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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
Freitag, 25. Januar 1828
die Hälfte des bei dem Mord gestohlenen Geldes im Betrag vtn 150 Mark allsmachte, an seinen Schulden heimzahlen konnte. Götz hat auch, wie die ,W. Z.' berichtet, Äeuße- rungen des Inhalts gemacht, der .Alte (womit Pfund gemeint war) müsse vom Bahndienst weg". Es wir- daraus v«n der llntersuchungsbehörde gefolgert, dass Götz die Abficht hatte, seinen «Verwandten Schmid, der jetzt mitver- hafket wurde, an die Stelle des Pfund zu bringen. Widersprüche in den Aussagen des Götz über seinen Aufenthalt zur Zeit oder kurz nach der Tat. seine Heimkehr und sein Benehmen am Tatort selbst verdichten den Verdacht gegen Ihn und führten zu seiner «Verhaftung.
Tübingen. 2s. Jan. Meineid. Vor dem Schwurgericht hatte sich der 21 I. a. Gefreite Josef Ragg, 7. Komp. 14. (bad.) Jnf.-Regts. in Tübingen wegen Meineids, und der 22 I. a. Gefreite Berthold Ganter. 7. Komp. 14. (bad.) Jnf.-Regts. in Tübingen wegen Anstiftung zum Meineid anläßlich eines Unterhaltsprozesses zu verantworten. Ragg wurde zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus und 2 Jahren Ehrverlust. Ganter, der der Hauptschuldige uns Verführer Raggs war, zu 4 Jahren Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von S Jahren verurteilt.
Zuffenhausen. 24. Januar. Eingemeinduugs- tragen. Im Gemeinderat beantragte die demokratische Fraktion die sofortige Einleitung von Verhandlungen über die Eingemeindung von Zuffenhausen nach Stuttgart. Die Angelegenheit wurde einer Kommission überwiesen.
heilbrona, 24. Jan. Die Uhrendiebe vor Gericht. Im Oktober v. I. wurden in dem Uhrenladen von Robert Hehner hier in der Gerberstrasse 120 Herren- und Damenuhren, 75 Ringe, sowie eine Uhr- und eine Perlenkette entwendet. Als Dieb konnte der aus Reutlingen gebürtige Taglöhner Ulrich Haas in Eutingen festgenommen werden. Mitangeklagt wegen Hehlerei waren der Taglöhner Karl Schmidt von Cannstatt, der Bauarbeiter Äulius Hohloch und der Händler Georg Schirm ans Stuttgart. Die Angeklagten waren, mit Ausnahme von Schirm, geständig. Das Schöffengericht Heilbronn verurteilte Haas zu 3 Jahren Zuchtbaus. Schmidt zu 8 Monaten Gefängnis. Hohloch zu 2 Monaten und Schirm zu 1 Monat Gefängnis. Dem Einbrecher Haas wurden außerdem die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren aberkannt
Deinsberg. 24. Jan. Rauchversuche gegenFrost- gefahr. In der Hauptversammlung des Landwirtschaftlichen Ortsoereins teilte Dr. Kramer mit. daß in diesem Frühjahr Weinsberg staatliches Versuchsgebiet im Räucherverfahren gegen Frostgefahr sein wird. Die Reichsregie- rung hat Württemberg hiefür den Betrag von 4000 Mar? Mr Verfügung gestellt. Es soll das Räuchern mit Oesen. die mit Teer und Asphalt geheizt werden, ausprobiert werden. Als Versuchsfeld find etwa 200 Morgen Weinberg vorgesehen.
Göppingen. 24. Jan. Politischer Zusammenschluß. Im Gcmeinderat verlas Oberbürgermeister Hart- mann ein Schreiben, in dem die volksparteilichen und demokratischen Gemeinderäte Mitteilen, daß sie sich zur Fraktion der allgemeinen bürgerlichen Vereinigung zusammengeschlossen haben.
Gerstetten. OA. Heidenheim, 24. Jan. Die ungünstige Wirtschaftslage beginnt sich auch in der hiesigen Industrie fühlbar zu machen. In der mech. Weberei der Gebr. Bing AG. wird schon seit längerer Zeit nur 5 Tage in der Woche gearbeitet, doch soll in Bälde wieder voll gearbeitet werden. Die Belegschaft der Gebr. Schäforschen Zigarrenfabrik arbeitet seit Jahresbeginn nur 4 Tage in der Woche.
