Montag, 3. Dezember 1928
Nagoldcr Tagblatt „Der Gesellschafter"
Montag» 3. Dezember 1928
Kommsrkag noch einen Beriet Heilbronn, über di? non ihm lgestaltung des Wurtl. Fach- und
t und Land
Nagold, 3. Dezember, sich nicht von selbst versteht, ist
d fein erster Sonntag
letzte unter den zwölf Brüdern d, als wollte er uns versöhnen eine Artgenossen, kommt er im i. beglückt uns mit den geheim- hnachtszeit. Nock tiefer als sein t er die Schleier der Nacht über and Tageslicht immer karger und Erstorbenheit immer be- ch der Schnee neue Schönheit er der Dezember braucht wohl )en Blick der Menschen ins In- Herz und Cemüt aufzutun für um sie empfänglich zu machen eimnisse. Schon, bald, 6. Dezem- igen Nikolaus, mit dessen gut- adlichem Mahnen für das Kin- ihnachtliche Stimmung beginnt. . die angefüllt sind mit heimli- heimlichem Planen u. Freuen, einen selig empfundenen Reich- Vrelleicht haben wir Menschen gut zu tun, vielleicht leben und Gedanken edlen Menschentums tenliebe in uns, wie in den ge- rrwochen, die uns dem Fest der en und mit deren Ende wieder n Nichts sinkt.
atag haben wir nun den ersten zeit getan, mit einem Sonntag, hangenen Himmel und seinem > unterbrochenen Regen geeig- nschen ins Innere zu zwingen", dienst, erfreute diee „neuüber- irdia" durch das Spielen von unserer Stadt. Der von den nee ist ausgeblieben, auch auf l sich die Sportler noch etliche an sie in unseren Höhenlagen wollen. Einige Autos brachten ;r, die mit ihren bunten Müt- s sonst so ruhige Stadtbild be-
mtenverein Nagold
und Körperschaftsbeamtenver- >er in Nagold stand im Mittel- Zortrag des Vorstands des Fi- > Regierungsrats Huber ich iengesetz von 1925, das die sbewertung des Grund- und Gewerbebetriebe bildet. Nach- r die Bewertung der größeren Mk. Vermögenswert) durchge- n jedes einzelne Gebäude oder be, auch die kleinsten, vollends r Finanzamtsvorstand legt mit e sorgfältige Beschaffung der I des Einheitswerts durch tue ld Gewerbe-Ausschüsse. Zu die. Gemeinden, neue Einkommens e festzustellenden Fälle angelegt Weisungen für die früheren Be-
Ich Hab' dich so lieb und werde ifen."
>r Großmutter und schüttelte den Papa kauft mir auch ein feines
mgekleidet. darum wandte sich d: „Wollen Sie mir die Kleider
mir! Ich habe es großgezogen!
jetzt jetzt behagt es Ihnen cht vor Gericht vertreten!" ch Ihrem Belieben tun!" chm das Kind wieder hoch und z Zimmer zu verlassen, end. die erkannte, daß keine umstimmen konnte, einen Wut- !>ärdete sie sich und wollte ihm -r schob sie abermals zur Seite, östliches Weinen aus. und Heyden stand im Treppen- die Treppe hinunter und hörte ) hinter sich, sah nicht, daß die Türen öffneten und horchten, nd, atmete er auf Ihm war zu» > jetzt erst gewonnen, einer Ge»
kleidet. Es trug ein einfaches Füßen ein Paar Schlüpfer, m, mein Kleines," sagte er zart- rst ausstaffieren." erten Blicke und trug das Kind rbte Straße. In einem Schub» nigen Minuten ein paar feste d Elschen schritt stolz tn den rite hin.
>e- und Modewarengeschäft aus. über den sympathischen Mann, kindchen heraussuchte.
; stattliche Frau in den Bier» er, ruhiger Weise. Seine vor» eichnet.
r und Elschen wie eine kleine lzierte, fragte sie: „Es ist Ihr
sch bin der glückliche Pater."
