung erklärt, daß die Sanierungsmaßnahmen vollständig gesichert feien und daß damit die Fortführung des Betriebs gewährleistet sei. Der Betrieb. der jetzt nur notdürftig sortgesührt wurde, habe mit der Wiedereinstellung von Arbeitern begonnen, so daß er nach und nach wieder voll in Gang komme.
Zahlungseinstellung. Die Baumwollwarenfirma Artur Friede ln Berlin hat mit 340 000 Mark Verbindlichkeiten die Zahlungen eingestellt.
Die 1924 gegründete Mehlhandelsfirma Kosnack u. Mancke in Hamburg ist mit 1 Million Mark Verbindlichkeiten ln Zahlungsschwierigkeiten geraten.
Norddeutscher Lloyd Bremen: Dampfer „Stuttgart" ist am 21. Mai 1929 um 24 Uhr wohlbehalten in Neuyork eingetrosten.
Hamburg—Amerika-Linie. Der Passagierdampfer „Nero-Park", der am 10. Mai 1929 in Cuxhaven weggefahren ist, ist am 20. Mai 1929, abends 9 Uhr, wohlbehalten in Neuyork angekommen. — Der Hapagdampfer „Cleveland", der am 9. Mai in Cuxhaven weggefahren ist, ist am Mittwoch, den 22. Mai. vormittags 10.39 Uhr, wohlbehalten in Neuyork angekommen.
Der nächste Stuttgarter Schlachlviehmarkt findet erst am kommenden Dieinstag statt.
Bezirksrindviehschau in Ludwigsburg. Der staatlichen Bezirksrindviehschau waren 13 Forcen und 9 Kühe zugetrieben worden. Tierzuchtinspektor Schöck bemängelte die ungenügende Qualität der vorgeführten Zuchtfarren. Von seiten der Farrenhalter wurd« darauf hingewieson, daß bei den derzeitigen Preisen der Einkauf guter Zuchtfarren sehr teuer sei, während für Altfarren nur gering« Erlöse erzielt würden.
Die Nöte der Milchwirtschaft im bayerischen Allgäu. Der Milchwirlschaftltch« Verein im Allgäu hielt am Pfingstmontag m Memmingen seine Hauptversammlung ab. Nach dem Jahresbericht, den Oekonomierat Herz-Durach erstattete, kann sich die Allgäuer Milchwirtschaft von den Rückschlägen der letzten 15 Jahr« nur ganz langsam erholen. Cs fehlt vor allem an Betriebskapital. In der Hitzeperiode de» letzten Jahr» hat die Güte der Milch sehr gelitten. In den Rundkäsereien hat sich die Qualität der Milch in den letzten Jahren besonder» gehoben. Die Milch, Preisentwicklung war in den einzelnen Gegenden ganz verschieden. Der Bericht stellt mit Bedauern fest, daß es in der Frage der Butterschuhmarke mit der württ. Milchwirtschaft nicht zu einer Einigung gekommen ist. Besonder» ungünstig gestalteten sich im Berichtsjahr die Verhältnisse auf dem Weichkäsemarkt. Die Modernisierung der milchwirtschaftlichen Betriebe hat erfreulich« Fortschritt« gemacht.
Detter für Samstag und Sonntag:
Infolge de» Hochdruck» über dem Kontinent ist für Samstag und Sonntag vorwiegend heiteres und trockene» Wetter zu erwarten.
Geschäftliches
Wirderherstellungsarbeiten am Ulmer Münster.
Seit einigen Jahren sind die Mederherstellungsarbeiten am Ulmer Munster wieder im Gange, eine Reihe von Strebepfeilern sind in Stand geletzt, doch der größere Teil der Arbeit steht noch bevor. Allzugroß waren die Verheerungen, weiche die Rauchgase im Steinwerk des mächtigen Bauwerks schon angerichtet haben, als daß die Bauhütte ihrer so rasch Herr werden könnte.
Daneben müssen auch Hauptturm, dem höchsten Kirchturm der Welt, Sicherungsmatznahmen zur Verhinderung größerer baulicher Schäden eingeleitet werden u. a. m. Der jährliche Bauaufwand beträgt nahezu Million Reichsmark. Me früher ist deshalb das Münsterbaukomitee auch jetzt wieder zu einem namhaften Teil auf die Erträgnisse der Ulmer Mim- sterbau-Lotteri« angewiesen. Am 4. und 5. Juni findet eine Eewinnziehung statt. Jeder Loskäufer hat nicht nur Aussicht auf bedeutende Gewinne, sondern darf sich auch mit Befriedigung sagen, daß er zur Wiederherstellung und Erhaltung des ehrwürdigen Ulmer Münsters einen guten Beitrag geleistet hat.