Biberach, 24. Jan. Eingefrorene Enten. An einem bitterkalten Morgen entdeckte eine Frau auf der Eisdecke der Riß in der Näh-e der Angermühle zwei „Duckenten", die mit den Füßchen in die Eisdecke eingefroren waren. Die Helferin löste die kleinen Schwarzröckchen aus der eisigen Umklammerung.
Aus Stadt und Land
Nagold. 25. Januar 1929.
Väter sollten die Bücher ihrer Söhne auch mitlesen. Vielleicht würden sie sich dann zwar gegenseitig nicht besser verstehen, aber sie würden wenigstens wissen, warum sie sich nicht verstehen,
»
Die Arbeitsmarktlage im Arbeitsamtsbezirk Nagold
In der dritten Januarwoche hat sich die Zahl der lln- , terstützten im Arbeitsamtsbezirk Nagold wider Erwarten weiter ganz erheblich erhöht. Die seit Wochen steil aufwärts gerichtete Kurve der Unterstütz- , ten hat sich leider noch nicht verflacht. Im Gegenteil, der Zugang an Unterstützten war in der jüngsten Berichts- i wache bedeutend größer als im Durchschnitt der ersten und , zweiten Januarwoche. Am 23. Januar erhielten im Ar- ^ beitsamtsbezirk Nagold 5079 Personen Arbeitslosenunter- ! stützung rus Mitteln der Reichsanstalt, das find 864 mehr als am 16. Januar. Der Hauptteil an Unterstützten ent- ! fällt auf das Oberamt Freudenstadt mit 2042 Personen, i alsdann folgen Nagold mit 996, Herrenberg mit 821, : Horb mit 697 und schließlich Talw mit 523 Unterstützten, j
Dieser außergewöhnlich hohe Stand an Unterstützten , liegt ganz beträchtlich über dem des Vorjahres, s Im Januar 1928 befanden sich im Arbeitsamtsbezirk Na- ! gold nur etwa über 3 000 sskrsonen, d. h. also 2 000 we- ! Niger in Unterstützung, als zum gleichen Zeitpunkt dieses ^ Jahres. Die Ursachen dieser unheilvollen Entwicklung ' dürften nicht nur in der rückläufigen Konjunktur, in der : anhaltenden Winterkälte und der hohen Schneedecke zu , suchen sein, vielmehr ist in den letzten Wochen sowohl von seiten der Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeber eine : bisher unbekannte planmäßige Inanspruchnahme der Ar- , beitslosenverficherung zu verzeichnen. , . j
Infolge starken Schneefalls auch in den niedriger ge- s legenen bewaldeten Teilen des Arbeitsamtsbezirks (Enz- § tal und Simmersfeld) hat eine weitere große Anzahl Holzfäller Antrag auf Arbeitslosenunterstützung gestellt. ! Des weiteren sind fast alle Notstandsarbeiter der Ar- j beitslosenverstcherung zur Last gefallen. «
In den Außenberufen hält die Arbeiksruhe an. Auch , in der Landwirtschäft ist noch keine nennenswerte Nach- ; frage nach Arbeitskräften festzustellen.
Sonderzüge nach Freudenstadt ^
Aus Anlaß der Austragung der Meisterschaft von ^ Schwaben im Schneeschuhlauf für 1929 in Freudenstadt werden ausgeführt die Sonderzüge:
1. Tübingen — Horb — Freudenstadt und zurück,
2. Pforzheim — Hochdorf — Freudenstadt und zurück. Letztere halten nun in Calw, Nagold und Hochdorf.
Nagold ab 7.01 vormittags
Nagold yn 21,03.
Die Züge führen nur die 3. Wagenklasse und sind gegen Lösung gewöhnlicher Fahrkarten, auch Sonntagsrückfahrkarten. zur allgemeinen Benützung freigegeben, Schluß des Fahrkartenverkaufs für den Sonderzug Pforzheim —
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Freudenstadt, am Samstag, den 2«. Ja«. 18 Uhr «ach».
Die Ausführung der Sonderzüge erfolgt nur bei Abhaltung der in Freudenstadt geplanten Veranstaltung des ^ S. S. B. und genügender Beteiligung. Gegebenenfalls wird der Ausfall der Züge noch besonders vekanntgege- den. Falls bei ungenügender Beteiligung der Sonderzuq Pforzheim — Freudenstadt ausfällt, wird der Sonderzug Tübingen — Freudenstadt, sofern dieser wegen schwacher Beteiligung nicht ausfallen muß, in Hochdorf den Anschluß von Zug 899 aufnehmen. Nagold ab 7.23. Rechtzeitige Fahrkartenlösung ist bis Samstag, den 26. Jan., nachmittags 4 Uhr, daher unbedingt nötig.