!«ß Väter einkaufen." jagte st«
- ^ ^ (Fortsetzung folgt.)
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Wertungen ergänzt werden und zwar in allen Fällen nach dem Stand vom 1. Januar 1928. In der Besprechung kamen die Schwierigkeiten zum Ausdruck, die der Feststellung auf 1. Januar 1928 entgegenstehen, nachdem der Steuersatz für 1928, der die Eigentumsänderungen bis in die Mitte des Jahres 1928 enthält, bereits abgeschlossen und das Steuerbuch probemäßig ergänzt ist. Es bleibt hier nichts anderes mehr übrig als die einzelnen Fälle an Hand der grundbuchamtlichen Mitteilungen auf die Zeit des Besitzüberganges genau anzusehen und Uebergänge noch dem 1. Januar 1928 außer Betracht zu lassen. Aus die pünktliche Anlage der Einkommensnachweisungen nach Fläche und Steuerkapital, nach gepachtetem und verpachtetem Besitz usw. soll bei der großen Bedeutung der Bewertung alle Sorgfalt aufgewendet werden. Es ist gar nicht ausgeschlossen, daß diese Einheitsbewertung über kurz oder lang auch die Grundlage für die Grund-, Gebäude- und Gewerbebesteuerung der Gemeinden bilden soll, auch wenn die Gemeinden damit, besonders was die Ausmärker anbelangt, ein recht schlechtes Geschäft machen würden. Der Vorsitzende, Stadtschultheiß Maier-Nagold, dankte dem Referenten für seine wertvollen Ausführungen herzlich, ebenso Obersteuerinspektor Bader und Steuerinspektor Schwunter. Es wurde allseits anerkannt, daß solche Aussprachen sehr wertvoll zur praktischen Durchführung der Steuergcsetze sind.
Aus den weiteren Gegenständen der Tagesordnung ist noch hervorzuheben, daß im Schwarzwaldgau (Calw Freudcnstadt, Nagold und Neuenbürg) ein Fortbildungskurs für die Ratsschreiber auf dbm Gebiet der freiwilligen Gerichtsbarkeit sich nicht ermöglichen läßt, da die Anmeldungen infolge der ungünstigen, Verkehrsverhältnisse sehr spärlich eingegangen sind. Bei der Wichtigkeit der Sache soll nun im Bezirk Nagold allein einer der Notare am Ort um Veranstaltung eines Kurses gebeten werden.
Ueber die Beratung der Eemeindeordnung im Verwaltung?- und Wirtschaftsausschuß des Landtags wurde no.' berichtet. Es wurde anerkannt, daß im Landtagsausschuß Das Bestreben vorhanden ist, ein gutes modernes Werk, sowohl nach der materiellen wie auch formellen Seite hin, zu schassen. Dem Ortsvorstehcr werden weitere Aufgaben und ein noch größere Verantwortung als seither zugewiesen. Daß aber auf der anderen Seite für eine bessere Sicherung der unverschuldeterweise nicht wiedergewählten Ortsvorsteher so wenig Verständnis und Wohlwollen vorhanden ist, wurde allseits bedauert. Es handelt sich nicht darum, wie ein Vertreter einer großen Partei recht unfreundlich ausführte, daß der Örtsvorsteherstand in der heutigen schweren Zeit unberechtigte Forderungen stellt, sondern nur darum, daß der Ortsvorsteher für das Risiko, das er bei Aufgabe einer gesicherten Laufbahn, durch die Aebernahme des Ortsvorsteheramts eingeht, bei einer unverschuldeten Nichtwiederwahl eine entsprechende Versicherung hat. Wenn eine ausreichende Sicherung nicht gewährt wird, besteht die Gefahr, wie sich ja jetzt schon zeigt, daß die besten Kräfte sich um Ortsvorsteherposten, besonders in kleinen und mittleren Gemeinden. nicht mehr bewerben und in ihrer sicheren Laufbahn bleiben, die ihnen meistens ein nicht viel geringeres Einkommen bringt als der heutige Ortsvorsteherposten. Letzten Endes haben ohne Zweifel Gemeinden und Staat den Nachteil von dieser Politik.
