Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter^
Freitag, 7. Dezember 1VLL
Freitag, 7. Dezember 1L28
Seite 3 — Rr. 288
Forstwart Häußler ist seit 25 us Anlatz dieses Jubiläums wird mg seiner treuen Dienste das üb-
:chführung der Bepflanzung t s nach den Plänen des Herrn unter der Aufsicht der Forstver- rn Raaf und Reule übertra- ljährigen Garantie. Die Gemeinde Zrücke im Zug der Nachbarschafts- oandorf erneuern. Dazu muffen e Verbesserung der Waldach ober- lefertigt werden. In der Voraushälftigen Kosten dieser Vorarbei- rr Stadt sich in bescheidenem Rah- sektausarbeitung, soweit sie dir jUgestimmt. Gegen die Vauge- -Doppelwohnhaus und Baumeister ugangssteg von der Straße wird clatz der Ministerialabteilung für Verwaltung über die Frage der sammelt anals im Rahmen nsplans mit Sammelkläranlage en. Zur Sache wird weiter Stel- wm Abwafferamt auszuarbeitende schon im Vorjahr Auftrag erteilt reiw. Feuerwehr werden 2
> von je 45 RMk. beschafft. Eine e von keinem allgemeinen Jnte-
chliches
norgigen kaihol. Feiertag erscheint
> für Samstag und Sonntag schon
ldberg-Herrenberg
hiesigen Rathaussaal eine Sitz- llebernahme der Autolinie Wild- rrma Venz L Koch-Nagold in der Städte Nagold, Herrenberg, e Sulz-beschäftigte. Den Vorsitz ulz. Er dankte zunächst den be- ce bisherigen finanziellen Opfer, llnternehmersirma, die die Fahr- 1. Januar 1929 ausführen wird, Uebernahme. und hofft, daß durch lterer Abmangel vermieden wird, ke rn den vergangenen Monaten ms der Linie gezeigt und die nberechnung durch Venz L Koch Durchschnitts-llmsatzrechnung der gt, daß sich die Linie unbedingt heute klar darliegenden falschen -rigen Besitzer und seinen After- eratung der neuen Statuten er- der Gemeinden grundsätzlich mit geplanten Basis im Hinblick auf einverstanden. Durch das in un- Vezirken in einer Hand (B.L K) n möglich, für die Strecke Wild- ug in Kuppingen zu schaffen, welch erhöht. Hierzu kommen weiter stbeförderung auf dieser Strecke. Mt sich zur Durchführung der m Preise von 7 500 -K. Die Til- ^ahren vorgesehen. Die Abrechnzen werden vierteljährlich vor-
> tn dem gleichen Verhältnis wie nbeschaffung notwendige Kapital,
> Nagold mit je 17X und Wild- " zeigt der Verkehrsausschutz die
vordem. Interessant war die «zahrkartenverkauf, daß von ""Fahrten in der RichtungWild- ,Fahrplan wird in den nächsten lischlutz an die Sitzung kam man llz nach Kuppingen zu spre- cch den Bezirksrat Herrenberg et werden kann. Teilweise willig von 90 Zentimeter erfahren.
:rt-Abend
linterreise"
Achenbachs gestern abend im deshalb so gut besucht, weil wir tzen wollten; sein Name bedeutet ;t blog zur Nagold ein künstleri- Jahren hat sich Achenbach eine» "me große Zahl dankbarer tzM Recht. Seine Stimme ist ge- eich. Mit Ausnahme der höheren die Hauptschwierigkeit für jeden nicht immer frei und überzeugend !r vollkommen sicher alle Register zu mischen, die ihm die Möglich- Aufgabe, wie die Gestaltung der u losen. Man denke daran, was cet, 24 Lieder, die mit wenigen m schwermütigen Erundton abge- ""rzutragen, daß dem Zuhörer ""^herrschende Stimmung, die sich Schattierung von der des vorher- etz zum Erlebnis werden kann, Seele des unglücklichen Wande- innerung, verzweifeltem Schmerz I und Friede in der Natur sucht resigniert. Achenbach hat jedes ) es in seiner Lieoeinführung as eine prachtvoll auf Gegensätze ' rührender Schlichtheit vor- eisterlichem Können zu einem ffimo mit herrlich edlem Ton ge- rr den Rahmen des Liederkreises Leistung, die ihre Wirkung nicht g der Flügel unter den Hände» ne er eben bei Schubert klinge» seelter Wärme, kraftvoll und voll chubert-Abend, der des unsterbli-
-chafweideverpachtung. Die hie- Vorsommer mit 120 Stück, im befahren werde» darf, wurde an b Gaus von Berneck um 7S0-», pachtet.
