Ragotder Tagblatt »Der Gesellschafter"

Montag, 4. März 1929 s

f. Am 18. Juni vorigen , lf v. Berger in vollster inen 80. Geburtstag - irte und beliebte Offizier v indung erlegen. Mit jhw hkeiten des alten Heeres d^> leihen des 2. Württ.

> 2. Dezember 1870 beim tig mit 2 Bataillonen des vard. schwer verwundet. Hermann als Kriegsfiei- Jnf.-Regt., während der mmandeur des 1. Wiint. hwerer Verwundung am Nach dem Kriege stan) r als Kompagnieches im n er an der Kriegsschule mffizier mehrere Jahre i Kriegsausbruch 19i4 iichst die stellv. 54.-Ins.- >7. Jnf.-Brigade. Zuletzt Landwehrdivision. Im luni 1918 seinen 70. Ge- chen Rüstigkeit diente er llter. Möge es unserem I en und edlen Männern j rger.

schild, stellvertretender I. Siegle u. Cie., Schuh- - von fast 70 Jahren qe- Gemeinde 51ornwestheim !

)ttärz. Gestern abend 10 ühorns ein Brand aus- i r Schnelligkeit ausbrei- i nengebanten Wohn- und i ler und des Matthias : noch auf waren, konnte >en. Es war eiif großes nde Sturmwind nachge- hier sehr reichlich sind greifen der Feuerwehr, hbarhaus überAigreifen schränken. Die Hitzrnl- Arandobjekte kurz nach ttreten werden konnten, s. die Schlauchleitungen waren die Däuser voll- mngsurfache ist nicht be-

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ld, den 4. März 1929 auf Erden ohne Vorur­te Vorurteil.

Auq. v. Kotzebue

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kein allzu reges gesell- atstädtchen. Neben eini- einem Preiskegeln bil- § ind Hindenburgfilm der l ochmals läuft, den An­ist etwas so llnbestimm- Pinter und kein Friih- an. Er weiß nicht recht, nmt in die Versuchung ich selbst. Gestern half tensttät auf die neuer- die llebungshiigel der nweg. Trotzdem konnte i es nur noch, die man chmen. Auf die andern wenden: Es ist nichts e von ...kalte« en kalten, trockenen und rn diese werden an der ;n. Uebergangstage, da pfen, Husten, Grippe, eon Arzneien, Mandel- n nimmt sich gruselnd nit seinen Kindern und ! ein. Dazu gehört vor l der Bekleidung. Die Wollschal wohl geschützt sten Sonnenstrahl bar- rrspringen, lleberschuhe, isenen vor Erkältungen ! nig beim ersten Früh­muß das Heizen der l : geschehen. Ein Wohn- cad Celsius haben und , nde noch Kälte aus- laß man beim ersten ndenlang aufsperrt und eit" hemdsärmelig den licht in dem Maße ge- rhr oder weniger stren- irteten. Wir wollen ihm versprechen, durch gesund an Leib und auskosten zu wollen.

:» Bauerntheaters

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in nächsten Tagen das z. Zt. durch Württem- ' neu Einzug halten und ab kommenden Freitag ur Aufführung kommen »mid, Hans Neuert, 2 nd Ludwig Eanghofer bilden schon seit vielen ingspunkt der Kunst­in kleinen und großen

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Moutag» 1. März 1S29

Städten bringt das Publikum ihnen Sympathien entge­gen und die Presse gute Kritiken. So lasen wir z. L. in Herrenberg, wo das Theater 3 Wochen gastierte, u.a.:Be­sonders dankbar waren aber die Zuhörer für den Humor, der unwiderstehlich mitriß und herzliche Heiterkeit aus- löste. Die Schauspieler spielten frisch und flott, sie meister­ten ihre Rollen vorzüglich". In Calmbach schrieb man: Die Spielenden gaben ihr Bestes. Ohne Souffleur läuft die Vorstellung flott und wie aus einem Guß. Direktor Müller ist einfach ein Künstler auf der Harfe." Hier in Nagold werden, so viel uns bekannt ist, einige Volksstücke zur Ausführung gelangen:'s trutzige Dirndl" von Dr. Schmidt.Der Hausdrach am Himmclhos" von I. Will- oart und ..Jägerblut" von Benno Rauchenegger. Als Schülcrvorstellung istDer Lügenmund" von P. Schwarz vorgesehen. Näheres folgt im Anzeigenteil.