Vollmaringen, 24. Jan. Biehverficherungsverein. Die diesjährige Heerschau in unseren örtlichen Vereinen begann der Viehversicherungsverein mit seiner Generalversammlung. Kein Plätzlein im Lindensaal war mehr frei; das schönste Zeichen, daß die Bauern in unserem Dorfe die Not des Einzelnen als die Standesnot empfinden, daß es dem Bauernstand nicht gleich ist, wenn hier u. da einer ka- put geht,sondern daß dieVoümaring.Bauern das für einen lebenskräftigen Verein nötige Standesbewußtsein besitzen. Vorstand Andreas Müßigmann, Eemeinderat, entbot den Willkommgrutz. Der hierauf gegebene Rechenschaftsbericht zeigte, daß der Verein mit Vernunft und Tatkraft geleitet wurde. Die große Zahl von 102 Mitgliedern er- «
möglichte es, die Schadensfälle gut zu ersetzen. Für 11 ^
Schlachtfälle wurden insgesamt 3000 -A ausbezahlt. Der Fleischverkauf wird auch fürs kommende Jahr in alter Weise geregelt. Anschließend wurden in größter Einmütigkeit die Wahlen vorgenommen. Vorstand Andreas Müßigmann wurde wiedergewählt. In den Ausschuß kommen: Felix Teufel, Max Müßigmann, «.Weiß,
Anton Teufel, Sebastian Miller und Kleophas Graf. Das Amt des Schriftführers wurde Valentin Fischer übertragen. Nach einer kleinen Pause begründete der Inhaber der Milchsammelstelle, Herr Helber, Isels- hausen, den neuesten Milchpreisabschlag. Hier schlugen die Wogen der Erwägung zeitweilig hoch. Felix Teufel, Stefan Müßigmann, I. Wehle und Andreas Müs- sigmann klärten in lebhafter Rede u. Gegenrede manchen Punkt. Tausend dumpfe Sorgen drücken auf den Landwirt. Der Bauer ist die erhaltende Macht im deutschem Volke; so suche man sich diese Macht doch auch zu erhalten. Qualitätsware wird vom Landwirt verlangt. Wenn der Bauer für seine mühevolle Arbeit wenigstens einigermaßen entlohnt würde, dann käme der Trieb zur Inten- sivierung ganz von selbst. Der von einzelnen vorgeschlagen Weg einesAnschlusses an die in Ergenzingen zu gründende Milchzentrale fand noch wenig Anhänger. Der Großteil der Anwesenden war doch wieder für Weiterlieferung an Herrn Helber, der ja in schwerer Zeit die Frischmilchlieferung erst in Gang gebracht hat. So konnte Herr Vorstand Müßigmann die Versammlung schließen und auch an dieser Stelle sei den Bauern nochmals zugerufen das Wort, das allein dem Bauernstand helfen wird und kann:
„Haltet drum wie Brüder immer est zusammen auf dem Land, aß die Zwietracht nie und nimmer
Dringe in den Bauernstand.««
Calw, 23. Jan. Was kommen soll und wird. Bei der Amtseinsetzung und Beeidigung des neuen Eemeinderats legte Stadtschultheiß Eöhner in großen Umrissen die Aufgaben dar, welche der Gemeindeverwaltung i» diesem Jahr bevorstehen. Die Finanzlage der Stadt be- zeichnete er als gut, doch könne die Bevölkerung eine wei- »
tere Erhöhung der Eemeindeumlage nicht mehr ertragen. ^
Große Ausgaben erfordern die Schulen und der Beitrag zur Amtskörperschaft. Die Erträgnisse des Waldes scheinen noch weiter zurückzugehen. Als nächste Aufgaben wurden aufgeführt die Aufstellung einer Ortsbausatzung über die Anleihebeiträge zu neuen Straßen, die Aufstellung >
von Ortsbauplänen, die Renovierung des Rathauses nach !
den Plänen von Prof. Fiechter in Stuttgart. Die Er- !
bauung eines Seitenflügel an die höheren Schulen, die
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Unerschöpflich schien feine Stimme. Heyden konnte in feinem Singen die heiß« Sehnsucht seines Herzens aus- qrücken. und er schuf damit unvergeßliche Leistungen
Vier Wochen nach Heydens Erkrankung kam der Chor« Direktor Feyerabend mit tiefernstem Gesicht in die Staatsoper., Unverzüglich begab er sich zum Intendanten, der ihn liebenswürdig bat. Platz zu nehmen.