chlauchfabrikant Goll- zuten Wünsche, die Fabrikant sich seines 80 Geburtstags von irden, sollten nicht in Erfüllung » seinem Geburtstag starb der
S8slkcsi3tt6>",vvstir> 3>s clsssso
Zfjgksii in Vstrsclit risftsst
Letzte Nachricht e»
Japa« für die Abänderung des Systems der Reparationszahlungen.
Tokio, 7. Dez. Die japanische Agentur „ToTcho" veröffentlicht eine Erklärung des Ministerpräsidenten Tanaka, in der dieser betont, daß Japan eine Aenderung des Systems der Reparationszahlungen begrüßen und alle diesbezüglichen Bemühungen unterstützen würde.
Vor Lugano.
Berlin. 7. Dez. Zu der heutigen Abreise' der deutschen Delegation nach Lugano nimmt die Berliner B ö r s e n z e i t ung Stellung und weist darauf hin, daß die deutsche Delegation > wohl nur von ganz wenigen Außenseitern in Deutschland mit ! irgendwelchen Hoffnungen begleitet werde. Das Blatt weist s besonders auf die letzten Reden Briands und Chamberlains ! hin. die eine deutliche Warnung an Dr. Stresemann seien, alle Hoffnung zu lassen. Deutschland richte sich auf lange und ! gründliche Verhandlungen ein und lasse sich durch keine Stelle ! von außen her zu voreiligen und mit unserer Leistungsfähig- i keit aus eigener Krast unvereinbaren Lösungen drängen. Auch ! vor dem Gedanken erneuter außenpolitischer Krisen scheue man i »ich! zurück, weil es sich um die ganze Zukunft unseres Volkes > auf ein oder zwei Menschenalixr hinaus handelt. Sollt-n die j Verhandlungen trotz ehrlichem und aufrichtigem deutschen Ver- j ktändigungswillens scheitern, dann müsse es eben bei der bis- ! «rigen Rechtslage verbleiben. Dann werde man das Versail- j nr Diktat selbst auf die Prvbe stellen und verlangen, daß am ! 10. Januar 1935 der letzte fremde Soldat den deutschen Bo- , den »erlasse.
Den Freund erschossen. Der 23 Jahre alle led. Land- roirtssohn Andreas Bohnert vom S t a i g h o s, an der Ottenhöser-Lautenbacher Gemarkungsgrenze (bei Oberkirch, Baden) gelegen, und der 32 Jahre alte verh. Holzhauer Anton Volz van Lohlberg (Otkenhöfen) befanden sich auf dem Heimweg von der Andreasfeier. Letzlerer bot Bohnert eine Zigarette an, die dieser ablehnte. Volz fühlte sich beleidigt. ein Wort gab das andere, und die beiden Freunde kamen ins Raufen, sodaß beide zu Boden stürzten. Der schwächere Volz lag unten, er zog seinen- Revolver und gob drei Schüsse aus seinen Freund ab. Von drei Kugeln in den Kopf getroffen, wurde Bohnert nach Haus gebracht, wo er «m anderen Morgen starb. Volz wurde verhaftet.