Die Unsitte der Verwendung ausländischen Holzes scheint immer weiter um sich zu greifen. Wie man hört, kommt selbst mitten in Waldgebieten (z. B. im Schwarzwald) Aus­landsholz zur Verwendung. Sogar waldbesitzend« Gemein­den sollen beim Bau von Schulhäusern usw. Auslandsholz verwendet haben. Eine Gemeinde, die selbst ansehnlichen Waldbesitz hat, zieht es z. B. vor, die Schulräume mit Pitch- pine-Böden zu belegen, anstatt hierzu deutsche Eiche oder Buche in Parkett- oder Langriemenform zu verwenden. Da­bei sind die Pitchpine-Bödsn erheblich teurer als eichene Langriemen. Aehnliche Vorkommnisse sind auch bei der Er­stellung staatlicher Bauten zu beobachten gewesen. Hier ist es Aufgabe der Gemeinden, von den Architekten die Ver­wendung deutschen Holzes zu fordern.

Altensteig, 2. März. Forstmeister a. D. Ludwig f. Nach »chwcrer Krankheit starb im Krankenhaus in Göppingen Forstmeister a. D. Ludwig. Mit ihm ist eine Persönlich­keit dahingeschieden, die im Calwer Waldgebiet als Forst­mann eine bedeutende Rolle spielte und auch in Altensteig früher ein oft und gern gesehener East war. Er verbrachte fast seine ganze Berufstätigkeit in unserer Gegend. Zu­nächst war er Revierassistent in Pfalzgrafc n wei­le r und dann 31 Jahre Oberförster bezw. F«cstmeister in Hofstett. Auch nach seiner Zuruhesetzung Welt er dem ihm am Herzen liegenden Schwarzwald die Treue und lebte in dem stillen Zwerenberg im Ruhestand, wo auch seine Asche beigesetzt wird. Forstmeister Ludwig war sin sehr tüchtiger und geachteter Forstmann und erfreute sich bei der Bevölkerung großer Beliebtheit. Sein Tod wird in weiten Kreisen herzliche Teilnahme finden.

Calw, 2. März. Der Fremdenverkehr hat im vergan­genen Jahr eine schöne Zunahme erfahren. Im Jahr 1928 wurden insgesamt 328 Kurgäste und 6277 Passanten be­herbergt. Die Zahl der klebernachtungen belief sich auf 11799 gegenüber 7108 im Jahr 1927. Für Fremde stehen 154 Zimmer, davon 127 in Hotels und in Gasthäusern zur Verfügung. Die privaten Fremdenzimmer werden von Kurgästen am meisten bevorzugt. Der neue Calwer Führer wurde an 43 Verkehrsvereine und an eine große Zahl Einzelpersonen versandt. Zu den Erfolgen des Vereins steht seine finanzielle Lage in unerfreulichein Gegensatz, da cs an der notwendigen Unterstützung der beteiligten Kreise fehlt. Hätte nicht die Stadtverwaltung viel für den Verein getan, so wäre ein wirksames Arbeiten desselben kaum möglich gewesen. Durch größere Opfcrwilligkeit in den Kreisen des Handwerks könnten dem Verein weitere Mittel verschafft werden. In der Generalversammlung oes Bezirkshandels- und Gewcrbeoereius kam cs zu einer ausgedehnten und mitunter sehr stürmischen Aussprache über die Fragen des LanLkraftpostverkehrs und über das Arbeitsamt in Nagold. Bei der ersten Frage bedauerte man den Rückgang des Votcnwesens, das trotz der seitens der Stadtverwaltung und des Vereins geleisteten Unter stützungen sich nicht im alten Umfange aufrecht erhalten ließ. Das alte Votenwesens bedeutete für die Geschäfts­welt einen Idealzustand, der so leicht nicht wieder erreicht werden dürfte. Die Vorteile des neuen Landpostverkehrs für Calw wurden durchaus anerkannt und man fprach die Hoffnung aus, daß mit dem Einleben des Verkehrs die Verbindungen bessere werden und die Postverwaltung ihr Augenmerk ganz besonders auch auf die Personenbeförde­rung richten möge. Wenn die heutige Einrichtung später dem Personenverkehr in größerem Umfange berücksichtige, gebe sic den Geschäftsleuten einen annehm­baren Ersatz für die früheren Lerkehrsmöglichkeitcn. In Anbetracht des Aufstrebens der Städte Nagold und Al­tensteig, sowie Calmbachs und der Abwanderung von Ar­beitskräften aus dem Calwer Bezirk in diese Orte wurden gute Verkehrsverbindungen zwifchcn den Vezirksgemein- den und der Oberamtsstadt als dringend notwendig erach­tet. Ueber das Arbeitsamt Ragold wurden von den Ge­schäftsleuten .Stimmen laut, welche mit der neuen Einrich­tung unzufrieden sind und die Wiedereinführung eines Arbeitsnachweises in Calw forderten und mit aller Ent­schiedenheit dafür eintraten, daß man, anstatt die Zweig­stelle in Freudenstadt auszubauen, den Städten Calw und Freudenstadt eigene Arbeitsämter geben und diesen die Bezirke Nagold, Herrenberg und Horb in zweckmäßiger Weise zuteilen solle. (Wäre dann wohl eine größere Zu­friedenheit in den Oberamtsstädten? Immer die, in deren Mauern diese Behörde nicht ist. werden sich als Leid­tragende fühlen. D. Schr.)