Der Fahrkartenverkauf für die Krastposten
Lurch die Bahnstation Ragold ist mit Wirkung vom 1. Dezember eingestellt worden. Die Fahrkarten für die Kraftpostlinien Nagold-Haiterbach und Nagold-Pfalzgrafenweiler werden künftig auf dem Bahnhof Nagold ausschließlich durch die Kraftwagenführer ausgegeben.
Bon den Löwenlichtspielen
wird uns mitgeteilt, daß heute Abend der Film „ll 9 Weddigen" nochmals vorgeführt wird. „U 9 Weddi- gen" als hohes Lied deutscher Heldengröße und deutschen Heldentums, echter Liebe zum deutschen Vaterland und treuer Kamradschast, als erhebende Erinnerung für die, die die großen und schweren Tage im Weltenringen mitgemacht haben und als Mahnmal für unsere Jugend, die vielfach nichts mehr mit dem Heldentum von 1914—1918 verbindet, ja, durch das Gift gewissenloser Elemente verdorben wurde, können wir den Film nur wärmstens empfehlen. (Siehe Anzeige.)
Berneck, 2. Dez. Gut abgelaufen. In vergangenen Woche fuhr ein mit Schotter beladenes Lastauto vom Bahnhof Berneck in Richtung Martinsmoos. Etwa 50 Meter oberhalb des Rathauses brach an der etwas abfälligen Straße die Kette. Der Chauffeur konnte den Wagen nicht zum Stehen, bringen und so fuhr derselbe die Straße rück-- wärts herunter auf den vor dem Rathaus stehenden Brunnen, der vollständig demoliert wurde. Zwei Beifahrer konnten sich durch Abspringen in Sicherheit bringen. Der Chauffeur kam mit dem Schrecken davon. Ein Glück war es, daß zur Zeit die Straße leer war, sonst hätte ein Unglück mit unabsehbaren Folgen entstehen können.
Mötzingen, 2. Dez. Der Musikverein erfreute die hiesi-
gen Einwohner heute mittag durch spielen einiger Advents-Choräle unter Leitnug ihres Dirigenten Herrn Theurer-Nagold.
Mötzingen, 2. Dezember. Baulandumlcgung. Da hier Mangel an geeigneten Bauplätzen besteht, beschloß der Gemeinderat vor einiger Zeit auf Anregung verschiedener Bürger eine Baulandumlegung im Gewand „Hinter Gärten" und „Nieder Wiesen", mit dem Gesamtflächeninhalt von 7,03 Hektar, auszuführen. Das betreffende Gelände liegt hinter der Kirche, man kann sagen fast mitten im Ort an einem sonnigen, windstillen Platz, aber leider ohne jede Zufahrt. Um diesem Zustand abzuhelfen, wurde ein neuer Ortsbauplan angelegt und vom Oberamt genehmigt. Nach dem Gesetz müssen die beteiligten, Eüterbesitzer abstimmen. Die Abstimmung fand gestern morgen unter dem Vorsitz des Vermessungsrats B u r k h a r d t-Herrenberg im Beifitz des gesamten Eemeinderats statt. Für „Ja" haben gestimmt 43 Beteiligte mit 466 Ai 76 Quadratmeter, mit „Rein" 11 Beteiligte mit 148 Ar 28 Quadratmeter. Nicht- erschienen waren 8 Beteiligte mit 88 Ar 62 Quadratmeter Grundfläche. Die Nichterschienenen gelten für Ja. Somit ist die Umlegung mit großer Mehrheit beschlossen. Anschließend wurde sofort ein Ausschuß gewählt und zwar aus dem Eemeinderat Karl Schweikert und Karl Kuß maul; aus den Beteiligten Eüterbesitzer Gottlieb Frank jg. und Eottlieb Müller, Zimmermann. Zur Bewertung der Grundstücke wurde Schultheiß Hagen- locher gewählt, als Bausachverständiger Oberamtsbaumeister R i e k e r-Herrenberg. als vereidigter Landmesser Vermessungsrat B u r k h a r d t-Herrenberg. Im Anschluß
wurde durch den Eemeinderat beschlossen, die projektierte Straße zwischen Unterjettingerstraße und Bon.dorferstraße diesen Winter auszubauen und zugleich einen W a s s e r lei t u n g s st r an g zu legen. Die neuzubauende Straße soll durch Beschluß des Gemeinderats den Namen Eartenstraße erhalten.