Im eigenen Haus gefangen. Bewohner des Hauses Lüllbenerstraße 13 in Berlin teilten der Polizei mit, daß die 62jährlge Witwe Jenny Goldschmidt von ihrem Untermieter Sadowsky in ihrer im eigenen Haus gelegenen Wohnung gewaltsam zurückgehalten werde. Die Polizei fand bei ihrer Nachforschung die Angaben bestätigt. Sadowsky hat die gelähmte Frau arglistig zu bewegen verstanden, ihm als Älleinerben ihr Haus, die Wohnungseinrichtung und ihr Barvermögen von 10 000 Mark testamentarisch zu vermachen. Sadowskn hielt sich in Berlin versteckt, als er von der Anklage erfuhr, er wurde aber von der Polizei ausfindig gemacht und dem Untersuchungsrichter vorgsführt. Er hatte es lange Zeit verhindert, daß die Frau mit anderen Leuten in Berührung kam.
«p. Evangelisch-Soziales Institut. In Leipzig wird demnächst unter Leitung von Geheimrat Prof. Dr. Götz ein Evangelisch-Soziales Institut eröffnet werden. Dem Kuratorium gehören an die Theologieprofessoren v. Dr. Rend- torff, v. Stephan und v. Thiem. sowie aus der philosophischen Fakultät Dr. Freyer, Dr. Hehler und Dr. Litt, dazu «ls Vertreter des Evangelisch-Sozialen Kongresses Neichs- gerichtspräsident v. Dr. Simons und Pfarrer L>. Hertz. Die Eröffnung wird mit Beginn des neuen Jahrs erfolgen. Die ersten Kurse befassen sich mit katholischer Sozialvolitik seit 1848, der Sozialgeschichte des deutschen Protestantismus von Wtchern bis zur Gegenwart, mit einem volkswirtschaftlichen Problem und mit der Wohnungsfrage. Allen Studierenden der Leipziger Universität und Handelshochschule, allen ehemaligen Akademikern und allen, die in sozialer Berufsarbeit stehen, steht die Teilnahme an den Vorlesungen »nt» Einrichtungen des Instituts offen.
Skraßennmbenennung. Der Gemeinderat von Nowomes hat die Kaifer-Wilhelmstraße (benannt nach Kaiser Wil- heün l.) in Rathenoustraße umbenannt.
Lin kriegsgerichtsurlsil nach zehn Jabren. Der bekannte saarländische Großindustrielle Hermann Röchlin in Völklingen war im Jahr 1919 vom französischen Kriegsgericht m Amiens zu 10 Jahren Zuchthaus und 10 Millionen Franken Geldstrafe verurteilt worden. Man sollte meinen, daß man in Frankreich dieses Urteil inzwischen stillschweigend kassiert hätte. Dem ist aber nicht so, denn in diesen Tagen erhielt Hermann Röchling eine Erinnerung an seine Strafe, die durch die Zinsen mittlerweile auf 12,3 Millionen Franken angewachsen sei. Dabei steht die liebenswürdige Aufforderung, wenigstens einmal die aufgelaufenen Kosten in Höhe von etwa 14 000 Franken zu zahlen. Durch dies« Aufforderung will man wahrscheinlich die Verjährung unterbrechen. Die letzte Anmahnung erhielt Hermann Röch- 8ng vor vier Jahren, wobei bemerkenswert ist. daß damals noch die Zustellung durch das Amtsgericht Völklingen kam. Die dagegen erhobene Beschwerde hat also insofern Erfolg gehabt, als jetzt die Zustellung von Metz aus er- ftrlgte.
Gefährliche Lieder. Das französische Militärgericht in Landau verurteilte den Vorsitzenden der Ortsgruppe Ebertsheim der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei eu 10 Tagen Gefängnis und 300 Mark Geldstrafe, weil die Mitglieder nach dem Bericht der französischen „Sicherheitspolizei" bei einer Fahnenweihe Kriegsauszeichnungen trugen und die Lieder „Ich halt' einen Kameraden" und das Niederländische Dankgebet gesungen haben.