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Letzte Rachrichte«

Eine Rede des Reichsjustizmiuisters

Worms, 4. Mär,. Auf dem LandeSparteitag der hessischen Demokraten sprach Reichsjustizminister Koch-Weser über Reich-. Politik unter besonderer Berücksichtigung des Freiheitsstaats. Gr kam zurück auf die Leistungen des deutschen Volks in den letzten lO Jahren und führte dann aus. daß er imme> den Standpunkt vertreten hätte, daß die jetzige Regierung immer «ehr in einen falsche« Parlamentarismus «nd in eine falsch« Demokratie hiueiaschlingere. Die Dinge Hünen sich zu einem Höhepunkt zugespitzt, der unerträglich sei. Er geißelte damit daS parlamentarische System und sagte, er würde nicht vor einer Milderung der an sicd vorzüglichen Weimarer Verfassung zurückschrecken, nur um dnseVerstssuna zu erhalten. Der Redner schloß seine Ausführungen mit den Worten: .Die Aufgabe der Demokratischen P rrtei liege nicht in dem «Nnn, daß man die Dinge laufen lasse, wie sie gehen, sondern im Sdm der Auswärts- und Höherentwicklung'.

Handgemenge zwischen Polizei und Kommunisten

Berlin, 4. März Am Sonntag kam es nach einer Ver­sammlung. in der die Kommunisten das IOjShrigi*Beftehen der kommunistischen Internationale gefeiert hatten, zu Zusammen­stößen mit der Polizei. Die Kommunisten versuchten im An­schluß an die Vertammlung einen Demonstrationszug zu bilden. Als die Polizei den Führer, der eine rote Fahne trug, verhaf­tete, kam es zu einem Handgemenge, bei dem 5 Polizeibeamte verletzt wurden.

Die Untersuchung des Ztaliaunglücks. Nobile trifft die volle Deraotwonung

Rom. 4. Mär,. Am Sonntag wurde ein Auszug aud dem amtlichen Bericht des Untersuchungsausschuß über das Italin-Unglück b kanntgegkben In dem Bericht, den Admiral Cagni vor einigen Tage» M -ssolini unterbreitet Kat. wir» fest­gestellt, daß das ,Italic»'-Unglück auf ein falsches Manöver des Kommandanten uno aui die unzweckmäßige Zusammen­setzung d r M mnschafr zurückzriühren ist. Einstimmig wird actadelt, daß Nobile sich als Erster von der Eisscholle retten l eg. Zcin Verhallen wird mit seiner seelischen und physischen Depression erklärt. Das Handeln Zepvis und Marianos ver­dient nach Ansicht des Ausschusses höchstes Lob.

England bezeichnet die Veröffentlichung des neuen Geheimabkommens als Fälschung.