Unterjettingen, 1. Dezember. „Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei, darum wähle er sich eine Gehilfin". Von obigem in vielen Kreisen veralteten und nicht mehr zeitgemäßem Bibelwort läßt man sich, auch hier gerne leiten. Es ist eine Freude, sestzustellen, daß ein 63jähriger, ein Juggeselle, noch die Energie besitzt, einem Weibe Beistand und Führer durch Leben zu sein. Es ist ein Beweis der Güte und Milde, wie ein Mann in vorgerückten Jahren sich noch am Feuer des häuslichen Herdes erwärmen läßt und von liebender Frauenhand gehegt und gepflegt sein möchte. Mit aufrichtiger Freude haben wir gestern unfern allerseits gefchätzten Eottlieb Schäfer und seine Frau Pauline zum Traualtar begleitet. Ja er ist's, der ausgezogen ist, um sich ein Herz zu erobern, das zu ihm steht in Freud und Leid, ein Herz, das — wie wir hoffen — ihn reich und tief beglückt. Ein guter Ehemann mag er sicher werden bewährt in Pünktlichkeit und Treue. Das Leben hat's ihn bisher gelehrt, hat er dies doch schon in der Oeffentlichkeit bewiesen. Beinahe ein Jahrzehnt war er Rechner des Darlehenskassenvereins und ist noch heute dessen Vorstand. Der hiesige Gesangverein ist des Lobes voll über sein nie ermüdendes Pflichtbewußtsein; mit jugendlicher Begeisterung pflegt er schon jahrzehntelang den Garten des deutschen Liedes und singt von Lenz und Liebe, von edlen Frauen und deutscher Treue, von einem Glück, das er nie in seiner ganzen Größe genießen durfte. Der Gesangverein und gemischte Chor ließ sich's drum auch nicht nehmen, des Sangesbruders Freudentag so schon wie möglich zu gestalten. Schon während der Trauung hallte und schallte es weithin: Das Lied der Anbetung und des Stillewerdens vor dem allgegenwärtigen Gott, hernach das Treugelübde „Ruts an ihre Schwiegermutter Naemie": wo du hingehst, da will auch ich hingehen. Den Beschluß machte der gemifchte Chor mit dem Psalm: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen". Das ganze Hochzeitsfest war gehalten, wie es nur eines Mannes und Sängers würdig ist und er es verdient. Vorstand Fritz Haag überbrachte die Glückwünsche im Namen der beiden Vereine und legte Frau Schäfer die Singstunden ans Herz. Der nimmermüde Dirigent, Hauptlehrer Klaiber, gab seiner Freude über das Glück im Haufe Schäfer Ausdruck, das ganze Haus möge davon erwärmt und beleuchtet werden. Sie möchten glücklich sein und andere glücklich machen. Das Glöcklein möge klingen hinaus in die Weiten Liebe und Freude und Eintracht verkündigen.
Schaff nur Du Mann, in Deines Tags Getriebe,
Dein Weib macht Dir Dein Mühen lieb und leicht; Wenn's Dir die Falten von der Stirne streicht Und Dich umgibt mit sorglich zarter Liebe.
Und wollen Dich des Lebens Nöte schrecken,
Schafft Dir der Kampf ums Dasein viel Verdruß Empfängt Dein Liebstes Dich mit frohem Kuß,
Muß alles Leid im Winkel sich verstecken.
Du aber, Weib, dem Manne zugesellet Als seine Krone, seines Herzens Herz,
Sein treuer Weggenoß durch Glück und Schmerz,
Sei ihm das Licht, das seinen Tag erhellet.