Da» Brünnskeinhaus von einer Lawine verschüttet. Eine »m, der Gipfelwand des Brllnnsiein (Oberbayern) niedergehende Lawine verschüttete das der Alpen-Vereins-Sektion gehörige Brünnsteinhaus. Während das gutgebaute Haus dem Druck des Schnees standhielt, wurden die Nebengebäude größtenteils zerstört. Die Insassen des Hauses kamen mit dem Schrecken davon.
Theaterlärm in Frankfurt a. M. Trotz der wiederholten Onspruchkundgebungen weitester Kreise wurden im Frankfurter Schauspielhaus die Aufführungen der anstößigen Komödie „Ehen werden im Himmel geschloffen" fortgesetzt. Zur Aufführung am 5. Dezember waren nun zahlreiche Gegner erschienen, die gleich bei Beginn der Vorstellung durch kante Zurufe gegen die Aufführung Widerspruch erhoben. Die Polizei entfernte die Leute gewaltsam aus dem Theater, twnnte aber nicht verhindern, daß eine Menge Stink und TrLnengasbomben geworfen wurde. Die Zuschauer flüchtet«, «ik »orgehaltenen Taschentüchern, die Schauspieler
spielten aber das Stück vor fast leerem Haus zu Ende, obgleich es im ganzen Theater fürchterlich stank. Vor dem Theater veranstalteten die Gegner eine neue Kundgebung, gegen die die Polizei wiederum einschritt. — In dem Spektakelstück tritt Gott selbst auf der Bühne auf. Das genügt wohl zur Charakterisierung der Komödie.
Ein Kanalschacht eingesiürzl. Beim Neubau der Kliniken tn Freiburg stürzte ein Kanalschacht ein und begrub zwei Arbeiter mit Erbmassen. Der 50 I. a. Aufseher Burg konnte nur tot geborgen werden, während der andere, ein 20 Jahre alter Arbeiter, mit Verletzungen daoonkam.
Del Dachausbefserungen abgesiürzt. Im Daldenweger- Hof bei Freiburg stürzten zwei Maurer bei Dackausbesse- rungsarbeiten ab. Willi Scherer aus Rötenbach erlitt so schwere Verletzungen, daß er nach kurzer Zeit starb. Io'ef Thoma wurde schwer verletzt ins Krankenhaus verbracht.
Von einer Kalbin tödlich getreten. In Breggingen bei Emmendingen führte der in den 60er Jahren stehende verh. Landwirt Matthias Scheer eine Kalbin, die plötzlich scheute, wodurch Scheer zu Fall kam. Die Kalbin sprang ihm auf den Leib und brachte Scheer schwere innere Verletzungen bei, denen er einige Stunden später erlag.
Drei Mädchen verbrannt. Drei Dienstmädchen, die in einer Ortschaft in der Nähe von Fürstenau,^Hannover) tätig waren, wollten den Fußboden mit Dapolin reinigen. .Hierbei kamen sie dem Ofen zu nahe, worauf eine furchtbare Explosion erfolgte. Die Kleider der Mädchen standen :m Augenblick in Flammen und sie starben kurz daraus an den schweren Brandwunden.
Bestrafte Spritschieber. Die Sprithändler Brüder Bernhard und Hugo Polt in Möhler bei Olde (Wests.) wurden vom Schöffengericht Münster i. W. wegen Branntwein- steuerhinterziehung und Urkundenfälschung zu 4 bzw. 8 Monaten Gefängnis, je 178 931 Mk. Geldstrafe und gemeinsam zu 51158 Mk. Wertersatz verurteilt.
Verurteilung wegen Kirchendiebstahls. Vor dem Schöffengericht in Münster (Wests.) hatte sich der 31jährige Bildhauer Breitholz zu verantworten, der vor einiger Zeit aus dem dortigen Dom 2 Elfenbeinkruzifixe gestohlen und durch Gipsnachbildungen ersetzt hatte. Ferner wurde ihm zur Last gelegt, in der Kirche zu Kreuznach eine wertvolle Nikolasfigur gestohlen zu haben. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einer Gesamtstrafe von 1 Jahr Gefängnis.