London, 4. März. Die am Samstag erfolgte Veröffent­lichung des Textes eines weiteren Geheimabkommens zwischen gewissen europäischen Militärmächten einschließlich Großbritanniens Lurch die Hearst-Presse wird von amtli­cher englischer Seite als Fälschung bezeichnet. Soweit Eroßbrittanniens berührt ist, wird auf das nachdrücklichste betont, daß die Behauptungen jeder Grundlage entbehren. Das allgemeine Urteil zu den Veröffentlichungen geht da- l hin, daß sie wahrscheinlich dem Wunsch entspringen, der durch die holländische Veröffentlichung hervorgerufenen Unruhe einen neuen Antrieb zu geben.

Kleine Nachrichten aus aller Weil

Karl Schurz-Ehrung in den Newyorker öffentlichen Schulen. Als Auftakt einer Reihe von Karl Schurz - Ge­denkfeiern fand heute in den Newyorker öffentlichen Schulen ein Festakt statt. Die Lehrer und Lehrerinnen widmeten vor dem Beginn des Unterrichts eine halbe Stunde Karl Schurz, von dem sie den Werdegang und seine Ver­dienste darlegten.

Die IMttelmeerfahrt de» »Graf Zeppelin". Der deutsche Gesandte in Athen hat bei der Regierung um die Ge­nehmigung einer für den 28. d. M. geplanten Fahrt des Luftschiffes »Graf Zeppelin" über Griechenland nachgesucht.

300 000 Mark auf Losnummer 138 122 gefallen. Nach­dem erst vorgestern in der 5. und letzten Klasse der Preu­ßisch-Süddeutschen Klassenlotkerie das große Los gezogen worden war, warf das Glücksrad auch heule wieder einen sehr erheblichen Gewinn im Betrage von 300 000 Mark auf Los Nr. 138122 aus. In Abteilung 1 wurde das Los in Be rlin, in Abteilung 2 in L a n d sy u t in Bayern ge­spielt.

Das Gefängniswefen in Deutschland. Der Reichsjustiz minister hat dem Reichstag eine Statistik des Gefängnis wcsens vorgelegt, die auf eine Umfrage bei den Iustizver Wallungen drr Länder zurückgeht. Am 1. 2uli 1927 betrug

darnach die Zahl der deutschen Strafanstalten 1732 mtt einer Belegungsfähigkeit von rund 112 OM Ge­fangenen, darunter 33 Zuchchäuser für Männer und vier Zuchthäuser für Frauen. Die Zahl der Gefangenen ging von rund 74 OM Mitte 1926 bis Anfang 1927 auf rund 69 MO und bis Mitte 1927 auf etwa 62 OM zurück. Dis Kosten des Strafvollzuges mochten 1925 über 90 Millionen Mark aus,' jeder einzelne Gefangene koskke etwa 12M -K im 2ahr-

Selbstmord eines Mörders im Irrenhaus. In der Lan- deshettanstalt Dörben bei Magdeburg Hot sich derB. Z-" zufolge der Mörder des Brauererbesihers Freydank, Trcch Schmidt, das Leben genommen. Schmidt war schon bald nach seiner Verhaftung in die Irrenanstalt gebracht worden, weil man ihn als schwachsinnigen Menschen erkannte.

Hopp meldet Revision an. Nachdem der zum Tod verurteilte Raubmörder Emil Hopp seinem Verteidiger gegenüber eine Berufung gegen das Urteil für zwecklos erklärt hatte, hat er am Donnerstag zu Protokoll gegeben, daß er doch die Entscheidung des Reichsgerichts wünsche.

Die Bewegung gegen das Drama »Giftgas über Berlin". Zu der auf Grund zahlreicher Einsprüche und Bedenken, zum Teil von behördlicher Seite, erfolgten Verschiebung der Uraufführung des Lampelschen Stückes .Giftgas über Berlin" wird den Blättern mitgeteüt, daß das Neichs- wehrministerium und das Auswärtige Amt entgegen anders­lautenden Meldungen nicht den Antrag gestellt haben, die Ausführung des Stückes wegen Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung zu verbieten.

Geheimer konsistorialrat Heinrich Rochvll gestorben. Der ehemalige MMäroberpfarrer Geheimer Konsistorialrat Heinrich Rochvll in Bern ist im 84. Lebensjahre ge Horben. Er war 40 Jahre Militärgeistlicher, davon 26 Jahre Militäroberpsarrer des 10. Armeekorps in Hannover.