.Ick) komme von meinem Schwiegersohn," begann Feyerabend. Der Ernst feines Tones ließ den Intendanten zusammenfahren.
„Wie geht es Herrn Heyden?"
„Körperlich gut. Aber ... die Stimme ist erledigt."
Geheimrat Stuckbaur fuhr unter diesen unbarmherzig offenen Worten zusammen.
„Das . . . kann doch nicht sein! Der Arzt hat mir doch wiederholt gesagt . . ."
„Daß die Stimme wieder wird!" Feyerabend nickte. „Ja. das lagt er auch heute noch. Heyden glaubt es. aber er will nicht mehr singen und bittet Sie, ihn von feinem Kontrakt zu entbinden.*
Stuckbaur stand erregt auf, fuchtelte abwehrend mit den Armen und sagte erregt: „Aber. . . das hat doch noch Zeit! Herr Heyden soll sich erholen. Ich will gern ein Jahr warten, wenn es sein muß."
Feyerabend schüttelte den Kopf. '
„Nein, Herr Geheimrat. Heyden singl nicht mehr. Die Stimme ist tot Sie wird vielleicht wieoer. aber lagen Sie selber, glauben Sie daß die Natur dieses Wunderwerk von Stimme, das sie jetzt nahm, einmal zurückgibt? Wir wissen beide, daß Heydens Leistungen Wunder waren, die uns von einem Male zum arideren unfaßbarer erschienen. Ein solches Stimmwunder ist nur einmal möglich. Wenn er leine Stimme zurückerhält, wird er nie wieder zu diesen großen Spitzenleistungen fähig sein. Und. glauben Sie, ein Heyden stellt sich dem Publikum mit einer mittleren Leistung vor! Dos tut er nicht, und das ist. auch nicht im Interesse der Staatsoper."
Dev Geheimrat schüttelte den Kops und schlug Feyerabend auf die Schulter.
„Ich will erst einmal mit dem Arzt reden, ehe ich Herrn Heyden von de, eingegangenen Verpflichtungen entbinde."
Feyerabend erhob sich. „Tun Sie das, Herr Geheimrat, ich habe meine bittere Pflicht erfüllt und Ihnen den Wunsch meines Schwiegersohnes unterbreitet.««
Stuckbaur hielt die Hand des Chordirektors lange fest.
„Lieber Freund," sagte er dann herzlich und traurig zugleich. „es ist für uns beide zu bitter Es will mir nicht in den Kopf, daß ich dis köstliche Stimme nicht mehr hören soll. Vielleicht hat die Natur doch Erbarmen."
„Die Natur ist grausam. Herr Geheimrat!"
„Wir müssen ein wenig Hoffnung hqben. lieber Feyerabend"
Bekümmert ntcA der Alte. „Ich möchte es schon, aber wenn ich in das hartgewordene Gesicht Heydens blicke, dann schwindet sie. Es ist unsäglich «Atter."
* *
Als Stuckbaur sich zum Ausgehen fertiggemacht hakte, wurde ihm Professor Meller gemeldet, der Heyden in Behandlung hatte.
Erfreut bat Stuckbaur den Arzt, näherzutreten.
Als sich die beiden Herren gegenübersaßen. begann der Professor: „Ich komme wegen Heyden"
„Ich weiß es. Herr Professor. Ich hatte die Absicht, sie eben oufzusuchen."
„Ich habe heute mit zwei Kollegen, dem Bonner Kehlkopfspezialisten Dr. Dämmert und dem Wiener Professor Meyerling, Herrn Heyden noch einmal gründlich unterlucht. Das Ergebnis ist lehr zwiespältig Dr Dommert hält die Stimme für verloren, ich bin nicht ganz seiner Meinung. Ich glaube, daß eine lange Schonung und systematische Behandlung die Stimme wiederlchafst,"
Die Worte des Arztes erweckten starke Hoffnung in dem Geheimrat. und er lagt erstellt: „Ihre Worte sind wohltuend. Herr Professor, »ch hoffe auch."