Die Erhöhung der Zuckerzollsätze
Nach einer halbamtlichen Mitteilung handelt es sich bei der angekündigten Vorlage für Erhöhung des Zuckerzolls lediglich um eiste Maßnahme, um der Ueberschwemmung Deulschlands mit aus- ländischem Zucker vorzubeugen. Eine Aenderung der Sleueriöge für Jnlandzucker, wie «ine Nachrichtenagentur wissen wollte, lei keineswegs beabsicht gi.
Aus Fachkreisen erfahren wir: Es ist anzunebmen. daß der Zollsatz für Rohzucker von 13 auf 21 ^tl und für Verbrauchszucker von 15 auf 25 für 100 Kilogramm erhöbt werden soll, mit der Maßgabe, daß sich diese Zollerhöhung nicht im Jnlandpreis auswirkt. Einen daraus abzielend:n Garantievertrag der gesamten deullchen Zuckerindustrie hat die Regierung gutgeheißcn, die an der Zuckererzeugung beteiliat-n Kreise aber dadurch einigermaßen enttäulcht. daß sie den Höchstpreis für 50 Kilogramm Verbrauchszucker auslchließ'ich 5.25 .»t Verbrauchssteuer und 50 -Z Verpackung auf 21 .41 bemessen hat. Die rübenbauende Landwirtschaft und die Zvickerindustne hatten ihre Forü.rung mit 22 bis 23 begründet, wobei sie von der Erwägung ausgingen, daß sich der tatsächliche Preis regelmäßig um etwa 1 »K unter der Magdeburger Börsennokierung halten müsse,' da sonst die Gefahr bestehe, daß der Höchstnre-s irgendwann einmal überschritten und der Regierung Veranlassung geboten werde, die Einsuhrröste auf den jetziger» unzulöngl'tb n Stand wieder zu senken Ein Nettoerlös von etwa 20 «K für 50 Kilogramm Verbrauchszncker wird angesichts der ietziaen Produktionsbedingungen nicht als ausreichend erachtet, um den Rübcnanbau wieder lohnend zu gestalten und d'e Gefahr eines bedenklichen Erzeugungsrückaonas beim Zn-e-r m bannen. Cs ist deshalb zu erwarten, daß Regierung und Reichstag der Preiserhöhung um einen bis zwei Pfennig für das Pfund Zucker keine Schwierigkeiten bereiten werden, wenn andererseits die Gewähr für einen festen Zuckerpre!? geboien wird, dem ooraussichllich eine lange Dauer beichieden stin wird. Erneut muß betaut werden, daß eine Beichleuniaung d-r Zuckerzollreform dringend geboten ist: denn die Einfuhr von Zucker — Im September 123 673 Dann-lzetstner. im D'taher 126 697 Doppelzentner, dazu noch 194 400 Doppelzentner zollfreier Danziger Zucker! — nimmt neuerdings fortgesetzt zu: noment'-ch ist die T i ch e ch o sl o w n k e i eifrig bemüht, die unzureichenden deutschen Zollsätze nach Möglichkeit auszunutzen.
Berliner Dollarf„rs, 6 Dez. 4 192 G.. 4.200 B.
6 v. H. Dt. Rcichsanleihe 1927 87.
Dt. Abk.-Anl. 5180.
Dt Abl-Anl. ohne Ausl. 14 75.
Franz. Franken 124.185 zu 1 Pfd. St.. 2360 n, 1 DoMr.
Berliner Geldmarkt, 8. Dez. Togesgeld 7—9 v. H.. Monatsgeld 8—9 o. H., Warenwechsel 7 v. H.
Vrivakdiskonk: 6.5 v. H kurz und lang.