Sieh, wie er ringt mit feindlichen Gewalten,
Dein Heim zu hüten vor des Leides Macht,
So sei mit zartem Lieben Du bedacht,
Sein Haus zur Friedenshütte zu gestalten.
Höfen a. Enz, OA. Neuenbürg, 2. Dez. Ehrensold. 3n einer seiner letzten Sitzungen hak der hiesige Gemeinderat unserem Heimatdichter Ludwig Schwarz, der demnächst das 80. Lebensjahr erreichen wird, einen Ehrensold ausgesetzk, um ihn vor Nahrungssorgen zu schützen.
Zum Bau der Kleinenztalstraße.
Wildbad; 3. Dez. Der am 12. November 1928 in Nagold zum Abschluß gebrachte Vertrag über den Bau und die Unterhaltung der Kleinenztalstraße wird dem Gemeinderat zur Kenntnis gebracht. Von den auf den Bezirk Neuenbürg entfallenden Eesamtbaukosten von 199100 Mk. entfallen auf die Markung Wildbad 9536 Mk., welche abzüglich der Beiträge der Staatsforstverwaltung und der staatlichen Straßenbauverwaltung mit je einem Drittel der vollen, reinen Baukosten und der Amtskörperschaft Neuenbürg von der Markungsgemeinde Wildbad zu tragen sind. Außerdem hat die hiesige Stadtgemeinde einen außerordentlichen Betrag zum Straßenunterhaltungsfonds von 10 000 Mark zu leisten. Mit dem Bau der Kleinenztalstraße, die Gelegenheit zur Beschäftigung der hiesigen Erwerbslosen gibt, soll in Bälde begonnen werden.
Aus aller Welt
Theakerskandeck. Bei der Aufführung des Spektakelstücks „Verbrecher" im „Deutfchen Schauspielhaus" in Hamburg erhob sich ein scharfer Widerspruch. Stinkbomben, Nießpulver- röhrchen usw. wurden ausgeschleudert und durch Metallpfeifen u. dgl. furchtbarer Lärm gemacht. Die Polizei schritt mit Gummiknüppeln ein und nahm 16 Personen fest. Die Aufführung mußte auf mehr als eine halbe Stunde unterbrochen werden. Man vermutet, daß die Kundgebung von Nattonialsozicckisten ausgegangen sei.
Raubüberfall. In einer der belebtesten Straßen Hamburgs überfiel am Hellen Tag ein 23jähriger Kaufmannslehrling eine Kontoristin, die auf einer Bank 2000 Mark abgehoben hatte, und raubte ihr dis Mappe mit dem Geld. Er wurde verfolgt und sestgenommen. Das Geld, das er auf der Flucht weggeworfen hatte, wurde beigebracht.
Letzte Nachrichten
Severing vom Reichskanzler beauftragt Berlin, 2. Dez. Der sozialdemokratische Pressedienst meldet: „Der Reichskanzler hat sich am Sonntag abend, als ihm das Ergebnis der Reoierkonferenz des Deutschen Metallarbeiterverbandes offiziell unterbreitet wurde, sofort mit dem Reichsminister des Innern in Verbindung gesetzt, und ihm das Amt des Vermittlers angetragen. Der Reichsminister des Innern hat sich bereit erklärt, die ihm angetragene Aufgabe zu übernehmen. Severing wird bereits am Montag nachmittag in das Ruhrgebiet abreisen, um sich mehrere Tage an Ort und
Stelle über die Lage^zu unterrichten. Der neue Schiedsspruch dürfte kaum vor Ende der Woche gefällt werden. Mit der Wiedereröffnung der bisher geschlossenen Betriebe ist am Dienstag vormittag 7 Uhr zu rechnen.