Ernst fuhr der Professor fort: „Sie machen sich gewiß zu viel Hoffnungen. Ich sagte Ihnen ... ich glaube, daß die Stimme wieder wird, lieber eins aber sind wir Aerzte einig: das Stimmwunder, was er war. ist verloren. Heyden wird wieder singen können, ich glaube es wenigstens, aber nie wird die Stimme wieder io werden, wie sie uns alle begeisterte. Die Stimme kann wieder gut werden, aber nie . . nie wieder das gewaltige Stimmwunder."
Stuckbaur wollte an das Nie nicht glauben.
„Herr Professor, sagen Sie das nicht. Ich will hoffen! Möglich ist alles aus der Welt. Ich ichätze Ihre ärztliche Kunst außerordentlich hoch, aber es ist m Ihrer Praxis doch vorgekommen, daß die Natur der Wissenschaft ein Schnippchen schlug"
„Gewiß. Herr Geheimrat!" gab der Professor offen zu. „In diesem Fall ist dieses Wunder aber ausgeschlossen. Ich
habe den Kehlkopf genau untersucht. Er war crne Wundes- leistung der Natur."
Ausführlich eindeutig legte er dem Intendanten klar» warum eine völlige Wiederherstellung Heydens nicht möglich lei.
Und der Intendant kapitulierte vor dem Arzr. Alle Hoffnung sank in sich zusammen, und er war bereit, Heyden vo» seinem Vertrag zu entbinden.
* «st
Geheimrat Spranger besuchte Heyden.
Als der Sänger ihn erblickte, flog eine Helle Röte über seine bleichen Züge.
Der Kranke erhob sich aus dein Lehnstuhl und schritt dem Geheimrar entgegen.
Stumm begrüßten sie sich. Heyden empfand plötzlich eine heiße Freude, als er in die 'Äugen des Finanzmagnaten sah. In ihnen lebte nach wie vor die starke Freundschaft zu ihm. ,
Und das nahm ihm mit einem Male alle Befangenheit, die Härte in seinem Antlitz verlor sich.
Eine Weile saßen sie stumm gegenüber, dann begann der Geheimrat in herzlichem Tone: „Lieber Heyden, ich bin zu Ihnen gekommen, um. . . von Ihnen selber die Wahrheit zu hören. Allerlei Gerüchte schwirren in Berlin herum, und mir ist jedes davon unfaßbar."
„Ich werde nicht mehr singen. Herr Geheimrat!" sagte Heyden fest.
Tiefe Bestürzung war in Sprangers Zügen. Dann faßte er Heydens Hand und sagte: „Lieber, armer Heyden!"
Willmar lächelte etwas schmerzlich zwar, aber er lächelte doch, und das Lächeln wirkte bl freiend.
„Herr Geheimrat, ich . . . empfinde es nicht als ein so großes Unglück. Es ist eine Schickung, die ich tragen muß, und ich fühle beinahe, daß das Schicksal mir helfen will."
„Ich verstehe Sie nicht, lieber Freund!"
„Herr Geheimrat... wir sind immer offen zueinander gewesen, und ich will es heute mehr denn je sein. Denn heute soll es sich erweisen, ob . . . das Schicksal es gut mit mir meint oder nicht. Klarheit wird mir werden. Das heißt für mich: innerlich gesunden. Sie werden kaum gefühlt haben, was in mir vorgegangen ist. Ich habe in den letzte« Monaten bitter mit nur gekämpft und habe das Schicksal gebeten, mir einen Wink zu gebe?». Und ... der Verlust m iner Stimme ... ist der Wink des Schicksals. Ja, ja, glauben Sie mir. Herr Geheimrat."
Er hielt einen Augenblick inne und atmete tief auf. Daa« fuhr er fort:
(Fortsetzung foltzk)
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Äm 15. Fei erstenmal im R diesem Tag hat gemacht.Mag m lodien zu einem darf man fax ziemlichem Takt licherweise vor Schubert'schen 1 fremde Texte zi hauptsächlich M Schuberts, bei Hand verriet.
Den Besuche: unwillkommen, erfahren. Zu b auch sonst üblich
1. Akt. In «meister Brunedc Binder, sind mi sters Tschöll, H, beiden Mädchen Haynerl zu ein, in den Hof und der Verdacht he; auf und ab. Ar Lerts Freunde ( die alles Nötigt den, da Schuber Laufe der Unte zu der italienisc die er aber gcrr Scharntorff, der läßt seinen Neb Nacht hereinbrii nach Hause geh« verlassen, als fi, abgehen sehen. « ber. Schubert, d, Vater Tschöll sc hierher begleite jangsstunden bit gen es schließliö seiner Tochter H
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