Postschechverkehr in Württemberg im November 1928. Die Zahl der Dostschechkunden betrug Ende RonewHer 38101. gea->n Oktober also mehr 77 Von dem Umsatz (538 Millionen NM) sind 425 Millionen NM. bar bargeldlos beglichen morden. 3m Ileberweistingsverkehr mit dem Ausland wurden 779 000 NM. um. gesetzt.
Wo ein Aas ist, sammeln sich die Geier. Die Stadt Waldenburg in Schlesien befindet sich seit längerer Zeit in finanzieller Bedrängnis. Diese Notlage ist nach einer Berliner M--'dung non einer Finanzgesellschaft ausgenützt worden. Bel einer Ar-leide der Stadt Waldenburg, die von einem Berliner Banki-r 1027 ver- mittest wurde, soll die Stadt um mehr als eine Million durch betrüaerische Schiebungen der Vermittler Rathke und Reichmann geschädigt worden seit».
Deutsche Llnoleum-Unternehmunaen A G. Die außerordentliche Generalversammlung hat die Fusion mit -er Deutsche Llno- leum-Werke A.-G. einstimmia beschlossen. Auf nom. 500 Aktien entfallen nom. 600 Ut Aktien der Deutsch« Linoleum-Werke A.-G. und 30 «« In bar.
L. D. Magiru« A.G., Ulm. Wie verlautet, ist das Geschäftslahr 1928 bisher zufriedenstellend verlaufen. Der Austroasbesinnd ist außergewöhnlich gut. Nach dem ungünstigen Ergebnis des Jahres 1927 soll eine Gewinnausschüttung wadl nicht in Erwägung gezogen werden können. Bestimmte Beschlüsse sind jedoch noch nicht gefaßt.
Ertrag der würll. Bodenleestt<herei. Die wärst. Bodentee. fischerei hast« im 3. Vier'elfahr (3nli. August. Seviember) 1028 einen Gesamtertrag von 292,8 Doppelzentner im Wert von 56 586 Mack, Im 3. Vierteliabr 1927 hatte sich der Ertrag -us 209,4
Doppelzentner mik einem Wert von 50113 belau-ien, Bie 'struptfangergebniffe lieferten w!-der die Vlauielchen mit 227,4 Doppelzentner und einem Wert von 41 968
Neu« Anleihe der Provinz Pommern. Die Provinz Pommern hat eine 8prozcntig«. bis spätestens 1951 durch Auslolu g tilgbare Anleihe im Betrag von 8 Millionen RM. ausgegeben. Der Zeich- nungsEurs beträgt 9325 Prozent.
Märkte
Stuttgarter Schlachtviehmarkl. 6. Dez. Dem Markt war«, zugetrieben: 1 Ochse, 1 Bulle, 39 Jungbullen. 39 Jungrinder. 4 Kühe, 229 Kälber, 520 Schweine, die sämtlich verkauft wurden. Verlauf des Marktes: Großvieh und Kälber langsam. Schweine mäßig belebt.
Ochsen:
oolllieischig
tlelichia
6 12
7 12 47-52 40-46
volle»:
ausgemaltet
vollfleischig
Kettchig
43-45
38-42
43-45
40-42
35-39
Iongrtndeer
auoge mästet oollfieilchig fleischig
gering genährte
43-52
42-47
37-41
50-53
43-48
:18-42
aah«
ausgemasle!
oollfleilchig
28-32
:i«j-40
26-33
«iiste:
6 >2.
4 12
fleischig
19-24
19-24
gering genährt«
14-17
14-18
Kälber:
"einst« Mast- und
beste Tangkälde-
64-67
«4-68
mitll Mast, und
gute Lnngkälkei
56-62
56—61
geringe Kälber
50-54
46-54
Schweine:
Iber 3A> Pi».
80
80-81
140-300 Ds».
79-80
79-80
:an—S40 Pf».
,7-79
77-78
tSÜ—L00 Pfd.
?4-?6
,6-7,
33—16» Psd.
—
,2-74
- e- '.20 Pfb.