Auch der Deutsche Metallarbeiterverband stimmt der Dermittlungsaktton Seoerings zu Essen, 2. Dez. Der Deutsche Metallarbeiterverband hat ebenso wie der Christliche Metallarbeiterverband mit Stimmenmehrheit der Bestellung Seoerings als Schlichter im Eisenkonflikt zugestimmt,
Der passive Widerstand der österreichischen Post» uud Teleprapheubeamten beginnt um Mitternacht auf Montag Wien, 3. Dez. Die Verbände der Post-, Telegraphen- und Telefonbeamten haben ankündigen lassen, daß der passive Widerstand in der Nacht zum Montag beginnen wird. Zu Vieser Absicht hat die Wiener Handelskammer eine Kundgebung erlassen, in der die Entrüstung über diesen Plan, der das Weihnachtsgeschäft auf das empfindlichste stören werde, ausge- vrückt wird. In Wirtschaftskreisen herrsche Erbitterung über die terroristischen Methoden der Post- unv Telegraphenbeamten.
Sendefolge der Südd. Rundfunk A.-E. Stuttgart
Montan, L. Dezember:
19 . 30 : Schallplattenkonzert. 11.09: Nachrichtendienst. I2.M: Wetterbericht, Schallplattenkonzert. I3.S0: Nachrichtendienst. Schallplattenkonzert. 18.35: Neu- Operetten. 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht, Bericht des Landes- arbeitsamts. 18.15: Vortrag: Zum Gipfelkrater des Aetna. 18.45: B-stel- stunde. 10.15: Au- Wirtschaft, Finanz und Börse. 19.45: Zeitangabe, Wetterbericht. 20.00: Ehrenabend Georg Ott. Anschließend: Eine Stunde Haydn (Freiburg).
Dienstag, 4. Dezember:
10.S0: Schallplattenkonzert. 11.00: Nachrichtendienst. 12.30: Wetterbericht. Schallplattenkonzert. 15.45: Bortrag: Weihnachten und Kind. 10.15: Rach- mittagskonzert. 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht. 18.15: Bortrag: Was uns das Sternenlicht erzählt. 18.45: Walter Gutkelch liest aus eigenen Schriften. 19.15: Vortrag: Erinnerungen an Tsingtau. 19.45: Der Sternenhimmel im Dezember, Zeitangabe, Wetterbericht. 20.15: Symphonickonzert. Anschl.: Bo» Kindern und Tieren, Nachrichtendienst, Unterhaltungskonzert.
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Spott ' -
Der Bau eines neuen Zeppelin gesichert. der 21. Jahresversammlung des Berbands württ. industrieller teilte Kommerzienrat Colsmann mit, daß. der Bau eines neuen Luftschiffs bis 1930 durch private Beisteuern so gut wie gesichert sei. 3n Baden, Südfrankreich und Sevilla müßten Lustschiffhäfen errichtet werden, um stets eine Landungs-Möglichkeit nach langer Fahrt zu hohen. Trotz der großen Anlagen werde der Lustschifsverkehr lohnend sein.
Me Deutsche Wellergewichtsmeistcrschask wurde in Berlin zwischen den Titelanwärtern Hans Seisried (Bochum) und Eugen Kündig (Hamburg) entschieden. Seifrled gewann den Kampf durch Aufgabe seines Gegners in der 14. Runde und wurde damit Deutscher Meister.
Einschränkung der Turn- und Svorkseste. Der Ausschi-K des Turngaus der mittleren Neckarstädte hat auf seiner Taauna in Feuerbach bei der Festsetzung des Jahresprogramms für 1929 die entschieden« Absicht bekundet. M't dem Abbau der vielen Feste ernstlich zu beginnen. Das Vorgehen wäre auch bei anderen Vereinsgruppen und Organisationen nachahmenswert.
Hendel und Verkehr
Die Sleuerbelaslung im Reich beträgt zurzeit auf den Kopf der Bevölkerung 91,57 In Württemberg kommen auf den Kopf 84,95' Bayern 77,80 Baden 95,09, Preußen 96,27 Ar» Realsteuern zahlt man in Württemberg 51,90 ln Preußen 60,20 (Die Gebäudeentschuldungssteuer beträgt in Württemberg 12. in Preußen 27 »<t.)