Lin weiblicher Spion verurteilt. Unter dem Berdachr oes versuchten Verrats militärischer Geheimnisse an Polen hatten sich der Arbeiter Suschka und die Schneiderin R e- ur irnz aus Königshütte heute vor dem 1. Strafsenat des Breslauer Oberlandesgerichts zu verantworten. Die Tat soll am 9. August 1928 begangen worden sein, die Ange­klagten wurden am 10. September in Neustadt verhaftet. Die Verhandlung sank unter Ausschuß der Oeffentlichkeit statt. Der Strafsenat verurteilte Suschka zu drei Jahren Gefängnis, die Reminrz zu drei Jahren Zuchthaus und beide zu je 5 Jahren Ehrverlust.

Explosion in einer tschechoslowakischen Fabrik. In der Nähmaschinenfabrik der Firma Lada in Sobieslau wurden durch die Explosion eines Emaillierosens alle i» den Arbeitsräumen beschäftigten 18 Arbeiter ver­letzt. Eine Arbeiterin ist den erlittenen Verletzungen er legen: drei weitere Schwerverletzte hofft man am Leben zu erhalten.

Grohseuer. Am Freitag wurde das Lager- und Re poraturgebäude der Autowobilfirwa B^lle, Vollmer u. Co in Singen a. H. infolge Bergaserbrands eines Ar.tcs voll­ständig eingeäfchert. Der Schaden beläuft sich etwa auf 90-100 OM Mark. Acht bis zehn Automobile und eine große Zahl landwirtschaftlicher Maschinen wurden ver­nichtet.

Geistesgestörter Albaner schießt sechs Mensche« nieder. Der Albaner Vuciterna, der seinerzeit im Prager Schwurgerichtssaal den Mörder des Prager albanischen Ge­sandten, Cena Beg, Bebi, erschossen hak. Hot eine neue Blut­tat begangen, die in Belgrad großes Aussehen Hervorrust. Vuciterna zog, als er sich auf der Heimreise nach Djakovica in Südserblen befand, im Eisenbahnabteilung einen Revol­ver und feuerte blindlangs in die Mitreisen­den. Durch die Schüsse wurden drei Reisende getötet und drei schwer verletzt. Unter den Ermordeten befindet sich auch ein Oberinspektor im Elsenbahnminisierium.

Sportrundschau vom Sonntag

Fußball.

Auch an diesem Sonntag hat das Wetter der Durchführung der Spiele einen Strich durch die Rechnung gemacht. Von 12 mit Vorbehalt angcsagten Schlußspielen wurden 9 in letzter Stunde wieder abgcsetzt, nur drei kamen zur Durchführung (Neu-Isenburg-Union Niederrad)) wurde beim Stande von 1:l auch noch abgebrochen. Die durchgefübrteen Spiele waren folgende:

Runde der Meister:

Germania Brötzingen Eintracht Frankfurt 2:2.

1860 München Stuttgarter Kickers 4:1 F. L. Freiburg Phönix Karlsruhe 5:2

Leichtathletik.

Immerhin waren an diesen 3 Spielen zwei wiirttembcrgi- schc Vertreter beteiligt und so sollen sie auch unser Interesse finden.

In Brötzingen halte die Germania "etwas gut zu ma­chen, nämlich eine Niederlage vom Vorspiel in Frankfurt von 0:4. 6000 Pforzheimer waren begeistert von diesem rassigen Kampf, den die beiden Mannschaften vorführten. Brötzrngen war in keiner Beziehung dem Gegner mit dem großen Namen unterlegen, sondern brachte die Eintrachtleute in ihrer Hin­termannschaft oft in schwere Bedrängnis. Eintracht konnte das erste und letzte Tor erzielen, eines fiel bereits in der ersten Minute durch den Halblinken Kissinger und entsprang einem gut ausgenützten Ueberraschungsmoment. Brötzingen kam durch Elfmeter zum Ausgleich und ging schließlich sogar in Führung, die Frankfurt erst in den letzten Minuten wieder aufholte. Fast wäre ein Brötzinger Sieg gelungen und so unverdient wäre er gar nicht gewesen. Der Kamps war zeitweise sehr hart und etwas klotzig.

Runde der Zweiten und Dritten:

Abt. Süd-Ost

Immer hin wurde hier die Hälfte der Spiele ausgetragen und brachte den Platzvereinen erstaunliche Siege.