—
72-74
sauen
50-65
.',3-67
Mannheimer kleinviehmarkt, 6. Dez. Zutrieb: 167 Kälber. 6 Schafe, 43 Schweine. 506 Ferkel, 4 Läufer. Bezahlt wurden: Kälber 44—72, Schafe 44—46, Schweine 70—80, Ferkel bis 4 Wochen 12—18, über 4 Wochen 20—28, Läufer 32—38. Marktverlauf: Kälber ruhig, geräumt, Schweine mittelmäßig, geräumt. Ferkel und Läufer geräumt.
Vieh- und Pserdemarkt Dresten, 5. Dez. Angetrieben wurden. 3 Jungstiere. 5 gewöhnte Ochsen. 28 Rinder und Kalbinnen, 15 Kühe und 1 Kalb. Es kosteten: Iungstiere 280—470 Milchkühe 300—410 «lt, Zuchtkühe 520—600 -it. Rinder cinfchl. Kalbinnen 280—500 »ll, Jungrinder 170—250 -4t. Kälber lebend Gewicht 65 Haltung des Marktes: Geschäft mittelmäßig.
viehpreise. Buchau a. A.: Jungvieh 200—220, Anstellküh« 280-300, — Ehingen a. D,: Farren 520-650, Kühe 250-370, Kalbeln 340—600. Jungvieh 140—370. — Waldsee: Farren 250 bis 400, Ochsen 450-650, Kühe 150—400, Kalbeln 450-550. Jungvieh 150—250. — hechingen: Rinder, viertel- bis halbjährig 130—180. halb- bis einjährig 180—300. trächtige Kalbinnen und Kühe 450-650. Wurstkühe 150—250
Schweinepreise. Backnang: Milchschweine 22—29. — Buchau a. F.: Milchschweine 27—35. — Ehingen a. D.: Ferkel 25—30, Läufer 45—80. Mutterschweine 180^230. — Waldsee: Milch- schweine 29—37. — Hechingen: Milchichweine 12—16. — Ober- soniheim: Milchschwcine 18—27. — Weilderskadt: Milchschweine 17.50—31 -4l d. St.
Die Bew-gung der Vieh- ond Fleischpresie. Au-f dem Stuttgarter Vieh- und Schlachthof, der für die Marktlage und Preisbildung in Württemberg maßgebend ist. war laut Mitteilunoen des Wärst S'atistischen Landesamts jm lausenden 3ahr die Zufuhr, insbesondere in Großvieh und Kälbern, beträchtlich größer als im Vorjahr Die Preise in Rindvieh im Durchschnitt des Monats Okkobtr 1928 stehen unter dem Durchschnitt der Jahrs 1927 und zwar in Ochsen um 10,2 Prozent, in Jungrindern um 12,2 Prozent und in Kälbern um 5.5 Prozent. Dagegen steht der Schweinevreis des Monats O' lober 1928 über dem Preis des Jahrs 1927 (um 18,6 Prozent). Die Fleisch- prelse tLaden- und Verbraucherpreise) sind am 1. November 19W gegenüber dem Durchschnitt des Jahrs 1927 in Ochien-leisch niedriger um 7 Prozent, in Nwdfleisch nied'naei um 7 Prozent, in Kalbfleisch niedriaer um 4 9 Prozent, in Schweinefleisch höher um 15,9 Prozent. Die Häutepreise des laufenden Jahrs lagen bis in d'e letzte Zeit nicht unbeträchtlich über dem Purchschnittzdes Jahrs 1927 Di? Preise des Monats Oktober 1928 sind jedoch geoen den Durchschnitt des Jahrs 1927 nur noch um weniges höber, teilweise gegen den Durchschnitt des auch bei der letzten Häuteaußtion vom 13 November 1928 hat sich em> wesentlich« Pveisveränderung gegen die vorletzte Auktion vom Oktober ds. Js. nickt «raeben.
Allgäuer Bntker- und käsebörse Kematen, 5. Dez. Molkereibutter 1 82—1 88. stetige Markttage. Weichkäse 0.30-0.32, Marktlage normal, Emmentaler 0 95-1 12 Markttage ruhig.