Abermalige Erweiterung der Krankenversicherung. M« aus Berlin gemeldet wird, beabsichtigt Reichsarbeitsminister Wissest, den Kreis der Krankenversicherungspflicht abermals zu erweitern durch neu« Erhöhung der versicherungspflichtigen Einkommensgrenze.
Das Arbeiksschuhgesetz und dag Besördernngsgewerbe. Di« Arbeitsgemeinschaft der Arbeitgeberverbände des Deutschen Transport-, Speditions- und Verkehrsgerverbes fanden in einer Eingabe an das Reichsarbeitsmmffterium, daß aus diese Gewerbe das Arbeitsschutzgesetz kein« Anwendung finde, da es für sie schlechthin unpassend sei. Der Reichswirtschaftsrat hak seinerzeit dieselbe Eingabe ablehnend behandelt.
Die erste Personenkraffwagensabrik in Polen wurde dieser Tage vbn Graf Stefan Tyszkiewicz mit anderen Mitgliedern des Hochadels und unter Mitwirkung der Bank Handlow und der Bank Ziemanski in Warschau gegründet. . Das Aktienkapital beträgt 3 Millionen Zloty (1,41 Mist. Mk.).
Zernzugverbesserung. Für den nächsten Sommersahrplan wird die Reichsbahn verschiedene Verbesserungen bei Ternschnellzügen vornehmen. Die Züge Berlin—Basel werden künftig das ganz« Jahr hindurch laufen mit verbesserten Anschlüssen über Bern— Lötschberg—Simplon nach Turin—Nizza—San Remo. Nach Fertigstellung des elektrischen Betriebs auf der Brennerbahn wird der Schnellzugsverkehr Berlin—Rom um mehrere Stunden beschleunigt werden. Aus der Strecke Paris—Wien über Stuttgar t—München werden neu« Schnellzüge eingelegt.
«
Fruchtschronne Ragold.
Markt am 1. Dezember 1928.
Verkauft
27,43 Ztr. Weizen
Preis pro Ztr. 12.40—
2,80 , Dinkel
, » , „ 10.50
4,64 , Roggen
. . . . USO
6,20 , Gerste
» » » » 12.00
20,30 , Haber
» » » » 11.50
Bei lebhaftem Handel bis auf einige Zentner Weizen und Roggen alles verkauft.
Nächster Fruchtmarkt am 8. Dezember 1928.
Schweinepreise. Lreglingen: Milchschlvemc 22—30. — Gaildorf.- Miichschwein« 22—28. — IVeildersiadt: Milchschweine 17 bis 29 ^t.
Skuttgarler Obst- und Gemüsegroßmarkl, 1. Dez. Tafeläpfel 16—30, Tafelbirnen 20-30, Walnüsse 50—60, Kartoffeln 5—S, Endiviensalat 6—18, Wirsing (Köhlkraut) 10-10.5, Filderkraut 8 bis 12, Weißkraut rund 6—7, Rotkraut 7—10, Blumenkohl 1 St. 20-70, Rosenkohl 15-25, dto. 1 Pfd. 25—35, Rote Rüben 8—10. Gelbe Rüben 8—10, Karotten runde 1 Bund 8—20, Zwiebel 10 bis 12, Rettiche 6—10, Sellerie 1 St. 10—30, Schwarzwurzeln 25 bis 35, Spinat 10—15, Kohlrabe-, Kopf 1 Stück 4—8, Weih« Rüben 4—5.
Wücttembcrgijche holzverkaussmengcn pro 1928—29. Die württ. Staatsforstvcrwaltung hat für das Betriebsjahr 1928—29 u. a. folgende Holzmengen zum Verkauf bestimmt: im Forstamt Alpirs- bach 5020 Fm. Nadelstammholz, 1600 Stück Nadelholzstangen und 14M Rm. Nadelholzbrennholz: im FA. Altensteig 7100 Fm. Nadel- stammholz, 1700 Stück Nadelholzstangen. 50 Rm. Papierholz und 1400 Rm. Nadelbrennholz: im FA. Calmbach mlt Oberförsterrevier ISO Fm. Buchen-Stamm- »nd -Schwellenholz. 50 Rlch. Buchen-