Daß die Kickers in München einen schweren Stand ha­ben werde», war v'orauszusehen. Zudem traten sie noch mit Ersatzleuten an, mußten aber dem Gegner die Hegemonie im im Feldspiel zuerkenncn. Der Münchner Sturm war weitaus bester eingespielt als der sich nie verstehende der Blauweißen. Wäre Haarcr nicht im Tor gestanden, wäre die Niederlage der Stuttgarter noch schlimmer ausgefallen.

Aus Freiburg wird eine sehr gute Form des dortigen Fuß­ballklubs berichtet, der den Phönix-Karlsruhe kaum aufrom- mcn ließ.

Spiele um den Pokal der Schwab. Urania.

F. L. Villingen Stuttgarter Sportfreunde 2:2

V. f. R. Heilbronn F. C. Virkenfeld 8:2

Die Stuttgarter Sportfreunde haben sich in Villingen ganz gut gehalten und mit ihrer jungen Mannschaft (ohne Wandel und Speer) zweifellos einen Achtungserfolg errungen

Das Stuttgarter Hallensportfest hat Schule gemacht. So­wohl in Nürnberg als in Frankfurt hätten die gleich großen Erfolge und -Eindrücke vermittelt werden können, wenn in Nürnberg die Regie nicht so versagt hätte. Die meisten der erstklassigen Kämpfer starteten bei beiden Hallensesten. Aus Stuttgart war Helbcr in Frankfurt: er konnte auch dort den 3000-Meter-Lauf knapp hinter Boltze-Hamburg als Zweiter be enden. Ferner ist aus Frankfurt noch der Hallenweltrekord des Kugelstoßers Hirschseld mit 15,47 Meter erwähnenswert. Kör­nig fand in Frankfurt in dem Dortmunder Ionat im Sprin terdreikampf seinen Bezwinger.

In Nürnberg gewann Stuttgart durch die Kickers die Städtestassel über 4 mal 250 Meter überlegen vor München und Nürnberg. Ferner wurde Stumpp, der schon in Stuttgart Gutes zeigte. Dritter im Sprinterdreikamps mit 9 Punkten Helber mutete sich an den beiden Tagen viel zu, ging auch in Nürnberg über 3000 Meter an den Start und wurde dort wie­derum hinter Boltze Zweiter. Der Fehler der Nürnberger Regie lag hauptsächlich darin, daß die Zuschauer die Kämpfer sehr stärk behinderten, so daß beispielsweise einmal Dr. Peltzer in einer Konkurrenz ausscheiden mußte, weil er über die Füße eines Zuschauers zu-Fall kam

In Stuttgart, fand die

zweite Spielsqftembesprechuug

am Sonntag Vormittag statt. 39 Vereine waren vertreten. Die Tagung brachte gegenüber den vorhergegangenen nicht viel Neues, ebbte sogar in ihrem Verlauf stark ab. Die Verbands liga wurde auch hier abgclchnt. über die Runde der Zweiten und Dritten gingen die Meinungen auseinander, ohne, daß aber Beschlüste gefaßt wurden. Allgemein war man dafür, daß cs beim bisherigen System verbleiben soll. Eine Resolution Kazmaier - Sportfreunde Stuttgart betraf eine Aenderung in der Organisation des Verbandes. Sie lautete: Den Bezir ken ist eine größere Selbständigkeit einzuräumen: jeder Bezirk sollte, den örtlichen Verhältnissen angepaßt, ein eigenes Spiel systcm entwerfen und durchzusühren versuchen. Die Abgaben an den Verband erfolgen prozentual (10 Proz.) von der Höhe der Spieleinnahmen: einqeschlosten sind dabei auch die Privatspiele Der Verband hat das oberste Aufsichrsrccht über die Bezirke, das Verbandsgericht soll bestehen bleiben. Ferner soll die Gruppenliga beibeyalten und nach Möglichkeit auf 10 Vereine erhöht werden, kein Verein soll dagegen in diesem Jahre ab steigen.

Sonst sprach man noch über Ereirzregulierungcrr, besonders über die Abtrennung von Eßlingen und Mettingen zum Kreis Zollern entspann sich eine lebhafte Debatte. Der Verlauf der Tagung erbrachte aber nicht das befriedigende Ergebnis wir in Pforzheim