Nürnberger Hopfen vom 5 Dez. 20 Ballen Zufuhr, 60 Bake» Umsatz bis 12 Ahr. Tendenz unoeränd--rk Es wurden bezahlt: für Hallertau-r Siegelhopfen 125—150 RM.
Würtkechberqische holzverkausserlöse. Aus würstemberqischen Gemeinden und Herrschaftswaldungm wurden im Monat November folgende Durchichnittserlöse in Prozenten der Land-sarund- preise erzielt: durch die Stadtaemeinde Freudenstadt für 1326 Fm. Nadelstammbolz 1—6 Kl sF'chten und Tannen, worunter über d>« Hälfte Etarkbotz) 106 Proz.: durch die Gemeinde Bniersbronn für 1039 Fm Fichten und Tannen 1.—6. Kl. 110.4 Proz.. und für 71 Fm. Forchen 3—6. Kl. 97 2 Proz: Stodtgemeinde Alpirs- bach für 297 Fm. Nodeltonnenholz 1—5. Kl., worunter mehr al» die Hälfte Etarkholz. 102 P-oz,, und für 35 Fm desgl «Scheitholz) 90 Proz,: Stadlgemeinde Rostenburg für Eichenstammbolz, und zwar 48 Fm 1. Kl 83-102 Proz, 78 Fm. 2 Kl. 100 und 11Z Proz., 126 Fm 3. Kl. 93—108 Proz.. 172 Fm. 4. Kl. 96 bl» 124 Proz.. 11 Fm. 5. Kl. 91—115 Proz.. und für 17 Fm 6. Kl. 90—95 Proz: S'odtaemsinde B'beroch für 195 Fm Nadelstammbolz 1.—5 Kl 105 Proz.. für 87 Fm. desgl. 107 Proz., und für 188 Fm. desgl. 2.—5. Kl. 106 Proz : Stadtgemeinde J«ny für 1410 Fm Nadelstammbolz (Fichten und Tannen) 1.—6. Kl. 98.2 Braz.: fürstl. Domömockanzlei Zeil für 1389 Fm. desgl. 1.-6. Kl. 100 Proz , und für 655 Fm. desgl. 1.—6. Kl. 95 Prozent der Landesgrundpreise.
Stand der Samen in Württemberq »u Anfang des Monats Dezember 1928
Landesdurchschnitt (1 -- sehr gut, 2 — gut, 3 — mittel, 4 — gering. 5 — sehr gering): Winkerweizen 2,4 (im Vor- 2,5), Winterroggen 2,4 (2,5). Winterdinkel 2.4 (2,6), Wintergerste 2,4 (2,4). Der Monat November war sehr naß und verhältnismäßig sebr mild. Erst In den letzten Novembertagen erfolgte nach heftigen Stürmen Schneefall, so daß in den höheren Lagen (Alb. Schwarzwald, Allgäu) eine Schneedecke sich bildete. Für die Wintersaaten war die Novemberwitterung überaus förderlich. Sie konnten sich gut erstarken und auch dl« Saaten, die verspätet in den Boden gekommen sind. Koben sich noch rasch entwickelt. Jm allgemeinen ist daher der Stand der Wintersaaten zu Anfang Dezember als ein recht befriedigender zu bezeichnen. Feldmäuse machen sich wieder etwas stärker bemerkbar; auch Schaden durch Drahtwürmer. Schnecken. Unkraut ist mancherorts wahrzunehme».
Für das Ausreisen des Fruchtholze» ver Obstbäume und des Holze» der Reben war die Witterung des Monats November giecchjcckls sehr günstig.
Die heutige Nummer umfaßt 10 Seiten
Detter für Samstag und Sonnkag:
Unter dem Einfluß des nunmehr über dem Kontinent sieg«», den Hochdruck» ist für Samstag und Sonntag trockene» und auch zeitweilig ausheiternde» Wetter zu erwarten.